Konzentrationslager

Also ich hab ja schon in einem andren Thread meine Gedanken über eine Klassenfahrt ins KZ hingeschrieben... nämlich dass ich es überhauot nicht gut, von der schule aus die todesorte von tausender menschen zu besichtigen, wei ein museum!!

Ich fühle mich dabei wie ein gaffender Tourist und finde es regelrecht makaber, dass solche KZs der Öffentlichkeit gezeigt werden, wo sich vielleicht andere Schüler auch noch drüber lustig machen...!!

Jeder weiß, was dort schreckliches geschehen ist und ich finde, man muss das nicht in allen Einzelheiten erfahren!!!! Man kann den Toten auch so gedenken !

PS: Wir fahren morgen ins KZ nach Dachau (Klassenfahrt)

hab mir jez ned alle beiträge durchgelesen nur den letzten aber ich finds höchst wichtig ins KZ zu fahren besonders für unsre ausländischen Mitbürger.

H, ich weiß nicht ich finds grad wichtig für Deutsche.
Und leute die sich über sowas lustig machen, und ich das sehe da muss ich einfach zu Hauen

ich verstehe einfach nicht, warum ihr alle der meinung seid, man muss gesehen haben wo und wie diese menschen umgebracht wurden. warum??

Um ihnen zu gedenken?? Dazu muss man sich nicht ihren todesort ansehen!!

Um zu begreifen was schreckliches geschehen ist?? Dazu muss man nicht alles haarklein gesehen haben, wer sich ein wenig mit der thematik befasst, dem wird auch ohne führung durch ein kz bewusst wie schrecklich das damals war.

Um abgeschreckt zu werden und zu wissen was in der deutschen vergangenheit geschehen ist?? Muss man dazu ein KZ gesehen haben? Muss man dazu den todesort anderer menschen begaffen? Ich denke nicht, man schaue sich ein paar Filme (z.B. der Untergang) an und jegliche 3.-reich-verherrlichende gedanken sind aus dem kopf gelöscht!!

Warum also veranstaltet man eine klassenfahrt ins KZ?? ich komm einfach nict hinter den psychologischen Nutzen dieses Ausflugs!!

Zitat

Original von Glückspiratin
ich verstehe einfach nicht, warum ihr alle der meinung seid, man muss gesehen haben wo und wie diese menschen umgebracht wurden. warum??

Um ihnen zu gedenken?? Dazu muss man sich nicht ihren todesort ansehen!!

Um zu begreifen was schreckliches geschehen ist?? Dazu muss man nicht alles haarklein gesehen haben, wer sich ein wenig mit der thematik befasst, dem wird auch ohne führung durch ein kz bewusst wie schrecklich das damals war.

Um abgeschreckt zu werden und zu wissen was in der deutschen vergangenheit geschehen ist?? Muss man dazu ein KZ gesehen haben? Muss man dazu den todesort anderer menschen begaffen? Ich denke nicht, man schaue sich ein paar Filme (z.B. der Untergang) an und jegliche 3.-reich-verherrlichende gedanken sind aus dem kopf gelöscht!!

Warum also veranstaltet man eine klassenfahrt ins KZ?? ich komm einfach nict hinter den psychologischen Nutzen dieses Ausflugs!!

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Der Untergang hat eigentlich genau gar nichts mit Konzentrationslagern zu tun, wenn du der Meinung bist könntest du dir genaus so gut eine Biografie über Himmler ansehen oder so, aber vielleicht hast du auch nur ein unpassendes Beispiel gewählt.
Filme wie: Kornblumenblau oder Holocaust - die Geschichte der Familie Weiss beschäftigen sich schon eher mit der Thematik Konzentrationslager.
Diverse Dokumentationen mit originalen Aufnahmen aus den damaligen Konzentrationslager wären aber wohl noch passender.

