Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

  • Ich glaube jedoch, dass damals viel mehr Heiterkeit, Selbstbeweihräucherung und Euphorie dabei war. Aber, diese trocken, bürokratische Darstellung kann man vielleicht heute eher als Realität erfassen.

    Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Diese kalte, bürokratische Organisation eines institutionalisierten Massenmords war ja schon gegeben, was ja auch etliche Aufzeichnungen, die sehr penibel gemacht worden sind, bezeugen.


    Ich denke, dass diese trockene, kalte bürokratische Art für manche MittäterInnen das Ganze so stark abstrahiert hat, dass es überhaupt erst möglich war.


    Ein problematischer Aspekt in der Geschichtsaufarbeitung hierzulande ist ja irgendwie auch, dass die Nazis allgemein und Hitler im Speziellen immer als irrsinnige Monster dargestellt werden, denen jedweder menschlicher Zug quasi aberkannt wurde. Das macht das Erfassen der Ungeheuerlichkeiten natürlich einfacher, schiebt die Bedrohungslage aber auch weiter weg, als wenn man sich vergegenwärtigen würde, dass das durchaus Menschen waren. Nachbarn, Kollegen, Verwandte.

    Man kennt von Hitler ja meist auch nur die manisch anmutenden Reden. Wenn man dann mal was sieht, wo er mit normaler Stimme gesprochen hat, wirkt das schon richtig surreal.

    Ich denke durch diese Verzerrung, bedingt durch die Überkonzentration auf das hysterische und wahnsinnige Auftreten, fällt es uns manchmal schwerer, die Anfänge richtig zu erkennen.
    Man schaue sich nur an, wie lang die AfD als "bürgerlich konservativ" und halt "ein büschen rechts" verharmlost wurde, obwohl die extremistischen Tendenzen schon länger vorhanden sind. Erst als ein Typ wie der Höcke auf den Plan trat, der sich in manchen Reden schon ziemlich 1:1 an altem Nazi-Duktus orientiert hat, rückte das Bild der Partei in der Öffentlichkeit langsam in die richtige Richtung.

    War jetzt doch ganz schön viel OT, ich bitte, mir das nachzusehen.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Gerade so eine Aussage "ein büschen rechts" ist eine Katastrophe - ich weiß das diese Aussage nicht von dir stammt DTH_HB_86.


    Ein Frau kann ja auch nicht "ein büschen schwanger" sein.


    Die AfD war von Anfang an fremdenfeindlich hat es allerdings geschafft lange Zeit als Wolf im Schafsfell aufzutreten und das haben zu wenige Mensch durchschaut.


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass bei Veranstaltungen von denen, die nicht nicht gefilmt werden noch ganz andere Reden geschwungen werden.


    Ich habe den Film leider nicht schauen können, da es eine Art von Film war der meiner Frau sehr unter die Haut geht, weshalb ich darauf verzichten musste.

    Narren sind bunt und nicht braun!

  • Die AfD war von Anfang an fremdenfeindlich hat es allerdings geschafft lange Zeit als Wolf im Schafsfell aufzutreten und das haben zu wenige Mensch durchschaut.

    Ganz am Anfang unter Lucke würde ich das nicht unterschreiben. Da waren die zwar erzkonservativ und aufs ekeligste neoliberal, aber nicht offen fremdenfeindlich. Zu der Zeit konnte man das "bürgerlich rechts" vermutlich wirklich noch durchgehen lassen.
    Besonders lang hielt dieser Zustand aber nicht an und selbst da war das ja schon ein unangenehmer Verein.

    Nochmal zu dem "büschen rechts": da kann man schon differenzieren. Von der CSU bis zum NSU gibt es da schon unterschiedliche Abstufungen.
    Rechts ist ja nicht gleich rechtsextrem oder faschistoid. Bei beiden letztgenannten Kategorien würde ich auch sagen, dass es da keinerlei Abstufung mehr bedarf.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Diese kalte, bürokratische Organisation eines institutionalisierten Massenmords war ja schon gegeben, was ja auch etliche Aufzeichnungen, die sehr penibel gemacht worden sind, bezeugen.


    Ich denke, dass diese trockene, kalte bürokratische Art für manche MittäterInnen das Ganze so stark abstrahiert hat, dass es überhaupt erst möglich war.


