Die Toten Hosen - Eine Lebenseinstellung

  • @ seelchen ich würd es auch nicht so sehr auf den bildungsstand an sich schieben:


    es kommt darauf an wie sehr man gelernt hat zu hinterfragen und zu reflektieren - dann ist es vollkommen irrelevant welche geschichten man aufgetischt bekommt, da man dann auch in der lage ist abzuwägen wie viel wahrheitsgehalt an der ganzen story dran ist. dazu muss man aber meiner meinung nicht anner oxford gewesen sein - es gibt sicherlich auch menschen, die das können und vielleicht nicht mal die geistige kapazität für einen schulabschluss gehabt haben (ich meine die, bei denen es wirklich nicht gereicht hat - die leute die einfach zu faul waren haben sowieso meistens ein bedeutend höheres potenzial :D)


    um eben jene fähigkeit zu lernen wird musik wie punk rock sicherlich beitragen aber es gibt auch noch hunderttausend andere möglichkeiten reflektierendes denken zu erlernen - von daher mögen die hosen für so manchen eine lebenseinstellung sein, aber für mich sind sie einfach eine geniale band, die mir auch schon so einige male mit den richtigen worten zur seite stand - mehr aber auch nicht

  • das ist schlichtweg falsch. kritisches denken hat nichts mit bildung zu tun. wenn du jemanden mit einem gesundem geist erzaehlst, wie toll es gewesen sei, dass vor 70 jahren millionen menschen umgebracht wurden, dann muss der noch nicht mal wissen was das deutsche reich war, um dir zu sagen, dass du spinnst...


    und ich glaub ihr versteht hosenopel ein bisschen falsch. wenn dein vater nazi ist, ist es natuerlich nicht zwanghaft so, dass du auch nazi wirst. es hat allerdings, und das ist unbestritten, einen grossen einfluss auf die kinder (vorallem wenn eine gute beziehung zwischen kind und vater besteht). die entwicklung der persoenlichkeit eines kindes hat nunmal viel mit dem umfeld zu tun.

  • Trotzdem kann man das nicht pauschal so sagen.
    Ich hatte als ich noch bei meiner Mum gewohnt hab, die drogenabhängig war, 'nen sehr guten Draht zu ihr gehabt, und ich nehm bis heut NICHTS ausser Alkohol (und das nich wirklich oft).


    Wie kommt man denn Deiner Meinung nach zu kritischem Denken und Hinterfragen, wsv?

  • wsv: das ist falsch. Nur durch Bildung kann kritisches Denken entstehen.
    Was aber genauso stimmt, dass kritisches Denken nicht die Barbarei verhindern konnte.
    Die Aufklärer glaubten, dass eine humanistische Bildung, die stets am Sinnkriterium der Emanzipation gemessen werden sollte, Barbareien verhindern sollte. Die Geschichte strafte dem Lügen (In diesem Zusammenhang empfehle ich Horkheimers/Adornos Dialektik der Aufklärung). Nichtsdestotrotz befähigt nur Bildung zu einer kritischen Meinungsbildung. Wie denn auch sonst? Durch Erziehung? Durch soziales Umfeld?Nur bedingt. Nur die Fähigkeit, Phänomene objektiv, reliabel und valide zu betrachten bzw. zu durchdringen, ermöglicht es einem, diese auch kritisch zu reflektieren.

  • interessante diskussion. ;)


    @ sascha: meiner meinung nach muss man da ein bisschen differenzieren zwischen politischer einstellung und drogensucht. ich tue mich ein bisschen schwer, weil ich dich persoenlich nicht kenne, aus der distanz darueber zu reden, deshalb halte ich es mal allgemein. eine drogensucht kann ja auf nahe stehende menschen auch abschreckend wirken. man sieht wie sich ein geliebter mensch veraendert und wie die droge ihn belastet. aber auch hier gilt: das ist nicht allgemeingueltig!!! es spielen so viele faktoren eine rolle...


    @ mr. bammbamm: wie definierst du bildung? muss ich ahnung von geschichte haben, um zu erkennen, dass da grad einer menschenverachtende thesen von sich gibt? oder muss ich alle hauptstaedte europas aufsagen koennen? ;) einen gewissen grad an intelligenz braucht es, aber bildung?
    wenn bildung aber das sammeln von erfahrungen im umgang mit anderen menschen meint, stimme ich dir zu. auch wissen kann sicherlich kritisches denken foerdern. wobei das wieder fuer mich auch nicht anderes als erfahrung ist. die erfahrungen der menschheitsgeschichte. aber eigentlich ist meiner meinung nach nur eine normale entwicklung der persoenlichkeit und eine gewisse intelligenz noetig um kritisch zu denken.

