Campino und Politik

  • "Aber 1982 waren die Fronten noch klar:
    Nato-Doppelbeschluss, Kalter Krieg, der CDU-Übervater Kohl,
    Wiederaufbereitungsanlagen. "Das hat das Leben einfacher gemacht."
    Alles vorbei, Angela Merkel hat die AKWs abgeschaltet und einer
    Million Flüchtlingen die Tür geöffnet. Gegen welche CDU-Tore soll die
    Hosen-Familie da noch anstürmen? "
    http://www.sueddeutsche.de/kul…rechersyndrom-1.3499801-2


    What the fuck, in welchem Ibiza-Paralleluniversum lebt Campino eigentlich inzwischen??
    Es ist fast haargenau dieselbe schlimme Lage wie damals: die NATO rüstet bis zum Wahnsinn und hat den kalten Krieg nicht nur reloaded, sondern steht sogar schon vor Russlands Grenzen. Übermutter Merkel macht dieselbe Aussitz-Politik wie Kohl, ändert aber aus taktischen Gründen auch noch ständig ihre Meinung, genau wie in der Flüchtlingskrise, wo sie sich als Mutter Theresa feiern lässt, während sie gleichzeitg ihre Minister anweist das Asylrecht zu verschärfen.
    Hat sich ihr persönlicher Anruf von damals ja voll gelohnt.

    Don't feed the fanboys.


    "Wenn Eltern sich freuen, dass ihre Kinder zu unseren Konzerten kommen, höre ich auf"
    Campino

  • Erstaunlich, was man aus diesen paar Zeilen alles herauslesen kann.. Und dann auch noch gekoppelt an eigenen Wahrnehmungen.

  • Dass die NATO etwa vor den Toren Russlands steht, ist zumindest eine Tatsache und keine Wahrnehmung (und zwar unter Beteiligung deutscher Soldaten!). Natürlich ist die Kriegsgefahr heute höher als 1982. 1982 kam die NATO nicht über die deutschdeutsche Grenze hinaus. Da war Schluss für den Imperialismus.
    Krass ist heute auch das historische Bewusstsein in Deutschland, z.B. über die Frage nach der Entsendung deutschen Militärs nach Osteuropa. Natürlich agiert der westliche Imperialismus heute skrupelloser und gewalttätiger als in den Achtzigern (s. Regimechange-Politik im Nahen Osten) und seit 1990 ist auch der deutsche Imperialismus wieder erwacht (das ist keine Wahrnehmung, sondern ablesbar daran, wo sich deutsche Truppen gegenwärtig aufhalten, übrigens grundgesetzwidrig, danach darf die Bundeswehr lediglich Verteidigungszwecke erfüllen). Das aggressivste Steckenpferd des deutschen Imperialismus sind übrigens Die Grünen, wenn es etwa darum geht, die Konfrontation mit Russland zu forcieren und den Faschisten in der ukrainischen Regierung den Rücken zu stärken. Da gibt es in der CDU tatsächlich differenziertere Stimmen.
    Von daher hat Campino Recht, dass sich die Zeiten geändert haben.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

  • Au Mann, Karl Arsch. Eine einseitige Betrachtungsweise legst du an den Tag. Vielleicht wäre es also angebracht, Sachverhalte von mehreren Seiten zu betrachten. Nur mal ein Beispiel : wie ist denn die lettische Perspektive?
    Aber nun gut, man fällt lieber in Kampfrhethorik. So kann man nicht sachlich diskutieren, zu stark ist dein ideologischer Einfluss. Und dagegen kam man nicht anargumentieren



    Und bevor du mir eine politische Einstellung unterstellst, ich habe mich diesbezüglich gar nicht geäußert.

  • Au Mann, Mr. Bamm Bamm: Ich unterstelle Dir gar keine politische Einstellung. Ich weiß auch nicht, warum Du Dich angesprochen fühlst. Ich verstehe Deinen Beißreflex (mir gegenüber und auch zuvor) nicht.
    Ich habe lediglich auf ein paar Fakten hingewiesen (die allgemeine Geschichtsblindheit in Deutschland, die Entsorgung des antifaschistischen Erbes, das sich äußert in der Parole "Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!", die gegenwärtige Konfrontationspolitik der EU und der NATO gegenüber Russland usw.).
    All das hat nichts mit Interpretation, sondern mit falsifizierbaren Fakten zu tun. Und von meiner politischen Einstellung habe ich übrigens kaum was Preis gegeben. Die Russlandpolitik von Bundesregierung, EU und NATO krisisieren nämlich Menschen aus allen politischen Lagern, natürlich angefangen von links, über Altsozialdemokraten (wie Altbundeskanzler Helmut Schmidt das vor seinem Tod vermehrt tat), einer Reihe bekannter CDU-ler bis ganz nach Rechts. Das Feld der Befürwörter ist übrigens ähnlich breit (und schließt leider auch geschichtsblinde Linke ein).
    Und was die Entwicklung in den baltischen Staaten angeht: Wenn dort aus Russlandhass antifaschistische Denkmäler geschliffen werden und gleichzzeitig öffentliches Gedenken an deren freiwilligen SS-Verbände stattfindet, dann brauche ich tatsächlich keine zwei Sekunden überlegen, auf welcher Seite ich stehe.
    Das war es für mich. Über Politik unterhalte ich mich woanders.


