Musicals (und anderes Theater-Gedöns)

  • Endlich mal wieder ins Theater/die Oper - der letzte Besuch liegt immerhin schon gut 4 Monate zurück und viel mehr wirds diese Spielzeit leider in Saarbrücken auch nicht, längere Umbau- bzw. Renovierungszeiten und damit vorübergehende Schließung des Theaters stehen ab kommendem Frühjahr an.


    Diese Vorfreude hielt allerdings nur so lange, bis ich beim Rundgang vor Vorstellungsbeginn die im Theater ausgehängten, (teilweise) sehr vernichtenden Kritiken der Inszenierung gelesen habe. Nun ist es ja nicht so, dass ich sämtliche Charaktere eine Oper oder den kompletten Verlauf kennen würde, wenn ich dahin gehe, von daher wäre es mir vermutlich nicht aufgefallen, wenn da wieder was gespielt wird, das nicht passt oder wenn Figuren weggelassen würden, aber mit solchen Berichten im Hinterkopf war der Abend im Prinzip von vornerein zum Scheitern verurteilt. So erklärte sich mir dann auch mein Staunen, als ich kurz vorher noch in den Online-Shop geguckt hatte und dabei sah, dass es - trotz Theatertag (alle Plätze 17€) - noch sehr, sehr viele Karten gab, vor allem im Parkett, wo die Karten sonst zw. 31 und 44€ kosten.


    Ih versuchte das ganze zu verdrängen, was mir nur bedingt gelang, denn ich überlegte die ganze Zeit, ob die Inszenierung nachgebessert wurde, nachdem sie bei der Premiere sogar ausgebuht wurde (nicht die Darsteller oder das Orchester, nur die verantwortlichen Regisseure). Und so harrte ich der Dinge die da kommen sollten und weiß eigentlich jetzt immer noch nicht, was ich davon hielt. Es war nicht schlecht, halt "nur" ein Singspiel und keine "richtige" Oper, daher hat mich ein Teil der gesprochenen Passagen auch genervt (vor allem die Art und Weise), kann man mal gesehen haben, mehr aber auch nicht. Ich war dann auch froh, dass der zweite Teil wesentlich kürzer war, als der erste. Somit war in der Pause schon das gröbste geschafft. Hätte ich den vollen Kartenpreis zahlen müssen - wobei ich dann vermutlich auch auf nem billigeren Platz gesessen hätte und nicht im Parkett mittig in Reihe 7 - hätte es mich wsl mehr geärgert.


    Ich war kürzlich mal wieder dienstlich in Koblenz, wo Die Entführung ... derzeit auch läuft und habe an einem Abend überlegt, sie mir vorab dort schon mal anzugucken. (Was dann aber am Theateroutfit gescheitert ist, welches ich nicht eingepackt hatte). Nun frage ich mich, ob das (m)ein Glück war oder ob ich dort doch noch hingehen soll, um zu vergleichen, was man dort aus dem Singspiel gemacht hat. Da die beiden Theater aber i-wie kooperieren (scheint mir), kann ich mir fast nicht vorstellen, dass es dort besser ist.



    Und nun freu ich mich erst richtig auf den 2. Weihnachtstag, wenn ich mir in Trier La Traviata angucke. Auch wenn das dort "nur" ein Stadttheater ist und kein ("feudales") Staatstheater wie in Saarbrücken... 8) Die Oper habe ich mal konzertant gesehen und mir damals doch ne bildliche Handlung dazu gewünscht, auch wenn die Aufführung auch so nicht übel war. Mal schaun. (Mein "Klein-Mädchen-Prinzessinnen-Traum" war ja - seit "Pretty Woman" - immer, die Oper mal in Mailand in der Scala (wenn schon, denn schon) zu sehen, wo mich der entspr. Prinz hin mitnimmt - weil das Richard Gere im Film auch so ähnlich macht (mit Limousine) 8) )

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Ich war gerade bei Peter Maffay und Tabaluge inner O2-World =)


    Tolle Küstume, Klasse Tänzer und generell eine Show mit richtig viel Liebe zum Detail und auch voller Spass vorgeführt.
    Dazu die ganzen Tabaluga-Lieder von Maffay und viele weitere Stars, die mitmachen.


    Alles in Allem 2,5 wunderschöne Stunden wieder Kind sein... mit Pippi in den Augen :)


    http://www.youtube.com/watch?v=LcPmXkFoYCo


    Unterwegs auf der Strasse, die dich nach morgen führt,
    im Rückspiegel siehst du all die Jahre hinter dir.


