Musicals (und anderes Theater-Gedöns)

  • War heute (vielmehr gestern...) in der Voraufführung von „Der Mentor“ in der Komödie Hamburg. Und muss sagen: DAS war für mich ´ne ECHTE „Wow“ Aufführung! Das Stück stammt von Daniel Kehlmann, in erster Linie bekannt als Autor von „Die Vermessung der Welt“ – und hatte vor einigen Tagen erst deutsche Uraufführung in Frankfurt/Main.
    Dort hat Herr Kehlmann offenbar nach zehn Minuten die Aufführung verlassen mit dem Eindruck: „Das ist nicht mehr mein Stück“. (Info der Presse entnommen.) Ohne die Frankfurter Inszenierung gesehen zu haben, denkt man da natürlich erst mal „Oha!“ und geht mit gemischten Gefühlen in „die nächste“ Inszenierung...

    Völlig unberechtigt, wie sich dann herausstellen sollte. Superspannend von der ersten bis zur letzten Minute!


    Mal zum Inhalt (ich zitiere aus dem Programmheft):


    „Benjamin Rubin, Schriftsteller und 65 Jahre alt, ist durch sein frühes Theaterstück „Der lange Weg“ berühmt geworden. Doch seit 40 Jahren hat er nichts Vergleichbares zustande gebracht. Martin Wegner, Anfang 30 und ebenfalls Schriftsteller, ist ein hoffnungsvolles Talent. Durch das Mentor-Projekt einer Kulturstiftung treffen die beiden aufeinander: Rubin soll Wegners neues Stück mit dem Titel „Namenlos“ als Mentor betreuen. Eingelassen haben sich die beiden auf das Experiment nur des Geldes wegen. So sitzen sie zusammen in einer alten Villa auf dem Land. Mit dabei sind Martins Frau Gina und der fürsorgliche Herr Wangenroth von der Kulturstiftung. Und das birgt eine Menge Sprengstoff...“


    Selten habe ich zwei so kurzweilige, spannende Stunden im Theater erlebt. Was der „alte Hase“ über das „Talent“ des jungen Kollegen denkt – bis zum Schluss bleibt´s offen, lässt aber Spekulation für sämtliche Möglichkeiten. Volker Lechtenbrink (bekannt geworden durch den Anti-Kriegsfilm "Die Brücke") als Mentor und Andreas Christ (als junger Schriftsteller) = stark, absolut stark!


    Das Stück wird sicher sehr polarisieren, insbesondere an der Komödie, wo das „Durschnitts-Abo-Publikum“ erfahrungsgemäß eher auf Schenkelklopfer und Bühnenbilder im Landhausstil setzt – beides ist in dieser Inszenierung eher NICHT zu finden… Umso größer die Freude, wenn man sich genau darauf NICHT beschränkt. - Prädikat: SEHENSWERT!!   :thumbup:  
    (Bis zum 10.11. in der Komödie Winterhuder Fährhaus, Hamburg)

    "Morgen ist auch noch ein Tag", sagte der Optimist.
    (Werner Mitsch)

  • Die anderen Aufführungen, die ich da gesehen hatte, waren wirklich lustig..

    @winter89 Genau mit denen sollte man das Stück aber lieber NICHT vergleichen! (Welche Stücke haste denn gesehen?) Zwar gibt´s durchaus auch Stellen zum Lachen - aber eben keine platten Schenkelklopfer! :)
    Ist eher ein spannendes Stück (find ich…)

    "Morgen ist auch noch ein Tag", sagte der Optimist.
    (Werner Mitsch)

  • Am nächsten Samstag, 21.09., gucke ich mir mal (wieder) den Freischütz von Carl Maria von Weber an - mit gemischten Gefühlen.


