Es war einmal...

  • Die alte Kapp war unser Wohnzimmer. Manfred Meyer, lange vor seiner Hosen-Zeit, als Türsteher. Das war echt immer lustig mit den Gestalten :)
    Insgesamt hab ich die Hosen 4x in der Batschkapp gesehen, aber das hier genannte war das coolste weil es halt noch vor dem ganz großen Boom war. Mit der "Learning English", spätestens bei der "Kauf mich" wurden die Hosen für mich bisschen komisch, also war dieses Konzert irgendwie sowas wie ein Abschluss meiner großen, fanatischen Fan-Phase.


    In der neuen Kapp war ich übrigens noch nicht. Hätte mich nicht überrascht wenn die Hosen da am Samstag zum 40jährigen Jubiläum der Batschkapp auf der Bühne gestanden hätten... War aber scheinbar nicht so ;)


    Es müsste immer Musik da sein.
    Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.
    Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.

  • hach ja, beim lesen kommen einem glatt erinnerungen der alten kapp hoch. großartige location. nicht zu vergessen der elfer. die neue kapp ist absolut grausam und interessanterweise sind die meisten konzerte, die mich interessieren seit der neuen kapp, inzwischen in wiesbaden im schlachter. finde das sehr bezeichnend. und das obwohl der schlachter ebenfalls nicht mehr im originalzustand is


    @ewingoil: hast wahrlich nichts verpasst. null flair. war auf gerade mal drei konzerten dort in wie viel, 2 jahren?

  • Der alte Schlachthof war definitiv cooler. Schön verranzt.
    Aber auch renoviert find ich den Laden immer noch wirklich gut


    Es müsste immer Musik da sein.
    Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.
    Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.

  • Heute vor 14 Jahren in Oldenburg. Mit Frauen dieser Welt und Was zählt...

    Oh, da war ich auch, war mir bis eben gar nicht bewusst, dass sich das heute jährt. So richtig große Erinnerungen habe ich gar nicht an den Abend; ich weiß noch, dass ich die Briefs als Vorband ziemlich cool fand mit ihrem 77er Sound und dass mir das Jever damals überhaupt nicht geschmeckt hat. Inzwischen bin ich mit Jever allerdings einigermaßen versöhnt ;)
    An "Frauen dieser Welt" erinnere ich mich glücklicherweise nicht, auch sonst fällt mir nichts ein, was sich in der Erinnerung festgesetzt hat. Komisch irgendwie, am Bier lag es jedenfalls nicht, denn davon hatte ich nicht sonderlich viel...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • DTH_HB_86
    ich muss gestehen, die setlist hab ich auch gegoogelt. :D konnte mich partout nicht mehr dran erinnern :huh:

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Heute vor 24 Jahren, am 30. Juni 1993, spielten die Hosen als das „Katastrophen Kommando“ im Club Milvus in Zürich vor vielleicht 300 Nasen – ich war eine davon (ich schätze mal die längste).


    Es war ziemlich genau eine Woche nachdem die Hosen in Urdorf bei Zürich ein Magical Mystery Wohnzimmerkonzert gaben, das man gewinnen konnte. Wir hatten uns auch beworben, hatten schon die Zusage von Kiki der sagte, er würde sich die Location in Oetwil am See angucken kommen.
    Im Mai, nur wenige Wochen davor, erschien „Kauf mich“; das Album des Sommers/Jahres für mich, um das ich mein Privatleben aufzubauen begann – mein Tag drehte sich nur darum, mir die Songs des Albums anhören zu können... Ich hatte endlich genug Kohle mir die Klamotten kaufen zu können, die ich auch wirklich wollte, war in London um mich entsprechend mit Doc Martens, Pistols-Shirt und Batik-Skinnyjeans einzudecken – kam mir also superlässig vor mit meinen lächerlichen 16 Jahren. Ich war zu 100% auf dem Hosen-Trip und ready für alles, hätte für die Band getötet oder zumindest Omi verkauft...
    Kiki wollte also vorbei kommen – ich war supernervös und voller Vorfreude. In dieser naiven, unverbrauchten Art, wie sie eben meist nur ganz junge Menschen haben können, als würde das Leben davon abhängen. Eine solche Intensität und Liebe...
    Aber Kiki kam nicht... er rief an, dass sie sich für eine Location in der Nähe von Zürich entschieden haben... Ich war natürlich am Boden zerstört und trotz meiner „Coolness“ und meinen 16 Jahren brach ich in Tränen aus... Es war einfach nur bitter auf dem Zenit meines Fanseins so nah an DEM Hosen-Ereignis zu sein und dann kurz vor dem Ziel eine Absage zu bekommen.


    Aber es gab ja immerhin das Magical Mystery Club-Konzert, wofür wir Karten ergattern konnten und uns bereits schon am frühen Nachmittag vom Zürcher Oberland Richtung Zürich aufmachten. Auch nicht schlecht...
    Ich hatte mein PARANOIACS Shirt an, das mir Campino 1990 nach dem Konzert im Volkshaus geschenkt hatte und kam mir allein deswegen doppelt und dreifach lässig vor – immerhin trug er damals das Shirt auf der Bühne... Als hätte sich 3 Jahre später jemand noch daran erinnern können, selbst wenn er dagewesen wäre – aber Teenagerlogik ist eben Teenagerlogik.
    Es war ein warmer, angenehmer Sommertag, die Sonne schien – wir waren top drauf; meine Schwester, mein bester Kumpel – auch heute noch – die beste Freundin meiner Schwester und ich. Angekommen erstmal einen Döner an der Bude gefasst und unsere „Männlichkeit“ unter Beweis zu stellen versucht, indem wir dieses scharfe rote Pulver noch und nöcher über den Döner kippten – wer am meisten nahm, hielt sich für den Coolsten. Natürlich war ich der grösste Idiot, der danach unheimlich schwitzte und 3 Bier auf EX trinken musste... Egal, war ok.


