Ich habe mir gerade die offiziellen Playlisten der verschiedenen Parteien angeschaut: (http://www.deezer.com/us/channels/bundestagswahl ), die das Ergebnis von mir lieferten (http://musik-o-mat.com )
Mit der Song-Auswahl bei der Linken und der Grünen kann ich sehr gut Leben .. (bis auf "Be Deutsch von Böhmermann / Pop-Nationalhymne der Grünen ! - Seit wann stehen die Grünen für die Verhöhnung von NS- bzw. Holocaust-Opfern?)
Bei der CDU musste ich eher schmunzeln: ja, die kleine Garage-Band aus Düsseldorf hat es mit TWD in ihre Playliste geschafft. YNWA (Gerry & co.) muss aber nicht sein (oder vielleicht doch - für Niederlagen und schwierige Zeiten )
Frage: War das nicht so, dass Hosen-Lieder NICHT für politische Zwecke benutzt / missbraucht werden sollten ???
Mich würde es interessieren, ob die Künstler überhaupt gefragt wurden, ob sie Teil einer "offiziellen" Partei-Playliste sein wollen (bei allen nicht nur bei der CDU). Es ist genauso wie bei Werbung oder einer Wahlkampagne! Hat irgendeine dieser Künstler jemals eine Unterstützungserklärung für in diesem Fall die CDU, ausgesprochen? Außerdem wurden die Parteien gebeten, Lieder zu nennen, die REPRÄSENTATIV für ihre Partei sind (CDU - traditionell, massentauglich, konservativ etc.). Ja, die Grenzen sind hier fließend aber trotzdem da gehören mMn. weder die Hosen noch die Ärzte in der CDU-Playliste!
Merkwürdig ist auch, dass auf der einen Seite Merkel sich persönlich bei Campi wegen Missbrauch von TWD (letzte Wahlsiegsparty) entschuldigt,aber dann das Lied trotzdem in die Playliste setzt. Anders wäre es, wenn es um die persönliche Playliste von Angela Merkel wäre. Das ist dann völlig in Ordnung, aber was nicht in Ordnung ist, ist eine "offizielle" Parteiplayliste zu veröffentlichen ohne Elaubnis der Künstler!
EDIT: und ein sehr kurzer Bericht zur Entstehung des Musik-o-mats: BENTO
Eine Analyse der Playlisten findet man bei laut.de.
Junge Leute zur Wahl zu animieren ist meistens eine gute Sache (was hier das Ziel des Musik-O-Mats ist). Was aber zeitgleich problematisch ist, ist die Tatsache, dass alle etablierten Parteien mitmachten, nur um Stimmen zu gewinnen, um bei jungen Menschen anzukommen und dabei die Künstler missbrauchten. Problematisch auch ist der Mangel an Kritik in der Presse (lustige Zeitvertreibung ja - aber ..). Kritik gibt es teilweise an der Songauswahl aber nicht am Musik-o-mat selbst und ob man das überhaupt maChen sollte. Super Marketing von Deezer
Und wie der Verfasser des Berichts auf laut.de sagte: eine Partei fehlt - die AfD. Diese Playlists hätte ich auch nur zu gerne gesehen!