    Ich hab den anno Tobak in der 6. Klasse mal gesehen. Da fand ich das erst ätzend, an nem Abend oder Sonntag (lange her, weiß nicht mehr) ins Theater fahren zu müssen um ne Oper zu gucken! Anschließend war ich aber völlig begeistert, weil auch das Bühnenbild (Wolfsschlucht) so schön gestaltet war.
    Lange ist´s her... nicht nur der Besuch, auch die schön gestalteten Bühnenbilder. Denn als ich Jahre später nochmal im Freischütz war, spielte das ganze auf einer völlig kahlen s/w Bühne - ich war geschockt!!
    Und aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Jahren rechne ich diesmal lieber nicht mit nem schönen Hintergrund und Aufbau... :S


    Und so wars:


    Nicht nur der kleine Hunger verursachte ein komisches Gefühl im Bauch (Supermärkte, die bis 21h bzw. 22h geöffnet haben, hatten um 18h keine Brezeln mehr – Skandal!), als ich an diesem Samstag nach Koblenz ins Theater fuhr.
    Auch die Sorge um meinen Parkplatz, spielte eine Rolle, aber das ist eine andere Geschichte.
    Die größten Sorgen machte ich mir um die Inszenierung der Oper. Hatte ich diese doch von vor gefühlten hundert Jahren mit tollem Bühnenbild in schöner Erinnerung, während ich sie ein paar Jahre später in genau gegenteiliger Aufführung sah: mit einer schlichten schwarz-weißen Bühne, die man in jeder popeligen Stadthalle hätte aufstellen können, dazu auch noch ebensolche phantasielos ausgestattete s/w-Darsteller - dazu bedurfte es kein Theaterhaus!
    Im Foyer stand an diesem Abend ein Wegweiser zum Foyer im ersten Stock, der auf ein Einführungsgespräch hinwies. Ich hatte die letzte Einführung vor einer Oper zwar langweilig in Erinnerung, ging diesmal aber trotzdem mal hin.
    Wider Erwarten war es eine ganz amüsante und kurzweilige Viertelstunde. Und überraschender Weise traf ich auch eine Arbeitskollegin dort, die ihre Mutter ins Theater begleitete. Ihre erste Frage – wie kanns auch anders sein – galt unserem Chef, ob der auch da sei. „Nein“. „Ganz sicher nicht?“ „Nein“.
    Manchmal frag ich mich, ob sie mir die Frage auch stellen würde, wenn wir uns zufällig beim Gynäkologen treffen würden...
    Allerdings wußte ich zum Zeitpunkt der Frage nicht, dass sie ihn drauf angesprochen hatte und er überlegte hatte, auch zu kommen. Und da wir in der Nähe wohnen, auch schon mal zusammen unterwegs sind, konnte ich die Frage noch einmal durchgehen lassen.


    Danach trennten sich unsere Wege, da die beiden im Parkett saßen, während ich eine Etage höher zum 2. Rang musste. Die (Aus-)Sicht dort oben war eigentlich prima, ich konnte das Orchester in voller Pracht bei der Arbeit bewundern, über die Reihe davor sah ich gut, nur das Geländer auf der Brüstung verlief genau durchs Bild. Von Beinfreiheit brauche ich auch nicht zu reden, aber die ist im Parkett auch nicht besser.
    Allerdings wunderte ich mich über die vielen freien Plätze. Als ich meine Karte eine Woche vorher gekauft habe, war im Online-Ticketshop noch kaum was frei, nun sah ich überall Lücken, auch mehrere Plätze nebeneinander waren frei. Komisch, aber egal.


