Anschläge in Paris

  • Der islamische Fundamentalismus erlebte als Folge der iranischen Revolution seinen Durchbruch - da spielt es keine Rolle, dass der Iran ein shiitisches Land ist, die Mehrheit der Muslime aber Sunniten!

  • Nein, möchte ich nicht - du als Politikstudent bist doch genau das was ich geschrieben habe; ein "Opfer" der medialen Verzerrung und Aufklärung des Westens. Das meine ich weder herablassend noch böse. Eigentlich sollte ich das gar nicht schreiben, weil darauf von niemandem Applaus kommt und man versuchen wird, die Aussage als dumm oder naiv abzustempeln. Da treffen Sichtweisen aufeinander, die nicht (ansatzweise) gleich sind.


    Und wenn man mein Posting korrekt gelesen hat, distanziere ich mich 100% vom IS und verharmlose sie mitnichten. Ich sehe nur die Zusammenhänge anders als beispielsweise du. Das Diktat der Volksschule wie man zu sein hat, wie die Welt funktioniert, was richtig und falsch ist - diktiert von einem kapitalistischen System und dessen Politik wird nie vermitteln, wie die Sicht der Menschen ist, die in anderen Systemen leben und funktionieren. Die Berichterstattung wird stets einseitig und manipuliert sein. So wird das gelehrt, so wird das verzerrt. Du wirst dazu "erzogen" und ausgebildet, dich in unser System und desser Funktion dienend (und gewinnbringend) einzugliedern. Ich bin damit raus.

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • Ich zitiere jetzt mal die SZ (Ich weiß auch nur ein Nato-USA-Propgaandablatt) über das, was man über den deutschen IS-Kämpfer wissen. Nur mal so zur Info.


    "Ganz grob lässt sich der deutsche Islamist, der auffallend häufig auch als Selbstmordattentäter zum Einsatz kommt, so beschreiben: Er wohnte vor seiner Ausreise meist in Städten, ist zwischen 15 und 62 Jahren alt - und wurde in 409 Fällen bereits in Deutschland geboren. 399 besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft. 114 sind nicht von Geburt an Muslime, sondern sind erst später zum Islam konvertiert.
    Fast die Hälfte hat schon Straftaten begangen


    Auffallend viele sind gut gebildet, aber ebenso auffallend sind kriminelle Karrieren. Von 82 Dschihadisten mit Abitur oder Fachhochschulreife wollen die Behörden wissen, von 80 Studenten (von denen die meisten aber keinen Abschluss machten) und fast doppelt so vielen Arbeitslosen. 63 zogen direkt von der Schulbank in den Dschihad. Fast die Hälfte der Syrien-Reisenden war bereits durch Straftaten aufgefallen - Gewalt-, Eigentums- und Drogendelikte machen das Gros aus, aber auch einzelne Sexualstraftaten gab es.


    Überraschend sind die Erkenntnisse über die sogenannten Radikalisierungsfaktoren. Viel ist in den vergangenen Monaten über die besondere Rolle des Internets geschrieben worden oder über die Rekrutierung in Haftanstalten. Das Internet spielt laut Studie tatsächlich zu Beginn der Radikalisierung in 30 Prozent der Fälle eine Rolle, aber Freunde (37 Prozent) und Kontakte in Moscheen (33 Prozent) sollen noch bedeutsamere Faktoren sein. Da ist es kein Wunder, dass sich die meisten auch gemeinsam mit Freunden auf die Reise in den Wahnsinn machen. Nur in neun Fällen der Ausgereisten sollen Kontakte in Haftanstalten eine Rolle gespielt haben. Allerdings bleibt offen, wie genau sich dies feststellen lässt."



    Terror als AUSSCHLIESSLICHE Folge westlicher Aggression? Als Teilaspekt mit Sicherheit ja. Wenn es aber ausschliesslich sich darauf reduzieren lassen könnte, müssten die Anhänger von islamistischen Extremansichten (Terroristen kann ja nicht sein, weil sie sich ja westlichen Doktrinen und Repressalien lediglich erwehren; also im Prinzip haben sie das Recht auf ihrter Seite) aber um ein Vielfach größer sein.


    Auch fehlen mir gänzlich religiöse Ursachen. Ursachen für Terror, die in der Historie mehrfach belegt sind und die auf keinen Fall auf westliche Repressalien zurückzuführen sind.


