soeben kam die Meldung im Radio, dass David Bowie gestorben ist
dabei hatte ich letzte Woche noch nen Artikel in unserer Tageszeitung bzgl. eines neuen Albums gelesen
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soeben kam die Meldung im Radio, dass David Bowie gestorben ist
dabei hatte ich letzte Woche noch nen Artikel in unserer Tageszeitung bzgl. eines neuen Albums gelesen
[...]
Es ist leider so, wie ein früherer Arbeitskollege von mir schon immer sagte: "Die Einschläge kommen immer näher". RIP David Bowie.
och nööö
ein ganz großer ist gegangen...
Ja scheiße, was. Die Leute die gehen sind einem immer näher und bekannter, je länger man noch dabei ist...
Da ist nun bestimmt bald wieder ein musikfilm dran auf arte, die mir in letzter zeit gut gefallen. nur die anlässe, schlimm...das jahr geht echt traurig los.
One of the greatest...
Bowies letztes Lied .... und wie er sich auf den Tod vorbereitete ...
'Lazarus: LOOK UP HERE, I'M IN HEAVEN':
Look up here, I’m in heaven
I’ve got scars that can’t be seen
I’ve got drama, can’t be stolen
Everybody knows me now
Look up here, man, I’m in danger
I’ve got nothing left to lose
I’m so high it makes my brain whirl
Dropped my cell phone down below
Ain’t that just like me
By the time I got to New York
I was living like a king
Then I used up all my money
I was looking for your ass
This way or no way
You know, I’ll be free
Just like that bluebird
Now ain’t that just like me
Oh I’ll be free
Just like that bluebird
Oh I’ll be free
Ain’t that just like me
boah, das lied ist echt gespenstisch, das geht durch und durch. was für ein künster, selbst im sterben.
ich hab solch einen respekt, hammer!
habe gestern noch changes auf repeat gehört..
Erst Lemmy, jetzt David... oh man
Hab' mir gestern die Doku auf Arte angeschaut. Schon beeindruckend die immer wiederkehrenden künstlerischen Wandlungen von David Bowie. Und seine Videos, auch schon vor MTV. Klasse, auch wenn viele seiner Songs einfach nicht mein Ding sind. Machs gut.
Habe mir mal ein paar Gedanken zu "Blackstar" gemacht und eine Rezension auf musik-sammler.de verfasst - wer Interesse an dem Album und meiner Meinung hat, der kann sich das hier gerne mal durchlesen... My view:
Als ich die Scheibe einen Tag vor offiziellem release als Vinyl in den Händen hielt, konnte ich nicht ahnen, welch tragischer Inhalt sie transportiert – ein Omen, eine Todesbegleitung. 3 Tage später war David Bowie tot. Einer der Grössten für mich, seit Kindesalter
Damals waren es Songs wie „Tonight“, „Blue Jean“, „Modern love“, „Absolute beginners“ oder „This is not America“ die mir imponierten – später dann, als ich mit 13 „Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof-Zoo“ las/sah, entdeckte ich den weitaus kreativeren, innovativeren und düsteren Bowie der 70er Jahre.
Die Alben „Low“ und „Station to Station“ und das hochgelobt geniale „Heroes“ wurden zum ständigen Begleiter und Basis meiner musikalischen Reise durch sämtliche mir damals unbekannten Territorien und halfen mir, auch jenseits der Norm kreierte Musik anzunehmen und zu verstehen. 2003 hatte ich das grosse Glück den Meister persönlich live sehen zu dürfen in Zürich – es ist bis heute ein unvergessener Abend voller Magie, Schönheit und Geborgenheit. Ich war an diesem Abend vollends glücklich.
...und nun ist er tot... zurück bleibt sein üppiger Back-Katalog. Und tragischerweise das Album, das er an seinem 69. Geburtstag veröffentlicht hatte – wohl wissend, dass seine Zeit auf Erden aufgebraucht ist. Mitunter dieser Umstand macht die packenden 8 Songs zu einer einsamen Insel, die ich seit 2 Wochen regelmässig besuche und innehalte. Isoliert, einsam und allein für knapp 45 Minuten. Vielleicht rede ich es mir ein, aber ich habe das Gefühl ganz nah am LEBEN zu sein, wenn ich die Songs höre.. und auch nah bei David Bowie. Allein dieses Geschenk macht die Platte unverzichtbar.
