Wurde BÖSER WOLF live gespielt?

  • Respekt!nicht,dass ich absolut alles teile,aber danke für das ausführliche statement,was ich vor allem bezüglich des opfer-/täter-dings ähnlich komplex und losgelöst von voreingenommenen schuldfragen sehe.abscheulixh und vetachtenswert,aber wohl keine veränderbare frage der tagesverfassung.glaube aich,dass viele nie nach dieser neigung gefragt haben und wissen,wie unsäglich sowas ist und deshalb mit sich kämpfen.

  • Zitat

    Nicht jeder Pädophile lebt seine Neigung aus, die meisten leiden extrem darunter und auch das sind kranke, bemitleidenswerte Menschen. Wer die Grenze übertritt ist natürlich wie ein Straftäter zu behandeln und verdient eine harte Bestrafung, aber man sollte bei der Verurteilung nicht vergessen, dass der Täter nichts für seine Neigung kann und psychologische Behandlung braucht. Hier versagt im Übrigen auch unser Gesundheitssystem, denn psychologische Behandlung wegen Pädophilie wird erst gewährt, nachdem Betroffene eine Straftat begangen haben. :down:


    Zitat

    abscheulixh und vetachtenswert,aber wohl keine veränderbare frage der tagesverfassung.glaube aich,dass viele nie nach dieser neigung gefragt haben und wissen,wie unsäglich sowas ist und deshalb mit sich kämpfen.



    eine anmerkung dazu:


    die meisten taten passieren wohl im familien- und bekanntenkreis mit riesiger dunkelziffer und kommen nie ans licht. die täter sind meist nicht pädophil, sondern nutzen einfach die machtüberlegenheit aus. oft geht es also einfach um "verfügbarkeit" (so schlimm das klingt) oder machtausübung. die forschung geht tatsächlich davon aus, dass nur eine deutliche minderheit der täter pädophil ist. in der öffentlichkeit werden diese taten aber trotz anderer erkenntnisse immer wieder mit pädophilie in verbindung gebracht (was zu eurer angesprochenen vorverurteilung beiträgt, aber andererseits die taten mit einer oftmals nicht vorhandenen sexualstörung relativiert).

  • Damit möchte ich niemandem bestimmte Denkmuster unterstellen oder auf die Füße treten. Vor allem von dir, RackerJ, werde ich vermutlich wenig Verständnis für diese Sichtweise erhalten, da du selbst im weiteren Sinne betroffen bist und ich bedaure deinen Vorfall zutiefst.


    Doch, habe ich. Mit der Einschränkung, die WSV nachgeschoben hat.
    Ich glaube schon, dass es tatsächlich diese Kranken gibt, die nichts dafür können und denen - wahrscheinlich durch medizinische Eingriffe - geholfen werden müsste. Wo fängt das an, wo hört es auf? Bei Alex?


    Aus Rache folgende Selbstjustiz ist aber auch etwas tief Menschliches. Das ist mitunter schwer in Zaum zu halten und normalerweise kann ich das. In dieser Situation wurde mir jedoch bewusst, dass ich an eine Grenze gestoßen wurde.
    ES würde gewinnen und mein ÜBER-ICH die Augen eine Zeit lang schließen.

    NEIN :!:

  • damit setzt du dich aber theoretisch auf die gleiche Stufe wie die Menschen die du verurteilst. Auch sie haben womöglich in einer psychischen Ausnahmesituation in der sie ihren Drang nicht mehr kontrollieren konnten gehandelt.

  • Zitat

    Auch sie haben womöglich in einer psychischen Ausnahmesituation in der sie ihren Drang nicht mehr kontrollieren konnten gehandelt.


    sind wir mittlerweile so weit, dass alle täter nur opfer ihrer umstände sind? die große mehrheit von leuten, die psychologisch und aufgrund von erfahrungen in ein täterprofl passen würden, können trotzdem gutherzige menschen sein und niemandem schaden zufügen.


    mich regt immer auf wenn der amokläufer in einer schule quasi rehabilitiert wird, da der arme kerl ja gemobbt wurde. das wurden zigtausende von menschen und keiner von denen hat sonst ne waffe in die hand genommen. das ist ein schlag ins gesicht aller betroffenen von solchen umständen, die nie im leben zum täter werden würden. sehe die selbe argumentation hier... die individuelle verantwortung hat jeder für sein handeln, so lange er nicht unzurechnungsfähig ist.


