Ein kleines bißchen Horrorschau

  • könnte natürlich sein, was hörnchen sagt - danke.


    ist dann aber insofern widersprüchlich, weil campino bei ALLEN songs erwähnung findet bei den credits, weil er ja alle texte schreibt. auch bei beiden alex-songs. da hätte man auch meurer beim text angeben können um es aufzuteilen.!?
    und für den gema-kack könnte man - wie auch sonst immer wieder - „frege, meurer/rohde“ angeben. bei beiden songs...


    ich meine auf OG und UFF steht „die toten hosen“ - also alle - als komponist bei den songs, wenn ich das korrekt im kopf habe. da würde das mit der gema dann zutreffen.

  • Vermutlich haben sie da gelernt, dass es ungünstig ist, nur die Band zu nennen, da kein Mensch weiß, wer wann zu der Band gehört hat.
    Welchen Anteil hat Trini?
    Ich glaube, man wollte es "etwas aufteilen, aber der Boss sollte am meisten haben".


    Der Drummer geht bei dem Thema meistens auch leer aus.

    NEIN :!:

  • Das ganze Haus für mich?
    Meine Freundin ist bis heute Abend bei ihrer Mutter, unser Untermieter auf Heimaturlaub in Tschechien, das Paar welches unter uns wohnt ebenfalls über die Feiertag verreist (zu den Eltern) und ganz unten die sind... öhm... ich glaub die sind sogar da. Aber selbst nicht unbedingt immer leise.
    Also die Zeit mal direkt genutzt und die "Ein kleines bisschen Horrorschau" in angenehmer LAUTstärke aufgelegt.
    Meine Fresse! Ich hab das gute Stück seit bestimmt zwei Jahre nicht mehr am Stück gehört. Allgemein habe ich Hosen die letzten drei, vier Jahre hauptsächlich auch Konzertbesuchen gehört.
    Aber heute Morgen, ich weiss nicht warum, musste es mal wieder sein.


    Weiter geht dann gleich mit der "125 Jahre Die Toten Hosen - Auf dem Kreuzzug ins Glück"...
    Alle Regler nach rechts! (Wenn's denn schonmal in diesem Ausmaß möglich ist.)


    :D

  • Ich habe mir mal die Frage gestellt, warum es ausgerechnet die Hosen geschafft haben so übergross zu werden... In den 80ern gab es unzählige Deutsch-Punkbands, die eine Zeit lang in etwa auf dem gleichen Level spielten.


    Das mag am Anfang an Trini gelegen haben, der einfach seltsame Ideen hatte und viel anriss. Das mag an ihrem bunten Erscheinungsbild gelegen haben, das sie unverkennbar machte. Das mag an Jochen gelegen haben, der von Anfang an versuchte die Band überall geschickt zu platzieren und vermarkten. Egal ob bei Biolek, Formel 1 oder Tatort - die Hosen tauchten früh überall auf. Das mag an Campino liegen, der ein Ausnahme-Frontmann ist, bis zum heutigen Tage, der mit seinem Schalk, seinem Charisma, seinem Talent zu texten und seiner Performance einfach einzigartig ist.


    Aber all das bingt nichts, wenn die Musik scheisse klingt. Oder eben durchschnittlich. Und da kommt der Faktor ins Spiel, der den Unterschied macht: KUDDEL! Seine ausgeklügelten Arrangements, die Feinheiten, die kleinen Dinge im Hintergrund, die abweichen von den üblichen verdächtigen Akkorden - Fills und Licks die man erstmal gar nicht bewusst wahrnimmt!
    Ich habe das um 1991/92 angefangen zu kapieren, als ich selber Gitarre spielen lernte. Davor konnte ich nur ein paar Powerchords und es klang schief, verstimmt und schlichtweg kacke - dann lernte ich ein paar echte Akkorde und konnte daduch schnell einige Hosen-Songs spielen und wähnte mich selber schon im Rock-Olymp... Aber ich merkte schnell; so richtig gut klang das bei mir nicht. Die Akkorde waren zwar dieselben, doch irgendwie klang das leer und fad - halt anders und 10000x schlechter. Etwas später merkte ich woran das lag. Es war das erwähnte Kuddel-Arrangement, das einfach zwingend war um das Level eines Songs von "ok/gut" zu "wow/fantastisch" zu transformieren.


