G20 Hamburg

  • Ich weiß, das Thema könnte hier auch zu hitzigen Diskussionen führen, trotzdem finde ich gehört es doch hier rein.


    Was haltet ihr vom G20 generell? Glaubt ihr, solche Treffen bringen die Welt heran und müssen so stattfinden, wie sie es derzeit tun? Was haltet ihr davon, dass dieser in HH stattfindet und zu den derzeitigen Nachrichten aus HH?


    Bin nach wie vor der Meinung, dass es eine der beklopptesten Entscheidungen überhaupt war den G20 in einer der linksradikalsten Städte stattfinden zu lassen und so das Chaos nur herauszubeschwören. Ich wohne nicht in HH, bin aber großer Fan der Stadt. Kann nur erahnen, was das für Stress und Anspannung seit Wochen für die Anwohner bedeuten muss. Und das ganze Chaos, der Ärger, die Kosten und das Geschimpfe auf die Demonstranten nur, weil sich ein paar Damen und Herren treffen möchten, um für ein paar Tage so zu tun, als wären sie alle big buddies, die die Welt ändern wollen und im Grunde mit jeder Entscheidung alles schlimmer machen.


    So, das mal ganz plump und plakativ als Einstieg in eine ehrliche und tiefere Debatte :)

  • Explizit zur Entscheidung, das Ganze in den Messehallen in Hamburg stattfinden zu lassen:
    Das ist eine der dümmsten Entscheidungen, die getroffen werden konnten. Nicht nur, dass in Hamburg eine starke linke Tradition vorherrscht, auch der genaue Ort an sich ist in seiner Lage so dermaßen unpassend. Die Messehallen sind in Spuckweite zum Schanzenviertel und in Laufentfernung zu St. Pauli. Das ist, als würde man den Leuten da vor ihre Haustüre sch**ßen.
    Da muss man kein großes politisches Fachwissen haben, um festzustellen, dass da ein Pulverfass entsteht.


    Diese "Wir sind Hamburg, wir zeigen denen, dass das geht"-Einstellung der Organisatoren und auch die fragwürdige "Deeskalationsstrategie" der Polizei ("Die Gegenseite entscheidet, ob das hier friedlich verläuft. Und es ist ja klar, dass die Gegenseite keinen friedlichen Verlauf will. Und das werden wir dann im Keim ersticken!" hieß es sinngemäß vom Einsatzleiter im Interview beim Deutschlandfunk) sind einfach ätzend.


    Zum Generellen:
    es mag sein, dass man sich auch mit so fragwürdigen Gestalten wie Erdogan, Trump und Putin mal an einen Tisch setzen muss und Kommunikation im Zweifelsfall ja schlimmeres verhindern kann. Das ist ja aber zum einen nicht unbedingt die Zielsetzung des Gipfels und zum anderen hat diese ganze G7/G8/G20-Geschichte immer ein Geschmäckle à la "Die Elite entscheidet über das Schicksal der Welt"...


    Kurz (und oberflächlich) gesagt: ich bin da generell kein Freund von und vor allem absolut gegen die Entscheidung, das Ganze in Hamburg stattfinden zu lassen. Sollen die doch irgendwo in die Pampa gehen, wo das urbane Leben nicht völlig lahmgelegt würde, weil man eben ohne groß die Menschen zu behindern Sicherheitsvorkehrungen treffen könnte... Günstiger wäre das vermutlich auch noch gewesen.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

    Einmal editiert, zuletzt von DTH_HB_86 ()

  • Zum ersten:


    Das Ding in HH stattfinden zu lassen (über die Sinnhaftigkeit eines Treffens mit 20 Staatsoberhäuptern, von denen ein Teil Menschenverachtende Ansichten pflegt, mal hinweggesehen) war und ist falsch. Hamburg, bekannt als eher linksgerichtet (auch hier werte ich nicht) und mit seiner Infrastruktur nicht mit z.B. Berlin vergleichbar, ist absolut der falsche Standort. Zudem findet die Geschichte dermaßen zentral statt, dass das komplette Stadtleben zusammenbricht. Grund sind hier für mich die Sicherheitszonen, die Kontrollen und letztendlich auch die Demonstrationen.
    Aber: Man wollte der Welt wohl zeigen, dass genau das Demokratie ist: Die "mächtigsten" Menschen der Welt, können sich überall treffen. Vom Grundgedanken sicherlich richtig, aber bringt das nich zu viele Opfer?