    Aus: Mann, G. et al. [Hrsg.:]: "Geschichte des Islam": :
    Von ihren (A.d.V. gemeint sind die Assassinen) unzugänglichen Stützpunkten aus übten diese fanatischen Gruppen, vor allem die persische, dank ihrer terroristischen Praktiken und der sie umgebenden Aura des Geheimnisvollen eine durch die geringe Zahl ihrer Mitglieder keineswegs gerechtfertigten Einfluß aus“. Und weiter:“ ….sie erklärten am 8.8.1164…ihren Sitz…zum Paradies auf Erden, das kein Gesetz mehr kennt.“


    Die Assassinen erhielten ihren Spitznamen, Hanfesser, dadurch, dass sie ihre Terrormörder mit Haschisch in Rausch versetzen und mittels Gehirnwäsche (Märtyrertum, Eingang ins Paradies usw.) in einen fanatisierten Zustand versetzen, in welchem diese Leute dann zu äusserst bereitwilligen, total gewaltbereiten Werkzeugen des Terrors wurden. Diese Menschen waren „geradezu ungeduldig, um in den Tod zugeben….“ (Zitat aus Propyläen).


    Teilweise wurden unter dem Deckmantel der Mildtätigkeit Waisenkinder oder Kinder aus ärmsten Familien in Ausbildungslager gebracht, „um sie dort zu lehren und zu versorgen“. Oft genug wurden Kinder aber auch „zwangsrekrutiert“ und entführt. In den Ausbildungscamps wurden die Kinder über Jahre gedrillt und gehirngewaschen. Sie wurden dann, oftmals unter Drogengebrauch, als Kinderterroristen für Selbstmordkommandos benutzt.




    Interessant ist hierbei folgendes Buch, welches auch andere Ursachen benennt: Im Übrigen diese
    Hübsch, Hadayatullah: Fanatische Krieger im Namen Allahs – Die Wurzeln des islamistischen Terrors, Diederichs, München 2001.





    Maik, Du schreibst:
    "Das Diktat der Volksschule wie man zu sein hat, wie die Welt funktioniert, was richtig und falsch ist - diktiert von einem kapitalistischen System und dessen Politik wird nie vermitteln, wie die Sicht der Menschen ist, die in anderen Systemen leben und funktionieren. Die Berichterstattung wird stets einseitig und manipuliert sein. So wird das gelehrt, so wird das verzerrt. Du wirst dazu "erzogen" und ausgebildet, dich in unser System und desser Funktion dienend (und gewinnbringend) einzugliedern. Ich bin damit raus."


    Aber gilt das Gleiche nicht für islamische Staaten, für die Terroristenführer?? Wäre denn damit nicht auch eine religiöse Verklärung der Terroristen zu erklären und nicht nur ausschließlich auf westliche Gewalt zurückzuführen?? Oder muss man ganz klar sagen, dass sich diese Art der Bildung nur herauskristallisieren konnte afgrund dieser westlichen Gewalt. Wenn letzteres angenommen werden sollte, wären die o.g. Bücher vielleicht auch lesenswert.



    Nur mal so: Ich leugne in keinster Weise die Auswüchse westlichen Dominanzbestrebens, militärischer Aggression etc. Ich weise nur daraufhin, dass diese alleinige Erklärung nicht ausreichend ist, um Terror zu erklären.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. BammBamm ()

  • @ pillermaik: aus deinem posting spricht die personifizierung der überheblichkeit, die du den bösen studierten in jedem zweiten posting vorwirfst. anstatt auf einer sachlichen ebene zu antworten, folgt mit keinerlei bezug zur sache die aussage im subtext, ich sei ja von anfang an als diskussionspartner nicht ernstzunehem. ich bin indoktriniert und fremdgesteuert und merke es nicht mal. pillermaik dagegen steht über den dingen. er ist frei von jedweder beeinflussung durch seine umwelt. er hat als einziger einen neutralen überblick über das weltgeschehen und jede einschätzung eines anderen ist natürlich verzerrt. zu diesem neutralen blick gehört dann die erklärung eines komplexen konfliktgeflechts mit dem iran 1979. :rolleyes:


    ich gehe übrigens nicht mal davon aus, dass du meine meinung zum IS konflikt irgendwie wiedergeben könntest. 1. habe ich dazu zu wenig geschrieben und 2. basiert meine meinung nicht auf achso weisen standard parolen von afd und verschwörungstheoretikern, oder friedensbewegung und radikalen anti imperialisten, die sich allesamt verdächtig nahestehen, weil sie einfache erklärungen anbieten, die es nicht gibt. wäre ich jetzt wie du, würde ich das anbieten von einfachen erklärungen mit deiner sozialisation als christlich gläubiger erklären. aber ich verzichte auf ad hominem argumente und schüttele nur noch den kopf...