    Das fing schon bei ersten Aufnahmen an - zB auf der "Opel Gang": Diese kleinen Melodiebögen im Hintergrund von "Reisefieber" oder "Wehende Fahnen", das seltsame Intro zu "Modestadt Düsseldorf". Aber auch in "Sekt oder Selters", "Warten auf dich" oder dem seltsam kaputten "Im Hafen ist Endstation" - es war einfach mehr da, es klang fetter und facettenreicher als Songs von anderen Punkrock-Bands. Deutlicher wurde es - sicher auch dank Wölli, der mit seinem Können ein weiteres wichtiges Mosaiksteichnchen in den Hosen-Sound einfügte; brillant was der Mann spielte (wäre ein Thema für sich) - auf der "Damenwahl": Das Arrangement in Songs wie "Freitag der 13." oder "Wort zum Sonntag" ist genial. Da wird songdienlich soviel Geniales gespielt, ohne durch protzige Soloeinlagen punkten zu wollen. Da passiert extrem viel im Hintergrund!


    Am deutlichsten hört man es auf den Alben "Horrorschau/Kreuzzug/Kauf mich & Opium" - sehr prägnant und auffallend beim Überhit "Hier kommt Alex/Bye bye Alex", das mir - und das liegt wohl an der Genialität der Aufnahme und des Arrangements - bis heute, nach 31 Jahren, nie verleidet ist.
    Auch da passiert soviel fernab von den einfachen Akkorden, die das Grundgerüst des Songs sind: Dm - B - C - G ist keine Meisterleistung. Aber was da alles reingespielt wird - und das live sogar reproduzierbar - ist einfach göttlich. Auch in "Mehr davon", das am Schluss ein Krach deluxe ist, ein Wirrwarr an Gitarrenklängen, die man aber eben nicht unterteilen kann in Lead- und Rhythmusgitarre, sondern eine Verschmelzung der Instrumente - genial. Das Intro zu "Musterbeispiel"; unfassbar... Dann das schneidende Riff und zack - volle Power.
    Mir fällt auch "Sein oder Nichtsein" ein - dieses verzweifelt-kraftvolle Gitarrenlick im Hintergrund, kaum wahrnhembar, während "..was würde wohl morgen in der Zeitung stehen, gewiss nicht viel - nicht über ihn.."! Das ist fantastisch... Man hört es nicht wirklich bewusst, aber wäre es nicht da, würde was fehlen, würde es gewöhnlicher klingen.


    Oder auch zuletzt in "Lass los"... Das Riff, aber auch was im Refrain da im Hintergrund passiert - und das brachten die Hosen schon ab Mitte der 80er. Was wären die Songs ohne das ausgefeilte, melodische und songdienliche Arrangement von Kuddel? Was wären die Hosen ohne sein überdurchschnittliches Zutun?


    Kuddel - natürlich in Kombination mit den anderen - hat den Unterschied gemacht! Er hat den Sound der Hosen gestaltet und dank seinen Ideen haben sich die Hosen - bis heute - abgehoben von anderen Bands. Auch aktuell: All diese Donots, FSF oder Broilers - denen fehlt das! Die Songs klingen zwar laut und aufgemotzt, aber passieren tut da wenig, weswegen sie weitaus gewöhnlicher sind als die Hosen schon vor über 30 Jahren.


    Campino kann live Kuddels Einlagen noch so abtun - zB das wunderbare Intro zu "Wort zum Sonntag" - aber Kuddel war es, der den Hosen einen Vorteil und Vorsprung gegenüber anderen (Punk-) Bands gebracht hat.