    Zweitens:


    Die Kosten für den Auf- und Rückbau der Sicherheitszonen und den Polizeieinsatz von über 20.000 Beamten und der Sachschaden durch Vandalismus. Dies steht absolut in keinem Verhältnis. Das Geld hätte man, wie Herbert Grönemeyer gestern sagte, besser in Krisengebiete schicken können. Schade, da wird über Armut der dritten Welt philosophiert und wir werfen hier das Geld aus dem Fenster, als gäbe es kein Morgen.


    Drittens:


    Demos: Völlig angebracht, um wachzurütteln und auf den Schwachsinn (den ich oben beschrieben habe) aufmerksam zu machen.
    Schwarzer Block: Wusste man auch vorher, sowas zieht Radikale an, die Lust haben, die Welt brennen zu sehen.
    Polizei: Teils-Teils: Auf der einen Seite sicher nötig, aber auch hier viele schwarze Schaafe. Provzierender Auftritt mit übertriebener Bereitschaft und Präsenz. Wirkt mir eskalierend als deeskalierend.


    Ich fragte mich schon seit geraumer Zeit: Warum lässt man das ganze nicht abgeschottet stattfinden? Ok, dann können die Herren Erdogan, Trump und Putin leider nicht in 5* Hotels übernachten. Es muss ja nicht gleich eine einsame Insel sein, aber in einem Außenbezirk Berlins wäre das ganze technisch wesentlich besser zu handhaben.


    Und zu guter Letzt: Heute Morgen im Radio gehört, Angela Merkel sei weiterhin sehr beliebt. Ihr Auftreten ist gestern fande ich beschämend. Draußen schmeißen sich die Leute Steine an den Kopf, drinnen schüttelt man Recip Erdogan fröhlich die Hand, der vor wenigen Tagen nochmal Nazivergleiche herangezogen hat. Kritische Worte gegenüber diesem ganzen Konzept bei der Kanzlerin, mal wieder Fehlanzeige. So wie immer, wenn es mal brenzlicher wird.


    Aber Hey: Egal, was uns jetzt noch geschieht, und wenn die ganze Welt zugrunde geht, Entenhausen bleibt stabil. Wenn hier alles auseinander fällt, wenn kümmert‘s schon in Disneyland?



    In diesem Sinne: In fliegender Stein als Kampfsignal! Schade, die wahre Demonstration bleibt auf der Strecke. Die Medien schmeißen sich auf die Flammen und Barrikaden, auf den schwarzen Block und die Gewalt.

  • Auch wenn ich von Boulevard-Presse ja nix halte, aber die Formulierung ist schon sehr nett untergebracht an der Stelle :D

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Aufruf -
    Samstag 11 Uhr Deichtorplatz (Nähe Hauptbahnhof).


    Grenzenlose Solidarität statt G20 !

    Es läuft etwas gehörig falsch auf der Welt:

