Von Top zu Flop: Bands


  • Dann muß ich leider sagen, Faith No More:


    Diese Euphorie hielt lange an, und als dann die Albumankündigung kam, wurde diese nochmal angefeuert.
    Dann kam es raus, und was soll ich sagen, ich war enttäuscht., Hat mich nicht wirklich gepackt, dachte das kommt mit mehrmaligen hören, aber hat bis heute nicht funktioniert. leider :(
    Dadurch hat sich insgesamt mein Gefühl für diese Überband leider auch verändert..
    Ich sollte vielleicht dem Album bzw der Band nochmal ne Chance geben.. ?(;)


    unbedingt! für mich nach wie vor das großartigste comeback aller zeiten.
    (btw, mit dem nebenprojekt dead cross haben patton, lombardo und co. noch einen neuen krassen song rausgehauen damit ihre gigs nahe an eine stunde heranreichen)

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • [quote='Zumschwein',index.php?page=Thread&postID=439106#post439106I
    Sportfreunde Stiller. Die ersten beiden Alben fand ich richtig stark, finde sie auch immer noch gut, höre sie gerne. Dieses unperfekte, der schiefe Gesang, das war anfangs alles sehr authentisch. Die Konzerte in den frühen 2000ern waren super, schönes Publikum, viel Bewegung, Band mit viel Spaß dabei.
    Danach kam das eklige Angebiedere an das Massenpublikum, nur noch Schnulzen und Balladen. Entsprechend hat sich auch das Publikum gewandelt, nur noch Pärchen, die da rumschmusen und sich verliebt anschauen, keine Stimmung mehr. Echt schade, wie die das (für mich gesehen) gegen den Baum gefahren haben. Rein finanziell ist es sich wohl ausgegangen, die Konzerte sind voll, die Lieder verkaufen sich. Nur eben ohne mich :)[/quote]


    Deine Analyse ist richtig, aber verkaufen tut sich der neue Schrott wohl nicht so:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…Stiller/Diskografie#Alben

    Don't feed the fanboys.


    "Wenn Eltern sich freuen, dass ihre Kinder zu unseren Konzerten kommen, höre ich auf"
    Campino

  • Ohne es groß zu kommentieren fallen mir spontan ein:
    Beatsteaks
    Die Ärzte
    Sportfreunde Stiller
    Wir sind Helden
    Massendefekt
    Senore Matze Rossi (nicht direkt Flop, aber viel schwächer als früher).


    Jupiter Jones (v.a. nach dem Weggang von Nicholas Müller)

    04.06.04 Rock im Park/ 11.12.04 FFM/ 27.05.05 Würzburg/ 13.08.05 Open Flair/ 10.09.05 Düsseldorf/ 06.06.08 Rock im Park/ 26.12.08 FFM/ 12.05.09 Bamberg/ 09.08.09 Taubertal/ 23.08.09 Highfield/ 19.12.09 Düsseldorf/ 02.06.12 Rock im Park/ 18.11.12 FFM/ 20.07.13 Schweinfurt/ 12.10.13 Düsseldorf/ 06.06.15 Rock im Park / 02.06.17 Rock im Park/ 09.07.17 Ludwigsburg/ 01.12.17 FFM/ 20.05.18 Braunschweig /25.06.22 Düsseldorf

  • Auch wenn die Beatsteaks hier schon oft genannt worden sind, möchte ich die Band, bzw. deren Entwicklung ein bisschen ausführlicher betrauern.
    Denn im Herzen mag ich die Band unfassbar gerne, ich begleite sie von Anfang an, war bei den ersten Konzerten Mitte der 90er als Teenager dabei und war vom Fleck weg fasziniert von der unfassbaren Power und Live-Präsenz dieser Band. Die "Launched" hat mich dann komplett weggeblasen - allein "Panic" ist ein so unfassbar gutes Energiebündel - für mich noch immer eines der besten Live-Stücke ever. Aber auch "Happy Now?", "Shiny Shoes", oder "Shut Up Stand Up" habe ich hart gefeiert und ich mochte den Humor der Band. Die Konzerte waren frisch, ich fand die Surfbretts toll und das obligatorische Manowar-Cover und ich mochte das Charisma von Arnim.


    Mit "Living Targets" hat die Band dann stark nachgelegt - mit "Let me in" und "Summer" sind gleich zwei Klassiker drauf, ohne die die Beatsteaks nicht mehr vorstellbar sind. "Soothe me" ist überdies noch ein melancholischer Leckerbissen, den ich damals so nicht erwartet hätte. Aber schon damals konnte man vor den Konzerten ganz gut beobachten, dass die Jungs eigentlich ganz andere Musik im Sinn hatten. Dann, wenn sie vor ihren Gigs selber die Musik aufgelegt haben. Ich erinnere noch ein Konzert im Kölner Underground (Gott hab es selig), bei dem dann MC Hammer und ähnliches gespielt wurde. Von ihrem ursprünglichen Sound und dieser wilden Energie haben sie sich dann immer weiter entfernt - schon die "Smack Smash" war dann überwiegend so gar nicht mehr meins, auch wenn die überall ziemlich abgefeiert worden ist, vor allem bei den Kritikern. Bis heute habe ich immer noch ein paar Perlen auf jedem neuen Beatsteaks-Album gefunden, aber im Gesamten wurde das in der Substanz immer dünner.