    Btw: Zu Deinem Versuch des Angriffs noch: Ideologisch ist natürlich all das, was nicht dem herrschenden Neolieberalismus entspricht...
    Wer so angreift, macht sich zum Lautsprecher der Mehrheit. Lies lieber mal ein Buch und lerne! Z.B. was der Erfinder des Ideologiebegriffs Karl Marx über Ideologie geschrieben hat. Dann darfst Du Dir auch anmaßen, über Ideologie zu urteilen.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

    Einmal editiert, zuletzt von Karl Arsch ()

  • schon lustig, Mr. BammBamm, wenn jemand für Lettland reden will, der seine Meinungen aber nur aus x-ter Hand wiederkäut, weil er nicht mal deren Sprache versteht um sich aus erster Hand zu informieren und sich dann aber noch zum einzigen ideologisch Neutralen erklärt.

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    "Wenn Eltern sich freuen, dass ihre Kinder zu unseren Konzerten kommen, höre ich auf"
    Campino

    2 Mal editiert, zuletzt von wordsworse ()

  • Woher willst du wissen, ob Mr.BammBamm nicht die Sprache beherrscht? Schon Traurig wenn sich jemand neu Anmeldet und nur mit 1-2 Post sich so unsympathisch macht :down:

  • https://www.nrz.de/staedte/due…ergebnis-id210586885.html

  • Da hat er Recht, wir hatten akute Befürchtungen das die Neonazi Truppe zweistellig wird. Hat sich aber vorher selbst Zerlegt


    Die PARTEI hat mehr Stimmen als die NPD :daumen::daumen:

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • In Anbetracht der zeitweisen Umfrage-Höhenflüge der AfD finde ich die Perspektive "Gut, dass die verhältnismäßig wenig Stimmen abgegriffen haben" auch absolut nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz sind 7,4% für die AfD immer noch mindestens 2,5% zu viel, weshalb ich mir da eine etwas differenziertere Aussage wünschen würde; sprich: es hätte schlimmer kommen können, aber so richtig gut ist das jetzt ja auch wieder nicht. Denkbar ist allerdings auch, dass die Aussage an sich gekürzt wurde; der Artikel ist ja nun nicht gerade von epischer Länge...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • der spacken soll seine fresse halten zur politischen lage, wenn er offensichtlich nichts davon versteht. pure zeitverschwendung, diese naiven kommentare. denkt er, er könnte mit seiner peinlichen musik die welt verändern? soll tun was er wirklich kann, aber nicht die dinge vermischen.

  • Nichtsdestotrotz sind 7,4% für die AfD immer noch mindestens 2,5% zu viel, ...


    Es sind eigentlich 6,5% zuviel. Mit 1% kriegt man noch Wahlkampfkostenerstattung, die Piraten kriegen das nicht, die haben nur 0,98%


    Aber es war leider klar, einen Anteil Volldeppen und "Protestwähler" gibt es immer, und die hat die AFD irgendwie um sich geschart. Bin auch Froh das wir nicht von 1x% reden. Im Grunde wird die Partei im Landtag wegingoriert. Da wohl die SPD die größte Opposition ist wird man die AFD nicht hören.


    Frankreich hat da ganz andere Probleme mit Neonazis ...

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    in der das Wasser wieder steigt...
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  • Die PARTEI hat mehr Stimmen als die NPD


    was weniger der Verdienst der Partei ist, als mehr die AfD der NPD die Stimmen geklaut hat.


    Wenn man sich anguckt, wo die AfD stark ist, dann da, wo die Wahlbeteiligung gering, der soziale Status und das Bildungnieveau niedrig sind.


    Neben ein paar bürgerlichen Rechten sind es wohl eher die, die schon am unteren Ende der Gesellschaft leben und Angst haben, dass ihnen durch Zuwanderung noch das Wenige weggenommen wird, was sie noch haben: Konkurenz an der Tafel und auf dem Wohnungsmarkt und eine gehäufte Berichterstattung über unsichere Viertel mögen da für einige wahlentscheident sein, unabhängig davon, ob die AfD tatsächlich rechtsstaatliche Lösungen anbietet.

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