Die besten Momente aus Hosen-Songs

  • Ich als alter Listen-Heini habe mich mal wieder an einer versucht, dieses mal vielleicht ein bisschen nerdy - aber ich wäre wirklich gespannt, was andere für besondere Momente innerhalb von Hosen-Songs abgespeichert haben. Hier ist meine Top 10:


    Übergang „All die ganzen Jahre“ / „Sein oder Nichtsein

    Ein flammendes Plädoyer für
    die Kraft einer Album-Dramaturgie in Zeiten von musikalischer Fragmentierung.
    Die beiden Songs gehen wunderbar ineinander über, ein Spannungsteppich, der den
    Fatalismus beider Song perfekt verbindet. Noch immer versetzt mich diese Stelle
    zurück in die Kindheit, als ich die beiden Songs auf einem geliehenen Mixtape
    für mich entdeckt habe.


    Seelentherapie": Der Seufzer, ehe das Schlagzeug lospeitscht
    Seelentherapie“ ist nicht nur ein großartiger Song,
    sondern auch einer mit dieser ganz besonders dichten Hosen-Atmosphäre. Großartiges
    Intro, das nur auf diesen kraftvollen Moment hinarbeitet, wenn Campino ins
    Mikro seufzt und der Song komplett von der Leine gelassen wird.


    Der Froschkönig“: Der Tom-Fill im zweiten Refrain

    Wöllis Schlagzeugspiel auf der
    „Opium“ ist für mich sein bestes. Und auch wenn ich den „Froschkönig“ jetzt
    nicht permanent höre, so freue ich mich doch jedes Mal ganz besonders über den
    Fill im zweiten Refrain (nach „…hat uns blind gemacht“) – die Toms ballern hier
    herrlich im Verbund mit der Snare.


    Sein oder Nichtsein“: Die Bridge im zweiten Refrain
    Und noch einmal „Sein oder Nichtsein“: Dieses Mal die
    Bridge im zweiten Refrain, auf die ich mich jedes Mal freue: „Doch er weiß, irgendwann
    gelingt die Flucht, und dann setzt er sich doch noch ab“ hebt die Strophe auf ein
    neues, noch kaputteres Level, Campino wirft alles rein. Großartig!


    Das Intro von „Helden und Diebe

    Dass sich die Hosen live so an
    einem ihrer stärksten Intros vergangen haben, ist fast nicht zu entschuldigen.
    Klar, die Message des Songs bleibt von der Kastration unbenommen, aber der Song
    an sich verliert dadurch die volle Stärke seiner fantastischen Atmosphäre und
    musikalischen Dramaturgie. Gerade der Moment, bevor die Base Drum einsetzt und
    davor die Gitarre spannungsgeladene „Jauler“ abfeuert, ist für mich immer
    wieder großes Kino!


    „Ich wach nachts auf…“ in „Alles passiert

    Noch immer liebe ich den Song
    sehr, da er musikalisch in jeder Sekunde für mich die richtige Entscheidung
    trifft. Das macht das Lied natürlich sehr glatt, schmälert aber meinen
    Hörgenuss nicht im Geringsten. Der hier im Forum schon öfters zitierte Moment „Ich
    wach nachts auf und denk an dich, und weiß genau, du denkst auch an mich“ ist
    für mich noch immer nicht kaputtgehört und funktioniert immer wieder: Klare
    Worte, die im Gegensatz zum ansonsten sehr gewollt metaphorischen Text stehen
    und dadurch viel stärker wirken. Ein wunderbarer Moment!


    Der Urschrei im Intro von „Hier kommt Alex

    Hier ähnelt sich der Moment
    dem aus der „Seelentherapie“: Ins Crescendo rein des Intros kotzt Campino einen
    markerschütternden Schrei rein und läutet das Gitarren-Intro ein. In dieser
    Konstellation hat der Song nichts von seiner ursprünglichen Kraft verloren und
    der Sound und die Produktion ist auch 2018 noch fantastisch anzuhören! Einer
    meiner ersten Hosen-Songs, aber definitiv auch einer, der seine Qualitäten
    nicht aus nostalgischer Verklärung zieht!


    Die Zeile „Auch wenn ich euch manchmal vermiss‘ – es ist gut wie’s war,
    und es ist, wie’s ist“ aus „Wir bleiben stumm

    Ein wunderbarer Song über das
    Entwachsen aus alten Verbindungen. Die oben genannte Zeile ist dabei die
    Versöhnung trotz der ziemlich harschen Abrechnung mit alten Freundschaften. Ein
    Lektüre-Tipp dazu: „Alte Freunde“ von John Niven.


    Der Pre-Refrain in „Mehr davon

    Mehr davon“ ist ein
    Gesamtkunstwerk – und doch genieße ich immer wieder aufs Neue besonders die
    Brücke zum Refrain, wenn die Hi-Hat einsetzt und Campino bereits in völliger Zerrissenheit
    „Gib mir mehr“ ausspuckt.