  • Du schreibst mal wieder zu viel. :D:D
    Einerseits stimme ich Dir zu, was Kuddel betrifft, immer wieder geile Ideen, tolle Songs, aber andererseits ist für mich das grösste Alleinstellungsmerkmal der Band immer noch die Stimme von Campino. Er hat einfach was, was kein anderer dieser sogenannten Punksänger hat, ok vielleicht noch Mike Ness. Campino hat einfach 'ne Stimme, die mich begeistert, einerseits dreckig, laut und gemein, andererseits voller Soul, Gefühl und Melodie. (Geisterhaus, Nur zu Besuch usw.) Es ist einfach die Klangfarbe, fast jede andere Punkband wäre mit 'nem anderen Sänger besser, die Hosen? Nie im Leben. Ist meine persönliche Meinung, und wirklich nur subjektiv. Auf zur Diskussion.


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
    Und wir haben keine Zeit für Schlaf

  • andererseits ist für mich das grösste Alleinstellungsmerkmal der Band immer noch die Stimme von Campino. Er hat einfach was, was kein anderer dieser sogenannten Punksänger hat, ok vielleicht noch Mike Ness. Campino hat einfach 'ne Stimme, die mich begeistert, einerseits dreckig, laut und gemein, andererseits voller Soul, Gefühl und Melodie. (Geisterhaus, Nur zu Besuch usw.)


    Gegen Campino spricht, dass er meiner Meinung nach seit der Opium anders singt als davor - das fing schon um 1991 an; weg von diesem Rotzigen, das vor allem auf der "Roten Rosen"-Scheibe imposant-genial war - sehr kehlig gesungen! Wohl um seine Stimme zu schonen nach dem Stimmbandanriss um 1989, hat er die Gesangstechnik verändert - weg von diesem Rotzigen/Kehligen, hin zu dem Gepressten, so wie das Marius Müller Westerhagen macht. Und das finde ich schrecklich. In etwa zu Opium-Zeiten, vielleicht etwas vorher, kam auch dieses "Flüstern" dazu - ebenfalls schrecklich. Campinos GESANG - nicht seine Texte oder Performance - ist seit über 20 Jahren ziemlich bescheiden, wurde auch immer nasaler! Und bis 1986/87 war Campino gesanglich auch nicht überragend. Natürlich besser als andere Sänger des Genres, aber in erster Linie war Campino zwischen 1986/87 und 1990 sensationell!


    Mike Ness - so gerne ich SD höre - finde ich grausam monoton und deswegen häufig auch langweilig.


    Kuddel hingegen liefert bis heute sensationelles Zeugs ab - wie angemerkt meine ich damit nicht das Offensichtliche, das was man sofort hört - sondern eben die Arrangements im Hintergrund, die songdienlich un dhäufig gar unbemerkt beigefügt werden und so eine bekannte Akkordabfolge komplett anders klingen lassen. Auch in "Unter den Wolken"!

  • Sehe ich genauso, Kuddel zeichnet den Sound der Hosen entscheidend aus. Diese kleinen Verspielheiten wie Maik aufzählt sind Gold wert - klein und unscheinbar, aber essenziell.

  • Ich seh' es auch, dass Campino natürlich altert, seine Stimme früher, wie bei jedem Sänger, noch besser war. Mir gefällt einfach seine Klangfarbe (genauso wie bei Mike Ness), ist aber ganz klar Geschmackssache. Live ist natürlich nochmal anders, da ist nicht mehr viel da. Bin trotzdem der Meinung, dass die Hosen nie da wären wo sie sind wenn sie 'nen anderen Sänger hätten.
    Ich will auch Kuddel's Spiel überhaupt nicht schmälern, aber ein Gitarrist ist leichter auszutauschen als ein Sänger. Behaupte ich jetzt einfach mal.


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  • fast jede andere Punkband wäre mit 'nem anderen Sänger besser,


    Steile These, aber da ist natürlich auch Subjektivität im Spiel.


