George Michael (Wham) gestorben

  • "LAST Christmas…" - selten hat es ein Titel so getroffen…
    Echt seltsam, ausgerechnet in der Weihnachtszeit, wo WHAMs wahrscheinlich erfolgreichster Hit von jedem Radiosender rauf- und runtergespielt wird, von George Michaels Tod zu lesen…


    Erinnert mich selber an meine Signatur (siehe unten) - carpe diem, Leute…

    "Morgen ist auch noch ein Tag", sagte der Optimist.
    (Werner Mitsch)

    2 Mal editiert, zuletzt von Azzurro08 ()

  • 53 ist ja wirklich kein alter. :(
    Aber das Jahr kann da nix für. Auch wenn sich gefühlt jetzt alles häuft.

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • "LAST Christmas…" - selten hat es ein Titel so getroffen…
    Echt seltsam, ausgerechnet in der Weihnachtszeit, wo WHAMs wahrscheinlich erfolgreichster Hit von jedem Radiosender rauf- und runtergespielt wird, von George Michaels Tod zu lesen…


    Erinnert mich selber an meine Signatur (siehe unten) - carpe diem, Leute…



    Das gleiche hab ich mir heute Nacht auch gedacht. Selten hat ein Titel so gepasst. Man singt jahrzehnte von last christmas und dann stirbt man ausgerechnet zu weihnachten . R.i.p George Michael

  • Ruhe in Frieden.
    Auch wenn man mich mit seiner Musik - vor allem Last Christmas - jagen kann.

  • Muss zugeben, dass mich das ziemlich getroffen hat.


    George Michael begleitet mich seit meiner Kindheit.
    Im Alter von 6 Jahren habe ich angefangen populäre Musik/Charts zu hören - vorsichtig mit NENA, DÖF, Nino de Angelo, Trio und Peter Schilling - das muss 1982/83 gewesen sein. Es kamen jedoch schnell die englischen Künstler dazu; allen voran Duran Duran, in die ich mich unsterblich verliebte (also nicht in die Typen, sondern in ihre Musik - fand die Typen allerdings auch ziemlich cool.. was für hammer Frisuren)) und 1984 dann eben auch WHAM!


    David Bowie, Bryan Adams, Bruce Springsteen, Billy Idol, U2, Ultravox, Duran Duran, Huey Lewis & the News, Queen, Boy George/Culture Club, Paul Young, Frankie goes to Hollywood, Alphaville, Cyndi Lauper, etwas später dann auch A-ha & die Pet Shop Boys - und eben George Michael, beziehungsweise seine Band WHAM! waren die Hit-Lieferanten mit den coolen Videoclips.
    Die angesagten Songs, die man hörte...
    Ich habe WHAM! damals rauf und runter gehört und immer auf neue Songs mit Videoclips gewartet - man konnte sich damals ja noch nicht jedes Album kaufen. Ich war ja gerade mal 8 ende 1984/anfangs 1985, wo ich mich total in diese Chartsmusik vertiefte.
    Begonnen hatte es Mitte 1984 mit "Wake me up before you go go" (fand ich nicht umwerfend) und "Careless memories", einer wunderschönen Ballade - wem gefiel das damals nicht? Es folgte "Freedom"; sensationeller, frischer Powersong mit einer wunderbaren Prise Melancholie. Finde ich heute noch sensationell. Dann kam "Last christmas" raus (fast gleichzeitig mit dem grandiosen "Do they know it's christmals?" von Band Aid, wo sich George ebenfalls beteiligte) - ich liebte den Song und das Video, das in Saas Fee in der Schweiz gedreht wurde. Der nächste Hit war "Everything she wants" und das fand ich grossartig. Bombastisch. Läuft bei mir heute noch regelmässig.
    "The edge of heaven" und "I'm your man" waren dann die letzten Singles von WHAM! - doch verabschiedet haben sie sich mit dem unfassbar schönen Cover "Where did your heart go"; das passte 1986 enorm zu meiner Entwicklung. Ich hatte mich in die Dorfschönheit verliebt, fuhr mit dem Rad wie ein bekloppter unauffällig um ihr Haus in der Hoffnung, sie würde sich mal zeigen - wahrscheinlich wäre ich dann so erschrocken, dass ich mich schneller verzogen hätte als ich stundenlang um ihr Haus fuhr. Der Soundtrack dazu waren eben WHAM! und die damals neue Scheibe von Queen "A kind of magic". Ich merke noch an: Sie wollte mich nicht, die Dame!