    Keine Chance groß zu bereuen, niemand gibt dir was zurück,
    pack deine Sachen und mach dich auf den Weg...


    WEIL DU NUR EINMAL LEBST UND WEIL ES UNS NICHT EWIG GIBT!

    Einmal editiert, zuletzt von Totenkopfgitarrist ()

  • Ich gebs auf. :( Warum geh ich auch immer noch mit der Hoffnung ins Theater, dass mir ein schönes Bühnenbild und eine schöne, passende Inszenierung geboten wird. :S
    Als ich den Innenraum des Theates betrat und ich die Bühnen-Deko sah, war mir schon klar, dass es wieder anders wird: eine Mauer bzw. ein Mauerbogen, die vollgekritzelt war, mit öffentlichen Personennamen, z.B. Fantomas, DSK, Willy Brandt, Richard Burton, Udo Jürgens, Berlusconi, JFK, Helmut Berger, Heiner Müller, Bert Brecht uvm. - ich konnte keinen Zusammenhang entdecken, während dem ganzen Stück nicht (2,5h). Sollten das "vom Weg abgekommene" sein, wenn ja, warum nur Männer? K.A. ?(
    Der nächste "Schock" trat dann ein, als die Darsteller die Bühne betraten: die Herren alle im schwarzen Anzug, die Damen alle in schwarzem Samtkleid mit roten Pumps und Alfredo in Jeans, offenem schwarzen Hemd, Gelbeutelkette und Doc Martens ähnlichen Stiefel. Dazwischen tanzte dann kurz darauf ein grünes "Huhn" rum, das später nochmal nen Auftritt hatte. Im Laufe des Stücks auch noch ein SM-Hund, ein Typ der nen Bullenschädel auf dem Kopf trug und eine Art Punk, zumindest was den Iro angeht. Violetta starb übrigens in der (Tief-)Garage auf nem Schotterhaufen. Da soll man mal nicht die Lust verlieren.
    Ach so, ich sollte noch erwähnen, dass die Damen i-wann so Lady-Gaga-Mickey-Maus-Masken trugen und die Herren mit Handys spielten.
    Will man so eine altehrwürdige Oper sehen? Ich jedenfalls nicht.


    Zum positiven bleibt zu sagen, dass ich einen tollen Platz in Reihe 7 hatte, von wo ich alle Gesten auf der Bühne genau verfolgen konnte. Das einzig störende war, dass ich zum lesen des Übertitels den Kopf zu weit nach hinten legen musste, und dass ich vom Orchester teilw. Köpfe sah - da ist mir lieber, entweder alles oder nix, aber so was "wackelndes" am unteren Blickfeld, das stört.
    Musikalisch und gesanglich wars supertoll, einzig die Inszenierung war wie gesagt, für den A...!

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  • War an Silvester im Pfalztheater in Kaiserslautern, im "Weißen Rössel". Ich war schon häufiger dort, aber noch nie hat mir ein Stück so gut gefallen
    Das ganze war sehr modern inszeniert, Ottilie z.B. hatte rote und pinke Haare, der Rechtsanwalt trug kurze Zeit mal sogar ein AC/DC-Shirt! :D
    Die Lieder sind ja soweit recht bekannt, denke ich (vorallem bei den Älteren ;))


    Toll auch, dass der Peter Alexander Film am Ende kurz gezeigt wurde!
    Kurzum: gelungener Abend! :daumen:

    Am Anfang war der Lärm- und dieser Lärm hört niemals auf!



  • Seit ich vor bestimmt gut 25 Jahren den Gefangenenchor aus der Oper auf einem Konzert gehört hatte, das vom Gesangverein meines (inzw. verstorbenen) Opas gestaltet wurde, schwebt mir der Besuch der Oper vor.
    Nun war es soweit.


    Meine in letzter Zeit mit Opern gemachten Enttäuschungen wurde gleich im Vorfeld um eine weitere erhöht, als ich in der Kritik zur Premiere den Begriff "karges Bühnenbild" las. Toll, waren ja schon prima Voraussetzungen.


    Auch war ich mit meiner Platzwahl nicht ganz so froh, denn als ich bestellte, gab es für diesen Abend nur noch welche am äußersten Rand der 3. Reihe. Also zu weit vorne und zu weit außen. Durch einen Zufall durfte ich zwar 2 Plätze weiter nach innen rutschen, aber für den Übertitel ist es doch zu weit vorne.