    • Kriege und bewaffnete Konflikte wie in Syrien, in Kurdistan, im Irak oder der Ukraine scheinen kein Ende zu nehmen. 1,8 Billionen Euro werden jährlich für Rüstung und Krieg ausgegeben. Gleichzeitig steigen die Rüstungsexporte.
    • Über 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Die Grenzen Europas und Deutschlands sind wieder abgeschottet. Auf der Suche nach Sicherheit ertrinken tausende Menschen im Mittelmeer, das zur tödlichsten Grenze der Welt geworden ist.
    • Rassismus und offener Hass nehmen in vielen Ländern der Welt zu – auch in Deutschland. Die Wahrheit ist kein Kriterium mehr, alles wird behauptet und herbei gelogen, wenn es nur Ängste und Vorurteile schürt. Die herrschende Politik gibt diesen Stimmungen nach und befeuert sie noch. Inzwischen werden Geflüchtete sogar in Kriegsgebiete wie nach Afghanistan abgeschoben.
    • Der menschengemachte Klimawandel ist eine unbestreitbare und bedrohliche Realität. Seine Auswirkungen sind schon heute spürbar und treffen vor allem diejenigen Menschen und Länder, die ihn am wenigsten verursacht haben. Dennoch passte die Bundesregierung ihren Klimaschutzplan den Interessen der Braunkohle-Industrie an. Im Weißen Haus sitzt mit Donald Trump sogar ein Präsident, der den Klimawandel für eine Lüge hält.
    • Die soziale Spaltung hat dramatische Ausmaße erreicht. Gerade einmal 8 Männer haben mehr Vermögen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Diese Spaltung gibt es nicht nur im globalen Maßstab, sie durchzieht nahezu alle Gesellschaften, auch die deutsche. Millionen Menschen müssen sich mit Niedriglöhnen durchschlagen, haben keinerlei Aussicht auf eine existenzsichernde Rente, müssen um die wenigen bezahlbaren Wohnungen konkurrieren. Anstatt diese Probleme anzugehen, werden sie mit Freihandelsabkommen wie EPA, CETA, TISA oder TTIP noch verschärft.

    Am 7. und 8. Juli wollen sich die politisch Verantwortlichen für dieses menschliche und soziale Desaster in Hamburg treffen. Auf ihrem jährlichen Gipfel reden die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten über „Bekämpfung von Fluchtursachen“, aber keines der großen Herkunftsländer sitzt am Tisch. Sie reden über „Partnerschaft mit Afrika“, aber es fehlt fast der gesamte Kontinent. Sie reden über den Klimawandel, vertreten aber die Interessen der Erdöl-, Kohle- und Autoindustrie. Sie reden über Frieden, sind aber selbst die größten kriegführenden und rüstungsproduzierenden Staaten.
    Inmitten dieser illustren Gäste wollen sich Merkel und die Bundesregierung als Hort der Vernunft und des Ausgleichs präsentieren. Gleichzeitig machen sie die Grenzen der Festung Europa dicht, diktieren Griechenland und anderen Staaten eine neoliberale Verarmungspolitik und wirken weltweit an nicht legitimierten Regimewechseln mit. Deutschlands Rolle in den weltweiten Verteilungskämpfen um Märkte und Ressourcen soll ausgebaut werden. Dem dienen auch die zunehmenden Auslandseinsätze der Bundeswehr. Die deutsche Regierung paktiert sogar mit Diktatoren wie Erdogan und unterstützt dessen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung, um eigene Interessen in der Region zu verfolgen und damit die Türkei flüchtenden Menschen den Weg nach Europa versperrt.
    Der G20-Gipfel wird Hamburg über Tage hinweg lahmlegen und die Stadt als Kulisse für ein inszeniertes Schauspiel der Macht missbrauchen, während die dort lebenden Menschen an den Rand gedrängt werden sollen. Aber dieser Plan wird nicht aufgehen. Mögen sich die Staatsgäste und ihre Delegationen in den Messehallen verbarrikadieren. Die Straßen werden den Menschen gehören, die den Gipfel nicht eingeladen haben. Unsere Kritik richtet sich nicht nur gegen einzelne Personen und Repräsentanten, sondern gegen die Verhältnisse und Strukturen, die diese hervorbringen. Wir werden unsere Ablehnung der kalten und grausamen Welt des globalen Kapitalismus deutlich machen, wie sie von den G20 repräsentiert und organisiert wird. Wir werden unsere Solidarität mit all jenen zum Ausdruck bringen, die weltweit durch Proteste, Streiks oder Aufstände der Politik der G20 entgegentreten. Unser Verlangen nach einer Welt des Friedens, der globalen Gerechtigkeit und der grenzenlosen Solidarität wird unüberhörbar sein.
    Wir laden alle Menschen ein, die unsere Empörung und unsere Hoffnung teilen, mit uns gemeinsam am 8. Juli 2017 in Hamburg zu einer lauten, bunten und vielfältigen Demonstration auf die Straße zu gehen.
    Quelle: http://g20-demo.de/de/aufruf/


    Samstag 11 Uhr Deichtorplatz (Nähe Hauptbahnhof).

