Ich weiß nicht, ob hier Liebhaber spanischen Punkrocks unterwegs sind. Nachdem ich eine Zeit lang das Gefühl hatte, aus Spanien gibt es nicht mehr so viel zu hören, lerne ich in letzter Zeit eine gute Band nach der anderen von der iberischen Halbinsel kennen. Der Altersschnitt scheint bei allgemein recht hoch zu sein. Wenn also auch das Heroin einige altgediente Recken aus den 1980-er Jahren weggerafft hat, sind Andere nachwievor aktiv. Eine solche Band ist Gatillazo um Evaristo Páramos Pérez. Die Gruppe kommt, wie so viele andere spanische Bands, aus dem Baskenland, wo es traditionell bis in die kleinsten Dörfer hinein eine recht große Punkszene gab, genauer aus Salvatierra/Agurain. Dennoch sind ihre Texte auf spanisch, was ja erstmal nicht selbstverständlich ist. Der Sänger Evaristo Páramos ist kein Unbekannter in der spanischen Musikszene. Er war bereits Sänger von La Polla Records, einer der ersten spanischsprachigen Punkbands überhaupt, die, bereits 1979 gegründet, ein Vorbild für viele andere war. Páramos ist auch hier und da zusammen mit anderen Bands zu hören, z.B. mit Non Servium, die es ebenfalls wert sind, mal reinzuhören. 2005 gründete er Gatillazo, von denen mir vor einiger Zeit die CD "Sangre y mierda" (2011, Maladito Records/ El Tridente) mitgebracht wurde. Die Texte sind, so weit ich sie verstehen kann, recht politisch, auf dem Standpunkt der Vernunft und regierungskritisch, sicherlich eher links, aber mit zu viel Fuck you-Attitüde um als linker Propagandarock durchzugehen; Der Sound ist fett: harter, druckvoller, technisch gut gespielter und gut produzierter Punkrock; Punkrock eher als Hardcore; wie als wäre Punkrock nie stehen geblieben, nur dass er sich verbessert hat und auch sound-technisch völlig zeitgemäß daher kommt. Hier mal drei Stücke von dem Album:
"Hasta aqui hemos llegao":
"Basicamente mierda":
"Sangre y mierda":