    Die Bühne, bzw. das Bühnenbild war schon zu erkennen - und was soll ich sagen - es gefiel mir gar nicht: umgeworfene Schulstühle, zerstreute Blätter, ein umgeworfenes Gitterbett, Spielzeuge waren zu sehen. Dazu kam, dass sich schon 10min vor Vorstellungsbeginn langsam vereinzelte Personen auf die Bühne begaben. Hm.
    Zwar änderte sich die "Dekoration" im Laufe der Vorstellung, aber ganz doll war auch das nicht. Wobei ich sagen muss, meine Enttäuschung vor Ort fiel weniger schlimm aus, wie sonst. Was vllt damit zusammen hing, dass ich wußte was mich erwartet und ich vorbereitet war.
    19.30h war Beginn, um 20.45h gabs ne 30min Pause, bevors bis etwa 22.10h weiter ging.
    Musikalisch war das wieder klasse, auch wenn man außer dem Chor wirklich nix (er)kennt. Was mir auch mein "Opernexperte" am Vortag mit auf den Weg gab.


    Als Fazit zitiere ich Konrad Beikircher aus seinem grandiosen Buch "Palazzo Bajazzo - Ein Opernführer:
    "Wären nicht die anderen Opern Verdis gekommen, würde man den 'Nabucco' sicher höher schätzen; so aber bleibt: ein Gefangenenchor, der zu den Sternen greift und ziemlich viel Oper drumherum, die zwar schön ist, aber auf Schöneres verweist"

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  • Hab ich gerade zufällig - bei der Suche nach was GANZ anderem bei youtube entdeckt:


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    Sieht nach ´ner locker-spaßigen Einlage aus. Gefällt mir! :daumen:

    "Morgen ist auch noch ein Tag", sagte der Optimist.
    (Werner Mitsch)

  • Gestern in Luxemburg den Parsifal (wieder) gesehen.
    Ich hatte ja so´n bisschen die Befürchtung, dass ich ihn zu kurzweilig in Erinnerung habe - ist ja schon 1 Jahr her und damals hats mich umgehauen - und es beim 2x daher langweilig wird. Das war immerhin sogar bei Cats und Starlight Express so, aber ich muss sagen, auch wenns sich zwischendurch mal ein wenig in die Länge zieht, so sind diese 5h keinesfalls langweilig.
    Angesichts des - mal wieder :rolleyes: - nicht vorhandenen Bühnenbildes hätte ich zwar gleich wieder gehen können, aber dann eben auf die Musik konzentrieren, wenns nix zu sehen gibt. Diese Inszenierung wurde kürzlich in Antwerpen auch aufgeführt und scheint dort gefeiert worden zu sein. Na dann... War ja auch nicht sooo schlecht, wenngleich die Figuren da stellenweise sogar rannten, das passte so gar nicht.
    Ich hab auf Video noch die diesjährige Aufführung von Salzburg zu Hause liegen, die kürzlich im TV kam, mal schaun, wann ich mich an die wage. Wird dann aber wsl nur nebenher laufen.

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  • "Hier sitzt man rum und zu Hause läuft die Miete ab, außerdem könnte man da liegen" - dachte ich mir gestern abend die ganze Zeit.
    Ich habe mich im ganzen Leben noch nie so in nem Musical, Konzert oder Oper gelangweilt wie hier. Dabei hatte ich mich doch drauf gefreut, weil ich es in London, Köln, Stuttgart und Berlin nicht geschafft habe, obwohl ich da jedesmal virm Theater stand.
    Ich muss dazu sagen, dass ich mit den "neumodischen" Musicals eh nix anfangen kann, mMn alles komische Erfindungen und daher gings mir hier eigentlich auch nur um die Musik, hin und wieder kann man sich Queen ja geben.
    Ich war froh, als es endlich zu Wwry und Watc kam, weil ich wusste, dass die am Ende kommen. Dabei stand ich schon mal auf und ging aus der Platzreihe. Die Zugabe, Bohemian R., habe ich dann auch nur noch vom Rand ausgesehen, das musste reichen.


    Ach ja, schräg vor mir saß eine Geiß, die war die ganze Zeit am giggeln. Lustige Stellen hatte das Musical ja, aber fürn Lachflash hätte es nicht gereicht. Vllt hat die Trulla sich das Musical schon vorab mit Prosecco schön getrunken, ich weiß es nicht.


    Fazit: ein verschenkter Abend, ~ 60€ ausm Fenster geschmissen und festgestellt, dass 5h Parsifal niemals so langweilig sind wie 3h Wwry.