    Übersicht der Demos: MOPO


    Auch interessant: FC St. Pauli vs G20 : Freitag und Samstag- 12-20 Uhr Millerntor Stadium (Fest mit Rahmenprogramm und ein bisschen kicken ;)) - Infos

    Weitere G20 Infos:

    3 Mal editiert, zuletzt von BAB ()

  • Für mich gibts da zwei Perspektiven.


    Aus Steuerzahlersicht nen G20 in einer der größten Städte Deutschlands zu pflanzen ist völliger Blödsinn.
    Allein das Polizeiaufgebot zu zahlen, indirekt über meine Steuern, find ich nicht gerechtfertigt.
    Da tuts Elmau oder irgendne Insel.


    Aus Demonstrantensicht ist der Gipfel pure Provokation.
    Stell mal ein Wirtschaftstreffen direkt in eine der linkestens Städte Deutschlands, direkt vor das linke Zentrum der Stadt.
    Ist total sinnvoll und hinterher wird dann rumgenölt auf die doofen Demonstranten.
    Inwieweit der Polizeieinsatz gestern zum Thema Vermummung verhältnismässig war, werden hoffentlich Nachuntersuchungen zeigen.


    Im speziellen Fall Hamburg hege ich da - vorausgesetzt es gibt keine Personenschäden - am Ende ein Stück Symphatie pro sogenannter "Demonstrantengewalt".


    Die Polizei hat meiner Meinung nach die Lage nicht im Griff, statt deeskalierend zu wirken, wird direkt die Keule rausgeholt.
    Soll sich der schwarze Block kloppen - das kann man mit Hundertschaften umstellen und fertig.


    So wie es aktuell durchgezogen wird, werden friedliche unbeteiligte Menschen in Ihrem Demonstrationsrecht beschränkt und unnötig in Gefahr gebracht.


    Am Ende geht die Veranstaltung völlig weltfremd am Bürger vorbei. Und auf internationaler Ebene ist zu wichtigen Themen mit Blick auf Trump kein einstimmiger Konsens zu erwarten.


    Ach ja - und neben den G20 wird der Rest der Welt einfach ausgeklammert. Probleme z.B. in Afrika zu lösen, und ausschliesslich mit Südafrika zu diskutieren
    ist ziemlich sinnvoll und äußerst klug!


    Egal wie - in den 80igern gabs das alles schon mal - die Hosen haben sich da im Liebeslied verewigt - nur hats da nicht so hohe mediale Wellen geschlagen wie heute!

    Wir gaben das, was ging - rechnen nichts auf...
    Blut, Schweiß und Tränen - nehmen wir in Kauf...
    das ist ein Schlussstrich - und meine Art!
    Du wirst nicht vermisst - Cupido - fick Dich hart!

  • Ich war letzte Woche in Hamburg um meinen Sohn zu besuchen, der dort zur Zeit ein Praktikum absolviert und jetzt noch etwas da bleibt um zu demonstrieren. Unser Hotel war am Heiligengeistfeld, also zwischen St Pauli und den Messehallen.
    Punkt 1: Totaler Schwachsinn, den Gipfel mitten in der Stadt stattfinden zu lassen. Gründe wurden schon genannt. Dazu kommt noch, dass die Anwohner mehr oder weniger aus ihrer eigenen Stadt geschmissen werden. Das fördert die Akzeptanz natürlich ungemein.
    Punkt 2: Ich bin der Meinung, eine Demo hat gewaltfrei abzulaufen, und zwar auf beiden Seiten!!! Wenn aber schon seit mehreren Wochen von Seiten der Politik und der Polizei so vorverurteilt, bzw die öffentliche Meinung diktiert wird, haben diese Leute zumindest eine Mitschuld. Von Deeskalation ist da wenig bis nichts zu spüren.
    Ich kann mich da nur auf die Aussagen meines Sohnes berufen, er war beim Cornern am Dienstag - Demo wurde mit Wasserwerfern aufgelöst. Dann am Mittwoch: Lieber tanz ich als G20, zumindest gab es auch dort bei einer an sich friedlichen Demo, Rempeleien zwischen Demonstranten und Polizei. Und gestern wurden friedliche Demonstranten, welche am falschen Platz waren, niedergeknüppelt. Eigentlich heißt es wir leben hier in einer Demokratie, sieht bei manchen Meinungen aber nicht so aus.
    Ich könnte mich noch weiter ärgern, hoffe aber dass dieser Schwachsinn nicht noch mehr Verletzte mit sich bringt.