  • wsv: Definition von Bildung (Gute Frage!). Wow, dafür gibt es keine Antwort in zwei Sätzen. In der Philosophie wird dieser Begriff ja höchst kontrovers definiert. Die gängigste Definiton ist wohl die von Klafki, der sagt, dass sich Bildung in den drei Variablen Mitbestimmungsfähigkeit, Solidarität und Sebstbestimmungsfähigkeit konstituiert. Und da dieses im menschlichen Wesen nicht "veranlagt" ist, ist es Aufgabe der "Bildung" diese drei Fähigkeiten herauszubilden. Dabei orientiert sich diese Definition entlang dem Kantischen Aufklärungssgedanken:
    „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude [wage es verständig zu sein]! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“


    – Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?: Berlinische Monatsschrift, 1784,2, S. 481–494

  • @ seelchen/mr bamm bamm


    ich meine, man muss da zwischen sozialer intelligenz und allgemeinbildung unterscheiden - das setzt sich dann ja - zumindest für mich - zur bildung an sich zusammen (wie bamm bamm gesagt hat gehört da natürlich noch einiges anderes dazu)


    und um zu hinterfragen brauche ich höchstens ein paar themenbezogene infos, aber muss keine ausgereifte allgemeinbildung vorweisen können.


    vielleicht irre ich mich da auch, aber wie ich es vorhin schon angedeutet habe, kenne ich den ein oder anderen, der eigentlich wirklich nicht die hellste leuchte im kronleuchter ist, aber seine eigene meinung kann er sich trotzdem bilden und er ist auch in der lage zu hinterfragen - damit will ich nur sagen, dass man nicht alle leute dabei vorverurteilen kann - nur weil der ein oder andere beim jahre 1939 nicht drauf kommt, dass da der 2.WK angefangen hat muss seine fähigkeit zu reflektieren davon noch lang nicht beeinträchtigt sein

  • Wenn die Eltern eines Kindes Bayern-Fans sind, kann das Kind ja durchaus auch in der Lage sein zu erkennen, dass das ein sch... Verein ist.


    Da sind Nazitum und Drogen ja Kindergarten dagegen... ( :s_iro: )

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

    Einmal editiert, zuletzt von Katastrophenkommando ()

  • Zitat

    Original von hosenopel
    AM 03.10.2010 war in Dresden ein Fest zum Tag der Deutschen Einheit. Im Foyer des Landtages hatte die NPD einen Stand und die ganzen Enkel waren mit Opa gucken.
    Ist das Demokratie ?
    Ist es nicht eine Schande für Deutshland ?
    Bei uns ist es auch so, das jede MAdleine Nazis im BEkanntenkreis hat, es gibt zuviele davon. Man kann mit denen auch nicht Diskutieren. SInnlos.


    Ja, genau DAS ist Demokratie. Der Willen des Volkes: Mehr als fünf Prozent bei der Landtagswahl. Das mag man gut oder schlecht finden, aber es ist Demokratie. Freiheit und Andersdenkende, und so... es ist keineswegs eine Schande für ein Land, solche Dinge ertragen zu können. Im Gegenteil, es zeugt von Stärke.


    Und nochwas: Dass wir Ossis die Klischees vom Nazi-Osten jetzt auch noch selbst schüren... Lichtenhagen is lange vorbei, meiner Meinung nach. Ich kenn auch genug Leute mit rechter Meinung, aber das sind keine Nazis. Da sollte man schon noch Unterschiede machen. Und rechts-konservative Thesen sind heutzutage sowas von in mode, da braucht man nicht bei uns im Elbtal suchen...

  • Naja, ich denke auch, dass es mit Bildung verbunden ist, Dinge zu hinterfragen.


    Als Beispiel sei genannt, dass wir auf der Realschule nie nach unserer Meinung gefragt worden sind, und den ganzen Lernstoff straight durchgezogen haben.


    Auf dem Gymnsaium dann hingegen, wurde die eigene Meinung immer wichtiger und es sollte selbständig gearbeitet werden. Zudem sollte man eigene Gedichtinterpretationen verfassen.
    An der RS haben wir diese Interpretationen auswendig lernen sollen und sie dann so dem Lehrer präsentiert.
    Was natürlich irgendwo am Thema vorbeigeht, denn jeder interpretiert ja etwas anderes bei einem Gedicht. Aber wenn es nicht das war was der Lehrer hören wollte gabs ne sechs, denn man hat es falsch verstanden.


    Ich denke, dass in höheren Bildungsformen eher selbständiges Denken und weitsichtigeres handeln gelehrt wird. Was natürlich auch eine Vorbereitung auf das spätere Berufslebens ein soll.

    Ende.


  • also ich war auch "nur" auf der realschule und da wurde verdammt viel wert auf eigene meinung gelegt - vorgegebene interpretationen hat uns da keiner aufgedrückt. andersrum kenn ich auch andere fälle, aber das ist lehrkörperabhängig und nicht auf die schule oder schulform zu schieben - wenn du da n konservativen faschistoiden lehrer hast, dann will der euch die meinung rein drücken und kann zuwiderhandlungen auch auf bestem wege sanktionieren - sowas kennt man ja

  • ... bei all den kommentaren lesen hab`ich glatt vergessen was das thema war ...
    ... bin ich jetzt weniger gebildet ... ich hoffe nicht ;o)

    1990 - Emmendingen, S

    1993 - S

    1994 - S, GP

    1996 - S, GP

    1998 - EF

    2001 - Klettwitz

    2002 - L, Riesa

    2004 - EF, L

    2005 - Wien, DD

    2008 - C, L, H

    2009 - 2x B. Aires, HH, Gräfenheinichen, DD, D

    2010 - Krakau, Breslau

    2012 - 2x Wien, FF, L, EF

    2013 - Gräfenheinichen, DD

    2015 - DD, 2x L

    2017 - MD, LB, B, 2x L

    2018 - B.Aires

    2022 - L

    2023 - J, DD

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