Echo 12.04.2018 Messe Berlin

  • @binda: ich finde den Echo auch völlig unnütz, aber es ist ja nun seit jeher nicht die Politik der Band gewesen, solchen Schrott-Preisverleihungen einfach fern zu bleiben. Und wenn man da schon hingeht, dann finde ich es absolut begrüßenswert, wenn man inhaltlich etwas beiträgt.


    Rantanplan: war mir bis dato nicht bekannt, finde ich aber völlig (!) daneben von Marteria. Bushido halte ich für inhaltlich ebensowenig tragbar wie die 2 Pfeifen, um die es hier gerade primär geht (ich erinnere mich gerade insbesondere an eine Zeile, die "f*ck* das Grundgesetz" lautet...).

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • @pillermaik Wie gesagt, halte ich den Echo generell für überflüssig. Weshalb ich auch die deutliche Kritik des musikexpress so abgefeiert habe. Das ist eine obsolete Veranstaltung. Aus diesem Grund sollten die Hosen schon mal generell überlegen dort hinzugehen. Und dann auch noch auf ein Thema anzuspringen, was gerade durch die Medien so aufgebläht wurde, muss eben nicht sein. Meine Sorge ist einfach dass das zu populistisch ist. Die Grundsätze von Campino sind mir bekannt, da brauche ich so eine Ansage auf solchen Veranstaltungen nicht.


    Du nicht, bist ja auch ein Fan... Andere schon!! Wie wir seit spätetens 2012 wissen, hören Menschen Hosen die keine Ahnung davon haben, wofür die Band einsteht! Da ist es wichtig, dass Campino diese Bühne nutzt - ECHO gucken die unterschiedlichsten Leute mit Interesse an den unterschiedlichsten Genres, es ist ja keine "Die Toten Hosen-Show". Insofern war da Campinos courage top!
    Wir hier im Forum haben um 2012/13 immer gefordert, dass die Band Stellung bezieht und man "Europa" als Single auskoppeln soll, als Statement und Positionierung. Nun nutzt Campino diese Bühne - und es ist wieder nicht recht? Es ist ja nicht wie 1993 - 1996, wo Campino in jeder TV-Show sass und man einen Campino-Overkill hatte, selbst als Fan. Wo taucht er denn heute noch gross auf, wo man ihn auch als NICHT-FAN wahrnimmt und es nicht um Fussball oder die neue Platte geht?


    Ich persönlich bin sowieso für eine Absetzung des ECHO - habe ich schon 2, 3x erwähnt!


    Der Preis richtet sich nach Verkaufszahlen und je nach Strömungen werden da Künstler an die Oberfläche gespült, die eigentlich besser hätten absaufen sollten, karrieretechnisch. Wenn nun antisemitisches Gedankengut in den Kinderzimmern angekommen ist - und das ist es - ist diese Diskussion wichtig, damit Mütter & Väter vielleicht mal gucken, was ihre Kids da so hören, warum sie sich (vielleicht) verändern und wie man dagegen angehen kann... Dafür braucht es Stimmen, die auf die Problematik aufmerksam machen... Und tut das keiner, verkaufen sich seltsame Gedanken in Form von Texten und Musik halt so sensationell, dass beim ECHO dann eben solche Typen wie Kollegah und Farid ausgezeichnet werden. Das ist einem Rechtsrutsch zuzuschreiben - und solange der anhält muss man sich die Frage stellen, ob die Bühne des ECHO für solche Künstler sein muss oder eben nicht. Oder - und das wird jetzt durch die Diskussion um Campinos Rede - ob die Bestimmungen geändert werden.

  • Das finde ich auch sehr wichtig zu unterscheiden: Ich brauch auch keine Bestätigung von Campino, um gegen Rechts zu sein. Ebenso um meine Position in der Debatte hier zu haben. Aber Campino erreicht nunmal wahnsinnig viele Menschen, die in ihrem Weltbild und ihren Einstellungen noch nicht gefestigt sind. Und daher find ichs klasse, dass er sich da einbringt und Position bezieht. Wenn ein Pubertierender das jetzt sieht findet ers vielleicht uncool - aber er nimmt die Kollegah-Position eben nicht mehr als Normalzustand wahr, sondern als etwas, was Gegenwind kriegt. Und wenns gut läuft denkt er deswegen mal selbst offen drüber nach, wie er nach Hören beider Positionen die Texte selbst findet.
    Und eben das is sauwichtig, deswegen feier ich das Position beziehen. Nicht weil Campi immer Recht hätte. Weil er zum Überdenken von trendigen aber bedenklichen Praktiken anregt, wie übrigens auch schon bei Böhmermann.