Die Verstörtheit des genial kaputt-düsteren Titelsongs „Blackstar“ ist für mich ein ungelöstes Rätsel – selbst jetzt, wo ich den Sinn dahinter etwas besser zu fassen kriege. Als ich im Vorfeld das schräge Video dazu sah, fühlte ich mich in eine andere Welt versetzt – ich kann es nicht in Worte fassen, aber ich glaube JEDER hat sich vor diesem Video auf eine Art und Weise gefürchtet – zurecht, wie wir heute wissen.. Die Symbiose aus Akustik und Visualität ist mächtig. Stark. Beeindruckend. Perfekt! Schräg auch, dass das Lied rückwärts relativ ähnlich kingt wie vorwärts..
Ähnlich bei „Lazarus“. Was war das? Was habe ich da gesehen? Was gehört? Wie soll ich das einordnen? Und wie damit umgehen? Die Fragen stell ich mir auch jetzt noch... Schwer. Apathisch. Müde. Gebrochen. „..everybody knows me now..!“
Die Songs der Platte sind weitgehendst unzugänglich arrangiert – wenn man jedoch genau hinhört und die weitgehendst nervösen Beats und das häufig angewandte jazzige Saxofon „ausblendet“ - wenn man das denn will – erkennt man eine ziemlich melodische, eingängige Struktur der Songs, die weitaus zugänglicher sind als sie erscheinen. Bowie schafft es aus einem kommerziellen Song unser Gehör so zu täuschen, dass es sich wenig kommerziell, wenig eingängig anhört und gar schräg klingt. Das ist grosse Kunst! Das Unterbewusstsein nimmt jedoch den Kern der Songs wahr, darum wird das Album auch gerne gehört und – klar, auch dem Umstand seines Todes wegen – geliebt und gekauft.
Grosse Melodien der Traurigkeit, des Leidens und der puren Melancholie kann man gut in „'Tis a pity she was a whore“ hören; der Song ist einfach nur wunderschön, wenn man die "wirren" Elemente mal wegnimmt (was ich allerdings nie tun würde, da sie den Song noch intensiver machen). Was für eine wundervolle, verletzliche Melodie, was für eine Akkordabfolge.. Auch bei dem letzten Song auf Blackstar „I can't give everything“; wunderbar. Bei sich. Bereit. Aufgeräumt. Für mich die schönsten, wenn wohl auch traurigsten Songs des Albums.
Klar, „Blackstar“ - der Song – ist keine konventionelle Single, schon gar nicht mit dem verstörenden Clip – ebenso wenig ist es das abgehackte, sich wie auf speed aufbäumende, kalte und distanzierte „Sue (or in a season of crime)“. Sie sind wenig eingängig, unbequem – hässlich schier... passend zur aussaugenden, dem Tod dienenden Krankheit, an der Bowie litt, als er die Songs verfasste: Krebs. Nicht zuletzt wohl deswegen klingen Parts in den Songs immer wieder panisch und gebrochen. Dann wieder geklärt und sicher. Und trotzdem traurig... So in „Dollar days“:
„..It’s all gone wrong but on and on - the bitter nerve ends never end. I’m falling down... Don’t believe for just one second i’m forgetting you - I’m trying to... I’m dying to..“!
Man muss Blackstar nicht mögen. Man muss Bowie nicht mögen. Das ist völlig ok! Es gehört ja unter Rezensenten schon fast zum guten Ton, dass man Bowies Musik hochjubelt. Der Mann hat es geschafft: Einst von Kritikern verrissen und abgetan, haben die Avantgardisten seine Musik für sich beansprucht und dem gemeinen Hörer zu verstehen gegeben, dass sie wenig Musikverständnis oder -kenntnis haben, wenn sie Bowie ablehnen.. wer will das auf sich sitzen lassen? Und so bekam Bowie eine Art der Narrenfreiheit; seine Musik musste nicht eingängig oder klar nachvollziehbar sein. Er hätte Fürze in Dosen verkaufen können und jeder hätte den künstlerischen Anspruch gesucht und von sich behauptet ihn gefunden und verstanden zu haben – selbst wenn es schlicht keinen gab. Wer das schafft, der kann nur ein Genie sein.
Blackstar jedoch ist viel zu genial als dass dieses Muster zutrifft. Das ist keine „gekünstelte Kunst“ – das ist pure Wahrheit, Trauer und Schönheit. Ein Omen, eine Begleitung in den Tod, ein Tagebuch und ein letzter flüchtiger Blick hinter das Visier eines begnadeten Künstlers.