    Schon gleich als der Vorhang wagte ich die Feststellung: diese Aufführung wird besser als die schwarz-weiße! Uff. Bunte Kostüme, ein Wirtshaus (grob dargestellt) – immerhin hat man sich was einfallen lassen. Das galt allerdings auch für Samuel. Statt nur in der Wolfsschluchtszene bis 7 zählen zu dürfen, hat man eine Rolle für ihn erfunden: immer wenn sich das Böse ankündigte,schlich nun ein knallgelbes Wesen mit 4 Helfern aus dem Hintergrund heran und warf stellenweise ein paar „passende“ mystische Gedichtfetzen in die Runde. Muss(te) man nicht haben. Zumal die Figur(en) angesichts ihrer geschminkten Maske was von Batmans Joker hatten.
    Gespannt warte ich nach jeder Umbaupause – die für meinen Geschmack nervig und zu lang waren – was anschließend hinterm Vorhang auftaucht. Zwar konnte keines der Bühnenbilder mit meinem ersten Freischütz-Besuch stand halten, aber ich lies sie alle gelten.
    Eine besonders lange Umbauphase wurde mit einem Solo des Orchesters überbrückt. Wie ich anderntags in der (gut ausgefallenen) Zeitungskritik las, gehörte das Stück gar nicht zum Freistück. Es war zwar von CmvW, aber eben nicht aus dieser Oper, hat aber sehr gut hinein gepasst.
    Etwas blöd fand ich allerdings die Szene des Kugelgießens. Warum heißt es wohl „Kugeln gießen“? Weil sie aus Blei gegossen werden, nicht weil sie aus einer an eine Art Marterpfahl gebundene Figur heraus gezogen werden.
    Ein paar Abstriche muss man ja immer machen und so konnte ich mit „Joker“ und der Kugel-OP leben.
    Wegen dieser Kugelsache ist diese Aufführung übrigens erst für Schüler ab dem 7. Schuljahr freigegeben.


    Der Applaus nach ca. 3h (inkl. Pause) fiel auch sehr laut aus, also kam das Stück insgesamt gut an. Denn auch in Koblenz gab es vor ein paar Jahren eine sehr ausgebuhte Inszenierung des Stückes, so dass ich mit nicht alleine mit Skepsis an diesem Abend ins Theater fur.


    Als nächstes habe ich die DGO Mitte Oktober vor und beim Gedanken daran jetzt schon den Ohrwurm des „Kanonensongs“.
    Ach ja, auch der Freischütz entließ mich nicht ohne Ohrwurm in die Nacht: meine Kollegen/innen mussten montags noch ein paar mal „Veilchenblaue Seide, schöner grüner Jungfernkranz“ ertragen. :D


    Jetzt muss ich mal gucken, dass ich den Cheffe irgendwann wirklich mal mit ins Theater schleppe, das Kulturinteresse ist ja ausreichend vorhanden, dann werde ich wenigstens nicht nach ihm gefragt. 8)

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Während sich die Toten Hosen (fast) zeitgleich in einer so gut wie unbekannten Stadt namens Düsseldorf der entarteten Musik widmeten, machte ich mich auf den Weg ins Koblenzer Stadttheater. Getreu dem Motto „Support your local theatre“.
    Die Idee, meine Karte erst kurz vorher direkt an der Vvk-Kasse zu kaufen, brachte zwar eine Ersparnis von 4,40€ mit sich – im Vergleich zur print-your-self Onlinevariante – allerdings war das so kurzfristig, dass ich (mal wieder) mit einem Platz im 2. Rang vorlieb nehmen musste. Naja, bei 19€ kann man halt mal Einschränkungen in Kauf nehmen.


    Allerdings hatte ich kaum meinen Platz eingenommen, kam auch schon der Groll auf dieses alte Theater wieder hoch: Beinfreiheit Mangelware, Frischluft bzw. erträgliche Temperaturen Mangelware und zu allem Überfluss schien mir noch der Kronleuchter mitten im Blickfeld zu hängen. Letzters verbesserte sich immerhin kurz vor der Vorstellung, als der Leuchter teilweise in die Decke hoch gezogen wurde; das ist mir vorher noch nie aufgefallen.
    Nichts desto Trotz: es lebe das Saarbrücker Staatstheater!! Ich werde es bei jedem Besuch im Koblenzer Theater vermissen und zu schätzen wissen. :(


    Pünklich um halb 8 trat ein Sprecher des Theaters auf die Bühne und erklärte, dass sich die Darstellerin der Moritatensängerin am rechten Knöchel verletzt hätte und deshalb mit einer Bandage auftreten (Wortwitz!) würde, was zusammen einen humpelnden Bewegungsfluss ergeben würde.


    Dann begann die Vorstellung mit dieser Solonummer, was darin gipfelte, dass die Sängerin am Ende erschossen wurde. Dies zog sich wie ein running gag durch den ganzen Abend. Diesen zwischenzeitlichen Tod mussten auch andere Figuren hin nehmen.