    übrigens bin ich natürlich gegen jede form der selbstjustiz oder gar todesstrafe. nicht wegen einem über-ich, sondern wegen einem "ich".

    Einmal editiert, zuletzt von wsv ()

  • damit setzt du dich aber theoretisch auf die gleiche Stufe wie die Menschen die du verurteilst.


    Die gleiche Stufe ist es sicherlich nicht, aber vergleichbar.
    Ich müsste wohl damit leben, dass mich die Eltern des Triebtäters vielleicht doof finden oder ihrerseits selbst handeln.


    Willkommen in der Steinzeit. Auge um Auge.

    NEIN :!:

  • eine anmerkung dazu:


    die meisten taten passieren wohl im familien- und bekanntenkreis mit riesiger dunkelziffer und kommen nie ans licht. die täter sind meist nicht pädophil, sondern nutzen einfach die machtüberlegenheit aus. oft geht es also einfach um "verfügbarkeit" (so schlimm das klingt) oder machtausübung. die forschung geht tatsächlich davon aus, dass nur eine deutliche minderheit der täter pädophil ist. in der öffentlichkeit werden diese taten aber trotz anderer erkenntnisse immer wieder mit pädophilie in verbindung gebracht (was zu eurer angesprochenen vorverurteilung beiträgt, aber andererseits die taten mit einer oftmals nicht vorhandenen sexualstörung relativiert).


    Okay, das ist natürlich ein berechtigter Einwand, den ich zu 100% unterschreibe. Mir ging es vor allen Dingen darum, diese Grenze von "gut" und "böse" nicht so klar zu ziehen, sondern auch die verschiedenen Abstufungen dazwischen zu beachten. Kindesmissbrauch ist ein heikles Thema und in keinem Fall richtig, völlig gleich, ob durch Pädophilie bedingt oder durch die Ausübung von Macht-Fantasien. Allerdings sollte der Hintergrund bei der Bewertung der Schwere des Vergehens eine Rolle spielen.


    Ich möchte auch gar nicht zu sehr die verteidigende Rolle einnehmen, denn eine solche Tat, egal mit welcher Motivation sie geschieht, bedeutet trotz allem, dass derjenige den von den Hosen besungenen "Schritt zu viel nach vorn" getan hat. Das ist nicht wegzudiskutieren und da sollte meiner Meinung nach eine komplette Reinwaschung von diesem Fehltritt auch nicht möglich sein.

    Wir sind übrig.

  • @ Wehende Bayernfahnen:
    Die Interpretation, dass das Stück ein Seitenhieb auf die Katholische Kirche ist, halte ich für sehr weit hergeholt.
    Zu der Frage, der Instrumentalisierung des Themas von rechts: Seit wann jetzt NPD und Konsorten das Thema für sich reklamieren, weiß ich nicht genau, auf jeden Fall aber schon sehr lange. Mir geht es übrigens gar nicht darum, das in eine Nazi-Ecke zu schieben. Gesamtgesellschaftlich sind die Nazis ja nicht wirklich der relevante Stichwortgeber. Mit Rechts meine ich nicht nur die NPD und andere Faschisten. Es gibt Scharfmacher ja auch in den bürgerlichen, v.a. den konservativen Parteien, BILD-Zeitung usw., und auch ganz allgemein den Innere Sicherheits-Diskurs. In dem Zusammenhang taucht das Thema, seit ich denken kann, immer wieder auf. Argumentiert für den Abbau prinzipieller rechtsstaatlicher Prinzipien (von Einzelnen wurde auch immer wieder die Todesstrafe ins Spiel gebracht) wird immer genau an zwei Themenkomplexen: Terrorismus und Kinderschänder.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

  • Man muss da aber auch sagen das die NPD 1996 noch nicht auf dem Thema rumgeritten ist.

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

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