KdR LIVE - Besprechung

Zitat von pillermaik

... und die geilen momente der Tour habe ich ...

... auf meinen Livemitschnitten, ...

Zitat von pillermaik

... dazu brauche ich keine leere Schrottplatte!

So, schnell wieder in mein Loch

Ja...mit der BzbE bin ich auch bei den Hosen hängen geblieben.Es ist das ultimative Live Album.
Die KdR ist schon ein wenig lieblos zusammen gemischt....da wär mehr drin gewesen.Aber gut ist halt ein Tour Zusammenschnitt u ganz okay.
Anzahl der Lieder okay.Die Auswahl ganz okay.Im großen und ganzen okay.Nicht mehr,nicht weniger.Es wird halt ein Album was man ha
t u es ab u an hört.
Mal die DVD abwarten was da so kommt.

So, um nun auch mal eine Meinung, von einer Person, die auf keinem der Konzerte der letzten Tour war, dazulegen, gebe ich auch mal meinen Senf dazu.
Ich war, wie bereits erwähnt, auf keinem der Konzerte, da ich schon die "Ballast der Republik", im Gegensatz zu dem "In aller Stille", mit gemischten Gefühlen aufgenommen habe. Mir ging das in eine Richtung, die zwar irgendwie noch ganz gut ist, aber nicht mehr so, wie ich es von den Jungs kenne - und irgendwie auch erwarte. Okay, für den Hype um "Tage wie diese" können sie nur bedingt etwas. Aber immerhin ist es ja ein so glattes Lied, das es überhaupt erst vom 'Mainstream' (eigentlich ein bescheuertes Wort, wenn man die Verkaufs - und Eintrittszahlen der Hosen bedenkt - aber mangels Alternativen, muss ich es verwenden) vereinnahmt werden konnte. Das ist aber auch ein anderes Thema.
Die Live-Platte habe ich mir letztendlich geholt, weil ich, meinen Eindruck von der "BdR" bestätigen bzw. widerlegen wollte.
Nun zur eigentlichen Thematik:

Mich überzeugt "Krach der Republik" nicht, ich finde sie dennoch nicht abgrundtief schlecht - soviel schonmal vorweg.
Einige wenige Lieder finde ich wirklich gelungen 'dargestellt' ("Vogelfrei", "Ein guter Tag zum Fliegen", "Draußen vor der Tür", "Halbstark"). Bei diesen Stücken kommt tatsächlich eine Art Energie in's Wohnzimmer, dass man gern dabei gewesen wäre. Hier finde ich auch, die Mischung der Instrumente (außer das Schlagzeug, das irgendwie immer nur nach dumpfen Bum-Bum im Hintergrund klingt) okay.
Viele der anderen Stücke leiden unter der Überbetonung des Gesangs. Die Energie, die über die Musik transportiert werden sollte, wird nicht eingefangen. Es kommt mir vor, als ob Campi nicht nur im Booklet und in den Medien überrepräsentiert ist (oder wird/werden soll/will). Der Druck, den die Stücke live haben sollten, kommt so einfach nicht rüber! Daher wirkt die bombige Publikumsstimmung irgendwie künstlich auf mich. So viel zu meiner Meinung über die Publikumsbeteiligung.
Am schäbigsten finde ich aber diese, selbst beim Nebenbeihören auffallenden, Schnitte IN den Liedern (besonders bei "Auswärtsspiel", "Heute hier, morgen dort", "Paradies", "Wort zum Sonntag"). Wird dem Hörer wirklich so wenig Hörvermögen unterstellt, dass das nicht auffallen würde? Ich meine, dass so eine Live-Platte im Nachhinein ein bisschen glattgebügelt wird und das hier und da ein paar Sachen geschnitten werden, ist ja völlig normal und okay. Aber muss es denn so offensichtlich sein? Und doch bitte auch nicht IN den Liedern!
Für meinen persönlichen Geschmack dürften gern ein paar mehr Ansagen dabei sein, aber das ist natürlich reine Geschmacksache.
Im Sachen Setlist kann ich nicht mitreden, ob sie die Konzerte gut repräsentiert. Aber ich sehe viele Parallelen zu der MML im Set. Die Perlen dazwischen freuen mich natürlich, aber selbst die werden z.T. durch den matten Klang, den die Scheibe hat, geschmälert.
Alles in allem fehlt mir ein bisschen die Menschlichkeit in der Platte. Soweit ich mich erinnere sind weder Texthänger/Verspieler (sind mir dann zu mindest nicht aufgefallen) noch selbstständig initiierte Fangesänge zu hören. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass es die auf keinem Konzert gab, wirkt es wieder einmal mehr künstlich. Auch Campinos, selbst für seine Verhältnisse, recht gröhlender und schiefer Gesang macht es dann nicht authentischer.
Soundlich kann ich nicht sagen, ob sie dem Sound auf den Konzerten gerecht wird. Ich hoffe nicht. Denn soweit ich das aus Mitschnitten anderer Leute beurteilen kann, klang es vor Ort eigentlich meist ganz gut.