    die politik der weltmächte im nahen osten (dazu ghört nicht nur der böse westen, sondern auch die sowjetunion und heute russland) hatte einen riesen einfluss auf radikale strömungen, chaos und terror. das hat niemand bezweifelt (zumindest nicht ich, an keiner stelle). wenn du aber einer terrorgruppe zuschreibst sich "zu wehren", dann impliziert das einen angriff all der opfer des IS auf selbigen und ist (ob du es willst oder nicht) eine rechtfertigung. es gibt keinerlei rechtfertigung für das was der IS tut. kein "das stimmt, aber...". nein. selbes zeug wie "hitler war ein verbrecher, eber die bedingungen nach dem ersten weltkrieg...". nein.


    edit: zudem weiß ich nicht was private informationen über mich in deinem post zu suchen haben. wenn ich irgendwas öffentlich über meine person erzählen will, dann mach ich das schon selber.

    Einmal editiert, zuletzt von wsv ()

  • Ich habe auf Facebook folgendes geschrieben - könnte es hier modifizieren ohne Facebook, aber es passt auch so:


    ...
    Man will gesehen werden hier auf FB, man will vermitteln, dass man zu den „Guten“ gehört, dass man Anteil nimmt, dass man politisch Korrekt denkt und auf der Höhe der Zeit ist... Für mich ist das mitunter Selbstdarstellung und bringt genau nichts. Wäre in etwa so, als würde ich mich zu Hause vor dem TV mit 2 Flaschen französichem Rotwein in Gedenken an die Opfer volllaufen lassen. Wer hat was davon? Keiner... Man kann den Opfern auch gedenken ohne sich selber in den Mittelpunkt zu stellen.
    ...


    Und warum schreibt man so etwas auf Facebook in sein Profil?
    Meiner Meinung nach eben auch nur um zu vermitteln, dass man zu den Guten gehört und um sich selbst darzustellen.


    Mir geht es auf den Keks, dass alle möglichen Leute nun über ihre "privaten" Facebook-Seiten einen schlauen Text posten. Und andererseits motzen was Facebook alles mit den eigenen Daten macht ...
    Besser fände ich es, man unterhält sich unterwegs mit Freunden über sowas persönlich.

  • ganz einfach: aktion - reaktion! ich nehme lediglich bezug auf die bilder und kommentare die bereits gepostet wurden. dazu kommt, dass ich 3x angeschrieben wurde, warum ich mein profilbild nicht - wort wörtlich - "anpasse".


    meine postings sehen NUR freunde. meine freunde wohnen nicht alle auf 20m2 sondern in diversen ländern, gar auf diversen kontinenten - da wird ein 1:1 gespräch mit jedem einzelnen schwierig.
    dazu kommt, dass der sonntag in meinem alter der familie gehört und man deswegen keine zeit hat mit kumpel xy ein bier trinken zu gehen.
    desweiteren gehöre ich mit meinem statement eher nicht zu den "guten". siehst du auch hier. mir geht es darum meine meinung mit freunden zu teilen, zu sagen wie ich es empfinde und sehe - egal ob ich damit sympathien gewinne oder verliere. ich schweige nicht zugunsten von beliebtheit, wenn mich was stört.


    selbstredend, dass morgen dieses thema mit meinen mitmenschen auch live, direkt und in farbe besprochen wird.