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
    Und wir haben keine Zeit für Schlaf

    Einmal editiert, zuletzt von BZBE89 ()

  • Ich halte zwar grundsätzlich so eine Art von Gipfel durchaus für sinnvoll, auch wenn die Ergebnisse nicht immer unmittelbar messbar sind.
    Es in Hamburg stattfinden zu lassen ist eine ziemlich dämliche Idee - was abgeschiedenes wie bei den G8 oder ein besser zu sicherneder Platz wäre sinnvoller und billiger gewesen.


    Dass es dabei genug Grund zum Demonstrieren gibt, ist keine Frage, das hat ja auch kaum jemand ernsthaft in Frage stellt. Die ritualisierte Randale hat damit aber wenig zu tun. Man trifft natürlich unfassbar die reichsten 8 Menschen in dem Man Kioskscheiben einschlägt, Cafés die Einrichtung wegtritt und normalen Leuten die Autos anzündet. Neben der Tatsache, dass das eben auch nicht auf einem höheren Niveau als Brandanschläge auf Flüchtlingsheime liegt, schadet man damit in erster Linie auch grundsätzlich richtigen Ideen der Linken - noch mehr als das schwachsinnige, aber friedlich demokratische Parteiprogramm der Linken. Am Ende scheitert dann die ganze Demo an ein paar Idioten. Da ist die Polizei in der Pflicht, entsprechend deeskalierend zu reagieren, aber das sagt sich natürlich erstmal auch leicht. Jetzt nur denen die Schuld in die Schuhe zu schieben geht an der Realität vorbei. Ähnliches gilt natürlich auch für den 1. Mai Randaletourismus und die ach so antikapitalistischen Schwachmaten, die Slime ihre glaubwürdige Reunion für Geld abkaufen, und danach am Kotti und rund ums SO den Leuten die Scheiben einschlagen und ebenfalls die Autos anzünden.


    Ansonsten: Politisch gesehen dürfte es bei diesem Gipfel in erster Linie um Schadensbegrenzung diverser politischer Trümmerhaufen gehen. Ein paar der Signale im Vorfeld des Gipfels waren ganz positiv.

  • Als das mit dem G20 Gipfel entschieden wurde, gab es noch die Olympiabewerbung.
    Man wollte deswegen, dass Hamburg in aller Munde ist. Nur doof, dass die Hamburger gar keine Olympischen Spiele haben wollen und dagegen abgestimmt haben.
    Den Gipfel haben sie trotzdem wie ein Furunkel am Arsch - nützt niemandem und ist im günstigsten Fall nur lästig.


    Die, die meinen zu wissen, was gut für uns ist, sind so abgehoben und von ihren Speichelleckern so abgeschirmt, dass da nie was Gutes bei raus kommt.
    Es geht doch wieder nur um Kapitalinteressen, also um die Interessen weniger, mächtiger Reicher und ihren Zuarbeitern. Nur wird man mit Steinen daran nichts ändern und sie geben der Polizei die Begründung dafür, das Demonstrationsrecht einzuschränken.


    G20 ist nur ein Feigenblatt, um G7 zu rechtfertigen und eigentlich nur eine Show-Veranstaltung.


    Was da beschlossen wird, könnte man auch ohne den ganzen Zirkus machen, denn irgendwelche Ergebnisse z.B. zur Bekämpfung von Fluchtursachen, erwarte ich nicht, denn schon die G7 haben es im Mai nicht geschafft, konkrete Hilfen zu beschließen. Es wird "bestenfalls" ein Bekenntnis zum freien Handel mit Einschränkungen raus springen und als Erfolg gefeiert werden.

