Duran Duran

  • Ich dachte, ich hatte eine super kleine Überraschung für pillermaik ... Duran Duran in der Schweiz in Juni ...


    Stimmt alles, aber "das Konzert" am 13 Juni in Basel ist ein Benefizgala - UNAIDSGALA - Mehr Info hier
    Tickets fangen bei 300CHF an (nur für die Aftershow-party) ....

  • Mal wieder ausgraben...


    Es ist jetzt fast auf den Tag genau 13 Jahre her, dass ich meine Helden der Kindheit in Originalbesetzung live sehen konnte; am 2. Juni 2005 spielten Duran Duran in Zürich. Davor erschien das Reunion-Album "Astronaut" mit Andy und Roger Taylor - bis heute für mich ein emotionales Topwerk der Band, auch wenn es grundlegend floppte (zumindest was die Erwartungen an die Verkäufe angeht). Besonders "What happens tomorrow" hatte es mir enorm angetan und der Track war vor allem im Jahr 2005 bei mir täglicher Begleiter - es war das erste Jahr nach Jahren in einer Beziehung, wo ich solo war. Ich genoss es und zelebrierte es. Man war frei, dennoch hatte ich immer diese Melancholie in mir... Niemanden interessierte es, wann, wie oder sogar ob man nach Hause kam. Keiner wartete oder freute sich, wenn die Tür aufging... Ich lebte damals in einer WG im Kreis 5 von Zürich, der absoluten Partygegend. Es war fantastisch - und "What happens tomorrow" transportierte das Gefühl dieses Frühlings/Sommers 2005 perfekt - sogar in die Gegenwart. Ich liebe dieses Lied, finde es musikalisch wunderschön gemacht - der kleine Solopart von Andy (Gitarre) ist grossartig! Nicht schwierig, nicht virtuos - aber gezielt eingesetzt und somit grossartig. Und Simons Text ist wunderbar!


    Das Konzert war für mich damals enorm bewegend! Ich habe Duran Duran 1983 angefangen zu hören, mit 7. Zu Weihnachten 1983 bekam ich ihr Album "Seven and the ragged tiger" geschenkt und ich war Feuer und Flamme für diese Band. Leider trennten sie sich 3 Jahre später, respektive Andy und Roger verliessen die Band und sie machten als Trio weiter. Ihr Album "Notorious" von 1986, wo sie nur noch zu dritt waren, klang dann auch komplett anders als die Alben davor - für mich war es ab da nicht mehr die gleiche Band. Und die Alben wurden - zumindest aus damaliger Sicht - kontinuierlich schlechter... "Big thing" war 1988 weit weg von meinem Punk/Metal-Kurs, den ich eingeschlagen hatte und lebte. Ich musste die Band also vergessen, abhaken und beerdigen...


    ...so ganz ist mir das nie gelungen - ich liebte ihre alten Songs auch in meinen tiefsten Death Metal-Phasen - und im April 1995 war ich mutig und kaufte sogar ihr Cover-Album "Thank you" - das erste seit Jahren. Gleichzeitig mit Faith no Mores "King for a day.." :D! Ich hatte im Vorfeld ihre Version von Lou Reeds "Perfect day" gesehen, wohl auf VIVA oder so - und fand es super gelungen. Bis heute für mich besser als das Original, da sphärischer und verträumter.


    Es gab zwischendurch immer Songs die ich mochte - "Ordinary world" und vor allem "Come undone", das ich für ein Meisterwerk halte. Etwas kackig produziert - war bei DD immer ein Problem - aber als Song; HAMMER!


    Nun denn, als die Band 2005 in Zürich auftrat und ich in der Halle stand, kamen mir die Tränen... Ich kann es nicht richtig beschreiben - es war, als käme ein naives, unschuldiges Stückchen Kindheit zurück. Nachdem man die letzten fast 20 Jahre damit beschäftigt war alles auszuprobieren, sich abzugrenzen, Grenzen zu suchen, erwachsen zu werden (daran übe ich heute noch :D), seinen Platz zu finden, anzukommen - weg vom Kind, hin zum im Rädchen funktionierenden Erwachsenen... Vieles worauf es ankommt schien für immer unter der Betonmasse der Gesellschaftsnorm begraben zu sein. Als Kind hat man Träume, als Jugendlicher Pläne - als Erwachsener Ziele! Für die muss man sich immer wieder kastrieren, etwas aufgeben und mitmachen - entgegen den Träumen, die man als Kind hatte. Seltsam. Und man merkt es nicht mal. Man macht einfach mit... Das System hat einem fest im Griff und drückt gnadenlos zu...


    Und dann kam diese Band! Die 5 Herren standen auf der Bühne und legten los..und das riss das alles auf. Ich erinnerte mich an die Leidenschaft, die ich als Kind für die Band und ihre Musik hatte. Was ich mir zu ihren Songs ausmalte. Was sie mir bedeuteten - und das war brutal! Es war eine Art Wake up-Call der üblen Sorte. Aber notwendig. Er sensibilisierte mich dafür was wirklich in mir drin ist. Liess mich tief rein hören und den Instinkten folgen - diese Zerrissenheit vom Solo-Dasein, das ich genoss und dennoch eine Beziehung vermisste, es ergab Sinn. Ich denke mal, wenn man ehrlich zu sich ist, ist man als Erwachsener innerlich immer irgendwie zerrissen. Weil man das Kind in sich doch nie ganz verliert - hoffe ich zumindest für alle. Und dieses Kind ist nicht dazu gemacht das zu sein, was die Gesellschaft von uns erwartet, und aufzwingt und womit sie uns ködert und belügt! Es erinnert uns daran, woher wir kommen - "Like a TRUE naturs child, we were born to be wild!" Deutlicher geht es nicht... Und dann passiert das, was Cat Stevens so wunderbar in "Father & son" ausdrückt: "..from the moment i could talk, i was ordered to listen!". Brutal. Und leider wahr. Und irgendwann wird man genau gleich.


    Das Konzert vor gut 13 Jahren, in diesem Juni 2005 – einem lauen Vorsommerabend - hat mir enorm geholfen die Dinge aus einer vergessen Perspektive sehen zu können. Und das hält bis heute an. Das ist nicht immer einfach und nicht immer angenehm - ich wurde sensibler und verletzlicher dadurch. Aber es ist pures Leben! Und dafür bin ich der Band dankbar.


    "What happens tomorrow" steht dafür - wer es nicht kennt und Bock hat, voila:


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