Abschließend gesehen, schließe ich mich denen an, die der Meinung sind, dass die Platte einfach zu schnell und daher lieblos produziert/geschnitten wurde - aus welchen Gründen auch immer.

Dazu sollte ich erwähnen, dass ich auch auf keinem der Konzerte der früheren Live-Alben (BzbE, IAdH) war (bin einfach zu jung^^), diese mich aber wesentlich mehr mitreißen.

Edit: Ich bin übrigens niemand, der nur auf die beste Tonqualität achtet. Ich höre mir auch gern alte Bootlegs an, aber selbst bei denen kommt, vor allem der Bass, schonmal viel wuchtiger durch.

Zitat von highlandermusic

also eines raffe ich gar nicht.Wieso hier so viele die *BZBE* so gut finden...da wurde ja mindestens soviel nachgemischt wie bei der aktuellen.Das einzige was da nicht so offentsichtlich ist , dass während den Liedern gemurkst wurde

Endlich sagt das mal einer. :thumbup:

.

Zitat von pillermaik

Liebes Katastrophenkommando - da du offensichtlich gerne Dinge überliest, zitiere ich meine Aussage nochmal... Und ich bitte dich, sofern möglich, mir zu eröffnen, ob DU gemerkt hättest, dass auf BzbE nachbearbeitet/ausgebessert wurde...

Selbst vorliegende Mitschnitte machen die Platte nicht besser.
Meine Zustimmung gegenüber highlandermusic bezog sich auch weniger auf das Gemurkse, als darauf, dass die Platte (auch) nicht das Nonplusultra ist. Welche Stelle das jetzt genau ist, an der ich die Miene verziehe, kann ich dir nicht sagen, es dürfte in den 1990ern Jahre gewesen sein, als ich die Platte das letzte mal gehört habe.
Und ich werde sie auch ganz sicher nicht wegen dieser Diskussion hier auspacken.

Für mich bleibt die Referenz in Sachen Hosen Livealben immer noch die "Im Auftrag des Herrn". "BZBE" auch nicht so der Knaller, aber auf jeden Fall noch besser als das jüngste Stückwerk.

Habe mir nach den letzten Posts hier noch einmal die Mühe
gemacht, mir Songs aus anderen Live-Alben im Vergleich anzuhören. Wobei Mühe übertrieben
ist, es hat ja Spaß gemacht.

Was mir aufgefallen ist:

„Bis zum bitteren Ende“: Geiler, kompakter
Sound, in der Tat. Von Live-Atmosphäre allerdings keine Spur.

„Im Auftrag des Herrn“: Auch hier finde ich die
Live-Atmosphäre überschaubar – und ich habe Campino live noch nie so gut singen
gehört, wie auf diesem Album; ist mir ganz krass aufgefallen bei „Einmal in
vier Jahren“ (by the way: geiler Song, den ich gar nicht mehr auf der Uhr hatte…);
also wenn der das so live gesungen hat, dann fresse ich nen Besen

„Mach mal lauter“: Hier erkenne ich keinen
wirklich großen Unterschied zum aktuellen Live-Album. Vielleicht vom Sound her
noch ein bisschen knackiger, auch wenn mir hier das Schlagzeug sehr dünn
vorkommt, während die Gitarren ein bisschen präsenter klingen.

„Krach der Republik“: Dafür könnt ihr mich hier
gerne auslachen, aber im Vergleich zu den anderen Live-Scheiben ist das (für
mein Empfinden!) eine vergleichswiese ehrliche. Auf noch keinem Live-Album
zuvor habe ich eine so intensive Live-Stimmung erlebt, wie hier. Und genau das
ist für mich wichtig und bei einer Live-Scheibe entscheidend. Und welchen Sinn
und Zweck eine Live-Platte erfüllen muss, darf ich immer noch selbst
entscheiden – und nicht irgendwelche Kritiker hier, danke.