rot-grün ist meiner meinung nach keine gute, aber eine bessere alternative zu schwarz-gelb zur zeit. wir haben nicht 1998 oder 2002. klar ist, dass sich an den großen problemen unserer zeit nichts ändern wird, dazu ist politik wahrscheinlich auch nur noch begrenzt fähig bzw. zu abhängig, wobei die noch vorhandenen spielräume trotzdem zu wenig genutzt werden. trotzdem muss ich nur auf die wahlprogramme schauen um zu wissen, dass mir da rot-grün deutlich näher steht als schwarz-gelb. klar ist, dass nicht alles umgesetzt werden wird, aber forderungen sind ja erstmal maximal verhandlungsziele für die bildung entsprechender mehrheiten.
und die von campino gewünschte koalition "schwarz-grün" ist ja wohl ein schlechter witz. politik für besserverdiener und sich dann kräfte wie die pflaume kretschmann durchsetzen werden.
bammbamm hat mit seiner einschätzung zur unmöglichen regierung schröder recht (wobei das raushalten aus dem irakkrieg eines der dinge ist, die unter der cdu so nicht passiert wären). aber wie gesagt, war das eine zeit in der der neoliberalismus auf seinem höhepunkt war. nach der weltwirtschaftskrise dürften sich diese kräfte bei spd und grünen schwer tun sich durchzusetzen, was sich ja auch in den wahlprogrammen widerspiegelt.
insgesamt wünsche ich mir ein parlament ohne fdp, dafür mit piraten und linken, die ich beide nie wählen würde, die aber trotzdem immer wieder für gute anträge und ausschussarbeit gut sind und wichtige oppositionelle kräfte sind. eine rot-grüne minderheitsregierung unter dieser parlamentszusammensetzung wäre für mich immer noch das bestmögliche resultat, dass aber leider schon wieder von der kaputten spd spitze ausgeschlossen wurde. minderheitsregierungen sind deutlich besser als ihr ruf. es wird konzentrierter und auch besser gearbeitet, da man sich nicht auf seiner mehrheit ausruhen kann, sondern auf stimmen von oppositionsparteien angewiesen ist, die man erst überzeugen muss.