    Das Solo in „Leben ist tödlich
    Leben ist tödlich“ ist ein bärenstarkes Brett – mit dem
    perfekten Solo-Part, in dem Gitarre und Schlagzeug großartig harmonieren.
    Ähnlich gut ist das in „Alles mit nach Hause“ gelungen, auch wenn bei Letzterem
    durch das Schlagzeugspiel das Tempo ziemlich verschleppt wird, während in „Leben
    ist tödlich“ das Tempo perfekt gehalten wird.


  • genau SO sieht's aus!


    Es müsste immer Musik da sein.
    Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.
    Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.

  • Sehr geile Momente dabei, die ich ganz genauso empfinde.


    Der Übergang von All die ganzen Jahre zu Sein oder Nichtsein ist wirklich großartig und wirkt heute in der Tat fast anachronistisch durch die von dir erwähnte Fragmentierung.


    Der Seufzer in Seelentherapie... ach, eigentlich kann ich fast alle beschriebenen Punkte so unterschreiben.


    Eine Kleinigkeit nur, die ich auch erst nach über 20 Jahren realisiert habe: der Schrei vor Hier kommt Alex ist von Kuddel ;)

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • "Ich wach nachts auf" (Alles passiert), den Seufzer nach dem auch zu nennenden Bockstarken "So ganz alleine bist du nicht, weil es auch mir genauso geht" in "Seelentherapie" und das "Auch wen nich uns manchmal vermiss, es war gut wies war - und es ist gut wies ist" hätt ich auch aufgeführt - da scheinen wir ähnlihc zu ticken.


    Mache die Tage auch mal ne Liste!

    "Mit 15 schrieben wir noch Parolen an die Wand,
    die keiner von uns damals...so ganz genau verstand."

  • Da denkt man immer, nur man selber ist so verrückt und verliebt sich auf ewig in bestimmte Stellen, Zeilen und Momente von Liedern. und dann kommt meijel und beschreibt genau diese heiligen intimen Momente auf den Punkt. Ich unterschreibe alles, was du aufgezählt hast, gerade die beiden Punkte zu Sein oder Nichtsein habe ich tatsächlich gestern noch genau so gespürt und genossen, als ich sie auf Kopfhörer gehört habe. Weitere Songs, die mir auf die Schnelle einfallen mit solchen Momenten sind "Ins Meer" und Was zählt und ein schritt zuviel.

  • Da denkt man immer, nur man selber ist so verrückt und verliebt sich auf ewig in bestimmte Stellen, Zeilen und Momente von Liedern.


    sogar einzelne silben! :)


    Es müsste immer Musik da sein.
    Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.
    Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.

  • Weiterer ewiger gänsehautmoment in "der Pessimist":der part "und wenn am abend die stille all das geschwätz besiegt...".das ist textlich wie musikalisch ein so perfekter, brodelnder moment kurz vorm letzten explodierenden refrain.mega!

  • Weiterer ewiger gänsehautmoment in "der Pessimist":der part "und wenn am abend die stille all das geschwätz besiegt...".das ist textlich wie musikalisch ein so perfekter, brodelnder moment kurz vorm letzten explodierenden refrain.mega!

    Genau deshalb habe ich den Thread aufgemacht, um solche Momente zu entdecken, die ich selber nicht auf dem Schirm habe! "Pessimist" ist ein Song, der bei mir immer ein bisschen unter dem Radar läuft, der aber absolut spitze ist - genau wie die von dir genannte Passage!

  • Die Elemente von "Alles passiert" und "Wir bleiben Stumm" unterschreibe ich dir sofort, bei letzterem gehört für mich auch noch die "und als der Spaß vorbei ist..." Textzeile dazu. Sind ohnehin zwei meiner Lieblingssongs der Hosen.

  • teile einiger dieser genannten momente...


    zusätzlich:


    bei ertrinken wenn die instrumente ausklingen und nur noch der schlagzeugbeat zu hören ist und campino einsetzt "wohin gehn gedanken..."


    bei pessimist was ewiggestriger schon angesprochen hat, aber dazu noch zusätzlich: "und im kopf den impuls: es gibt nichts zu verlieren", so treffend diese zeile, und so wirkungsvoll umgesetzt. grandios!


    ich merke ich muss die IaS wieder öfter hören, was ein geiles album, welches ich erst mit der zeit wirklich lieben gelernt habe.


    armee der verlierer (live): die stelle am anfang wenn die giatrre einsetzt. ist für mich immer so eine art vorfreude auf das was dann kommt... mein lieblingshosensong aus der anfangszeit der hosen


    im meer: "es war ein dummer fluchtversuch, nur um von seiner insel zu kommen" und dann der übergang in den agressiveren part. :daumen:


    sekt oder selters: hat einfach eins der geilsten intros der hosen! wer pfeifft da nicht mit? :P


    und noch viel mehr was mir jetzt nicht einfällt. werde das noch mal ergänzen.

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