    Wir gammelten vor dem Club rum, der Hosen-Tourbus mit den Totenköpfen war bereits vor Ort. Ich meine der Car-Driver hiess Viktor (zu sehen am Anfang des „Kauf mich „ Videoclips – der Typ mit den langen Haaren), und da wir zu dem Zeitpunkt die Einzigen waren die da rumlungerten, durften wir in den Tourbus rein... Viktor zeigte uns Videos der letzten Tage von Magical Mystery Konzerten – ich erinnere mich noch an eine Bergwanderung in – ich meine – Österreich. Es war alles so nah an den Hosen dran – ich dachte, die könnten jeden Moment um die Ecke kommen... Sie kamen nicht. Noch nicht.


    Gegen Abend kamen immer mehr Leute dazu – unter Anderem auch „Jöri“ - der Gewinner „unseres“ Magical Mystery- Wohnzimmerkonzertes. Wir unterhielten uns lange mit ihm und ab da war es für mich ok, dass er und seine Kumpels gewonnen hatten; so ein lieber Kerl. Er meinte, hätte er uns schon vor einer Woche gekannt, wären wir selbstverständlich auch eingeladen gewesen... Nun denn, schön.


    Der Club war – es gibt ihn nicht mehr – klein. Sehr klein. Es gab keinen richtigen Backstage-Bereich – oder zumindest keine Toilette für die Band... Ich hatte damals lange Haare bis zum Arsch und deswegen immer einen Kamm dabei – überlebenswichtig! Man musste ja gut aussehen, immerhin hätte ja das „Girl des Jahres“ zugegen sein können... Nun denn, ich stand am Pissoir und konzentrierte mich darauf alles richtig zu machen – ist ja keine einfache Aufgabe!! Ich bemerkte nicht, dass Kuddel neben mir stand – erst beim Händewaschen nahm ich ihn wahr. Er mich auch – und vor allem meinen Kamm. Er bat mich darum und stylte sich damit seine Stage-Frisur :D! Muss ich erwähnen, dass ich schwebte? Ich bat ihn noch schnell um ein Autogramm auf mein PARANOIACS-Shirt... So als Erinnerung. Ist lässig. Selfie gab es damals ja noch nicht! Zum Glück!!


    Gegen 21:30 kamen die Hosen auf die Bühne – gut gelaunt, ready das Ding zu rocken bis zum bitteren Ende. Sie spielten die folgenden Songs (Reihenfolge nicht korrekt):


    Hier kommt Alex
    Do anything you wanna do
    Liebesspieler
    Mehr davon
    Alles aus Liebe
    Brickfield nights
    Bommerlunder
    Drunter, drauf & drüber
    Altbierlied
    New guitar in town
    Musterbeispiel
    All die ganzen Jahre
    Wort zum Sonntag
    Kauf mich
    Liebeslied
    Police on my back
    Achterbahn
    Opel-Gang
    Whole wide world
    Irgendwas, das ich als „Festlied“ aufgeschrieben habe
    First time
    Bis zum bitteren Ende
    Wünsch dir was
    Armee der Verlierer
    Azzurro
    Hot-Clip Videoclub
    Katastrophen-Kommando
    Schönen Gruss und Aufwiederseh'n
    Blitzkrieg Bop


    Gegen 23:40 war Schluss – ich war nass bis auf die Knochen – nass aber glücklich. Erfüllt. Richtig glücklich und richtig erfüllt. Ich meine es war das Konzert, wo ich mir meinen Tinnitus holte, der mich seither begleitet und in schlaflosen Nächten nervt. Egal, das war es wert.


    Nach dem Konzert standen wir noch vor dem Gebäude rum – ich hatte meine „Kauf mich„ Scheibe dabei, die ich mir signieren lassen wollte - fragt mich nicht, was ich damit während des Konzertes gemacht habe... Wahrscheinlich bei der Garderobe – sofern es eine gab, weiss nicht mehr – abgegeben...
    Die Band kam raus, einige Weiber piepsten „Breiti, Breiti!!“ - was Campino mit einem „Brauchst deswegen nicht gleich einen Höhenflug starten, nur weil du 2 Fans hast – ihr Schweizer seid unheimlich fair – setzt euch für Minderheiten ein!“ quittierte!


    Scheibe wurde von allen Hosen unterschrieben – und wir gingen in dieser lauen Sommernacht noch etwas in die Stadt uns gepflegt betrinken. Es wäre unmöglich gewesen nach diesem Hochgefühl nach Hause zu fahren und brav in's Bettchen zu gehen... Der Brummschädel für den nächsten Morgen war garantiert. Egal, damals war das noch so, wie es im Text von „Katastrophen-Kommando“ geschildert wird...


    Das PARANOIACS Shirt habe ich leider nicht mehr. Das hat meine Ex nach der Trennung wohl entsorgt – sie hat es zumindest nicht mehr, meint sie... Sehr schade, daran hängen viele Erinnerungen.


    Anbei noch ein paar Fotos – die signierte „Kauf mich" Scheibe, der Tourbus, ein paar Live-Pics (geschossen von meiner Schwester).

  • Du schaffst es immer wieder deine Stories so rüberzubringen, dass man fast das Gefühl hat selbst dabeigewesen zu sein. Danke dafür! :)

    Shut up, you talk too loud
    You don't fit in with the crowd

  • vielleicht gab es da schon ne kammer oder sie waren im bus - keine ahnung. kam nur drauf, weil sie keine eigene toilette hatten... aber ich glaube das war im abart auch so...

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