eine gute Aktion:
Mit der CD „Was tun?“ unterstützen zwölf namhafte Kabarettisten und die Toten Hosen Obdachlose. Verkauft wird sie für fünf Euro.
http://www.wz.de/lokales/duess…ik-per-hoerbuch-1.2312847
Zitat:
Düsseldorf. Christian Ehring empfiehlt ein
freiwilliges soziales Jahr im argentinischen Slum. Eine unvergessliche
Erfahrung malt der Düsseldorfer Kabarettist aus – für Waisenkinder vor
Ort. „Das sind ja häufig emotional total verwahrloste Wohlstandskrüppel,
diese 18-jährigen Deutschen.“ Und denen mal ein Lächeln aufs Gesicht zu
zaubern . . . Der Gag stammt aus Ehrings aktuellem Soloprogramm. Mit
dem Ausschnitt „Die Einliegerwohnung“ unterstützt er die neue CD „Was
tun?“ von Fifty-Fifty.
Für fünf Euro kann man das Hörbuch
seit Donnerstag bei den Straßenverkäufern erwerben; 2,50 Euro gehen an
die Menschen auf der Straße, 1,50 Euro in ein neues Wohnprojekt der
Obdachlosenhilfe in Gerresheim. Mit einer Auflage von 10 000 Stück ist
der Verkauf gestartet, falls nötig, will man bei Fifty-Fifty nachlegen,
erklärt Initiator Hubert Ostendorf.
Neben Ehring
finden sich Kollegen wie Konrad Beikircher, Volker Pispers, Tina Teubner
und Nessi Tausendschön auf der CD. Die Toten Hosen haben den
Bonus-Track „Steh auf, wenn du am Boden bist“ beigesteuert. Für
Ostendorf „die Hymne der Obdachlosen“.
Straßenverkäuferin Sandra Martini
ist Kabarettfan. Immer samstags stehe sie auf dem Aachener Platz und
habe schon einige Vorbestellungen für die neue CD. „Ich muss ja in
Vorkasse treten und habe jetzt erstmal zwei gekauft“, erklärt sie das
Straßenzeitungs-System. Auch Ostendorf gibt den Tipp: „Wer die CD haben
will, sollte sich an einen unserer Verkäufer wenden.“ Für alle anderen
gibt es noch den Online-Verkauf über die Fifty-Fifty-Homepage.
Fünf Euro für ein Hörbuch – das ist für Ostendorf ein politischer Preis
Ostendorf
bezeichnet die fünf Euro für das Hörbuch als politischen Preis, mit dem
Fifty-Fifty auf die Situation von Menschen auf der Straße aufmerksam
machen will. Dazu passt das Cover des Künstlers Klaus Klinger, der mit
„Was tun?“ die gleichnamige Schrift Lenins zitiert. Die Frage werde
immer wichtiger, erklärt Klinger mit Blick auf die Präsidentschaftswahl
in den USA und rechte Bewegungen in Europa. „Wir malen das in verschiedenen
Variationen in der Stadt. Über die Lösungen müssen die Leute natürlich
selbst nachdenken.“
Keine Lösung ist
es, dass Menschen mit weniger Geld keinen Wohnraum mehr in Düsseldorf
finden, sagt Kabarettist Ehring. „Es kann nicht sein, dass die eine
Schicht in der Stadt wohnt und die anderen dort nur zum Arbeiten
hinkommen können.“ Als der ehemalige Oberbürgermeister Dirk Elbers
Menschen mit geringerem Einkommen das Ruhrgebiet als Wohnort empfahl,
war es für Ehring zu viel. Er machte mit Fifty-Fifty gemeinsame Sache
und lud zu einem demonstrativen Schlafen auf dem Burgplatz ein – ein
Perspektivenwechsel und eine unvergessliche Erfahrung.