Polizeigewalt gegen Wölli

  • 1. Das die Polizei oft gerne mal härter zupackt und auch übertreibt ist ja bekannt, wo manche von denen sicher auch Spaß an der Sache haben...


    2. Leider ist es nun mal so, dass wenn Polizei sagt nein, heißt es auch nein. Und es ist egal, ob man sich ein Brötchen holen will oder nur mit dem Hund gassi geht und nicht durchkommt.
    Ohne die Polizei jetzt groß in Schutz nehmen zu wollen, haben sie die Anordnung Niemanden durchzulassen, wer verbal nicht hört muss halt anders aufgehalten werden.
    Wobei sie dort oft (wie man mal wieder sieht) übertreiben und ungerecht handeln, das stimmt schon.


    Aber gerade weil die Polizei oft so hart durchgreift, muss ich damit rechnen, wenn ich nicht alles so mach wie die es gerne hätten. Desshalb ist an dieser "selbst Schuld These" schon etwas dran.


    3. "Man kann den Gesundheitszustand eines "stadtbekannten Musikers" schon mal aufgeschnappt haben..."


    Man kann ja, muss aber nicht.
    4. Wenn ich als 100% Behinderter und krebskranker zu einer Demo gehen kann und mich dementsprechend vielleicht auch etwas provokant verhalte, kann ich micht nicht hinterher darüber beschwerenund sagen die Bösen haben mich kranken alten Mann ungerecht behandelt.


    Ich sehe das alles zwiegespalten und möchte hier auf keinem Fall die Polizei in Schutz nehmen.
    Das Wölli in seinem derzeitigem Zustand den Mut und die Kraft hat sich an solch einer Aktion zu beteiligen und seine Meinung immernoch so stark vertritt und sich selber treu bleibt, finde ich lobenswert!
    Trotzdem glaube ich, dass er nicht so ganz unschuldig an der "Eskalation" war.

  • nur weil man mit konsequenzen für sein harmloses handeln rechnen muss ist man nicht selbst schuld. schuld sind die, die die körperliche gewalt als reaktion auf dieses handeln gesetzlich legitimieren und diejenigen, die diese gewalt ausüben. schuld kann man nur an einer fehltat sein die man begeht. selbst wenn negative konsequenzen zu 100% wahrscheinlich sind, hat ein opfer nie schuld an einem ihm zugefügten schaden.


    Zitat

    4. Wenn ich als 100% Behinderter und krebskranker zu einer Demo gehen kann und mich dementsprechend vielleicht auch etwas provokant verhalte, kann ich micht nicht hinterher darüber beschwerenund sagen die Bösen haben mich kranken alten Mann ungerecht behandelt.


    doch kann ich. siehst doch, dass auch wölli das kann. nochmal: nur weil manche konsequenzen vorrauszusehen sind, macht sie das noch lange nicht in ordnung. diese argumentation sieht man in vielen lebensbereichen aber viel zu oft.

    Einmal editiert, zuletzt von wsv ()

  • WSV hat vollkommen Recht.
    Selbst wenn es ok gewesen wäre, einen alten, 60 kg Hämpfling-Wölli nicht vorbei zu lassen, ist es sicherlich unnötig ihn mit 6 Personen zu Boden zu reißen.


    Wer keine Erfahrung mit Hundertschaft-Bullen hat, beurteilt solche geschilderten Situationen vielleicht anders.

    NEIN :!:

  • Wenn man sich mal meinen Text richtig durchlesen würde, kann man auch rauslesen, dass ich es auch nicht ok finde wie die Polizei auf die Leute drauf zu "stürmt".
    Ich meinte nur, dass es leider so ist und dass man sich darauf einstellen muss, leider!
    Das heißt aber noch lange nicht das es richtig ist.


    Natürlich ist es unfair mit 6 Mann auf einen loszugehen und es ist sicherlich nicht richtig. Aber sie machen es nun mal und wenn ich mich vor denen provozierend verhalte, muss ich damit rechnen, dass 6 Leute oder mehr agressiv auf mich einprügeln oder was weiß ich.
    Alles schon selber erlebt, auch dass sie ohne Grund und nur weil sie selber wahrscheinlich Bock auf Stress haben anfangen einen zu schubsen etc. Die warten manchmal auf ne falsche Reaktion von einem selbst, damit sie endlich die Knüppel rausholen können. :thumbdown:

  • Sad but true...


    Auch in Zürich war das so - mittlerweile habe ich mit den Bullen wenige Berührungspunkte.


    Ich checke einfach nicht, wie man einen offensichtlich älteren, nicht gerade vor Gesundheit strotzenden Mann so hart angehen kann... Egal ob das nun Wölli ist, egal ob soweit gesund oder schwer krank. Wenn man einen robusten 20 Jährigen so angeht; selbst da nicht ok, doch da müssten die Bullen ev. noch mit Aktionen des Jünglings rechnen.. Aber einen älteren, wehrlosen Herrn? Ich denke, die Bullen sollten geschult sein um eine solche Sache richtig einschätzen zu können, damit es eben nicht zu solchen Überreaktionen kommt. Für mich ist das ein lächerliches Machtspiel und mindestens so provokant seitens der Bullen wie (eventuell) von Wölli, der von rechts nach links ging.. Für die grünen Affen find ich's einfach nur peinlich!

