Bericht:
Wir schreiben den 18.08.2010 und befinden uns vor dem Eventwerk in Dresden. Anlass dafür ist ein Clubkonzert von den Toten Hosen. Mit den ebenfalls aus Düsseldorf stammenden Broilers ist bereits die Vorband hochkarätig. Diese Kombination hat bereits bei einem der Weihnachtskonzert 2010 in D'dorf gut funktioniert. Ihre bekanntesten Songs hatten sie mit "Ich bin bei Dir" und "Ruby light and dark" im Programm. Zum Mitsingen bei einen gecoverten Clash Hit „London Calling“ ließ sich Campino nicht zweimal bitten. Die Broilers spielten ein kurzes aber dennoch prägnantes Set.
Nach einer kurzen Umbaupause kamen DTH unter dem Kalinka Intro auf die relativ niedrige Bühne. Ein kleiner Mensch konnte wenn er nicht direkt vor der Bühne stand, kaum etwas sehen, die Stimmung jedoch brodelte im gesamten Eventwerk ganz gewaltig.
„Und wir leben“ knallte es aus den Boxen. Die Hosen waren wieder zurück! Mit „Alles wird gut“, „10 Gebote“ und „Armee der Verlierer“ sowie „Reisefieber“ waren richtige Perlen für das feurige Publikum ausgesucht worden.
Ich kann mich nicht daran erinnern, einmal „Herz brennt“ live gehört zu haben, was mich bei Anstimmen der Melodie ungewollt stark überglücklich mitnahm. Ich ließ mich einfach tragen. Aus dieser nachdenklichen Stimmung wurde man mit den ersten Trommel- und Bassklängen von „Cokane“ sofort wieder in den heißen Kessel zurückgeholt.
Bei „Paradies“ ließ sich der Prediger ein Bad im Fanmeer nicht entgehen und ließ sich komplett nach hinten tragen. Das Licht ging aus. Weg war er. Plötzlich tauchte er im Obergeschoss auf und sang vom Geländer aus „Bis zum bitteren Ende“, wo er auch in schwindelerregender Höhe eine Fackel entzündete umringt von vielen Fans, die das Glück hatten, oben einen der wenigen Plätze, es dürften nicht mehr als 200 gewesen sein, zu ergattern. So schnell wie er kam war er auch wieder weg und tauchte Sekunden später wieder unten auf der Bühne auf, um „Hier kommt Alex“ anzustimmen. Das Publikum bekam oft das Mikro hingehalten, was für richtige Gänsehautstimmung sorgte, frei nach dem Motto „Ein Gesang aus 1000 Kehlen, bis die Luft wegbrennt..“
Die Zugabe kam z.B. in Form von von „Nichts bleibt für die Ewigkeit“, „Freunde“, „Alles wird vorübergehen“ und dem altbekannten und genauso geliebten „Wort zum Sonntag“. Die Vergänglichkeit war wie immer ein Teil eines DTH Abends und machte dem Publikum dieses mit dem Song „Weil du nur einmal lebst“ klar. Die eigens aus Argentinien angereisten Fans dürften sich besonders über „Uno Dos Ultraviolento“ gefreut haben.
Artig verabschiedetetn sich die Düsseldorfer Altpunker von den ca. 3000 Frau und Mann starken Publikum mit „Walk on“ und bekamen zum letzten Mal für diesen Abend den Wind und Respekt eines Fahnenmeers zu spüren. Ein großartiges Konzert mit einer einmaligen Setliste und zwei motivierten Düsseldorfer Bands ging zu Ende.
„100% Punkrock inside“, würde ich dieses Erlebnispaket nennen, daß mich heute abend spüren ließ, daß ich lebe.