    Ein weiterer fester Bestandteil dieser Inszenierung war, dass immer mal wieder eine Figur ans Mikro trat und den aktuellen/kommenden Handlungsstrang erläuterte. Das war mal komisch, mal nervig und auch mal lustig, wenn u.a. Anspielungen aufs aktuelle Tagesgeschehen (Flugreisen nach Indien in der 1. Klasse) darin vorkamen.


    Auch wurde das Publikum mit einbezogen, in dem es die Protestschilder für die Demonstrationsszene beschriften durfte. Dabei traten ein paar Darsteller in den Saal, auch auf den Rängen und verteilten Pappschilder und dicke Filzschreiber. Meist wurden die Pappschilder zwar in den Reihen weitergeschoben, bis sich auf ihrem Rückweg doch jemand erbarmte und was drauf schrieb. Neben den üblichen Wünschen an die Machthaber dieser Welt (Frieden, Brot für die Welt, soziale Gerechtigkeit, etc.) kamen auch ein paar lustige Wünsche aufs Papier, wie „Rettet die VW-Käfer“, „Blonde Haare für alle“ oder „1 Baum für den Zentralplatz“ (Koblenzer Insider).
    Eine weitere Szene die das Publikum mit einbezog war das Lied „Wovon lebt der Mensch?“. Dazu traten alle Darsteller auf die Bühne, ein transparenter Vorhand senkte sich und es meldete sich die Regie: bei der folgenden Szene brauche man nicht auf die Bühne zu gucken, sondern auf die verteilten Spiegelpostkarten. Allerdings wurde zumindest im 2. Rang nichts verteilt und von meinem Platz aus sah ich auch in Rang 1 niemanden, der so eine Karte hervor zog. Das Parkett konnte ich von meinem Platz auch nicht sehen.


    Ich hatte die DGO vor ~ 2 Jahren in Kaiserslautern gesehen, dort war sie in einer Zirkusmanege angesiedelt, die die ganze Vorstellung lang, auf der Bühne aufgebaut war. Deshalb war ich auch schon wieder bedient, als an diesem Abend von Anfang an wieder Leere auf der Bühne herrschte, bzw. die Requisiten der jeweiligen Szene(n) jedesmal herein gerollt wurden: Sofa vor Wohnzimmerhintergrund, Flipper/Stuhl/Badewanne/Pflanze/Musikinstrument zur Hochzeitszene, rotes Rundsofa vor Loungehintergrund beim Zusammentreffen von Macky und den Huren, usw.
    Deshalb bin ich immer noch am überlegen, wie ich die Koblenzer Inszenierung denn fand. Ich kann mich immer noch nicht entscheiden, ob ichs jetzt als gut, gewagt, anders oder merkwürdig beschreiben soll. Wenigstens wars nicht langweilig, das ist ja immerhin schon etwas.


    Bei meinem nächsten Besuch im Koblenzer Theater möchte ich definitiv mal wieder im Parkett sitzen. Die Beinfreiheit ist dort zwar auch nicht besser, aber wenigstens die Sicht.

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    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Hm... mit neuen Musicals tue ich mich ja immer ein wenig schwer. Ich weiß auch nicht, ob ich zu diesem Thema - ich nehme an, es ist DAS Wunder von Bern gemeint, kann den Link grad nicht öffnen - ein Musical brauche... Ich fühle förmlich,wie sich Fritz Walter grad im Grab rumdreht (wie gesagt, sofern es sich...)


    Mein Onkel war kürzlich in Stuttgart in "Tarzan" und war schwer beeindruckt. Wobei das aber auch ein Musical ist, dass mich wenig bis gar nicht reizt.


    Meine nächste klassische Veranstaltung ist das Neujahrskonzert des Rheinischen Philharmonieorchesters am 01.01. in Koblenz. Mal gucken, wie das wird.