    Ein problematischer Aspekt in der Geschichtsaufarbeitung hierzulande ist ja irgendwie auch, dass die Nazis allgemein und Hitler im Speziellen immer als irrsinnige Monster dargestellt werden, denen jedweder menschlicher Zug quasi aberkannt wurde. Das macht das Erfassen der Ungeheuerlichkeiten natürlich einfacher, schiebt die Bedrohungslage aber auch weiter weg, als wenn man sich vergegenwärtigen würde, dass das durchaus Menschen waren. Nachbarn, Kollegen, Verwandte.

    Man kennt von Hitler ja meist auch nur die manisch anmutenden Reden. Wenn man dann mal was sieht, wo er mit normaler Stimme gesprochen hat, wirkt das schon richtig surreal.

    Ich denke durch diese Verzerrung, bedingt durch die Überkonzentration auf das hysterische und wahnsinnige Auftreten, fällt es uns manchmal schwerer, die Anfänge richtig zu erkennen.
    Man schaue sich nur an, wie lang die AfD als "bürgerlich konservativ" und halt "ein büschen rechts" verharmlost wurde, obwohl die extremistischen Tendenzen schon länger vorhanden sind. Erst als ein Typ wie der Höcke auf den Plan trat, der sich in manchen Reden schon ziemlich 1:1 an altem Nazi-Duktus orientiert hat, rückte das Bild der Partei in der Öffentlichkeit langsam in die richtige Richtung.

    Danke für Deinen Post. War nicht zuviel! :] Im Gegenteil!

    Du hast damit sicher recht, dass diese kalte, bürokratische Weise zu sprechen als Art Codierung, oder Verschlüsselung für den menschlichen Geist funktioniert hat. Auch durch Codewörter, wie Sonderbehandlung, konnte wahrscheinlich der natürliche Reflex einer Emotion umgangen werden und es konnten so mehr Personen mitgenommen werden. Die Entscheidung Gas für die Endlösung zu nehmen, war ja auch aus Gründen zur psychischen Gesundheit der SS-Mitglieder gewählt worden. Die Konfrontation mit der Tat an sich, mit dem geringsten Maß an Notwendigkeit durchgeführt.


    Genau aus den Gründen, die du beschrieben hast zur Erkennung der Monster, fand ich die Darstellung im Film sehr wichtig. Der Verzicht auf jede Inszenierung und jedes Nazipropaganda-Getue macht das Gesehene erst als Realität glaubhaft/annehmbar ohne darüber nachzudenken. Das Erkennen eines Menschen mit Emotionen, Bedürfnissen, Wünschen und auch Liebesfähigkeit fällt schwer, wenn wir die vermittelten Nazi-Bilder betrachten. Viele glauben zu wissen, wie das Böse aussieht und verdrehen dann doch die Augen, wenn man vor der FPÖ und KIckl warnt. Die Blindheit mancher macht mich oft krank vor Wut und Unverständnis!


    Wir leben in einer gefährlichen Zeit. Die Zeichen sind da. Jedoch missverstehen viele Alles und laufen den Höllenhunden hinterher. Dass das Wort Freiheit eine ganz andere Bedeutung/Definition hat, wenn es aus dem Mund von Kickl/FPÖ kommt, wollen viele nicht wahrhaben. Und die Zeichen gibt es leider nicht nur bei de FPÖ.... Manche halten sich noch verdeckter.

    Auf da Alm gibt´s ka Sünd!

    "… Nimm nichts mit, wir brauchen nichts. Lass alles hier und schmeiß es weg. All die Souvenirs, unsere Biographien.

    Alles lästiges Übergewicht… "

  • Bin heute über den Film aus dem Jahr 1986 gestolpert. Da spielt Campino mit. Kennt ihr den schon?



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  • Ist nicht der letzte Film, den ich gesehen habe, aber vor ein paar Tagen habe ich gelesen, dass Manta Manta nach über 30 Jahren nun offiziell eine Fortsetzung bekommt. Als bekennender Opel-Fan kann ich über diesen Film herzlich lachen und sogar darüber hinwegsehen, dass Til Schweiger eine der Hauptrollen gespielt hat, aber auf eine Fortsetzung kann ich schon jetzt gut verzichten, weil Fortsetzungen im Vergleich zu den ursprünglichen Kultfilmen oft stark abfallen.

    Finde z. B. auch Blues Brothers genial, kann aber der Fortsetzung nicht wirklich etwas abgewinnen.


    Dafür war ich gestern im Kino, um mir mit Freunden (alle absolute Potterheads) "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" anzusehen, was durchaus unterhaltsam war, obwohl ich von den ganzen Harry-Potter-Romanen keinen Dunst habe.

    "On the other hand, what I like my music to do to me is awaken the ghosts inside of me. Not the demons, you understand, but the ghosts."
    — David Bowie

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