Die Songs jagen und verfolgen mich, wenn ich sie nicht hören kann, wenn ich unterwegs bin - sie ziehen mich magisch an, ich kriege nicht genug davon. Es ist wie eine Art von positivem Zwang: Ich will die Scheibe immer wieder hören. Sowas hatte ich vorallem als ich noch jünger war... Das zeigt die Wirkung/Intensität der Scheibe deutlich auf - sie ist wie ein Freund der einem Wärme und Trost spendet, einem einen Bilck auf Abgründe, Hässlichkeit, Vergänglichkeit und gleichzeitig Schönheit, Perfektion und Glück schenkt. Was für ein Geschenk, was für ein grosses Album mit dem sich David Bowie hier von uns verabschiedet!
10/10
eigentlich cool und ich freue mich auch.. habe allerdings immer etwas bedenken - grad bei einem genie wie bowie es ist - dass demos auch so produziert und modifiziert werden, wie der künstler es gewollt hätte... bowie hatte "sonderbare" und ausgeklügelte, oft unkonventionelle und wenig nachvollziehbare ideen - ob man die so ohne sein zutun auch nachempfinden kann? oder wird es durch seine abstinenz eher bemüht, ein netter versuch ohne das pünktchen auf dem i? man wird es sehen...
ich höre blackstar in einer endlosschlaufe... wenn ich sie nicht tatsächlich höre, hallt sie in meinem kopf wieder. ich bin gefesselt von der komplexität der platte.
ist jemandem auch aufgefallen wie wunderschön und traurig "tis a pity she's a whore" ist? ich könnte weinen, so dermassen schön ist dieses lied.
weil unser mike ja listen und bowie liebt und ich eigentlich nie wieder was anderes als bowie hören kann, hier meine absolute top 50!
(in dramaturgischer reihenfolge)
Station To Station
Space Oddity
Life On Mars
Thurday's Child
Modern Love
Sweet Thing
Starman (2012 40th Anniversary Mix)
'tis A Pity She Was A Whore
Pictures Of Lily
Word On A Wing
V-2 Schneider
Fantastic Voyage
What In The World
Sound & Vision
Heroes/Helden
Speed Of Life
Look Back In Anger
Be My Wife
A New Carrer In A New Town
Always Crashing In The Same Car
Where Are We Now?
China Girl (Album Version)
Sorrow
This Is Not America
Slip Away
Right On Mother (Demo)
Love Is Lost (Official Video Version)
Ashes To Ashes
Drive-In Saturday (Live VH1 Storytellers)
What's Really Happening?
Win
How Does The Grass Grow?
Untitled No. 1
As The World Falls Down
In The Heat Of The Morning (Toy)
The Man Who Sold The World (Live 2000)
Never Let Me Down
Under Pressure
Absolute Beginners (Album Version)
Big Brother
Seven Years In Tibet
Sound & Vision (2013 Version)
After All
Five Years (2012 40th Anniversary Mix)
Try Some, Buy Some
Strangers When We Meet (Buddha Of Suburbia-Version)
Lazarus
Heathen (The Rays)
I Can't Give Everything Away
A Foggy Day In London Town (David Bowie and Angelo Badalamenti)
Du bist ja verrückt, von Bowie gibt's natürlich geile Sachen, aber ' ne Playlist mit 50 Songs von ihm bringe ich auf keinen Fall zusammen. Ich werd's mal drüben bei AC/DC probieren. Das ist auch eher meine Musik.
Für Bowie mal 10 Songs so aus der Hüfte:
Heroes/Helden
China girl ( 'ne spätere live Fassung, war mal ein Konzertmitschnitt auf ARTE, vor einigen Jahren )
Let's dance ( auch irgendwo live, ist einfach rauer )
Space oddity
This is not America
Lazarus
Cat people ( puttin' out fire ) mit Giorgio Moroder
Be my wife
Ashes to ashes
Ziggy stardust
War neulich im Stadttheater in Pforzheim, in 'nem Ballett zum Thema Bowie bzw Heroes. Der erste Teil zu Originalmusik von Bowie, der zweite Teil zur 4. Symphonie von Philip Glass. Sehr beeindruckend das Ganze. Ist wohl noch 6 Mal bis zum 20.07.2016 zu sehen. Lohnt sich wirklich, toll dargestellt vom Ballett des Stadttheaters.
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