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Willkommen auf DTH-Live - Die Toten Hosen!
der verschollenen Beitrag bei EMP - Infos zu Album und Tour
Die TotenHosen feiern ihr 30-jähriges Jubiläum mit einem neuen Studioalbum und einer ausgedehnten Wohnzimmertour durch die guten Stuben ausgewählter Fans. Hundebellen steht an Anfang und Ende von "Ballast der Republik", dem 15. Studioalbum der Volkspunks aus Düsseldorf. Ein Intro und Outro wie in alten Horrorfilmen, was sich dazwischen abspielt, ist zum Glück eher zum Jubeln als zum Gruseln. Es ist ein Hosen-Album mit allem Drum und Dran geworden, Partysongs und Balladen, Nachdenklichem und Respektlosem. "Wir sind zunächst ganz entspannt an die Sache ran gegangen, haben uns gesagt: Die Platte wird fertig, wenn sie fertig ist. Man war auch noch gewohnt, eine Zeitrechnung zu haben wie in früheren Jahren. Wenn wir damals sechs Monate an einem Album gearbeitet haben, waren das sechs Monate. Heute hat jeder noch sein Leben hinter der Band. Ich selber pendle aus familiären Gründen zwischen Berlin und Düsseldorf und musste irgendwann kapieren, dass bei uns sechs Monate im Höchstfall drei sind, in denen wir konzentriert netto an der Musik arbeiten. Die Zeit ist unheimlich gerast", kommentiert Campino die Tatsache, dass die "Opel-Gang" geschlagene zwei Jahre am neuen Album geschraubt hat. Der Hosen-Frontmann hat einen Sohn, der in Berlin aufwächst. So oft Campino kann, verlässt er das heimische Düsseldorf, um in die Hauptstadt zu fahren. Der mehrdeutige Albumtitel "Ballast der Republik" sei unter anderem auch "eine Stimmungsbeschreibung. Letztendlich ist es scheißegal, ob du aus dem Osten oder Westen kommst, man trägt immer noch die Geschichte mit sich 'rum. Man lebt ein Leben, das immer noch eine Konsequenz ist von dem, was geschichtlich in den letzten hundert Jahren geschehen ist", meint Campino. "Der Titel ist in erster Linie ein Wortspiel, ich fand die Ambivalenz auch gut, dass die Leute sich zuerst fragen, ohne das Lied gehört zu haben: ,Meinen die sich selber damit?'" In diesem Jahr feiern die Hosen ihr 30. Jubiläum mit einer ausgedehnten "Wohnzimmertour." "Wir wollten das nicht im Rahmen einer normalen Tournee ausschlachten, der kleine Rahmen ist in unseren Augen angemessener", betont Campino. Die normale Tournee durch die Arenen der Republik folgt im Herbst, zuvor wird in den guten Stuben von Fans in aller Welt gerockt, darunter wird wohl auch ein glücklicher Anhänger auf Island sein, verrät der Hosen-Frontmann. Dazu plant die Band, ein kleines Video-Team mitzunehmen. Es soll Clips von den "Living-room-gigs" drehen, die anschließend auf die Hosen-Webseite gestellt werden, so dass auch die übrigen Fans etwas davon haben. Zurück zum neuen Album, in "Traurig einen Sommer lang" geht's um tote Rockstars wie Jim Morrison, Bon Scott, Sid Vicious und äh, Rex Gildo. "Das Lied ist letztlich ein Gag - und ich fand die Zeile ,Traurig einen Sommer lang' gut. Als Sid Vicious gestorben ist, kam damals jemand in den Ratinger Hof und hat mit der Spraydose ,Sid ist tot' an die Wand geschrieben. Das war für die Gemeinde die Schlüsselfrage: Ist Punk jetzt auch gestorben? Wir haben das anders gesehen und noch ein bisschen weiter gemacht." Begleitet wird die neue Scheibe von der Bonus-CD "Die Geister, die wir riefen", auf der die Hosen Songs von wichtigen Einflüssen spielen, darunter viele frühe Düsseldorfer Punkbands wie Syph, Male, Mittagspause, aber auch andere wie Abwärts, Hannes Wader, Funny von Dannen, TonSteineScherben und Die Ärzte. "Zum 30. Jubiläum bitten wir nicht andere Leute, unsere besten Lieder zu covern, sondern wir covern das, was wir geil finden", betont Campino. "Wir wollen den Hut ziehen vor denen, die ein Einfluss für uns sind und die wir hochachten."