• Pffff ... was ist mit den hunderten Leuten die sonst JEDEN Tag auf der Welt unschuldig sterben?
    Über die wird nicht berichtet, weil's "uns Deutsche" ja nicht betrifft. Widerlich!


    Ich finde eher solche Vorwürfe - weil geheuchelt - widerlich.
    Ja, es sterben täglich weltweit unnötige Menschen (Kindersoldaten, Talibanverfolgte, Opfer von Völkermorden, Ofper von Selbstmordattentätern, usw.) ja, das ist schlimm und schrecklich - es behauptet auch niemand was anderes.
    Wenn aber plötzlich "mitten unter uns" etwas passiert, etwas, mit dem zudem kaum einer in seinen kühnsten Träumen rechnete, mit betroffenen Orten/Städten, die man kennt, ner Fluglinie, die man vllt selbst schon geflogen ist etc. ist es ja wohl mehr als logisch, dass man geschockt ist.
    Was nicht heißt, dass die Opfer mehr wert sind, als die beim 3. Selbstmordattentat innerhalb kurzer Zeit i-wo im fernen Osten. Aber aufgrund der Entfernung und der anderen Kultur hat man da eher weniger einen Bezug zu, kann sich schlechter hinein versetzen.


    Und wenn sich die Kritiker der aktuellen Lage so mit den Opfern weltweit identifizieren, kann ich doch davon ausgehen, dass sie auf sämtliche Annehmlichkeiten die sie hier täglich in Gebrauch nehmen verzichten, oder? Also auf die nächste CD/DVD verzichten, nicht mehr zum nächsten Konzert fahren, sich überlegen, ob man das nächste Bier/den nächsten Kaffee oder einfach nur den nächsten Schluck Wasser trinkt und natürlich aufs weiche, saubere Bett verzichten und aufm Boden schlafen - denn all diese Möglichkeiten haben die meisten der o.g. Menschen auch nicht (mehr).
    Und das ist das, was ich mit geheuchelt meine.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • ein paar leute sollten aufpassen, dass das vermeintliche überlegene überblicken der weltweiten grausamkeiten und deren kritisches betrachten nicht zu einer misanthropie und gleichgültigkeit führt...

    Zu einer Gleichgültigkeit führt das - zumindest bei mir - nicht, im Gegenteil. Grade wenn man sich klar macht wie scheiße unsere Welt ist, ist man doch viel betroffener und eher dazu bereit zu spenden.



    Was mich eigentlich am meisten nervt ist der Eventfaktor, den die Medien da rausholen wollen. Ich brauche doch nicht alle 15 Minuten eine Meldung bei der es heißt "unser Experte hat noch nichts herausgefunden". Wobei das, verglichen mit den Spekulationen, noch der bessere Fall ist.


    Sollte diese Tragödie nicht einen extra Thread bekommen?

    Sehe ich auch so. Ich werd bei diesem Thread dann mal zum Konsumenten und diskutiere nicht mehr mit, eigentlich habe ich auch nicht mehr viel dazu zu sagen.

  • Interessanter Blogbeitrag eines Schülers, der aus erster Hand vom Umgang der Medien mit Schülern und Angehörigen in Haltern berichtet.

    Campi: "Jetzt muss ich mal von Amateur zu Amateur fragen: Wollen wir hier stimmen an dieser Stelle? Breiti muss die Gitarre wechseln! Das hätten wir uns früher nicht erlaubt so ne Scheiße!"
    Andi: "Früher hatte Breiti nur eine Gitarre!"


    S036, 2. September 2009

  • Um hier zum eigentlichen Thema zurückzukommen. Ich hab mir grad den Echo komplett angeguckt. Nichts besonderes, das übliche, zu erwartende. Ich bin mir sicher, das die Veranstalter es sich nicht leicht gemacht haben werden, wie sie mit dem tragischen Flugzeugunglück umgehen sollte. Das ne Schweigeminute angesetzt wurde war richtig (zumal Germanwings einer der Sponsoren vom Echo ist), aber ich hätte es besser befunden, ihn in der Mitte der Show zu bringen, als gleich zu Anfang. So hatte es den faden Beigeschmack, man habe jetzt seine Pflicht getan und jetzt könne die Show weitergehen. Die Opfer mit Schweigeminute in den Reigen der anderen Verstorbenen wie Joe Cocker, Udo Jürgens, Jochen Hülder usw mit einzubinden, wäre vielleicht angemesser gewesen. Und Stirleys Gefidel hätte wirklich nicht gebraucht. Andrerseits kann man niemanden was vorwerfen, der nicht auf Betroffenheitmache geht. Wer keinen direkten Bezug hat, wird es als tragischen Unglück, die tagtäglich passieren, abtun. Nur leider war es eine deutsche Maschine. Wäre es eine von ner anderen Airlane gewesen, hätte kein Hahn danach gekräht. Was die vermutlich eigentliche Ursache des Absturz war, macht das ganze um so schlimmer. Und da gibts keine Worte dafür.
    Da finde ich die Medien schlimmer, die kurz nach Bekanntgabe des Unglücks, gleich mit Spekulationen (Terror, Bombe, Pilotenfehler) um sich werfen, bevor sie überhaupt ne Ahnung haben, was genau passiert ist. Mal sich da zurückhalten und auf wirkliche Infos warten, als gleich mit Sondersendungen, Experten die Zuschauer zu nerven, wäre angebrachter. Auch den Angehörigen gegenüber.
    Zu Campinos Auftritt nochmal (korrigiere da meinen eigenen Post) würde ich eher sagen, das er beim Singen an jemanden besonderen gedacht hat, der Bob Marley Fan und nun nicht mehr unter uns ist. Scheint auch, als wäre er den Tränen nahe. Wird bestimmt nicht leicht für ihn gewesen sein, das Lied zu singen.

  • Sehr interessanter, weil subjektiver und doch mit der nötigen Sachlichkeit geschriebener Text!
    Das einzige, was ich nicht verstehe, ist das letzte Bild: Wieso sind diese Trauerveranstaltungen auf Facebook ein Problem? Die drängen sich ja niemandem auf... Oder soll es ein Problem darstellen, dass Seitenbetreiber mit unseriösen Namen wie "Kifferfakten" auch einen Umgang mit diesem ernsten Thema pflegen?

    Wir sind übrig.

  • Viel schlimmer ist, beim Echo bekommt Nazi Xavier Naidoo einen Preis? An Campinos stelle hätte ich SOFORT diese Preisverleihung verlassen...

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

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