    1986 war auch das Jahr, wo sich mein Musikgeschmack zu verändern begann. Dank den Chartshits von Europe und Bon Jovi kam ich auf die etwas härtere Musik und entfernte mich vom üblichen Popzeugs der Charts. Schnell kamen die Ärzte und dann alle Formen von Punkrock und Metal dazu...
    Aber die Künstler meine Kindheit hatte ich nicht vergessen. Zwar enttäuschten mich gerade Duran Duran mit "Notorious" enorm, doch George Michael wärmte mein Herz mit dem minimalistischen, tief melancholischen "A different corner" enorm. Es folgte "Faith", seine Soloplatte mit den funky Hits "Faith", "I want your sex" (fand ich riesig) und "Father figure". Und 1988 releaste er die wunderschöne Single "One more try"! Ich war - mal wieder - unsterblich in ein Mädchen verliebt, als der Song erschien und er lieferte wieder den vernichtenden Soundtrack. Mittlerweile 12 war es dann wirklich heart breaking... Natürlich ging ich wieder leer aus, weil mein Kumpel sich die Dame reinzog. Übrigens - für aufmerksame Mitleser in diesem Forum - der Kumpel, den ich vor ein paar Wochen beim Onkelz-Konzert tragen und stützen durfte weil er sich die Kante dermassen gab...


    Im April 1992, beim Freddie Mercury-Tribute Konzert, das ich live im TV verfolgte, waren es natürlich Metallica, die mich in erster Linie begeisterten. Das "Black Album" war angesagt! Da ihr Auftritt jedoch - wenn ich das korrekt in Erinnerung habe - der erste des mehrstündigen Ereignisses war, musste ich mich durch einen Haufen "Scheisse", wie ich es mit 15 nun mal empfand, wühlen, fressen und hören. Gegen Schluss kamen die Duetts. James Hetfield mit Queen - "Stone cold crazy"; great. Elton John mit Axl Pose - "Bohemian rhapsody". Und eben wieder George Michael der zum niederknien schön die wunderbare Ballade "Somebody to love" darbot. Gänsehaut. Ich hatte GM mittlerweile nicht mehr mitverfolgt, ich war zu tief in der Metal-Szene drin, doch bei diesem Auftritt wurde mir wieder klar, was für eine aussergewöhnliche Stimme er hat (hatte).


    Es folgte 1996 noch das extrem tiefschürfende "Jesus to a child", das mich enorm bewegte... Ich war 20 und ging musikalisch wieder etwas zurück zu den Wurzeln, hörte wieder mehr Bowie, Duran Duran, Idol, Ultravox und WHAM! Death Metal und HC-Punk waren in den Hintergrund getreten (die Phasenweise auch immer wieder hervorgekramt werden, klar).


    Und auch in den fast nichtssagenden 2000er-Jahren erreichte und überraschte mich George Michael nochmals: "Shoot the dog" wartete mit einer ziemlich strangen Atmosphäre auf und einem GROSSARTIGEN, extrem mutigen Videoclip. Ich dachte mir damals "er kann's halt noch immer, wenn er will".


    Ich werde George Michael vermissen... Ich habe ihn nie live erleben können, was mich enorm anpisst. Er wäre einer gewesen, den ich mir gerne angesehen hätte. Seine Stimme war wunderschön, hatte diesen hellen/klaren und trotzdem melancholischen Ton - ergänzt mit einer Prise Soul.


    Es war ein hartes Jahr für die Künstler und Ikonen der 80er: David Bowie (zwar schon in den 60ern am Start), Prince und George Michael.. Alle weg! Mögen sie in Frieden ruhen.

    3 Mal editiert, zuletzt von pillermaik ()

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