Was ist für Euch Punk?

  • Die Frage geht mir immer mal wieder durch den Kopf. Da liest man regelrecht inflationär was denn so alles eigentlich Punk sei. Die eine oder andere Band, ist dies oder jenes vom Stil her, aber irgendwie seien sie Punk. Irgendwelche Promis geben gerne mal zum besten dass sie ja irgendwie Punk seien. Es gibt sogar Leute die Sachen veröffentlichen wie "Investment Punk" oder "Business Punk", völlig absurd.


    Ich wüsste gern mal von Euch hier, die ich nun so ein bisschen kennengelernt hab, was für Euch Punk ist. Also völlig subjektiv. Was ist Punk, was ist nicht Punk, oder was ist wesentlich und was nur doofe Attitüde. Nicht was definiert dieser oder jener, sondern eure Meinung. ich habe diesmal nicht lang rumgesucht hier am Board, weil ich hoffe, dass sich diese Frage als Diskussion entfaltet. Ich bin grad nicht so auf lange Texte gebürstet, daher mach ich eine Liste der Dinge die ich gerade für wesentlich halte, um einen ersten Anstoß zu geben.


    -Was andere über mich denken interessiert mich nicht
    -ich mach mein Ding - Konformismus ist mir zuwider
    -Ich bin tolerant aber das heißt nicht dass ich meine Meinung nicht vehement vertrete
    -Kleidungsstil spielt keine Rolle
    -Materielles spielt keine Rolle
    -Machtverhältnisse sind mir zuwider
    -drum interessiere ich mich für Politik


    So, bin echt gespannt was kommt, ob was kommt...

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • johnny rotten sagt es in "anarchy in the uk":


    "...don't know what i want but i know how to get it... i wanna destroy passerby..."

  • Punk ist ne leere worthülse.kann jeder füllen wie und womit er will.für mich hatte es immer viel mit wut,individualismus,kreativität,verweigerung und abgrenzung von lemmingverhalten zu tun.aber auch genauso mit destruktion, chaos und spaß.
    Ach ja:und mit musik...
    Inzwischen bedeutet mir das nichts mehr,da seitdem zig neue generationen bzw wellen diesen begriff weiter verwässert haben.


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    NEIN :!:


  • Hilfe, dann bin ich ja doch Punk, wenn auch nur 3/4 oder so.
    Sorry, aber das sind für mich Punkte des normalen Lebens und ich weise jegliche Zugehörigkeit zu Punk weit von mir. Ich bin im Kopf mal grad die Leute durchgegangen, mit denen ich täglich zu tun habe, da treffen auch die meisten Punkte zu, dann ist die Welt ja voller Punk(s)? :rolleyes:



    Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Punk wie er in Europa durch Bands wie die Pistols initiiert und zum Lifestyle wurde, ist eine egoistische, lebensverneinende, destruktive, fast schon asoziale, gleichgültige Lebenshaltung. Der Grundtenor war "No future"; wer keine Zukunft haben will macht alles dafür es geschehen zu lassen. Dazu gehört ein egoistisches Denken, denn wer andere liebt wird sich einer Verantwortung bewusst und lebt nicht nach einem selbstzerstörerischen Muster das im frühen Tod endet. Damit nimmt man sich nicht nur sein Leben sondern auch Teile des Lebens von Freunden und Familien die einem lieben. Sid Vicious machte es vor - ein für mich Punk wie Kurt Cobain ebenfalls.