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  • Da das Saarbrücker Staatstheater z.Zt. renoviert wird, haben die das laufende Program ausgelagert. Eine Spielstätte davon ist dabei die Gebläsehalle der ehem. Völklinger Hütte, einst Eisenherstellung, heute UNESCO-Weltkulturerbe.


    Ich war bisher 2x in dieser Halle, 1x bei nem (Cover-)Festival, beim 2.x wars ne Ausstellung über die Kelten. Beide Kombinationen fand ich recht gelungen, nun also ne Oper an dieser Stelle.
    Entgegen sonstigen Opern-Besuchen in Sbr. wußte ich diesesmal nicht, wie die Sicht von meinem Sitzplatz aus sein wird, weil eben die Location in der Form neu. Um so überraschter/verärgerter war ich, dass es sich um eine (wacklige) Stahlrohrtribüne handelte, mit Holzbrettern und Plastikstühlen - und mein Platz war in der 5.letzten Reihe (Reihe 21). :rolleyes: Der Herr der neben mir Platz nahm, fragte seine Frau: "waren das Karten mit Rabatt?" :daumen: Immerhin hat die Karte 39€ gekostet.
    Das Orchester hatte seinen Platz direkt neben der Bühne, ich hatte vor der Vorstellung schon lange überlegt, wo man die denn unter bringen will. Da die Tribüne in der Mitte durch eine Stützbalkenreihe geteilt war, hatte die eine Hälfte der Plätze das Orchester vor sich, die andere Seite - meine - die "Bühne".
    Der Übertext wurde auf unserer Seite auf ein altes Rohr (DN 2500 oder so) im Bühnenhintergrund projeziert, was aber den Nachteil hatte, dass es schlecht zu lesen war (siehe die Dame neben mir).
    Warm war es da oben unterm Gebläsehallendach auch. Und außerdem tat mir das ältere Publikum leid, für die diese Kletterei schon ne arge Herausforderung war.
    Nach dem 2. Akt war Pause und es kam die Durchsage, man möge doch bitte seine persönlichen Dinge alle mitnehmen, denn der 3. Akt würde auf der anderen Seite der Gebläsehalle statt finden! Die Leute rechts und links neben mir und ich schauten uns an, lachten, schüttelten den Kopf und standen auf zur Wanderung auf die andere Seite.
    Diese Tribüne war noch etwas steiler, dafür breiter und mit durchgehenden Sitzreihen (trotzdem einzelne Stühle) und die Anforderungen an das Seniorenpublikum noch schlimmer.
    Auch ich muss diese Wanderung nicht in jeder Vorstellung haben, das eine mal hat gereicht.


    Die Vorstellung an sich war toll, die Sängerinnen und Sänger haben die besondere Anforderung, in einer Industriehalle gegen die schlechte Akustik anzusingen, grandios gemeistert.
    Allerdings hatte es nicht den Flair, den ein Theater- bzw. Opernbesuch hat. Meine Klamottenwahl war daher auch eher casual chic, denn opern-like. Der Flair hier war zwar nicht falsch, mal was anderes, aber auch hier würde ich sagen: 1x reicht.


    Jüngst wurde das Saarbrücker Programm der nächsten Spielzeit veröffentlich: da ist einiges dabei, was mich anspricht. Dumm nur, dass ich bis dahin wsl nicht mehr im Saarland wohne und das Programm des Koblenzer Theaters - nach meinem Empfinden - nicht ganz so ausgefeilt ist. :think:

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  • So´n bisschen neidisch war ich ja schon, auf meinen Kollegen, als er mir im Frühjahr mitteile, Karten für Bayreuth bekommen zu haben: das 3.x in 25 Jahren. Und eigentlich wollte ich Sonntag vor ner Woche auch nur mal gucken, in welch utopischen Sphären die Wagner-Karten-Preise bei viagogo schweben.
    Doch als ich dann eine Karte fast zum Normalpreis sah, an einem Samstag, begannen die Rädchen zu drehen: soll ich? soll ich nicht? packe ich das zeitlich? hätte ich da schon was vor? was ziehe ich an? Nach einer kurzen Bluthochdruckphase und dem Blick auf den Saalplan war klar: ok, ich machs und geh das Risiko ein!
    Nachdem der Kauf montags noch nicht bestätigt war, bekam ich das erste mal Schiss. Und als mein Kollege dann auf meine Antwort seiner Fragen "Was machst denn du in Bayreuth? Und wo hast du jetzt ne Karte her?" meinte "Pass auf, die kontrollieren um den Schwarzmarkt zu verhindern", war mir das 2.x mulmig.
    Nachdem ich aber im I-net keine Hinweise bezügl. personalisieren gefunden hatte und auch alles andere halb so wild schien, machte ich mich also früh am staureichsten Samstag auf den Weg Richtung Bayreuth. Ich kam gut durch, 4h nonstop, zu früh um mein Zimmer zu belegen, also machte ich im oberfränkischen Gößweihstein (dort in der Nähe bezog ich Quartier) noch ein wenig Sightseeing. Der Gedanke, abends eine lange Hose und Strümpfe anziehen zu müssen, trieb mir zu der Hitze noch weitere Schweißtropfen auf die Stirn.


