Menschenketten gegen Rassismus 18.06./19.06.2016

Zitat von binda

Ich würde nicht ganz so weit gehen. Vielleicht sollten die Fremdenfeinde sich aber tatsächlich in Sachsen sammeln und man schenkt ihnen das Land. Als eigenen Staat, der nicht mehr zu Deutschland gehört. Dann können sie schön unter sich bleiben und ihre christlich-jüdische Tradition pflegen. Das wäre doch was. Da hätten alle was von.

In Sachsen sind relativ wenige christlich. Also müssen sie sich dann selbst diskriminieren! Puh!

Zitat von pillermaik

dochdoch, die helfen schon - denn das kann man weiter geben an kinder, freunde etc! (...)

Gut, da rudere ich zurück. Kinder hab ich nicht auf'm Schirm, ich möchte keine. Die Freunde (!) in meinem Umfeld ticken alle ähnlich wie ich, da wäre diskutieren sinnlos.

Zitat von pillermaik

(...) das hat dann schon wieder was elitäres; man ist nur wirklich gegen rassismus, wenn man demonstriert etc.. find ich gefährlich und etwas wenig weitsichtig, diese einstellung ;)!
(...)

Elitär wollte ich damit sicherlich nicht rüberkommen, tut mir leid wenn das irgendwer so aufgefasst hat. Aber bei allem was die letzten zwei Jahre in D passiert (ist) und wie krass der Ruck von rechts ist, bin ich der Meinunung, daß der Gedanke gegen Rechts zu sein alleine nicht hilft. Klar, es werden nicht alle Leute auf die Straße gehen und sich gerade machen die gegen Rechts sind. Ist für mich auch völlig in Ordnung, ist ja oftmals auch nicht ungefährlich.
Aber im Grunde kann sich jeder irgendwie gegen Rechts "engagieren", sei es auf einer Demo (ja, auch friedlich!), im Alltag, durch Hilfe für diejenigen die hier neu angekommen sind und Hilfe brauchen, etc. ... man kann vieles tun.
Das da nicht jeder die Muse oder Zeit für hat oder haben will, ok. Oder manchmal denkt, daß es ein Kampf gegen Windmühlen ist, auch ok. Kennt jeder, denk ich, geht mir auch manchmal so.

Zitat von pillermaik

(...)
das experiment wäre in den neuen bundesländern natürlich auch interessant gewesen...

Oh ja. Wobei da viele coole Menschen leben, aber die schaffen's halt nicht mit asozialen Aktionen in's Fernsehen.

Man muss was tun!
Steineschmeißen ist ok. Nur gesund Denken nicht.

Nur denken reicht nicht.
Man muss sich auch ganz klar ausdrücken und den Leute so vermitteln, dass es eben nicht ok ist rassistisch zu sein, auch nicht "nur ein bisschen".

Natürlich ist das irgendwann auch ermüdend. Hier in Erfurt ist morgen schon wieder eine Demo der "Europäische Patrioten sagen Nein" [PesN] (mit Prominenz aus dem Berliner NPD Führungskader, Michael Fischer) - Aber was will man machen....Gegendemo ist wieder angemeldet, Müdigkeit wird nicht vorgetäuscht sondern hingegangen und den dummen Fressen "PesN, PesN seid's gewesen!" entgegengeschmettert.
Wenigstens ist danach noch Elton John Konzert.

Zitat von RackerJ

Man muss was tun!
Steineschmeißen ist ok. Nur gesund Denken nicht.

Oh ja, ich mag's wenn Leute es uminterpretieren. Von Steine schmeißen war von meiner Seite keine Rede!

Lieber mit einer Kerze in der Hand in einer Menschenkette stehen als mit Fernbedienung vor dem Fernsehr sitzen und "Deutshchland sucht den Superstar" schauen.

Zitat von explosiver

Lieber mit einer Kerze in der Hand in einer Menschenkette stehen als mit Fernbedienung vor dem Fernsehr sitzen und "Deutshchland sucht den Superstar" schauen.

Bringt beides nichts. Diese Zeit "Zeichen zu setzen" ist vorbei. Bringt nichts. Das ist für Leute die eigentlich nichts tun wollen aber irgendwie dabei sein wollen.

Aber gut. Ich lasse andere Händchen halten - ich kämpfe aktiv gegen den Faschismus. Soll mir danach keiner kommen und sagen, er habe doch was dagegen getan und hätte es doch nicht aufhalten können.
Vom Händchen halten alleine ist noch niemanden geholfen worden.

Saufen gegen Rechts?

Vorleben, wie es mit-menschlich geht: mit Toleranz, Freundlichkeit und gutem Willen im alltäglichen Leben. Freundlich zu allen sein (als Optimum). Nicht jemanden wegen seines Jobs, seines Geschlechts oder seiner Ethnie geringer achten.

Dann bräuchte es auch keine Ketten...

Köln

Zitat von pillermaik

damit wir alle wissen wie man es RICHTIG macht:

wie kämpfst du aktiv gegen faschismus, gegen rassismus, gegen fremdenhass? was genau machst du?

Ich bin in der (Loakl-)Politik.
Ich gehe aktiv gegen rechts auf die Straße.
Wenn mich Nazis angreifen, bekommen sie das in die Fresse was sie verdienen.
Wenn Leute in meiner Umgebung rassistisches Gedankengut zu Tage bringen schreite ich ein und stelle sie zur Rede.
Ich rede mit "besorgten Bürgern".
Ich helfe "besorgten Bürgern" ihre Vorurteile loszuwerden.
Jugendarbeit (obwohl ich keine Kinder mag, aber irgendwer muss es machen).
Ich unterstütze antifaschistische Aktionen mit Geld, meiner Arbeitskraft und meinem Wissen.
Ich zeige Nazis im Internet und im Real Life direkt an, mittlerweile ohne Vorwarnung.

Mehr fällt mir grade nicht ein. Das ist das was mir spontan dazu einfällt. Möglicherweise tue ich noch mehr im unbewussten.

Zitat von Ewiggestriger

Saufen gegen Rechts?

Das natürlich auch. Mit jedem Bier das ich in einer antifaschistischen Kneipe/Location / Aktion trinke (und dessen Gewinn in den antifaschistischen Kampf geht), die Nazis nicht bedient, unterstütze ich den Kampf gegen Rechts.

Zitat von binda

Ich würde nicht ganz so weit gehen. Vielleicht sollten die Fremdenfeinde sich aber tatsächlich in Sachsen sammeln und man schenkt ihnen das Land. Als eigenen Staat, der nicht mehr zu Deutschland gehört. Dann können sie schön unter sich bleiben und ihre christlich-jüdische Tradition pflegen. Das wäre doch was. Da hätten alle was von.

So ein Land gibt es doch schon, nennt sich Ungarn. Oder auch, nicht so weit weg, Polen. Die können doch die Patrioten aufnehmen. Mauer drum bauen, dass keiner mehr rein oder raus kommt. Ist dann eine win-win-Situation.

Atombombe auf Sachsen gefällt mir nicht ganz so:
1. Ich wäre auch betroffen (wobei ich bereit wäre, mich zu opfern, wenn es denn dann wirklich keine Nazis mehr geben würde)
2. Der Fall-Out würde sicher auch andere Regionen treffen, das haben die nicht verdient.

In Sachsen zu leben ist derzeit schon sehr frustrierend. Und da ist Dresden zum Glück noch einigermaßen ok, sobald man aber aufs Land fährt, wird es ganz dunkel (braun)...