Humba, Hinsetzen, Nachsingen: Stimmungselemente auf Hosenkonzerten - ja oder nein?

  • ums auf den Punkt zu bringen.Diese ganze Scheiße braucht keine Sau:-)
    Man erinnere sich ans Bizzare Festival wo Campi auch *whowhohoooohooo* vergröhlte und dann sagte dass er nicht noch weiter in dieses Klischee abrutschen möchte.Und heute macht man Humba :down:

  • Um mal auf alle Beispiele von RunawayTrainDriver die er im ersten Beitrag nennt:


    - wenn Songs zerstückelt werden, um Mitsing- oder Stimmungsparts einzubauen wie aktuell bei "Altes Fieber" oder auch bei "Auswärtsspiel", "Reisefieber" oder "Wort zum Sonntag":
    Diese Parts in denen nur das Publikum alleine weiter singt find ich sehr geil und passt meiner Meinung nach auch;


    - das Hinsetzen und gemeinsame Aufspringen wie z.B. bei "Steh auf":
    Mach ich nicht, da ich es einerseits irgendwie als "Respekts-Bekundung" an ein komplettes Schaffen einer Band ansehe (und die Band macht ja noch weiter, daher ist das komplette Schaffen nocht nicht fertig), andererseits bin ich da zu Ärzte-Geschädigt (komm ich gleich noch dazu) und mach aus diesen zwei Gründen nich mit;


    - Vor- und Nachsingparts wie z.B. bei "Liebeslied":
    Meiner Meinung nach macht der Vor-/Nachsingpart beim "Liebeslied" das Lied und den Text damit ganz schön kaputt. Und es ist einfach wirklich jeden Abend dasselbe, absolut einstudiert ... schade. Daher mag ich den Kram ganich und mach da auch nich mit;


    - den Tanz vor "Hang on Sloopy":
    Das Lied an sich ist ja sehr nice (auch wenn ich auf Konzerten darauf verzichten könnte), aber der Mist da am Anfang ... neeeee, auch das mach ich nicht mit;


    - die Humba zum Schluss (wahlweise die La-Ola):
    Und zum Schluss zur Humba bzw die La-Olen ... Auch die mach ich nicht mit. Bleib immer nur bis ganz zum Schluss damit auch alles im Kasten ist.


    Irgendwie bin ich ich der Meinung nicht alles nach- und/oder mitmachen zu müssen/wollen was der "Hampelmann" (sorry) da oben auf der Bühne vorgibt.
    Da bin ich zu sehr Farin Urlaub und damit Ärzte-Geschädigt. Der Typ macht auch jeden Scheiss mit dem Publikum, nur um zu sehen bis wohin die Affen da unten im Innenraum und auf den Rängen all den Scheiss mitmachen was er vorgibt.
    Und da hab ich keinen Bock zu.

  • Wobei ich so nen Mist bei Farin viel lieber mitmache, da er einfach auch mMn viel sympathischer rüberkommt und mich somit n bisschen mehr motiviert aber auch jeden Scheiß mitzumachen :P

    Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
    Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.

  • Als ich das Vor- und Nachsingen und das langsame Ansingen bei Liebeslied das erste mal erlebte, hatte ich echt Gänsehaut und fand es sehr cool. Aber nach dem 100sten mal ist es einfach ausgelutscht. Ist ja sogar auf der MmL-CD drauf und wird nicht nur auf einer Tour so praktiziert, sondern inzwischen ja sogar auf der zweiten Tour wortwörtlich weiter so durchgezogen. Inkl. "Das geht nochlauter" - auch wenns schon laut genug war... Das finde ich traurig. Als ab-und-zu Aktion fänd ich es lustig, aber da müsste dann eigentlich als Standard auch häufig die Originalversion gespielt werden.


    Humba und Laola finde ich total nervig und halte mich da auch zurück. Auf den Tourtagebüchern sieht man ja auch, dass Kuddel und Vom da anscheinend nicht so viel Spaß bei haben und zwangsdeligiert wurden. Warum so eine Aktion, die nur von der Hälfte der Band getragen werden?


