2. Single Altes Fieber

  • Habe mir "Alte Lieder" ääh "Altes Fieber" heute Morgen im Zug mehrmals angehört - und finde ihn noch immer - oder besser gesagt wieder - super!


    ..habe mir überlegt, wie Wölle den Song gespielt hätte, respektive ob das Tempo/allgemein die Drums mit Wölli anders ausgefallen wäre. Die Geschwindigkeit von "Liebeslied" würde super passen und meines Erachtens den Song aufwerten - klar, man müsste ihn leicht umarrangieren, doch mir würde er dann wohl NOCH besser gefallen.

  • Altes Fieber ist für mich DER Song der BdR. Ich finde ihn musikalisch sehr gelungen und der Text gefällt mir auch sehr gut :) Finde es sehr gut wie die Strophen mit den Drums gespielt werden, aber auch mir fehlt da etwas das Tempo, 10-15 BPM würden dem Song sicher gut tun. Und zum Refrain muss ich nichts sagen, da geht es schon ordentlich ab :thumbup: Mich hat auch gewundert das der Song so ein großer Erfolg wurde, denn eigentlich ist er ja viel zu rockig für die deutsche Mainstreammusiklandschaft.

  • Interessant in diesem Zusammenhang finde ich die Entstehung des Songs - wenn man der aktuellen Bio Glauben schenken darf: Auf dem Reißbrett entstanden, nach schematischem Vorbild "Hier kommt Alex". Dass unter diesen Umständen ein so bezauberndes Lied entstanden ist, finde ich bemerkenswert, denn es klingt für mich zu keinem Zeitpunkt konstruiert. Beim ersten Hören hatte ich damals tatsächlich ein Freudentränchen in den Augen.


    Interessant auch dein Gedankenspiel zu Wölli! Ich fände es mal spannend, über der Schlagzeugspiel zu fachsimpeln, gibt es dazu zufällig einen Thread? Wölli war sicherlich kein herausragender Drummer, hatte aber immer wieder gute Momente, vor allem auf der "Opium", wie ich finde. Dort hat er eine erstaunliche Palette angeboten. (Oder hat das Kuddel eingespielt? ;) Vom finde ich auf Platte besser als live, wo er für meine Begriffe zu sehr auf Sicherheit spielt und viele interessante Fills liegen lässt.


    Campino soll sich ja öfters darüber beschweren, dass Vom das Tempo verschleppt - aber ich denke mal, dass es ja eine grundsätzliche Entscheidung ist, wie schnell man welches Lied live interpretiert. Da ist sicher noch Luft nach oben.

  • Interessant auch dein Gedankenspiel zu Wölli! Ich fände es mal spannend, über der Schlagzeugspiel zu fachsimpeln, gibt es dazu zufällig einen Thread? Wölli war sicherlich kein herausragender Drummer, hatte aber immer wieder gute Momente, vor allem auf der "Opium", wie ich finde. Dort hat er eine erstaunliche Palette angeboten. (Oder hat das Kuddel eingespielt? ;) Vom finde ich auf Platte besser als live, wo er für meine Begriffe zu sehr auf Sicherheit spielt und viele interessante Fills liegen lässt. .

    Kuddel sagte ja mal irgendwo, dass die Schlagzeuger bei den Hosen das Problem haben, dass Kuddel halt auch recht gut Schlagzeug spielen kann und immer mal wieder Einfälle hat, die er gerne mal von denen Live im Studio hören möchte. Wölli soll das nicht gemocht haben, aber ich denke das manche interassante Files Kuddels Ideen sind.

  • Kuddel sagte ja mal irgendwo, dass die Schlagzeuger bei den Hosen das Problem haben, dass Kuddel halt auch recht gut Schlagzeug spielen kann und immer mal wieder Einfälle hat, die er gerne mal von denen Live im Studio hören möchte. Wölli soll das nicht gemocht haben, aber ich denke das manche interassante Files Kuddels Ideen sind.


