G20 Hamburg

  • Zumal das Vermumugnsverbot sehr sehr weit hinter dem Demonstrationsrecht steht.


    Komisch das Deeskalationsstrategie die sonst gerne gefahren wird viel eher für "Ruhe" sorgt. Problem war halt wenn der einsatzleiter ein krimineller Drecksack ist der sehr gerne leute Krankenhausreif geprügelt sieht ist das kein Wunder.


    Die komplette Einsatzleitung und Politik hat hier Versagt, schon alleine den Krempel nach Hamburg zu holen. War wohl die Rache an der Bevölkerung das man Olympia abgelehnt hat.


    Die Polizei hat hier mal wieder den goldenen Gummiknüppel raushängen lassen.

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Lesenswertes Interview zu dem Thema mit dem Protestforscher Simon Teune in der Süddeutschen:


    Ich zitiere hier einfach mal Binda, da ist der Link
    Ich beziehe mich einerseits auf das friedliche "Cornern" am Dienstag Abend, das genehmigt war, dann aber mit Wasserwerfern aufgelöst wurde. In meinen Augen eine völlig unnötige Aktion der Polizei, nur um Stärke zu zeigen. Andererseits auf die "G20 Welcome 2 hell Demo", die genehmigt wurde ohne grosse Auflagen, dann aber nach 200 oder 300 Metern von der Polizei gestoppt wurde weil ein Teil der Demonstranten vermummt war, und sie diese nicht in Wohngebiete ziehen lassen wollte. Ich kenne mich mit Polizeistrategien nicht aus, bin aber der Meinung, dass ohne die komplette Sperrung die Demo friedlicher abgelaufen wäre als es jetzt der Fall war. Laut diesem Bericht in der Zeit war die Stelle an der der Zug gestoppt wurde wohl strategisch sehr geschickt ausgewählt.
    Was mich weiterhin an den dafür Verantwortlichen stört, ist die Panikmache und Vorverurteilung der linken (sofern das alles Linke waren) Demonstranten. Es wurde kommuniziert, dass 80% Prozent der Teilnehmer gewaltbereit seien. Hast Du gesehen wie viele tatsächlich vermummt waren, bzw wie viele Gewalt ausübten? Oder zählt 'ne Base Cap oder 'ne Sonnenbrille als Vermummung? Zudem sind die Polizisten dann gezielt in den Zug gestürmt um mit Reizgas und Schlagstöcken auf die Leute einzuprügeln. Deeskalation sieht anders aus, war aber wohl auch nicht gewollt.
    Und das mit den Sicherheitszonen, da waren sie noch weit davon entfernt. Zumindest wie es sich eine Woche vorher dargestellt hat. Da war ich auch in Hamburg, den Rest habe ich aus Erzählungen von meinem Sohn, der zumindest bei diesen beiden Demo's dabei war.
    Wo ich Dir aber Recht gebe: Autos abfackeln, Läden plündern usw. geht natürlich nicht. Was soll der Scheiss.


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
    Und wir haben keine Zeit für Schlaf

    Einmal editiert, zuletzt von BZBE89 ()


  • Demnach dürfte kein Fußballspiel mehr stattfinden

    Also ich bin relativ häufig im Stadion. Als HSV-Fan sowohl im Volkspark, wie auch Auswärts in diversen Stadien. Ich will gar nicht leugnen, dass es in Fußballstadien ähnliche Krawallmacher gibt, die unerlaubte Sachen reinschmuggeln. Auch sind manche Fans zum Teil vermummt (auch wenn ich das selbst nie oder zumindest sehr sehr selten beobachtet habe). Wenn vorher kommuniziert wird, dass niemand sich vermummen darf und dann diese Leute vom Spiel ausgeschlossen werden bzw. es zu Auseinandersetzungen kommt, dann sind diejenigen daran Schuld, die sich nicht an die Forderungen halten. Ich war letzte Saison auf Schalke. Dort hatten sich Ultras beider Clubs anscheiennd verabredet um sich mal so richtig die Nase einzuschlagen. Schaker Hools stürmten zudem mehrfach unseren Block. Die Polizei schritt mit Schlagstöcken und Tränengas ein. Soll ich dieses Vorgehen etwa auch in Frage stellen?

    Zudem sind die Polizisten dann gezielt in den Zug gestürmt um mit Reizgas und Schlagstöcken auf die Leute einzuprügeln. Deeskalation sieht anders aus, war aber wohl auch nicht gewollt.

    Da muss ich dir zustimmen. Ich hab einige Szenen in den TV-Bildern gesehen, wo die Polizei überart, auch gegen scheinbar friedliche Mitdemonstranten, einschlug. Darin sehe ich aber auch eine gewisse Überforderung der Beamten. Man weiß aber auch nicht was vorher passiert ist und ob es da schon Provokationen seitens des schwarzen Blocks gab. Im Endeffekt bleibt festzuhalten, dass einige Polizisten Samstagnacht in der Schanze wirklich um ihr Leben fürchten mussten. Ebenso wie Anwohner und Händler.
    Ich lese aber dauernd etwas von Deeskalation. Wie hätte das konkret aussehen sollen?