    Was später daraus wurde - diese lieben, friedlichen Menschen mit Hunden - hat für mich nichts mit Punk zu tun.
    Genauso wenig wie die UNIFORM, die schon fast spiessiger als ein Anzug ist, mit der man sich als "Punk" zu schmücken hat. Pflicht: Lederjacke. Doc Martens. Nieten. Ohrringe. Tattoos. Iro oder Stachelfrisur. Kein Bart stehen lassen. Karohose. Gefärbte Haare. Ratte unter dem Wollpullover. Hund am Start.
    Sorry Freunde, diese Dogmen sind spiessiger als spiessig - und weit weg von einer Idividualität, freiem Denken oder eigener Persönlichkeit. Man hat links zu denken, links zu stehen, man muss die Bullen hassen. Vorteilhaft und richtig PUNK ist es sich Kohle zu erschnorren vom Steuerzahler, der das System gegen das man sich wehrt mitträgt. Alles komplett widersprüchlich, kurzgedacht und dumm. Ich sage nicht, dass es dumm ist das System in Frage zu stellen und dagegen anzukämpfen - aber es abzulehnen aber die Vorteile daraus zu geniessen ist widersprüchlich und dämlich. Indem man sich in die Hose pullert und dabei "Revolution" schreit, verändert man nichts. Das ist nur albern.


    Am liebsten sind mir ja die puristischen, idealistischen Studenten, die "Punks" sein wollen - meist aus gutem Elternhaus, die diese Haltung einfach brauchen um sich abzulösen/loszubrechen. Super idealistisch, Steine in der Hand bei der 1. Mai-Demo - BMW in Flammen gesetzt, Schaufensterscheibe mit einem Molli eingeschmissen... Zuhause aber im BMW des Vaters fahren üben, brav in die Uni gehen und um dann mal als Akademiker mit fetter Kohle, BMW und Häuschen zu enden und zu vergessen worum es wirklich mal ging.


    Ein richtiger "Punk" (oder das was man anhand der Fragestellung eher als Punk ansehen würde), ein Mensch aus unterpriviligiertem Haushalt der sich nie als Punk bezeichnen würde, hat gar keine Zeit sich über sowas Gedanken zu machen - die Menschen müssen arbeiten und gucken wie sie durch kommen. Das war in England in den 70ern so, das ist noch heute so... Aussteiger sind für mich keine Punks, das sind für mich Menschen die eine Ausrede suchen um sich zu entschuldigen, dass sie ihr Leben nicht geregelt kriegen. Im System gegen den Strom zu schwimmen, ungemütlich sein und dabei mal was zu riskieren, rebellieren ist mehr Punk als auf der Strasse zu betteln - wohlwissend WO man hin muss um Kohle einzufahren, denn darum geht es denen im Endeffekt auch nur.. Zürich, eine reiche Stadt, ist häufig Ziel von zB Deutschen "Punks", weil sie wissen, dass sie hier ihr Tagesgeld in 2 Stunden zusammen haben.


    Punk zu sein ist nicht erstrebenswert.

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • da ich ja diesbezüglich als alter Popper :D recht unbedarft bin, habe ich mal den Duden konsultiert. Dort steht sinngemäß, dass Punk (engl.) eigentlich wörtlich Abfall oder Mist bedeutet. Junge Leute die mit zerrissener Kleidung, Metallketten und bunten Haaren rumlaufen als weitere Erklärung. Und natürlich die aggressive Musik.


    Für mich - das klang hier in einzelnen Äußerungen schon an - bedeutet Punk eher gegen das Establishment zu sein. Nicht hirn- und herzlos dem Dogma der Mehrheit zu folgen. Seinen eigenen freien Kopf zu haben, in Bezug auf Kleidung, Musikgeschmack, Ernährung, politischer Einstellung etc. pp. Individualität ist für mich da ganz wichtig. Da gehörst du ja schon als Veggie/Veganer zu einer Minderheit. Und als Anti-Alki erst recht.


    Hey, nach meinem Verständnis bin ich ja dann ein Punk :baeee: 8)


    köln

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • @pillermaik


    geht es dir gut? wirkst so fiebrig? eben stand da noch was anderes in deinem post... :huh:

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Wo stand was anderes?? Ich habe das Posting ergänzt, weiter ausgeführt. Die Meinung/der Inhalt wurde dadurch 0,00 verändert, lediglich untermauert. Man muss jedoch natürlich diese Meinung nicht teilen.