    Vom hat diesbezüglich auch mal gemeint, dass Kuddel manchmal mit Ideen um die Ecke kommt, über die Vom für unspielbar hält. Anschließend setzt Kuddel sich ans Schlagzeug und spielt es einfach. Ich denke, dass er da gerade durch sein Können schon einen ziemlichen Einfluss hat. Er ist ja auch sozusagen der "gute Musiker" in der Band. :]


    Sieht man auch daran, dass er bei Europa Keyboard spielt, obwohl Breiti meines Wissens nach früher als Kuddel mit dem Klavierspielen angefangen hat.

    Wir sind übrig.


  • Bitte nicht falsch verstehen, aber ich finde, dass man total merkt, dass der Song am Reißbrett entstanden ist. So unterschiedlich können die persönlichen Geschmäcker sein. Für mich gehört "Altes Fieber" eher zu einem der schwächeren Songs auf dem Album. Textlich ist es nur ein bißchen Selbstbeweihräucherung und musikalisch auch nichts besonders. Die Strophe tropft so vor sich hin mit abgedämpften Akkorden und der Refrain auch nur mit ein paar belanglosen Akkorden und dem Standardrythmus.


    Es kommt sicher darauf an in welchem Zusammenhang man den Song hört. Aufm Konzert springe ich auch gerne mit, aber wenn es abschließend darum geht, das Album und die Singles zu bewerten, landet der Song bei mir nicht so weit oben. Auf jeden Fall hinter "Tage wie diese" und ganz weit hinter "Drei Kreuze", "Ballast der Republik", "Draußen vor der Tür", "Europa" und "Vogelfrei". Ich kann die Begeisterung also nicht nachvollziehen. Man merkt, wie erwähnt, worauf der Song abzielt und weshalb er geschrieben wurde.


    Edit: Eigentlich genau der richtige Schunkelsong zum Mitklatschen für die sog. Fans der ersten Stunde, die jetzt etwas ruhiger geworden sind und denken früher war alles besser. :D :daumen:


    Völlig legitim deine Meinung! Bei jedem löst er halt was anderes aus. Mich hat er von Anfang an berührt. Weil der Song - ja, da gebe ich dir Recht - für die "Erwachsenen" unter den Fans ist. Aber genau das hat mir an dem Song gefallen, dass er nicht tut, als sei er jung, sondern bewusst mit eben dem Gefühl spielt, das jeder von uns mal verspürt, wenn er zurückblickt. Ein guter Vergleich ist hier der Revolverheld-Song "Das kann uns keiner nehmen" (glaube, der heißt so) - den finde ich neben "Altes Fieber" so furchtbar banal und "runtergeschrieben", obwohl er das selbe Gefühl anspricht. In meinen Augen ist "Altes Fieber" ein Stück Nostalgie, das nicht peinlich oder augesetzt ist und deshalb funktioniert es für mich.

  • Altes Fieber - auch einer meiner Lieblingssongs. Allerdings höre ich lieber die live Versionen, dabei ist schon einiges mehr an Tempo drin (oder täuscht mich das? ;) ). Liegt vielleicht auch daran, dass ich die BdR selten höre und allgemein live Alben mag.


    Der Text: top. Man wird selbst leicht nostalgisch dabei und denkt an die guten alten Zeiten und hat dieses Gefühl von "damals" wieder. :)


    War auch sehr erstaunt über die Entstehungsgeschichte, ein sehr interessanter Teil der Bio. Dass gerade auf die Art ein so guter Song entsteht, hätte ich nicht gedacht. Es wirkt für mich überhaupt nicht nach System zusammengebaut.