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    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Dann mal ein Neujahrskonzert, hatte ich noch nie. Warum nicht. Das gleiche hatte ich mir übrigens auch beim Adventskonzert gedacht, welches ich im Dezember beuscht hatte: veranstaltet vom örtlichen Frauenchor, unterstützt durchs örtl. Mandolinenorchester(chen) und ergänzt durch einen Trompeter und eine Dame am Klavier. Das ganze fand in der örtlichen Kirche statt. Aus diesem Grund bin ich eigentlich auch hin: ich wollte die Kirche mal von innen sehen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich dort mal ne Messe sehe, tendiert gegen Null. ;)
    Joa, muss man nicht unbedingt 2x in der Woche haben, war aber mal was anderes.


    Womit wir dann beim Neujahrskonzert wären, welches ich kurzfristig eingeplant hatte. Statt fand das Konzert in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle, eine entfernte "Verwandte" von GER... ;)
    Im Theater wäre mir die Aufführung lieber gewesen, passenderes Ambiente, aber man hat mich ja nicht gefragt... Aber die Bestuhlung im großen Saal der Halle bot wenigstens Beinfreiheit, was einem im Theater verwehrt bleibt.
    Ich saß im Parkett in der 12. Reihe, was durchaus ausreichend war, wenngleich ich die Musiker und ihre Instrumente auch gerne aus nächsterer Nähe gesehen hätte. Egal.
    Das Publikum war eher, naja, sagen wir mal so, es war eine überwiegend Ü70 Party, mit einigen wenigen Jungspunden Ü65. Viele haben die Komponisten des Abends wsl noch lebend erlebt. :D


    Eröffnet wurde dieser Nachmittag mit einer Ansprache des Koblenzer OB, der die Jahre 1 und 2 nach der BUGA Revue passieren lies und ein positives Fazit zog. Wenns schee macht...
    Durchs restliche Programm führte der Intendant des Kobl. Stadttheater, Markus Dietze, der die einzelnen Kompositionen mit kurzweiligen Passagen und unnötigem Wissen Teil 1 bis x einleitete und mich fast 2h Stunden überlegen lies, an wen er mich denn mit seiner Stimme erinnerte. Kurz vorm Ende fiel der Groschen: ich erkannte Thomas Herrmanns ("Quatsch Comedy Club") in der Stimme wieder.


    Das Konzert stand unter dem Motto "Die vier Elemente" und so gliederte sich das Konzert in Stücke, die zu eben diesen 4 Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde passten – zumindestens fast alle.
    Im einzelnen sah das Programm dann wie folgt aus:
    FEUER: Die Geschöpfe des Prometheus, Overtüre (Ludwig van B.) / Light my Fire (The Doors), Feuersymphonie 1. Satz (Joseph Haydn) / Feuersfest Polka (Josef Strauss).


    Auch wenn ich "Light my Fire" nicht mehr hören kann, weil es sich mMn totgedudelt hat, gaben die Musiker hier eine ganz tolle Orchester-Version zum Besten, die mich wirklich faszinierte. Insb. die Geiger (u.ä. Instrumenteure) hatten da heftig zu fideln, Chapeau!
    Aber die Feuerfest-Polka von J. Strauss – ein Auftragswerk der feuerfeste Geldschränke herstellenden Firma (Wertheim?), die ihren 20.000 verkauften Geldschrank damit bewerben lies – stahl allen Beiträgen in diesem ersten Teil die Show. Die war super unterhaltsam. Ich muss mal gucken, ob ich davon eine Aufnahme irgendwo finde.


    Dnach gings weiter mit WASSER, dass die folgenden 3 Stücke überschrieb:
    Meeresstille und glückliche Fahrt, Overtüre (Felix Mendessohn B.) / Titanic-Suite Ausschnitt (James Horner) / Wassermusik Nr. 2, 2. Satz (G.F. Händel).


    Nun ist "Titanic" eher einer meiner Haßfilme, von "My heart will go on" mal ganz zu schweigen, aber das Arrangement an diesem Abend stellte die Musik in ein ganz anderes – tolles Licht!