    Alleine Singen des Publikums am Anfang oder Mitten in den Liedern finde ich genial. Nun kann man sich noch drüber streiten, ob das standardmäßig bei bestimmten Liedern an bestimmten Stellen sein muss, oder ob man einfach aufs Publikum eingeht und an der Stelle, wo einfach am meisten Leute mitgröhlen, den Part ans Publikum abzutrten.


    Den Hang on Sloopy-Tanz und das Hochspringen finde ich okay. Ich kann drauf verzichten, aber ich boykottier es auch nicht. Während des Konzertes macht es dann auch Spaß.




    Insgesamt kann ich sagen: Die meisten Sachen gehen in Ordnung, es dürfte eben nur nicht so stereotyp sein. Vor 10 Jahren hätten mich solche aktionen viel mehr gestört, weil die Stimmung auf den Konzerten einfach noch anders war und man viel mehr abrocken und rumpogen konnte. Dass das jetzt so seicht geworden ist, stört mich irgendwie viel mehr, als das was dafür gekommen ist. Bleibt nur die Frage, haben die Aktionen den richtigen Pogo verdrängt, oder war es eher so, dass das Abrocken zuerst flauer wurde und diese Stimmungselemente wieder neue Dynamik reingebracht haben, eben weil die Stimmung nachließ.

  • ums auf den Punkt zu bringen.Diese ganze Scheiße braucht keine Sau:-)

    Vorsicht mit solchen Aussagen. "Wir" sind doch nur ein kleiner Teil hier. Es gibt eine Menge Leute, die max. ein Konzert pro Tour mitnehmen und nicht 20 oder mehr. Für besonders diesen Leute bringt es Spaß und fertig.

  • Vorsicht mit solchen Aussagen. "Wir" sind doch nur ein kleiner Teil hier. Es gibt eine Menge Leute, die max. ein Konzert pro Tour mitnehmen und nicht 20 oder mehr. Für besonders diesen Leute bringt es Spaß und fertig.

    Genau. Die Leute hier aus dem Forum decken wohl nicht den großen Teil der Masse eines Konzerts ab. Ich tippe mal, mehr als 90% der Besucher haben keine Ahnung von wiederkehrenden Setlisten oder auswendig gelernten Ansagen.
    Die haben dann zwangsläufig mehr Spass,


    Und eins noch wegen der Beschwerden über sogenanntes "Eventpublikum", dass nur wegen der aktuellen Singles kommt:
    Mitte der Neunziger haben wir uns auch schon über Besucher lustig gemacht, die nur wegen "Jägermeister" zu den Konzerten angerollt sind.
    Waren aus damaliger Sicht auch Eventfans. Und ich behaupte mal, ein Teil dieses Forums rekrutiert sich aus dieser Zeit, gelle :D

  • Also gerade am ersten Abend in Berlin hat man gemerkt, was bei so Massenveranstaltungen sowieso Gang und Gebe ist - das wirklich nur noch ein Bruchteil das gesamte Schaffen der Band kennt. Im Innenraum hat es sich etwa dadurch geäußert, dass an den unmöglichsten Stellen in Songs Pits aufgemacht werden sollten oder einem jemand in nem ruhigen Songpart in den Rücken sprang. Auch merkt man mittlerweile doch deutlich die unterschiedliche Textsicherheit zwischen "Verschwende deine Zeit" und "Tage wie diese", selbst in der 1. Welle mehr zu letzterem.


    Und damit ist eigentlich auch schon klar, dass man solchen "Mitmachschwachsinn" braucht. Die Leute, die zu solchen Konzerten kommen, wollen sich bespaßen lassen. Daran ist weder etwas schlimm noch sind Leute besser, die in den ruhigen Parts über eine falsch gestimmte Gitarre grinsen müssen ( :D ), aber es wirkt sich eben deutlich auf die Stimmung aus. Man feiert unbekannte Sachen automatisch spürbar weniger und das merkt man dann auch. So hat man etwa bei "Alles wird vorübergehen" durchaus das eine oder andere fragende Gesicht gesehen, was denn das für nen Lied wäre.