  • ..wobei ich als Hobbynostalgiker klar festhalten muss für mich: Der Song macht mich 0,00 nostalgisch. Er ist für mich ein Song der "Gegenwart"/nahen Vergangenheit, respektive der letzten 3 Jahre...
    Nostalgie können mir solche Songs nicht geben, da ich zu ihnen ja Dinge erlebt habe die nicht 20 Jahre zurück liegen können. Der Song steht leider in den Reihen mit vielen Enttäuschungen was die Hosen angeht. Und - so verschieden können Geschmäcker sein - grad die Live-Version ist schrecklich. Das ganze Live-Album ist schrecklich und hält für mich den Tiefpunkt der Hosen in ihrem Schaffen bis heute fest.


    "Altes Fieber" als Song gefällt jedoch... Einer der wenigen Songs von "Ballast..", der mir noch heute tipptopp gefällt. Ebenso "Vogelfrei", "Europa" und - oh Schreck - "Tage wie diese". Beim Rest ist die Luft bei mir draussen.


    Aus heutiger Sicht sehe ich "Ballast.." so:
    Da es viele "vertraute" Melodien enthält, auf Hitsuche geschrieben wurde, war es von Anfang an leicht zu konsumieren, ging sofort in's Ohr. Die Melodien waren fast alle eine Art von Ohrwürmer... Doch diese Sim­p­li­zi­tät, diese gewollte Herabsetzung der Melodien, können dann eben auch schnell mal verleiden. Und wenn dann der Oberstinker und Megahasssong "Das ist der Moment" irgendwo gespielt ist, schäme ich mich dafür, dass der Song von den Hosen ist.
    Heute lege ich "Ballast.." selten auf. Eigentlich gar nie mehr.


    Zurück zur Nostalgie: Das klappt bei mir mit den Alben "Horrorschau", "Unter falscher Flagge" und "Kreuzzug in's Glück" - ein bisschen auch noch mit "Kauf mich"... Das waren die Alben, die ich in meiner Hardcore-Hosenzeit am meisten und liebsten gehört und am intensivsten gelebt und abgefeiert habe. Dazu fallen mir x Dinge ein die ich zu dieser Musik erlebt habe. Unbezahlbare Erinnerungen. Zu 99% bin ich glücklich sie erlebt zu haben und jetzt hier zu sein, 2015.. Aber manchmal, nur manchmal schmerzt das letzt 1% dann doch ein bisschen, dass diese Zeiten vorbei sind und nie wieder kommen werden. Dass man die Jugend hinter sich gelassen hat, weil man eben nur ca. 7 Jahre im ganzen Leben jugendlich ist. Damals hätte ich das nie so gesehen, weil ich dachte es bleibt immer alles gleich - aber diese Jugend ist schon ein grossartiges Geschenk. Umso wertvoller, wenn man sie zu 100% gelebt und genossen hat. Und dafür liebe ich die Hosen - was die mir alles gegeben haben in der wertvollen und doch eigentlich auf's Leben als solches herausgesehen kurzen Zeit..!! :love:

  • Schön beschrieben, so empfinde ich es auch. Ich würde aus meiner Erfahrung lediglich noch die BZBE-Live-Scheibe hinzufügen, die ist auch fest mit vielen genialen Momenten meiner Jugend verbunden und kann mich auch gut melancholisch bzw nostalgisch stimmen.



  • Danke für die schöne Beschreibung! Nu is meine Jugend zwar noch nicht so lange her - der eine oder andere würde sie noch nicht mal als vorbei bezeichnen - aber natürlich gibt es auch für mich Songs, die diese nostalgischen Gefühle hervorrufen.
    Interessanterweise sind das aber nicht allein solche, die ich damals besonders oft gehört habe, obwohl natürlich auch. Nein, teilweise sind es auch Lieder, die die Vergangenheit und Jugend einfach nur zum Thema haben. Zum Beispiel hab ich gerade bei diesen Gedanken permanent "Für diese eine Nacht" von Feine Sahne Fischfilet im Ohr, obwohl ich das Lied erst seit Dezember 2014 kenne. Es kann mit seiner Thematik dennoch diese Gefühle bei mir hervorrufen.
    Altes Fieber ist ein Song, der das auch kann. Unabhängig seines Entstehungsprozesses hatte ich beim ersten Hören wirklich Tränen in den Augen. Besagtes erstes Hören fiel natürlich in eine (hosentechnisch) ganz andere Zeit. Die Jungs gerade auf Wohnzimmertour, das erste Album seit vier langen Jahren, gerade mit dem Abi durch usw.
    Auch wenn man die durchgeplante Struktur hinter dem Song durchschaut, kann mir die Erinnerung keiner mehr nehmen. So bleibt Altes Fieber für mich ein ganz besonderes Lied.