    Nach diesen beiden Elementen, es waren inz. ca. 80min vergangen, gab es erst mal eine Pause von ca. 20min, bevor es in die LUFT ging. Und zwar mit diesen 5 Werken:
    Hummelflug (Nikolai Rimski-Korsakow) / Vocalise* (Sergei Rachmaninow) / Walkürenritt (R. Wagner) / Im Treibhaus* (R. Wagner) / Mit Dampf, Schnellpolka (Eduard Strauss)


    Als ich bei der ersten Lektüre des Programmheftes die Walküre entdeckte, wußte ich geich, dass es ein guter Abend werden wird!
    Die mit * markierten Werke wurden von einer Sopranistin begleitet. Diese hatte auch im 4. und letzten Teil ERDE ihre Auftritte:
    Ging heut´ morgen übers Feld * (Gustav Mahler) / Appalachian Spring (Aaron Coplan) / Granada* )Augustín Lara) / Danse Bacchanale (Camille Saint-Saens).


    Dieser letzte Teil erschien mir zuerst mit mir völlig unbekannten Kompositionen bespickt, aber "Granada" erkannte ich dann doch wieder. Bei dem letzten Stück von Camille S-S entschuldigte sich der Intendant in aller Form, sie hätten recherchiert ohne Ende, doch leider ergab sich kein (direkter) Bezug zur Erde, aber sowohl ihm, als auch dem Dirigent würde das Stück so gut gefallen, dass sie es ins Programm genommen hätten.


    Danach war erstmal Schluss und es erfolgte das übliche Prozedere der "Vorhänge" – auch wenn hier gar keiner vorhanden war – und nach der angemessenen Klatschzeit und Verabschiedung, die ersten hatten den Saal schon verlassen, gab es noch eine "Bauernpolka" als Zugabe und somit war dann die vom Moderator eingangs erwähnte 18%-Polkadichte erfüllt.
    Auch diese allerletzte Darbietung brachte nochmal gute Laune in den Saal und nach fast 2h Stunden war dieser äußerst kurzweilige Abend – leider – vorbei.
    Fazit: so kann man das neue Jahr auch mal beginnen und ich kann mir vorstellen, das im kommenden Jahr gerne zu wiederholen.

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    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Premiere – sowohl für das Stück, als auch für Smetana und mich, sprich, mit dem Herrn hatte ich mich bisher noch nicht befasst.
    Deshalb kannte ich zwar das Stück vom Namen her, ein musikalisches Stück daraus war mir aber nicht bekannt – auch nicht, als mir mein Opernexperte was vorsummte - ich rechnete mit dem „Ach, das ist das“-Effekt. Ich kann schon mal vorwegnehmen, dass sich der zwar nicht einstellte, aber das war nicht weiter schlimm.


    Da ich an diesem Samstagabend keine Lust hatte, von meinem gemieteten Stellplatz aus durch die Stadt zu laufen (und zu frieren) und außerdem etwas spät dran war, genehmigte ich mir einen Parkplatz vis-a-vis des Theaters, so dass ich nur die Straße überqueren musste – man darf auch mal faul sein… ;) (auch wenns extra Parkgebühren kostet *grummel*)


    Ich hadere ja nach wie vor mit dem kleinen Stadttheater und wünsche mich nach wie vor jedesmal ins Staatstheater nach Saarbrücken… Naja, immerhin saß ich heute im Parkett, Reihe 10 – das war vielversprechend und wie ich vor Ort feststellte, war es die letzte Reihe (!) im Parkett. Somit wird das Größenverhältnis schlagartig klar.
    Immerhin hatte rechts von mir keinen Stuhl mehr, so dass ich da meine Tasche parken konnte. (Man muss nur überall die Vorteile suchen…)