  • ich verstehe ja nicht dass ihr hier darüber schreibt wer wie wo die ursachen sind für die anschläge, dass ihr euch über manipulative medien aufregt, dass ihr euch über facebook lemminge echauffiert. kann man ja alles machen, ist ja alles irgendwie relevant.


    aber relevant ist doch gerade in erster linie dass freitag ein angriff auf unsere lebensweise stattgefunden hat. absolut, nicht zu relativieren, ohne multikausalität: es wurden leute erschossen, die sind jetzt tot. das bataclan hätte jeder größere club sein können in dem wir zu konzerten gehen. die leute die da niedergemetzelt wurden sind leute die unsere hobbies, unsere werte, unseren lebensstil teilen. sie hätten freunde von uns sein können, sie sind sicherlich freunde unserer freunde gewesen. wir alle hätten es sein können. weil wir so leben wie wir hier leben.


    ich fühle mich angegriffen, ich bin betroffen, ich bin schockiert, ich schaue in den abgrund. über 50 stunden ist das nun her und es wird nicht besser.


    die frage die sich doch vielmehr heute stellt ist wie man denn damit umgehen soll. die latente bedrohung war abstrakt da seit jahren. nun ist sie konkret hier. wie soll man reagieren? die franzosen fliegen nun vermehrt und massiv angriffe auf is standorte. und der kognitive reflex sagt, scheiße, spirale der gewalt... aber was sonst? wohin sollen denn gespräche oder verhandlungen führen mit leuten die das leben verachten, das negiert doch schon die möglichkeit zu kommunikation an sich.


    verdammte scheiße!

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • Dass Terror Krieg ist, ist nichts Neues...
    Aber die Veränderung von Krieg ist neu. Früher waren es Armeen, Bomben, Panzer, Flugzeuge, die an Grenzen und in Luftgefechten einander angegriffen haben. Heute geht Krieg anders; man geht direkt und ohne Umwege, ohne "Ankündigung" dahin wo es weh tut. Da wo es jeden treffen kann, da wo niemand sicher ist. Diese neue Art von Kriegsführung, die in unser Verständnis von Krieg nicht reinpasst, verängstigt und verunsichert uns ungemein. Diese Veränderung der Kriegsführung ist brutal. Allgemein scheuen die meisten Menschen Veränderungen, können sie nicht zuordnen und sie macht ihnen Angst. Bei sowas ist es dann noch 100x intensiver. Wir sind uns nicht gewohnt, dass bei uns direkt vor der Haustür Krieg herrscht - zumindest ich aus neutraler Schweizer Sicht nicht. Und nun auf einmal kann es überall passieren. Die "Privatsphäre" ist bedroht; es kann bei einem Konzert, in einem Restaurant oder Flugzeug in den Urlaub - überall wo man eigentlich eine gute Zeit hat und keine Sekunde an Krieg verschwendet - passieren und knallen. So stellt man sich Krieg nicht vor. Aber es ist heute so. Das was grad passiert ist eine From von Krieg, die dem alten Muster von Krieg abweicht. Darum macht es so betroffen, darum weint man intensiver als bei der üblichen Kriegsführung (auch wenn die keinen Deut besser ist), darum verängstigt und verunsichert einem das alles.


    Nur was tun? Überwachungsstaat einführen? Bessere Personenkontrolle an den Grenzen? Grenzen komplett dicht machen?
    Nach dem 9/11 hat die USA massiv aufgerüstet und trotzdem passierte in New York ein weiteres Unglück mitten drin.
    Frankreich hat alles verschärft nach Charlie Hebdo im Januar - und trotzdem passiert es wieder.


    Die Machtlosigkeit und die Erkenntnis, dass der Krieg mitten bei uns angekommen ist und überall ohne grosses tamtam und Armeen passieren kann beängstigt uns. So ganz neu ist das zwar nicht, aber es ist intensiv wie selten zuvor.

  • Und das Spiel Deutschland-Niederlande ist abgesagt...


    ... laut der Syker Kreiszeitung hatte man ja einen RTW voller Sprengstoff gefunden 8o 8o 8o

  • ja Genau


    und man soll dem Geheimdienst vertrauen, also denen die seit Monaten dem Ermittlungsausschuss und Uns voll ins Gesicht lügen, denen soll man jetzt glauben? Ich glaub davon gar nichts und gehe davon aus das es alles vom Geheimdienst inszeniert wurde damit keiner mehr gegen die Vorratsdatenspeicherung sein kann...


    So blöd um an einen vereitelten Anschlag zu glauben kann doch niemand wirklich sein

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

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