Eine jahrelanger Lebensabschnitt ging bei mir dieses Jahr zu Ende. Trennung. Bevorstehender Umzug. Ich sanier(t)e mein Elternhaus. Sachen, die meiner Familie mal wichtig und wertvoll waren, werden zu Hauf auf den Müll geschmissen. Dingliche Erinnerungsstücke an ihr Leben und ihren Lebensinhalt verschwinden. Teilweise ohne sich groß über jedes Einzelstück Gedanken machen zu können, weil es einfach zu viele sind. Das mit den eigenen Händen meines Vaters und Großvaters erbaute Haus hat sie selbst überlebt. Es stand kalt, menschenleer, und durch die Zeit auch ziemlich dreckig dar. Der Garten verwildert. Kein Lachen, keine Liebe - Leere.
Geisterhaus ist ein Song, der mir beim Hören regelrecht weh getan hat. Ich musste versuchen, mich dabei abzulenken, um nicht zu genau auf den Text zu achten. Er traf so tief ins Schwarze und fuhr mir unter die Haut. Nicht nur symbolisch.
Inzwischen ist das Haus kaum noch wieder zu erkennen und vieles schon wieder sehr schön. Moderner.
Wichtiger sind jedoch die Freude, das Lachen und die Liebe, die hier wieder eingekehrt sind. Ein zuletzt trauriger Abschnitt ist vorbei, ein neuer kann beginnen. Auch dieser wird mal enden. Bis dahin ist das hier aber mein Haus, in dem ich alt werden und irgendwann sterben möchte und höre dabei gerne Geisterhaus.