    Das ist Segen und Fluch einer großen Band zu gleich und sorgt eben dafür, dass man diese Leute auch anders bespaßen muss. Solche "gemeinsam zusammen"-Teile wirken da eben Wunder, weil sie animieren und Leute auch zum abfeiern bei unbekannten Sachen bringen. Beispiel das Intro von Liebeslied: Während es den "Dauergängern" mittlerweile einfach nur noch zum Halse raushängt, hat es beim Durchschnittskonzertgänger immer noch seine Wirkung. Nicht umsonst sorgt die einstudierte "Selbst XYZ ist lauter!"-Ansage jeden Abend erneut zu einem drastischen Lautstärkeanstieg. Auch gerade Sprungeinlagen und dergleichen an Bewegung sorgen eben im Innenraum für globale Glücksgefühle, wenn eben für einen kurzen Moment wirklich mal nahezu alles in richtiger Bewegung ist, bevor die Leute dann wieder am Pogo versagen...


    Solche Aktionen sind für eine gute Stimmung einfach nötig und oft auch ziemlich geil. Das Problem gerade für viele Forenmitglieder ist halt einfach, dass sich der Kram auf Dauer halt abnutzt. Wiederholung macht alles schlechter. Das neue Liebeslied-Intro, Sloopy oder was auch immer. Die Wuhlheide war bei Sloopy damals nen Hexenkessel, mittlerweile lässt man das Lied eben über sich ergehen. Gleiches gilt auch für viele andere solcher Aktionen.


    Erschwert wird der Kram dann durch "Generation Youtube", die in irgendeinem scheiß Video mal irgendwas "ganz Tolles" gesehen haben und jetzt das Bedürfnis haben, wirklich jedes Lied zu was Einmaligem zu machen. So Leute, die sich dann bei jedem Lied zig Pits öffnen müssen oder sich dann auch bei Liedern á la "Tage wie diese" unbedingt hinsetzen müssen, etc pp. Es fehlt manchen da auch einfach mal an der Gabe, einen ruhigen Part über sich ergehen lassen zu können. Einfach mal stehen und mitsingen oder in Gedanken versinken. Oder einfach genießen. Stattdessen versucht man die aberwitzigsten Dinge, weil sie irgendwo irgendwann mal funktioniert haben... Kotzt mich fast noch mehr an als die tausendste Wiederholung on Stage, weswegen Ich die Tour auch froh war, dass kein Acoustic-Part dabei war. So mancher Idiot bei Europa hat mir da deutlich gereicht...


    Zusammengefasst: Ich mag solche Mitmachaktionen, solange sie einigermaßen Sinn machen/die Stimmung fördern und lasse eben ob des Massenaspekts manche mittlerweile nervige Sache dann einfach über mich ergehen. Ich würde solche Sachen nicht missen wollen, auch wenn man sie nach mehreren Touren dann durchaus auch mal austauschen könnte.


    Unterwegs auf der Strasse, die dich nach morgen führt,
    im Rückspiegel siehst du all die Jahre hinter dir.


    Keine Chance groß zu bereuen, niemand gibt dir was zurück,
    pack deine Sachen und mach dich auf den Weg...


    WEIL DU NUR EINMAL LEBST UND WEIL ES UNS NICHT EWIG GIBT!

  • Nachtrag zum Hinsetzen: Ich mache da nicht mit. Ich habe keine Lust dazu. Der Boden ist mir viel zu dreckig und ich will echt nicht meine Hose versauen.

  • Die gute Gucci-Hose... ...an Tagen wie diesen, schollolloooo...

  • Naja,
    mit Humba kann ich schon im Stadion nichts mit anfangen. Als der Kapitän von Fortuna in Düsseldorf da war, hat es gepasst, aber ansonsten ertrage ich das nur, wenn danach noch was kommt... ;)
    Da sind Die Ärzte einfach einfallsreicher und auch witziger.


    Liebeslied in der 2008 version mit Vor- und Nachsingen hat was, aber über die Unterbrechung macht sich ja schon Pianostein lustig und persifliert Campino sehr treffend. Es ist immer das gleiche. Das sind halt Rituale - brauch man nicht, aber dem einen oder anderen würde es vielleicht fehlen.