Worin der psychologische Nutzen liegt?
Dir wird versucht näher zu bringen, was damals passiert ist, ich glaube nicht das die tausenden Toten die dort ihr Ende fanden, wollen würden, dass die Überbleibsel der Konzentrationslager völlig zerstört werden, keine Gedenkstätten daraus gemacht werden und sie auch nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Da hätte auch nie ein ehemaliger KZ-Häftling ein Buch über seine Erinnerungen herausbringen dürfen.... es war den damals inhaftierten doch sicher ein Anliegen, der Welt zu zeigen wie furchtbar mit ihnen umgeganen wird, welche Ungerechtigkeit ihnen wiederfährt, damit ihnen geholfen wird bzw. das sich diese extreme Art von Unmenschlichkeit nie wieder wiederholt. Es gibt ja durchaus auch ehemalige KZ-Häftlinge, die sich an der Erhaltung diverser Gedenkstellen beteiligt haben bzw. beteiligen um den nachkommenden Generationen zu vermitteln, zu was Fremdenhass udgl. im weitesten Sinne führen kann.
Weiters gab/gibt es auch ehemalige Häftlinge die auch an Schulen gehen und den SchülerInnen von ihren Erlebnissen erzählen, da es ihnen ein Anliegen ist.

. für manche Leute mag es schlimmer sein eine KZ-Gedenkstelle zu besichtigen als ein Buch darüber zu lesen oder eine Dokumentation darüber zu sehen, aber ich kann dir versichern, es gibt Dokumentationen sowie Bücher, die das Grauen und die Unmenschlichkeit dieser Jahre genauso gut wiedergeben wie ein Besuch einer KZ-Gedenkstätte...

Prinzipiell ist das Thema 2ter Weltkrieg ja extrem umfangreich, du kannst dich mit Biografien von Opfern und Tätern befassen, mit Berichten von WiderstandskämperInnen, mit den damals zum Einsatz gekommen Kriegsmaschienen, der wirkungsvollen Propaganda usw.

Ein wirklich sehr gutes Buch, das sich mit dem Thema Konzentrationslager beschäftigt ist meiner Meinung nach, Trotzdem ja zum Leben sagen - Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager von Viktor Emil Frankl.
Da Frankl eben Psychologe war, konnte er durchaus Aufzeigen, wie diverse Verhaltensweisen von Opfern und Tätern zustande kamen, insofern ist es ein wirklich sehr interessantes Buch.
Wenn es um Berichte von KZ-Häftlingen geht, die ihre Erinnerungen so eindringlich niedergeschrieben haben, das jede Buchseite der blanke Horror ist, kann ich folgende empfehlen:
Auschwitz. Zeugnisse und Berichte von Hermann Langbein sowie Anus Mundi. Fünf Jahre Auschwitz von Wieslaw Kielar empfehlen.

Polsterzipfal
dem ist nichts hinzuzufügen!

Glückspiratin

ich glaube auch nicht das irgendein ehemaliger Häftling möchte das Vergessen wird WAS mit ihm und seiner Kameraden passiert ist!!

die meissten Überlebenden setzen sich noch heute für den erhalt dieser Gedenkstätten ein oder schreiben ein buch darüber. es gibt sicherlich auch überlebende die wollen das vergessen, haben solch ein KZ nie wieder betreten und schreiben kein buch. die kann ich genauso verstehen.

gibt auch 2 wirklich sehr gute filme die das veranschaulichen was damals passiert ist. komm grad aber auf keinen namen, von beiden nicht. wenn die mir einfallen schreib ich das nochmal hierrein. ich werd mal googeln gehen.

nur frag ich mich langsam was in 50 jahren sein wird, denn dann gibt es keine ehemaligen Häftlinge mehr.....................

Ich war mal im KZ Dachau von der Schule aus...

Es ging mir hinterher schon ziemlich beschissen und anderen leuten die mit da waren auch...
Ich kann einfach nicht verstehen, wie menschen so etwas tun können! Ich hoffe solche zeiten kommen nie wieder!

...

Okay, in gewisser Weise habt ihr Recht, von dieser Sichtweise habe ich das ganze noch nicht betrachtet...

Dennoch werde ich mich falsch fühlen wenn ich mir morgen das KZ anschaue... Aber wenn ich daran denke, dass die Menschen gewollt hätten dass jeder begreift und genau weiß was passiert ist, dann macht es für mich den Gednaken einer Klassenfahrt an den "Ort des Grauens" ein wenig erträglicher.