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • Warum geht man eigentlich davon aus das Wöllis Aussage zu 100% zuverlässig ist? Zumal die auch noch gegenüber Bild/Express war?


    "Stadtbekannter Musiker" toll, nur sind die Polizeibeamten die da eingesetzt werden nicht unbedingt aus der "Stadt" vielleicht hören die keine Hosen (so Leute soll es tatsächlich geben...) Nur weil Wölli sagt "Er habe nicht blöde Kuh gesagt" muss das doch auch nicht stimmen, vielleicht erinnert er sich nur nicht dran was er im "Eifer des gefechtes" gesagt hat? Zudem, wenn ich die Bilder einfach nur so gesehen hätte, ich hätte auch nicht erkannt das, dass Wölli ist. Wenn man sich das 3. Bild in dem Express "Artikel" anguckt, sieht das eher so aus als wollte die Beamtin Wölli auffangen. Es gibt natürlich zufällig kein Bewegtbild von der Sache...


    Vielleicht ist der 100% Behinderte, nicht vor Gesundheit strotzende Mann auch einfach selbst hingefallen? Und interpretiert das nur so? Und mal ehrlich, die Situation war nicht Lebensbedrohend (selbst für einen 100% Behinderten nicht vor Gesundheit strotzenden Mann nicht) wäre das normal irgendwo bei irgendeiner Demo oder Verkehrskontrolle passiert, dass würde keine Sau kümmern, hier gibts nur mal wieder nen "Promibonus". Ganz davon ab, Polizeibeamte riskieren stellenweise Leib und Leben, sind gravierend(!) Unterbezahlt, müssen sich Beleidigen lassen, bepöbeln lassen und wenn sie mal wen härter (egal WEN) Anpacken wird gleich von Polizeigewalt rumgeheult, nur weil ein C-Promi (uns Sorry, mehr ist Wölli nicht mehr.. ) betroffen ist?


    Und ja ich streite nicht ab das es Fälle von "übermäßiger Polizeigewalt" gibt, aber dass hier ist ja echt ein schlechter Witz...

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Um es mit Feine Sahne Fischfilet zu sagen:


    Niemand MUSS Bulle sein.

    Das stimmt natürlich. Aber die Welt würde deutlich anders aussehen, wenn mehr vernüftige Leute in den Polizeidienst gehen würden oder Jura studieren würden... Die Menschen, die kritisch Denken und Handeln haben soviele schlechte Erfahrungen gemacht mit Polizisten und wollen somit selbst nicht Polizisten werden. Andererseits wäre die Polizei eine andere, wenn dort mehr vernüftige Menschen wären... Überlegt mal, wer will heute Polizist werden? Kann das sich hier im Forum jemand für sich gut vorstellen? War es für jemandem hier eine Alternative? Ich vermute eher wenige, die das in betracht gezogen haben...


    Bei mir im Jura Studium ist es ähnlich, fast nur Idioten. Obwohl man als Anwalt, Richter o.ä. viel vernüftiges erreichen kann und richtig gut Menschen, zB Flüchtlinge, helfen kann.


  • Andererseits wäre die Polizei eine andere, wenn dort mehr vernüftige Menschen wären... Überlegt mal, wer will heute Polizist werden? Kann das sich hier im Forum jemand für sich gut vorstellen? War es für jemandem hier eine Alternative? Ich vermute eher wenige, die das in betracht gezogen haben...


    Bei mir im Jura Studium ist es ähnlich, fast nur Idioten. Obwohl man als Anwalt, Richter o.ä. viel vernüftiges erreichen kann und richtig gut Menschen, zB Flüchtlinge, helfen kann.

    Das Problem ist ja, dass man als Polizist eben Vertreter des Staates und des Systems ist. Das heißt selbst wenn du einigermaßen vernünftig drauf bist, sind deine Möglichkeiten begrenzt. Daher überlegt es sich jemand, der mit dem System eher uneins ist, doch zwei Mal, ehe er sich diesem Berufsfeld hingibt.


    Beim Jura-Studium ist es teilweise ähnlich, wenn eine Karriere als Staatsanwalt o.ä. angepeilt wird.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Genau dieser Zwiespalt ist es. Will ich wirklich Polizist werden um SO handeln zu MÜSSEN? Es gibt wirklich ein paar anständige Leute, die glauben, etwas ändern zu können und deswegen den Beruf ergreifen. Aber die meisten sind doch genau deswegen bei der Polizei, weil sie sich dann mit Legitimierung durch den Staat so aufführen dürfen.

    Wir sind übrig.

  • Das Problem ist ja, dass man als Polizist eben Vertreter des Staates und des Systems ist. Das heißt selbst wenn du einigermaßen vernünftig drauf bist, sind deine Möglichkeiten begrenzt. Daher überlegt es sich jemand, der mit dem System eher uneins ist, doch zwei Mal, ehe er sich diesem Berufsfeld hingibt.