    Nicht ganz pünktlich um 19.30h begann dann das Stück und man wurde gleich vom prächtigen Farbenspiel der Kostüme erschlagen. Die Kleider der Damen, die da auf dem tschechischen Volksfest tanzten, waren alles andere als trist, was schon mal einen schönen Einstieg bot.
    Die Kulisse blieb – wie sich im Laufe des Stückes heraus stellte – immer gleich, sie wurde lediglich gedreht und geschoben, so dass ein Bierausschank auf seiner Rückseite ein Schaufenster darstellte und einer „Wand“ schon mal als Dosenwurf-Hintergrund agierte, kann man machen.
    Lediglich der Bierstand störte mich von Anfang an, denn er war dekoriert mit einem Transparent und einer Lampe der Koblenzer (Privat-)Brauerei (an der Königsbach).
    Als hätte der Herr Smetana seinerzeit diese Firma erahnt… außerdem ist das Stück eine Zusammenarbeit mit dem Theater in Trier und das ist eher Bitburger-Land. Wer weiß, vllt gestalten sie dort den Stand auch anders. Egal.
    Wäre er im Karlsberg-Design gehalten gewesen, wäre ich als Saarländer natürlich geplatzt vor Stolz… 8)


    Bei einer Circus-Szene, in der die Wand als Hintergrund zum Dosen bzw. Bälle werfen diente, wurde (leider) deutlich, dass Frauen (leider) nicht werfen können… (ich darf das als ehem. Handballerin sagen)


    Das Stück an sich war unterhaltsam, aber i-wie „anders“, wenngleich ich dieses „anders“ nicht definieren kann. Lags an Smetana? Ich weiß es nicht.
    Auch der Schluss erschloss sich mir jetzt nicht so wirklich, wie ich in der Kritik der Rhein-Zeitung sah, war ich nicht die einzige, die damit haderte und eher fragend zurück blieb. Hätte man sicher anders gestalten könnten. Aber gut, wenn wenigstens der Regisseur oder Intendant weiß, was man sich dabei gedacht hat… und damit sagen will.

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    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Den Bericht zu "Die Fledermaus" - meinem letzten Theaterbesuch vor 4 Wochen - habe ich unterschlagen. War i-wie nicht so fit an dem Abend, als dass ich mir Gedanken für nen Text hätte machen können.


    Nun also Richard Strauss´ Salome. Eine Oper, die ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte und nur hin ging, weil ich eben das komplette Opern-Repertoire einer Spielzeit mitnehme.
    Ich hatte einen Platz auf der rechten Seite, Parketrang, aber leider zu weit vorne, so dass die rechte Ecke der Bühne ein mausetoter Winkel blieb. Was dort geschah, konnte ich nicht mitverfolgen.
    Das Orchester musste seinen Platz hinter der Spielfläche beziehen, weil der Orchestergraben zu klein ist, für die 86 Musiker, die an dieser Aufführung teilhaben.
    Und weil ich die Oper nicht auf dem Schirm hatte, war mir auch der Inhalt gänzlich unbekannt. So verfolgte ich das Geschehen zwar interessiert, konnte aber nicht alles nachvollziehen. Bei nächsten Mal werde ich dann doch mal vorher nachlesen, um was es geht. Aber die Musik faszinierte mich auch ohne Inhalt, tolle Komposition, wie ich finde.
    Lt. Aushang sollte die Oper schon um 21.10h zu Ende sein, sie dauert ja nur 90min, aber es wurde ein paar Minuten später, bevor ein nicht enden wollender Applaus diesen Premieren-Abend abschloss. (Memo an mich: künftig immer Randplatz nehmen, damit man nicht sämtliche Vorhänge mitmachen muss)
    Einen Großteil des Beifalls galt der Darstellerin der Salome, die so mutig war, das Ende des "Schleiertanzes" barbusig zu Ende zu bringen. Ob das zwingend hätte sein müssen, steht natürlich auf nem anderen Blatt.
    Literweise Filmblut wurde auch vergossen, so dass nach einer Szene sogar ein Darsteller mit so nem Wasserschieber die Lache in einen Bühnenschacht schob. Ich hatte allerdings nur die versauten Klamotten im Auge und wer das dann alles wieder reinigen muss. ;)


    Nächster Opernstop: Karfreitag, mein (heißgeliebter) Parsifal, in Darmstadt. Bissel schiss habe ich allerdings, obwohl bzw. weil ich weiß, was mich erwartet (5h).

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