    Wir werden immer laut durch's Leben zieh'n, jeden Tag in jedem Jahr :thumbup:

  • Ich zitiere hier einfach mal Binda, da ist der Link
    Ich beziehe mich einerseits auf das friedliche "Cornern" am Dienstag Abend, das genehmigt war, dann aber mit Wasserwerfern aufgelöst wurde. In meinen Augen eine völlig unnötige Aktion der Polizei, nur um Stärke zu zeigen. Andererseits auf die "G20 Welcome 2 hell Demo", die genehmigt wurde ohne grosse Auflagen, dann aber nach 200 oder 300 Metern von der Polizei gestoppt wurde weil ein Teil der Demonstranten vermummt war, und sie diese nicht in Wohngebiete ziehen lassen wollte. Ich kenne mich mit Polizeistrategien nicht aus, bin aber der Meinung, dass ohne die komplette Sperrung die Demo friedlicher abgelaufen wäre als es jetzt der Fall war. Laut diesem Bericht in der Zeit war die Stelle an der der Zug gestoppt wurde wohl strategisch sehr geschickt ausgewählt.
    Was mich weiterhin an den dafür Verantwortlichen stört, ist die Panikmache und Vorverurteilung der linken (sofern das alles Linke waren) Demonstranten. Es wurde kommuniziert, dass 80% Prozent der Teilnehmer gewaltbereit seien. Hast Du gesehen wie viele tatsächlich vermummt waren, bzw wie viele Gewalt ausübten? Oder zählt 'ne Base Cap oder 'ne Sonnenbrille als Vermummung? Zudem sind die Polizisten dann gezielt in den Zug gestürmt um mit Reizgas und Schlagstöcken auf die Leute einzuprügeln. Deeskalation sieht anders aus, war aber wohl auch nicht gewollt.
    Und das mit den Sicherheitszonen, da waren sie noch weit davon entfernt. Zumindest wie es sich eine Woche vorher dargestellt hat. Da war ich auch in Hamburg, den Rest habe ich aus Erzählungen von meinem Sohn, der zumindest bei diesen beiden Demo's dabei war.
    Wo ich Dir aber Recht gebe: Autos abfackeln, Läden plündern usw. geht natürlich nicht. Was soll der Scheiss.

    Nun ja, verschiedene Forscher kommen zu verschiedenen Schlussfolgerungen. Der in der SZ führt ja selber an, dass es trotz massiver Deeskalation auch in Rostock damals mächtig geknallt hat. Ich halte es für einen Denkfehler zu glauben, dass ohne entsprechenden Polizeizugriff der ganze Randalemist nicht passiert wäre.


    Meine Beispiele mit Sicherheitszonen waren in genau den Versuchen gegründet, diese zu überwindern. Den Polizeieinsatz beim Cornern hingegen halte ich auch für überzogen.


    Ansonsten finde ich es halt noch faszinierend wie sehr das G8 oder G20 Leute auf den Plan ruft, die sich sonst wenig bis gar nicht um solche Belange kümmern. Habe auch da einige dieser Fälle selbst erlebt. Aus gutem Hause, die Arbeit nicht erfunden, bei der Trump wahl noch sich wundern warum alle so tun als ob die Welt untergegangen wäre, aber auf jeden Fall muss man gegen den G20 auf die Straße gehen...

  • Also ich bin relativ häufig im Stadion. Als HSV-Fan sowohl im Volkspark, wie auch Auswärts in diversen Stadien. Ich will gar nicht leugnen, dass es in Fußballstadien ähnliche Krawallmacher gibt, die unerlaubte Sachen reinschmuggeln. Auch sind manche Fans zum Teil vermummt (auch wenn ich das selbst nie oder zumindest sehr sehr selten beobachtet habe). Wenn vorher kommuniziert wird, dass niemand sich vermummen darf und dann diese Leute vom Spiel ausgeschlossen werden bzw. es zu Auseinandersetzungen kommt, dann sind diejenigen daran Schuld, die sich nicht an die Forderungen halten. Ich war letzte Saison auf Schalke. Dort hatten sich Ultras beider Clubs anscheiennd verabredet um sich mal so richtig die Nase einzuschlagen. Schaker Hools stürmten zudem mehrfach unseren Block. Die Polizei schritt mit Schlagstöcken und Tränengas ein. Soll ich dieses Vorgehen etwa auch in Frage stellen?


    Einfach die Fußballspiele auflösen oder zukünftig unter Ausschluss der Öffentlichkeit

  • Wenn wir hier sowas in irgendeiner Form fordern würden, wäre dass auch für dich nicht gut - als Forentroll bist du ja auch ein Unruhestifter ohne wirkliches Ziel dahinter ;)

  • [...]

