Sender: HR1
Datum: 20.12.2009
Uhrzeit:10:00-12:00 Uhr
"Wieviel Verantwortung hat ein Punk, Campino?
Seit sage und schreibe 27 Jahren stehen sie nun schon auf der Bühne. Die Toten Hosen sind Deutschlands bekannteste Punkband. Aber noch nie waren sie so erfolgreich wie in diesem Jahr. Campino zieht seine persönliche Bilanz des Jahres im hr1-Talk.
Über 700.000 Menschen haben die "machmallauter" Tour der Toten Hosen in diesem Jahr gesehen. Die größten Hallen der Republik waren fast ausverkauft. Aber auch in Moskau und in Südamerika ließ sich die Band feiern.
Campino – bürgerlich: Andreas Frege – wurde schon als Kind vom Punkvirus infiziert. Sein 12 Jahre älterer Bruder nahm ihn mit zu einem Konzert. Die unglaubliche Energie und das Lebensgefühl dieser Musik ließ ihn nicht mehr los. So lief er bald im typischen Punkerlook rum; zum Leidwesen seiner Mutter, die sich so sehr schämte, dass sie jahrelang nicht mit ihm am Frühstückstisch sitzen wollte.
Doch als die Toten Hosen berühmt wurden und sie die Punk-Attitüde weniger zelebrierten, war die Mutter stolz auf ihn. Aus der Punk Ideologie von damals wurde längst ein Label, eine Marke, eine Mode.
Mit inzwischen 47 Jahren achtet Campino heute darauf, dass er sich fit hält und er trinkt vor einem Konzert grundsätzlich keinen Alkohol mehr. Dies war auch eine Lehre aus dem 1000. Konzert der Toten Hosen, bei dem ein Mädchen in der Menschenmenge ums Leben kam. Nur das besonnene Verhalten der Musiker hat damals schlimmeres verhindert. Nach dem Unglück konnte Campino einige Monate keine Musik mehr machen.
Doch das ist lange her. Die Konzerte der Toten Hosen sind große friedliche Partys. Besonders legendär sind die Weihnachtskonzerte, die auch in diesem Jahr wieder restlos ausverkauft sind. Wenn Campino die überstanden hat, will er endlich mal wieder eine Pause machen...
Uwe Berndt fragt am 20.12.2009 im hr1-Talk: Wieviel Verantwortung hat ein Punk, Campino?
Der hr1-Talk - immer sonntags von 10 - 12 Uhr"