    Wenn ich das in 20 Jahren noch mal höre, mit seinem ganzen Inhalt und dann an die Jahre um 2012 denke, wird mich die Wirkung wahrscheinlich erschlagen :D

    Wir sind übrig.

  • Nostalgie ist so ein wunderbares
    Gefühl – aber auch ein „gefährliches“, zumindest für mich. Denn es verleitet
    doch sehr oft dazu, die Vergangenheit zu verklären und mehr Gedanken in die
    Vergangenheit zu stecken als in die Zukunft – was ein wunderbares Instrument
    ist, um nicht erwachsen zu werden.


    Wenn ich nochmal zurückreisen könnte, es wären die 90er: Nicht mehr ganz klein, aber auch noch
    nicht so alt, dass das Leben Verantwortung von mir einfordert. Und genau das
    ist es ja, was die Kindheit und Jugend so unglaublich wertvoll macht: Dass man
    zum einen sorglos in den Tag lebt (sorglos im Sinne von: Ich muss mich nicht
    darum kümmern, dass das Essen auf den Tisch kommt und dass ich nächste Woche
    schon wieder zum TÜV muss) und Zeit keine Rolle spielt, weil sie unendlich
    erscheint; und eben zum anderen, dass man für nichts die Verantwortung trägt,
    was über Hausaufgaben hinausgeht. Und diesem Zustand trauere ich schon oft
    hinterher in dieser nicht immer einfachen „Erwachsenen-Welt“. Und genau deshalb
    funktioniert „Altes Fieber“ für mich so wunderbar: Weil es um diese Tage geht
    und eben um die Musik. Es ging bei mir immer um die Musik. Und deshalb ist bei
    mir die Nostalgie ganz eng an bestimmte Lieder geknüpft, und da maßgeblich die
    Hosen. Ganz arg habe ich das bei der „Damenwahl“, die mich immer wieder
    schlagartig in der Zeit zurückkatapultiert, „Kauf mich!“ und die „Opium“, mit
    der ich eine damals nicht so schöne Zeit verbinde. Diese drei Alben werden bei
    mir auch immer gut wegkommen, ganz egal, wie ich sie objektiv bewerten würde,
    da sie immer wieder eine Zeitreise einläuten. Mit Phil Collins habe ich da auch
    einige Momente, mit Queen, Silverchair, den Ärzten (hier aber nur die „Bestie“)
    und natürlich dem ganzen 90er-Eurodance-Kram, den ich damals ziemlich gefeiert
    hab. Aus heutiger Sicht kann ich diese Musik allenfalls belächeln, aber sie
    sind ein Teil von mir und deshalb auch irgendwie wichtig. Oft verbinde ich ganz
    banale Momente mit den einzelnen Songs, gar nicht mal große Gefühle oder Ereignisse
    (wobei ich bei Europes „Open your heart“ schon noch an meinen damaligen Schwarm
    denke, sofort, wenn es beim Shuffeln mal alle Jubeljahre drankommt) und ich
    frage mich heute oft: Was sind die Songs, an die du dich in 20 Jahren
    erinnerst, wenn du an diese Zeit, das jetzige Heute denkst. Und da sind wir
    dann vielleicht wieder bei „Altes Fieber“…

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