    Selbst mein erstes Posting weiter oben, das Zitat von Rotten, zeigt im Kern genau das auf was ich eben ausgedeutscht habe ;)

  • Was später daraus wurde - diese lieben, friedlichen Menschen mit Hunden - hat für mich nichts mit Punk zu tun.
    Genauso wenig wie die UNIFORM, die schon fast spiessiger als ein Anzug ist, mit der man sich als "Punk" zu schmücken hat. Pflicht: Lederjacke. Doc Martens. Nieten. Ohrringe. Tattoos. Iro oder Stachelfrisur. Kein Bart stehen lassen. Karohose. Gefärbte Haare. Ratte unter dem Wollpullover. Hund am Start.
    Sorry Freunde, diese Dogmen sind spiessiger als spiessig - und weit weg von einer Idividualität, freiem Denken oder eigener Persönlichkeit. Man hat links zu denken, links zu stehen, man muss die Bullen hassen. Vorteilhaft und richtig PUNK ist es sich Kohle zu erschnorren vom Steuerzahler, der das System gegen das man sich wehrt mitträgt. Alles komplett widersprüchlich, kurzgedacht und dumm. Ich sage nicht, dass es dumm ist das System in Frage zu stellen und dagegen anzukämpfen - aber es abzulehnen aber die Vorteile daraus zu geniessen ist widersprüchlich und dämlich. Indem man sich in die Hose pullert und dabei "Revolution" schreit, verändert man nichts. Das ist nur albern.


    Punk zu sein ist nicht erstrebenswert.


    :daumen:
    Das sind auch genau die Bilder, die mir als erstes in den Sinn kommen, wenn das Wort Punk fällt. Und bei jedem Anblick einer solchen "Kreatur" bleibt mir nur ein müdes schmunzeln: man will mit aller Gewalt anders sein, sich abgrenzen, anders kleiden und merkt dabei gar nicht, dass man sich mehr Regeln unterordnet/unterwirft, als ein - in Punkaugen - "Spießer".
    Denn das ist das schöne, wenn man keiner Szene angehört: man kann sich freier bewegen, kleiden etc., muss nicht bei jedem Essen/Musik/Kleidungsstück usw. überlegen, ob das denn nun auch Szenekonform ist.


    Am liebsten sind mir ja die puristischen, idealistischen Studenten, die "Punks" sein wollen - meist aus gutem Elternhaus, die diese Haltung einfach brauchen um sich abzulösen/loszubrechen. Super idealistisch, Steine in der Hand bei der 1. Mai-Demo - BMW in Flammen gesetzt, Schaufensterscheibe mit einem Molli eingeschmissen... Zuhause aber im BMW des Vaters fahren üben, brav in die Uni gehen und um dann mal als Akademiker mit fetter Kohle, BMW und Häuschen zu enden und zu vergessen worum es wirklich mal ging.


    Das ist mit etwas, weshalb ich Campino nicht so ganz ernst nehmen kann, wenn er von einer "schweren Jugend" spricht. Gut, er war kein (braver) Student, hat die Revolte von Haus aus aber eigentlich gar nicht nötig gehabt. MMn war das auch nur ein Pseudoaufbegehren, weil er eben aus gutem Elternhaus kam.
    Einem Weidner nehme ich die Storys und Kämpfe aus dieser Zeit ab, bei Campino tue ich mich schwer.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Punk hat keine eindeutige Definition, das lässt also viel Raum offen.


    Für mich ist Punk Teil des Nichtangepasstseins ohne ständig die "Ich-bin-dagegen"- Attidude vorspiegeln zu müssen. Punk hat für mich dennoch feste Prinzipien - No Nazis!, Gleichwertige Behandlung aller Menschen; Solidarität; "Mein Arsch ist nicht mehr wert als deiner"
    Punk ist die Berechtigung, egal welchen Alters, sich nicht zwingend entspechend seines Alters benehmen zu müssen.

    In diesem Sinne, rinn in die Rinne!

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