WICHTIG: "einzigst" gibt es nicht - bitte ein und für alle mal :P!
So...
Sorry Heidi, aber du musst in einem Forum mit x Membern damit rechnen, dass man die Dinge nicht nur so bespricht und hochjubelt wie du das tust und gerne haben willst. Es gibt Menschen hier, die seit 25 Jahren und länger zu Konzerten fahren - und es immer noch tun. Ohne Unterbruch. Ohne mal 2, 3 oder gar 10 Jahre Pause zu machen und ohne erst mit "Ballast.." live Konzerte der Band zu besuchen. Diese Menschen - und da reihe ich mich ein - haben vielleicht einen etwas anderen Anspruch an die Hosen als diejenigen, die seit 3, 4 Jahren im Hosen-Fieber sind und dieses auch ausleben können. Allerdings anders präsentiert als bei uns, die vielleicht schon 25 Jahre am Start sind. Es ist die gleiche Band, es war eine andere Zeit. Aber es ist in den Hosen drin, was wir 1989 gesehen haben...
Du kannst nicht davon ausgehen, dass man alles super findet - das ist immer noch Geschmacksache. Wenn du dich davon so demrassen bedroht fühlst, dass du nichts positives schreiben magst, dann ist es a) deine Sache und b) muss ich mich aus meiner Warte fragen, ob es dann wirklich so dermassen geil war, dass man sich von etwas Gegenwind kleinkriegen lässt. Wenn ich an etwas Freude habe dann habe ich das - egal was Andere sagen. Und da wir hier in einem Forum sind, gebe ich das auch gerne zum Besten. Wen es nicht interessiert - so what, interessiert wiederum mich nicht!
Die Toten Hosen - das war mal eine PUNKROCK Band, Stimmen einer Richtung, die nicht zimperlich war, wo es rauh zu und her ging. Das ist bis heute teilweise so geblieben; Pogo gibt es noch immer. Das ist nicht PUR, wo sich alle nur lieb haben. Das ist nicht Brad Pitt, den alle schön finden und schmelzen bei seinem Anblick. Das ist eine Band, die mal gestunken hat 10km gegen den Wind. Die Drogen nahm bis zum umkippen. Die sich selber gegenüber enorm hart sind. DAS sind auch die Toten Hosen - und das steckt auch in so manchem Fan. Der harte Ton ist deswegen völlig ok und Teil davon.
Mir ist klar, dass schon 1988 wo ich dazu kam und dabei blieb der PUNK/Underdog-Status etwas angekratzt war, schliesslich ging die "Horrorschau" in die Charts. Aber es gab damals noch sowas wie Punk und wenn man das öffentlich zeigte, war man nicht IN oder cool - man war ein verdammtes Dreckschwein, dem Manieren eingeprügelt gehörten. Man musste gucken, dass man öffentlich nicht gedemütigt wurde - sei es von Bullen mit peinichen Razzien auf offener Strasse oder von Popern und Nazipack, die uns nicht geil fanden.
Heute ist das anders. Punk gibt es sozusagen nicht mehr. Die Subkulturen mischen sich und sind am Aussterben - das was mal Punk sein sollte und Provokation ausdrücken sollte, ist längst salonfähig geworden. Die Hosen, diese bunten, Drogen konsumierenden, volltrunkenen Chaoten, die man 1988 noch gehasst hat, sind die Band der Stunde. Campino das Sprachrohr von Wasweissichwas. Von fast allem...
Deswegen verstehe ich die etwas "naivere" und zerbrechlichere Haltung von einigen Fans hier, die eben den Dreck nicht mitgemacht haben und nicht kennen. Bei den Hosen anno 2012 dabei zu sein ist in etwa so dreckig wie meine Wäsche nach einem Waschgang bei 60° . Aber bitte habt auch ihr Verständnis für Diejenigen, die eben auch volltrunken waren, die auch mal im besetzten Haus übernachtet und vielleicht die eine oder andere Droge ausprobiert haben. Die mit den Hosen andere Dinge assoziieren als nur Spass und einen guten Moment, für die die Hosen tiefer gehen und wichtig sind bei allem was sie gemacht haben und noch machen - und da entsteht Kritik, und sei das nur an der Setlist! Das soll dann auch ok sein.
Was ich sagen will: JEDER soll hier kritisieren was und wieviel er will. Jeder soll sagen dürfen, welche Songs er scheisse findet und welche geil. Und welche er sich wünscht - wem tut denn ein Wunsch weh???
Genauso soll auch gleichviel Platz sein für die Fans hier, die halt weniger anspruchsvoll sind, Dinge weniger hinterfragen und einmal mehr jubeln. Meinetwegen - auch wenn es arg an meiner Toleranz kratzt - soll auch Platz sein für die Weiber hier, die Campino als Popstar und Sexobjekt sehen und für ihn schwärmen... Ich frage mich einfach immer, hätten sie auch für den Stinker von 1986 geschwärmt, der ihnen das Klo zugekotzt hätte? Denn - und da bin ich mir sicher - das wird er haute noch ab und an tun!
Hier gilt leben und leben lassen. Jeder hier ist mit dem Anderen auf irgendeine Weise verbunden - und sei es eben nur, weil man mal gleichzeitig mit 65'000 Menschen bei einem Konzert Spass hatte.