  • ohne über hamburg groß was gelesen zu haben: miteinander reden ist oftmals eine gute sache, vor allem wenn man sich im grunde erstmal völlig fremd ist. das gilt für potenzielle oder tatsächliche konflikte in der nachbarschaft genauso wie unter den mächtigen der staatenlenker. natürlich muss es für viele absolut unerträglich sein diverse personen in seiner nahen umgebung zu wissen, proteste sind da natürlich angeraten.


    ich kann aber auch unterstreichen, aus der vergangenheit meine ich mich noch sehr genau zu erinnern, als der kapitalismus noch so richtig turbo war, in dne ersten jahren des jahrtausends, da wollten die g8ler die follower mit ins boot holen, irgendwie, damit sie sich schön gebauchpinselt fühlen und der g20 ist wohl genau das.


    was an der globalisierung gut und schlecht ist, da können wir auch gerne noch vertieft schreiben, das werde ich auch gerne aufgreifen. hab da ein sehr differenziertes bild. größtes problem beim welthandel sehe ich darin dass völlig absurde wertschöpfungsketten rund um den globus entstehen zu lasten der umwelt weil jeder scheiß 20x um die erde geschickt wird bis er ein konsumgut wird. von der jeans bis zum handy...

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • Zum Ort:
    Viel bekloppter kann man einen Ort nicht wählen. Die Messehallen liegen, wie schon erwähnt, genau neben dem Schanzenviertel, die linke Hochburg schlecthin in Deutschland. Das ist reine Provokation. Ebenso ist die Auswahl der Stadt total dämlich. Warum bitte eine Millionenstadt wie Hamburg? Der ganze Alltag der Menschen wird lahmgelegt. Sowas hätte genauso gut in einer ländlichen Region stattfinden können.


    Zu den Kosten:
    Das ist der pure Wahnsinn, wie viele Millionen Euro dort ausgegeben werden. Das Polizeiaufgebot, die Orga, die Straßensperrungen, die Hotel, die Messehallen usw. All das verschlingt Unmengen an Geld. Dazu noch die Kosten für Sachbeschädigungen, die durch autonome Volltrottel entstehen. Auch auf diesen Kosten bleibt der Steuerzahler sitzen. Nur weil igrendwelche Krawalltouristen meinen, Räuber und Gendarm spielen zu müssen. Da komme ich auch gleich zum nächsten Punkt....


    .. die Demonstranten:
    Da muss man differenzieren. Zwischen denjenigen, die friedlich gegen die Politik von Autokraten wie Erdogan, Putin und Trump oder der Situation auf der Welt protestieren wollen (was ich zu 100% unterstütze) und denjenigen, die einfach nur Randale machen. Dieser schwarze Block schreibt sich Humnanität, Menschlichkeit und Solidarität auf die Fahnen, zündet aber im gleichen Atemzug Autos von Bürgern an, verletzt und gefährdet Väter und Mütter, die bei der Polizei arbeiten und gefährden durch ihr Handeln die Gesundheit anderer Demoteilnehmer, die friedlich protestieren wollen. Diese Leute sind kein Stück besser als Nazis oder radikale Islamisten. Diese Menschen sind Terroristen und nichts anderes. Warum müssen die sich vermummen, wenn sie doch einfach nur protestieren wollen? Die Vermummung zeigt doch schon ganz klar, was deren Intention ist. Nämlich das, was man in diversen Medien sehen kann. Ich hab dafür keinerlei Verständnis und das macht mich unfassbar wütend. Mir fällt dazu eine nette Anekdote von Marc-Uwe Kling ein: Wieso schickt man nicht gewaltbereite Linksextremisten, Nazis oder Islamisten in eine große, unbewohnte Gegend wo sie sich die Köpfe einschlagen können, bis keiner mehr steht? Da gefährden sie nicht das Leben von anderen Menschen. Find ich eigentlich nicht schlecht.


    Zur Sinnhaftigkeit des Treffens:
    Puuuh, klar ist es bestimmt mal gut, wenn man sich an einen Tisch setzt und über diverse globale Themen spricht. Aber waurm nur die 20 größten Länder? Wieso nicht auch Länder, denen es ziemlich schlecht geht? Das wäre vielleicht produktiver. Ich bezweifle außerdem mal ganz stark, dass mit Trump und co Kompromisse getroffen werden können. Von daher wird dieses Treffen nur viel Geld kosten, aber keine wirklichen Lösungen oder Vorschläge präsentieren.