    Beim Jura-Studium ist es teilweise ähnlich, wenn eine Karriere als Staatsanwalt o.ä. angepeilt wird.

    Stimmt schon. Aber auch auf unterer Ebene hast du deutlich mehr Einflussnahmemöglichkeiten, als man zuerst denkt. Mit ermessen etc lässt sich vieles so hindrehen wie man will. Auch bei Wölli hatten die Polizisten verschiedene Handlungsmöglichkeiten wie sie sich selbst entscheiden vorzugehen. Dort hat kein Chef gesagt: geht mal auf den älteren Mann los. Auch Ausländerbehörden haben mega viel Spielraum, in vielen Landkreisen bekommen Menschen eine Aufenthaltserlaubnis, wo andere Ausländerbehörden nie eine erteilen würden - auch nicht wenn du Klagst.


    Natürlich will man nicht teil von etwas werden, mit dem man uneins ist. Jeder muss selbst überlegen, wie er etwas verändern will. Meine Erfahrung haben aber bisher gezeigt, dass man es auch gut hinbekommen kann, wenn man sich nicht anpasst, sondern sein "Ding" durchzieht. Es ist immer die Frage wie weit man gehen will ohne sich selbst zu verraten oder seine ideale und man dennoch möglichst viel erreicht. So ist es doch auch bei oft bei DTH. Sie sind ein Teil der Musikindustrie und haben auch immer wieder nicht nach ihren idealen gehandelt, aber so vielleicht mehr geändert, als wenn sie dies nicht taten. Manchmal hätten sie es aber dennoch lieber sein sollen ;) Wichtig ist, dass man ohne schlechtes gewissen in den spiegel schauen kann.


    Edit: Dabei ist mit grad eine schöne Stelle von Dritte Wahl "Ich bin dafür" eingefallen:
    "Ich bin dafür dass wir uns wieder überlegen
    Wohin wir wollen wofür lohnt es sich zu leben
    Wo unsere Träume und die Wirklichkeit sich trennen
    Wo wir die Hebel wirkungsvoll ansetzten können
    Ich bin dafür dass wir uns neu organisieren
    Das kleine Banden aus dem Untergrund agieren
    Ich bin dafür dass viele Seit an Seite stehen
    Doch jeder selbst bestimmt wie weit er wagt zu gehen
    "
    --> Jeder bestimmt selbst wie weit er wagt zu gehen, auch wenn dies vielleicht bedeutet mit etwas zusammenzuarbeiten, auf das man eigentl kein Bock hat, aber für "die Sache" sinnvoll sein kann...

    2 Mal editiert, zuletzt von Wuffi ()

  • Um es mit Feine Sahne Fischfilet zu sagen:


    Niemand MUSS Bulle sein.


    Und genau solche Pseudopunks die solche Parolen Nachplappern sind die ersten die bei einem Einbruch die Polizei rufen, oder wenn sie Bedroht werden, oder wenn ihre Mutter umgebracht wird...


    Wäre niemand Polizist würden solche Leute aber mal ganz anders gucken. Vermutlich aus zwei zugeschwollenen Augen...


    Ich hätte gerne immer noch einen Beweis das die Polizei auf Wölli losgegangen ist, oder das die Beamtin beleidigt wurde / nicht beleidigt wurde. Im Moment steht aussage gegen aussage und damit im Zweifel für den Angeklagten...

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Dritte Wahl meinten aber glaube ich eher, dass jeder sein eigenes Maß an Radikalität bestimmt & weniger, vorübergehende Allianzen und Zweckgemeinschaften zu bilden ;)

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Im Moment steht aussage gegen aussage und damit im Zweifel für den Angeklagten...


    Dann sieht es gemäß Deines Weltbilds doch super für Wölli aus ;)

    Campi: "Jetzt muss ich mal von Amateur zu Amateur fragen: Wollen wir hier stimmen an dieser Stelle? Breiti muss die Gitarre wechseln! Das hätten wir uns früher nicht erlaubt so ne Scheiße!"
    Andi: "Früher hatte Breiti nur eine Gitarre!"


    S036, 2. September 2009

  • Die Bullen an sich sind ja nicht das Thema - dass wir sie brauchen und dass darunter auch vernünftige Menschen sind ist vollkommen klar. Bei Demos haben Familienväter sicher auch mehr Bock mit ihren Kindern zu spielen als sich irgendwelchen pubertären Idioten - seien die von links oder rechts - gegenüber zu stellen... Polizei ist in unserem System wie es läuft wichtig. Ob das System so richtig ist wäre eine andere Diskussion.


    Es geht hier bloss um Machtausübung. Wenn Wölli von 3, 4 oder gar mehr Beamten im Zaum gehalten werden muss trotz seines Zustandes, habe ich echt Fragen... Und wenn ihm - frei nach Gabo - die netten Herren Ordnungshüter nur beim Aufstehen nach einem ungeschickten Hinfallen geholfen haben, dann wundert mich bei 60kg Kampfgewicht schon, dass es dafür so viele Herrschaften braucht.

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

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