    Hinsetzen oder nicht - mich nerven nur die "hinsetzen"-Rufe, gerade wenn das Lied schon angefangen hat. da bekomen einige echt nicht mit, dass es schon los gegangen ist, weil ihnen wichtiger ist "hinsetzen" zu rufen.


    Was mir wirklich auf den Zeiger geht, sind die unangemessen viele Circle Pits und Walls of Death.
    Früher ging es auch ohne und ich behaupte, dass damals nicht so viele Leute umgefallen sind, weil einfach weniger Platz zum umfallen da war.


    Pit-Bildung braucht kein Mensch, aber die jungen Leute meinen, dass muss so und setzen das dann auch mehr oder weniger brutal durch. - scheiße sag ich! Da zwängen ein paar weniger den anderen ihren Willen auf. Ich bleibe dann lieber am Rand und suche mir die Leute aus, mir denen ich Rempeltanz machen will.
    Ja zum Pogo, aber bitte old school mäßig und nicht so einen neumodischen Scheiß.
    Meine erste Wall of Death habe ich vor ein paar Jahren bei Juli gesehen - alleine das spricht Bände.

  • Wechselgesang bei Liebeslied. Ja, immer wieder geil! :thumbup:


    Hinsetzen bei NurZuBesuch (oder anderes Sentimentales/Akkustisches): Ja, finde ich gut. Zudem braucht man mal ne Pause ;)


    Hinsetzen bei Steh auf, ...: Nicht schlimm, versaut aber total das Lied. Hat ein bissl was von Volksmusik. :down:


    HangOnSloopy: Bitte sein lassen. Ähnelt zu sehr Musikantenstadl: "So meine lieben Damen und Herrren, jetzt bewegen sie bitte ... bla bla bla" :sleeping:


    Laola am Schluss: Geht mal gar nicht! :cursing: Was ich aber gut finde, dass sie sich nochmal gemeinsam zeigen und das Ende damit besiegeln (Ausnahmen natürlich möglich) - rechtfertig aber immer noch keine Laola. :cursing:


    Grüße, Gazza

  • Mit dem Konfetti-Tralala kann ich gut leben.


    Was ich aber albern finde ist dieses " Wir wackeln mit den Armen und singen dabei ho ho ho " usw. Das passt zum Publikum von Die Ärzte (jung und weiblich)aber nicht zu den Hosen (im Schnitt im besten Alter und männlich).

    Ende.

  • So Konfetti-Kacke gab es ja schon 1993 bei "Schönen Gruss" oder dem letzten Lied, das ist alt - vielleicht finde ich es deswegen nicht störend.


    Ich habe einfach Mühe mit so Animationskacke, Fussballgetue, Bengalos und einstudierten Choreographien und Ansagen.


    Früher lief das zwar chaotischer, jedoch einiges spontaner ab. Und ich rede icht von 1985, sondern von einer Zeit, in der die Hosen exakt dieselben Hallen gespielt haben wie heute - das tun sie nämlich schon seit spätestens "Kauf mich".


    Aber man muss sich damit abfinden, dass sich wohl die Band verändert hat und eben diese Masse erreichen will, gegen die sie halt mal noch war oder ankämpfte - und damit sind wir älteren Fans halt gross geworden, mit dieser Haltung der Hosen. Dafür stehen sie bei uns...
    Sie sind 50 und keine 30 mehr, das ist ok. Vielleicht schämt sich Campi für sein Auftreten in den frühen 90ern, ich persönlich fand die Konzerte damals um einiges besser als heute. Unberechenbar, wild, chaotisch. Heute: Alles durchdacht, einstudiert und ein einziger Status Quo. Das finde ich schade, gehe aber dennoch hin. Sagt wohl alles, denn ich liebe diese Band.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!

  • Registrierte Mitglieder haben die folgenden Vorteile:
  • ✔ kostenlose Mitgliedschaft
  • ✔ direkter Austausch mit anderen DTH-Fans
  • ✔ keine Werbung im Forum
  • ✔ neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • ✔ kostenlose Nutzung unseres Marktbereiches
  • ✔ eigene Konzertübersicht
  • ✔ und vieles mehr ...