    Nachdem ich später mein Zimmer bezogen hatte, das müde Haupt etwas nieder gelegt hatte, machte ich mich kurz nach 15h frisch geduscht, geschniegelt und gestriegelt, gemütlich auf den Weg nach Bayreuth.
    Die Auffahrt zum grünen Hügel hatte i-was von der Londoner Mall auf den Buckingham Palace zu, es lag was besonderes in der Luft – meinte man. Eigentlich rechnete ich mit saftigen Parkgebühren, aber siehe da, das parken war kostenlos (im Ticketpreis einbegriffen).
    Als ich bei der Vorbeifahrt Damen in Opernkleidern und Herren im Smoking sah, befürchtete ich, doch zu schnodderig angezogen zu sein. Aber was ich später drinnen sah, tröstete mich.
    Ich vertrieb mir die Zeit noch ein wenig im Schatten des Außengeländes und wunderte mich über den Satz der AGB, dass auf dem Festspielhausgelände der Kartenhandel verboten sei. Allerdings standen unter dem berühmten Baldachin, den man auch immer im TV sieht, sowohl Leute mit Suchzetteln, als auch priv. Kartenverkäufer. Soviel zum Thema die kontrollieren wg. Schwarzmarkt.
    Da die Hitze langsam unerträglich wurde, begab ich mich in Richtung Foyer, wo es wenigstens ein bisschen kühler war, wenn auch nur minimal. Auch hier machte es weiter mächtig Spaß, „Leute zu gucken“. Um ca. 17:50h wars an der Zeit um zu meinem Eingang zu gehen, wo schon eine Dame saß, die ich just in dieser Millisekunde des Sehens schon unsympathisch fand. Umso mehr „freute“ ich mich, als ich drinnen feststellte, dass die neben mir sitzt. Allerdings ging sie ca. 45min vor Ende, keine Ahnung warum.
    Natürlich ist das fotografieren im Theater verboten, natürlich hielten sich viele nicht dran, ich auch nicht, man kommt ja schließlich nicht jeder Woche hier her. ;)
    Das die Stühle unbequem und aus Holz sind, war mir vorher bekannt. Jetzt wo ich allerdings mal 2,5h drauf gesessen habe, überlege ich mir den Wunsch, dort mal den Parsifal zu sehen, aber noch mal.
    Pünktlich um 18h ertönten die ersten Klänge und der Holländer stach in See. Die 1. Vorstellung wurde ja im TV übertragen, daher wusste ich, was mich erwartet und dass ich von der Inszenierung nicht begeistert sein werde. Aber mir gings einfach nur ums da sein, meinetwegen hätten sie auch Peterchens Mondfahrt spielen können. Musikalisch wars sehr schön, nur halt eben das Bühnenbild und die Klamotten…
    Leider war es wenig Oper (2 1/4h) für das viele Geld und so war die Vorstellung alsbald vorbei. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, ich würde es direkt noch mal machen!
    Habe gestern abend wieder bei viagogo geguckt, für den 28.08. gabs noch eine preiswerte Karte für den Tannhäuser. Hätte ich dann nicht das Umzugsproblem, wer weiß, ob ich nicht noch mal gefahren wäre…
    Ach ja, für den auf der Karte aufgedruckten Namen hat sich kein Mensch auch nur annähernd interessiert.
    Klar, wärs schöner, man bekäme selbst „Post von Wagner“ und der eigene Name würde drauf stehen, aber so gings auch.


    Als ich vom Parkplatz fuhr, dröhnte Volbeat aus meinem Auto. Die Blicke der Leute an denen ich vorbei fuhr, waren klasse – ich hätte auch im rosa Häschenkostüm rumlaufen können, da hätte sie vermutlich genau so geguckt. :D


    Aber Mythos Festspielhaus hin oder her, es geht einfach nix übers Saarbrücker Staatstheater: man hat Beinfreiheit und bequeme Sitze.

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    Einmal editiert, zuletzt von winter89 ()

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