Ich selber wohn in nem Ort mit KZ, ich bin schon etliche male drin gewesen, hab an Trauerfeiern Teilgenommen(Mit Claudia Roth ne Kranz niderlegen und solche Sachen) und kenn dort jeden Winkel und jedes Eck. aber jedesmal wenn ich nur dran vorbeifahre gehts mir schlecht und irgendwas bedrückt mich. und wenn ich dann teilweise sehe wie Leute mit Screwdriver T-shirts rein gehen und Scheis Juden schrein(die noch dazu aus meinem Ort sind und es eigentlich besser wissen sollten) kommt mir echt das Kotzen. oder wenn wieder mal son Kreistagspolitiker sagt mann kann nicht verhindern das dort Neonazi Aufmärsche stattfinden dann ...************************** Der leiter der Gedenkstätte, netter Typ, kenn ich persönlich, will jetz aber gegensteuern und des ganze unter Denkmalschutz stellen lassen, dann können keine braunen Pseudo Skinheads dort ihre tollen treffen veranstalten

ich war bis jetzt zwei mal in buchenwald -beide male von der schule aus- und beide male hab ich mich immer irgendwie unwohl gefühl, jedoch war der zweite besuch für mich schlimmer, da wir, im gegensatz zum ersten mal, eine führung hatten und ich dinge mitbekommen hab, die mir bei ersten mal entgangen sind

ich finde es auf jeden fall wichtig, dass man diese kz erhält, denn leider gibt es immer noch viel zu viele die dolche dinge wie kz und alles andere was zu der damaligen zeit war verharmlosen

für meine seminarfacharbeit hab ich vor kurzem erst ein buch gelesen, dass "der kz-staat" hieß-an und für sich war es ein gutes buch, weil es dinge beleuchtete, die man sonst nicht so im detail erfährt, jedoch ist es nicht's für schwache nerven

ICh selber war schon mit der schule im KZ Buchenwald, wir hatten jeder spezielle aufgaben bekommen mit dennen wir uns auseinander setzen mussten und dadurch auch viel über das KZ gelernt.
Und wer sich über sowas lustig macht, ist doof, weil das ne ernste sache ist.

Okay, also ich fand unseren KZ-Besuch von minute zu Minute makaberer!!

Erstmal kommen wir da an und ich muss feststellen dass diese Gedenkstätte zu einem Touristentreffpunkt wurde... Schulklassen, genervte Lehrer aus allen möglichen ländern saßen vor dem Eingang rum.

Unsere Fremdenführerin war dann aber echt der Abschuss... Hat ihren auswendig gelernten Text ohne jegliche Gefühlsregung runtergerasselt, so nach dem Motto "Zu unserer Rechten sehen wir den Bunker, dahinter die rekonstruierten Baracken und links sehen wir das Gebäude mit den Gaskammern. Mein Name ist blablabla, ich werde euch heute hier herumführen, wenn ihr fragen habt könnt ihr fragen, fotos sind erlaubt"

Gut, etwas verwirrt darüber das Gaskammern etc am Anfang mal nur in einem Nebensatz erwähnt wurden, sind wir weitergelaufen... Die Fremdenführerin hat uns weiter in ihrem monotonen Tonfall irgendetwas erzählt, da kommt eine Frau auf uns zu, drückt meiner Freundin ihren Fotoapparat in die Hand und sagt"can you take a picture of me please?". dann stellt sie sich vor das eingangstor und grinst in die kamera... Sowas makaberes!!!

Im Laufe der Besichtigung ist meine Betroffenheit gewachsen, jedoch auch mein Hass auf manche der leute die da rumgelaufen sind. Jugendliche mit lauter Musik, die mit ihrem Handy Bilder von dne Informationstafeln wo über ehemalige gefangene berichtet wurde gemacht haben.

DAS finde ich richtig makaber, auch dass es mir so vorgekommen ist, dass diese Gedenkstätte zur Touristenattraktion gemacht wurde!!