    (Deswegen platzt mir immer der Kopf, wenn jemand meint, er würde die Mainstreamposition nachplappern. Guckt doch mal, was er gerade für Disse abkriegt aus dem Rapmilieu, kann mir doch keiner erzählen, dass das bequem sei.)

    "Mit 15 schrieben wir noch Parolen an die Wand,
    die keiner von uns damals...so ganz genau verstand."

  • Die Grundsätze von Campino sind mir bekannt, da brauche ich so eine Ansage auf solchen Veranstaltungen nicht.


    Klar sind uns seine Ansichten bekannt, aber da hat er hier eben die Möglichkeit ein anderes Publikum zu erreichen. Kann man natürlich streiten ob das die richtige Sendung ist, ok. Aber wichtig ist das allemal. Ich war mit meiner Frau ein paar Tage in Frankreich, und das erste, was ich hier von meinen Nachbarn hinter der Hecke höre ist ein Gespräch zwischen Opa und Enkel (ca. 2 Jahre):
    O: Na Simon wie ist's im Kindergarten?
    E: Gut, ich hab' auch 'nen Freund
    O: Oh toll, wie heißt er denn?
    E: Onur.
    O: Onur? Das gefällt mir aber gar nicht. Ist das ein Türke?
    Noch Fragen? Natürlich ist es wichtig seine Klappe aufzumachen. Und zwar wo's nur irgendwie möglich ist. Ob das schlecht ankommt, ob's die Medien verdrehen? Scheissegal.


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
    Und wir haben keine Zeit für Schlaf

  • Aber das ist doch auch das, was schon genau so lange kritisiert wird, wie die Hosen da hin gehen. Und das darf man doch auch noch weiterhin kritisieren, oder nicht?

    Klar, aber diese Grundsatzkritik kann man ja losgelöst von dem Statement betrachten.
    Die Stelle die du von mir zitierst, wirkt übrigens ohne den Folgesatz sinnentstellt; ohne den zweiten Satz liest sich das wie ein "lass die doch machen was sie wollen". Ich sage ja selbst, dass ich diese Art von Veranstaltung nicht mag, aber WENN man da schon hingeht, dann ist so eine klare Kante begrüßenswert.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Rantanplan: war mir bis dato nicht bekannt, finde ich aber völlig (!) daneben von Marteria. Bushido halte ich für inhaltlich ebensowenig tragbar wie die 2 Pfeifen, um die es hier gerade primär geht (ich erinnere mich gerade insbesondere an eine Zeile, die "f*ck* das Grundgesetz" lautet...).

    Leider gibts das Lied nicht auf Youtube, aber wer sich dafür interessiert evtl über Spotify, ist zu finden auf dem Album "Cla$$ic".


    Textlich ist es zwar von Marterias Part nicht unter der Gürtellinie, aber es geht mir persönlich eben darum, mit "wem", in diesem Fall Bushido, er das Lied aufgenommen hat.

  • ...er hat doch was wesentliches beigetragen, indem er die rede gehalten hat... das ist eine reaktion! was wiederum eine diskussion losgetreten hat!


    kopf einziehen mit fadenscheinigen aussagen wie damals bei „europa“ kann man verurteilen! die wollten um 2012/13 fischermässig alles mitnehmen. wie wir seit ldn, bzw. schon etwas davor, wissen, funktioniert die band gegenwärtig wieder weniger massentauglich.


  • Quelle. BAP @ Fb

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Naja, die Antwort war ja damals folgende: "Wir glauben nicht, dass wir zu der gegenwärtigen Diskussion über das Schicksal und den Umgang mit Flüchtlingen etwas Wesentliches beitragen könnten, wenn wir “Europa” als Single herausbringen würden." Dann könnte man genauso die Frage stellen wieso man denn jetzt glauben sollte, dass man mit er Aussage was Wesentliches zur Debatte betragen könnte?

    Zur Wesentlichkeit: Gab es überhaupt irgendeinen anderen Beitrag mit grösserer Wirkung auf die Debatte als der von Campino!?
    Zum Zusammenhang mit 2012/13: Du kannst doch nicht die Teilnahmslosigkeit damals (wenn ich dich richtig verstehe) kritisieren und dann als Argument nehmen, konsequenterweise jetzt auch die Klappe zu halten. ?(

    "Mit 15 schrieben wir noch Parolen an die Wand,
    die keiner von uns damals...so ganz genau verstand."

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