    Einmal editiert, zuletzt von dummy ()

  • Wenn wir hier sowas in irgendeiner Form fordern würden, wäre dass auch für dich nicht gut - als Forentroll bist du ja auch ein Unruhestifter ohne wirkliches Ziel dahinter ;)


    Ist keine Trollerei. Der Bahnhof hat immer Ausnahmezustand bei jedem Heimspiel, Polizisten mit Maschinenpistolen finde ich auch nicht gerade beruhigend. Fußball hat eine Sonderstellung in Deutschland, da kann man schon Kritik üben.

  • Ist keine Trollerei. Der Bahnhof hat immer Ausnahmezustand bei jedem Heimspiel, Polizisten mit Maschinenpistolen finde ich auch nicht gerade beruhigend. Fußball hat eine Sonderstellung in Deutschland, da kann man schon Kritik üben.

    Ich weiß ja nicht, welche Fußballspiele oder Vereine du meinst, aber ich kann diesen Eindruck nicht wiedergeben. Selbst bei Derbys gegen Bremen oder Pauli, bei denen ich dabei war, hatte kein Polizist ne Maschinenpistole dabei. Jetzt übertreibst du wirklich.

    Wir werden immer laut durch's Leben zieh'n, jeden Tag in jedem Jahr :thumbup:

  • Ich weiß ja nicht, welche Fußballspiele oder Vereine du meinst, aber ich kann diesen Eindruck nicht wiedergeben. Selbst bei Derbys gegen Bremen oder Pauli, bei denen ich dabei war, hatte kein Polizist ne Maschinenpistole dabei. Jetzt übertreibst du wirklich.


    Ich fahre öfters bei Heimspielen mit den Zug woanders hin, daher kann ich nur das sagen was ich am Bahnhof sehe. Und das sind, zumindest in Bremen, Polizisten mit Maschinenpistolen.

  • Selbst beim CSD gabs Bullerei mit Maschinenpistolen

    Es kommt die Zeit
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    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Ich weiß ja nicht, welche Fußballspiele oder Vereine du meinst, aber ich kann diesen Eindruck nicht wiedergeben. Selbst bei Derbys gegen Bremen oder Pauli, bei denen ich dabei war, hatte kein Polizist ne Maschinenpistole dabei. Jetzt übertreibst du wirklich.

    Die gabs sogar in Trier in der 4.(!) Liga regelmässig. Also da is keine Übertreibung.


    Ich finde deine Argumentation generell etwas blauäugig der Polizei gegenüber, einerseits zugeben, dass draufprügeln auf Unbeteiligte nicht okay ist....aber natürlich direkt relativieren mit der Stresssituation an dem Wochenende?


    Moment mal, der Staat hat das Gewaltmonopol, d.h. die Bürger haben sich quasi entschieden, darauf komplett zu verzichten und die Polizei das Monopol ausüben zu lassen. Das setzt aber ganz selbstverständlich voraus, dass Polizisten, denen man diese immense Machtfülle anvertraut, NIEMALS grundlos auf Unbeteiligte einprügeln. Da gibts wenns vorkommt auch überhaupt nix zu relativieren.
    Wer - auch nach sonem Wochenende - seine Emotionen nicht mehr so weit kontrolliert kriegt, der hat in einem Organ wie der Polizei schlicht nichts verloren. Das mag menschlich vielleicht nach sowas krassem für manche nachvollziehbar sein...institutionell ist es das nicht. Gewalt von den schwarzen Block Idioten in Hamburg war furchtbar, Gewalt von staatlicher Seite beängstigt mich aus den oben genannten Gründen noch viel mehr.


    Nicht zu vergessen auch so überkrasse Berichte wie zB auf Twitter vom Bild-Hauptreporter (!), was nun wahrlich nicht auf linke Positionen oder übermässige Polizeikritik schliessen lässt, der von Polizisten Aussagen wie "Pressefreiheit gibts jetzt nicht mehr, weg oder Krankenhaus" berichtete. Unfassbar. Wenn Bürger Straftaten verüben - schlimm genug und nach dem Rechtsstaat zu verfolgen. Wenn staatliche Polizisten derart Grundrechte verachten - ein in meinen Augen noch viel viel grösseres Problem.

    "Mit 15 schrieben wir noch Parolen an die Wand,
    die keiner von uns damals...so ganz genau verstand."

    3 Mal editiert, zuletzt von BzbE ()

  • Ich weiß ja nicht, welche Fußballspiele oder Vereine du meinst, aber ich kann diesen Eindruck nicht wiedergeben. Selbst bei Derbys gegen Bremen oder Pauli, bei denen ich dabei war, hatte kein Polizist ne Maschinenpistole dabei. Jetzt übertreibst du wirklich.

    Dann mal Augen auf, bei Derbys zwischen Werder und dem HSV sind immer massig Bullen Polizisten in Kampfmontur, Vermummung und auch entsprechender Bewaffnung unterwegs. Die stehen nur nicht unbedingt mit MG im Anschlag auf der Tribüne, aber am Bahnhof und rund um das Stadion ist das schon ein unangenehmes Bild.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

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