    Ich könnte mir aber bspw. die Ramones, Bad Religion, NOFX, The Clash, Rancid, um mal bekannte Namen zu nennen, auch nicht mit anderen Sängern vorstellen; noch extremer wird das bei für mich bei EA80 oder allen Bands, in denen Jens Rachut gesungen hat (Dackelblut, Blumen am Arsch der Hölle, Angeschissen...). Je härter das Ganze wird, desto beliebiger wird es allerdings auch... wenn ich an Discharge oder gar Crust-Bands oder meinetwegen auch die drölfzigste Klischee-Deutschpunk-Band denke, dann sind die Sänger da schon oft ersetzbar.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

    Einmal editiert, zuletzt von DTH_HB_86 ()

  • Nimm' doch nicht alles so wörtlich :D , ich hab' die drölfzigste Klischee-Deutschpunk-Bands gemeint. Kenne mich im Punk viel zu wenig aus, und auch das mit dem Gitarristen austauschen wird mir gleich um die Ohren fliegen. (so wie ich Mike kenne :D ) Ist aber auch egal, ist einfach meine subjektive Meinung.


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  • Nimm' doch nicht alles so wörtlich , ich hab' die drölfzigste Klischee-Deutschpunk-Bands gemeint.


    Hab ich ja auch so angenommen, daher kam meine (eingeschränkte) Zustimmung am Ende ja schon noch ;)
    Aber Pedanterie liegt mir leider im Blut. Sagt man mir jedenfalls gelegentlich. :D

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    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Ich würde mal sagen, nachdem Wölli dazu kam, Kuddel sich nochmal weiterentwickelt hatte und - vielleicht auch dank dem "cleaneren" Gesang auf Damenwahl 1986, wo Campi seine Stimme mehr zu kontrollieren lernte - Campino richtig abdrückte um 1987/88/89/90, hatten wir die PERFEKTEN Hosen, wo alles bestens harmonierte. Auch Andi und Breiti wurden besser (Andi legte zB mit "180 Grad" eine geile Basslinie vor) und alles in sich war stimmig. In der Phase war JEDER wichtig - aber es begann ja schon zuvor. Und ich denke mal, da war Kuddel schon herausragend und stimmlich hätte man einen Campino 1982/83/84 ersetzen können.


    und auch das mit dem Gitarristen austauschen wird mir gleich um die Ohren fliegen. (so wie ich Mike kenne :D )


    :D Den Steilpass muss ich ja aufnehmen, beschränke mich aber auf nur zwei Gitarristen... Ist in der Tat so: Ritchie Blackmore von Deep Purple... Mit ihm: Topalben, ohne ihn alles sehr mässig! Er machte den Sound von Deep Purple aus! Während man Sänger - sogar den mächtigen Ian Gillan 1973 - ersetzen konnte, wurden DP irrelevant, nachdem Blackmore 1975 die Band verliess - und auch nach der 1984er-Reunion wieder 1993/94.


    Ebenso Pink Floyd: Was wäre die Band ohne David Gilmours sensationelles Gitarrenspiel? Den kann man nicht ersetzen! Geht nicht. Es ist ja nicht nur was gespielt wird - denn nachspielen kann das jeder... Sondern eben die zündenden Ideen. Und da ist ein Kuddel unverzichtbar bei den Hosen. Auch weil die Band weiss, dass sie sich auf ihn verlassen kann. Wäre er nicht da - das gilt natürlich auch für Campino - würde die Band unsicherer agieren.

  • Hab' auch sofort an Ritchie gedacht :D , aber Ritchie ist natürlich auch ein Übergitarrist mit einem ganz eigenen Stil, damit kann man jetzt Kuddel nicht unbedingt vergleichen. Sind aber auch ganz andere Musikrichtungen, oder?
    Edit: Und Floyd wären mit jedem x-beliebigem Sänger sofort nochmal um Klassen besser (wieder so 'ne steile These) und ohne Gilmour um mindestens genauso viele Klassen schlechter.
    Und Sänger ersetzen? Siehe Bon Scott, aber da sind wir zwei uns auf jeden Fall einig.


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    3 Mal editiert, zuletzt von BZBE89 ()

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