    Zum Abschluss noch ein Beitrag des Ankerherz Verlages, der meiner Meinung nach ins Schwarze trifft:
    Der Spielzeugladen in Eimsbüttel, dessen Scheiben eingeworfen wurden -
    liegt da eine Zentrale für Ungerechtigkeit? Die Kleinwagen, die in
    Altona brannten - wurden die von Finanzhaien gefahren? 111 verletzte
    Polizisten, Angriff auf die Wache von Altona, Wasserwerfereinsatz schon
    heute Morgen - Hamburg erlebt schlimme Stunden.
    Und hier beschweren
    sich Leute allen Ernstes über "Polizei-Gewalt" und vergleichen
    Polizisten mit "KZ-Aufsehern". Bei einer Demonstration, die "Welcome to hell" hieß, bei der "Krieg" angekündigt wurde und bei der sich tausende vermummten, hätte die Polizei "deeskalieren" müssen.
    Die Polizisten sind der Südenbock und jeder, der Polizisten verteidigt, ist "naiv" und "obrigkeitshörig."
    Nein: Wer so denkt, dem ist der moralische Kompass abhanden gekommen.
    Ihr tickt doch nicht richtig.


    Das Demonstrationsrecht ist das höchste Gut in einer Demokratie. In
    Hamburg gab es Demos, die ohne jeden Zwischenfall abliefen und kreativen
    Protest wie die 1000 GESTALTEN.
    Ich habe Polizisten gesehen, die hilfsbereit waren und sich mit
    Demo-Teilnehmern auf Selfies fotografieren ließen. Es waren Demos, auf
    denen es um Inhalte ging, nicht um Krawall-Tourismus.
    In Hamburg
    müsste auf viele wichtige Themen hingewiesen werden: das Elend der
    Flüchtlinge auf dem Mittelmeer, Armutsbekämpfung, Atomwaffen, es gibt so
    viele Krisen und einen Trump. Was passiert stattdessen?
    Blinde Gewalt, die ablenkt von den wahren Inhalten.


    Stefan Kruecken, Verlagsleitung Ankerherz

    Wir werden immer laut durch's Leben zieh'n, jeden Tag in jedem Jahr :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Hendrik91 ()

  • howard, guter punkt! dann findet das gleich bei all den kackpratzen statt die auch mal gerne im zentrum des geschehens stehen wollen :daumen:
    [achtung: nicht ganz ernst gemeint, aber ein körnchen wahrheit ist dran]

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • Ich habe gerade die Meldung bekommen, dass es elf schwerverletzten Demonstranten in Bahrenfeld gibt:
    Ich finde nur das hier:


    "Bahrenfeld: Elf Schwerverletzte bei Einsturz von Absperrgitter von Miriam Kraus
    Schwerer Unfall am Rondenbarg: Bei einer Konfrontation zwischen Polizisten und Demonstranten wurden heute Morgen elf Menschen schwer und drei leicht verletzt.
    Wie die Feuerwehr mitteilte, ereignete sich der Zwischenfall auf einem Betriebsgelände in Bahrenfeld. Mehrere Demonstranten lieferten sich offenbar eine Auseinandersetzung mit der Polizei. Beim Versuch, über eine Mauer zu klettern, stürzten mehrere Demonstranten aus circa vier Metern Höhe ab. Offenbar war ein Absperrgitter unter der Last der Personen eingebrochen". Quelle: MOPO


    Man kann nur hoffen, dass es den Demonstranten bald wieder besser geht und keine weiteren verletzt werden!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!

  • Registrierte Mitglieder haben die folgenden Vorteile:
  • ✔ kostenlose Mitgliedschaft
  • ✔ direkter Austausch mit anderen DTH-Fans
  • ✔ keine Werbung im Forum
  • ✔ neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • ✔ kostenlose Nutzung unseres Marktbereiches
  • ✔ eigene Konzertübersicht
  • ✔ und vieles mehr ...