    Tiefpunkt war dann das aktuelle "Yours": Ein völlig belangloser Gemischtwarenladen, der in Zusammenstellung und Veröffentlichungspolitik das Format "Album" komplett verrät - und auch wenn das vielleicht zeitgemäß ist, da die Kids von heute Musik nur noch per Zapping konsumieren, so glaube ich fest daran, dass Musik auch heute nur noch dann richtig gut funktioniert und berührt, wenn sie mit Herz und einer guten Geschichte (und dazu gehört auch eine Album-Dramaturgie) präsentiert wird. Und genau das machen die Beatsteaks nicht mehr. Und deshalb berühren sie mich auch nicht mehr.


    Ja, die Beatsteaks haben es geschafft, sich immer wieder ein Stück weit neu zu erfinden und das war eine Zeit lang spannend. Mittlerweile aber kann ich die Songs einzelner Alben aber überhaupt nicht mehr auseinanderhalten, das ist einfach nur noch ein zusammenhangloser Brei. Was sehr schade ist, denn ich würde mich sehr über ein neues, richtig starkes Album der Buletten freuen!


    Eine andere Band, die in der Hinsicht bei mir auf der Kippe steht, ist Billy Talent.
    Mein Gott, was war das für ein Debüt! Roh, direkt, anders, frisch, total auf den Punkt. Jedes Lied ein Hit. Wahnsinn! Authentische Abmischung und ordentlich Tinte auf dem Füller. Dann kam es, wie es kommen musste. Und sie wurden Polizist ;) Äh, ich meine: MTV entdeckte die Jungs für sich. Es gab Videos und Singles in der Heavy Rotation - aber leider mit Songs wie "Red Flag", das ich damals schon furchtbar fand. Es ist immer ein bisschen hart, wenn man nach einem Monster-Debüt so streng ist mit einer Band, aber vielleicht konnten sie einfach nicht mehr so abliefern, weil sie einfach nicht mehr so unbedarft waren beim zweiten Album. Eigentlich hatte ich die Band nach "Dead Silence" schon emotional abgehakt (wobei der Titeltrack echt stark ist), doch mit der aktuellen "Afraid of Heights" haben sie mich noch mal bekommen. Ein für mich sehr starkes Album, das ich mir durchgängig gut anhören kann. So dass ich schon sehr neugierig aufs nächste Album bin. Ganz im Gegensatz zu den Beatsteaks...

    Einmal editiert, zuletzt von meijel ()

  • Absolute zustimmung.disconnected ist auch mein bandfavorit. Da bekomm ich jedes mal ne gänsehaut.der ganze song wirkt extrem zerbrechlich,die Stimmung ist superdüster und es ist trotzdem ein absoluter ohrwurm.

  • Betontod
    Popperklopper

    Betontod kann ich, bezogen auf die Studiosachen, auf jeden Fall nachvollziehen; aus den letzten 3 Alben hätte man eines machen können, immerhin haben sie aber die Deutschrock-Anbiederungen (meint vor allem inhaltlich), die sie um 2010 doch arg ausgebaut haben, wieder zurückgefahren. Live gefallen sie mir trotzdem nachwievor gut.


    Bei Popperklopper würde mich aber mal interessieren, wo da für dich der Abstieg stattgefunden hat. Ich kenne zwar die aktuelle Scheibe nicht, aber der Vorgänger ("Wenn der Wind sich dreht") gefiel mir gut und daneben stehen bei mir nur "Nadel verpflichtet" und "Wer sich nicht wehrt..." im Regal, die im Mikrokosmos der Band wohl als Klassiker durchgehen.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Ach so, die Frage sollte ich ja auch noch beantworten:
    Die Toten Hosen ;)


    Bei den Hosen ist das eine schwierige Sache.. Von Flop würde ICH nicht reden, einfach von Veränderung. Jedoch nicht in dem Sinne, dass man grossartig den Stil gewechselt hat - gerade auf LdN sind doch einige Songs, die auch schon 1986 hätten entstanden können sein - sondern eher, weil wir als Fans der Band - die sogar von hier kommt und man jeden Mist mitkriegt - vor allem die Veränderung in der Wahrnehmung der Gesellschaft deutlich mitschneiden.
    Früher - Ende der 80er als ich dazu kam - hörten (in der Schweiz) die Hosen keine Normalo-Kids. Die Toten Hosen waren eine Band für Menschen, die jenseits von Roxette und MC Hammer dachten und funktionierten. Zu Konzerten fuhren viele nicht hin, die daheim die Musik aber sehr wohl auch hörten. Eltern haben es ihnen verboten oder sie hatten Schiss vor dieser rauen, wilden und bunten, leicht kaputten Welt, in die man mit einem solchen Konzert eintauchte.
    Wenn man auf der Strasse jemanden mit einem Hosen-Shirt (oder Mettlika-Shirt) sah, tauschte man ein Grinsen aus oder kam sofort in's Gespräch - und häufig tickte man ganz ähnlich.. Das ist heute natürlich nicht mehr ansatzweise so. Ich bin bei FB in einer Toten Hosen-Gruppe und was da so gequatscht und gepostet wird - weiter weg von mir und meinem Leben/Auffassung vom Leben und Fansein können Menschen gar nicht sein!


    Verglichen mit der Top-Ära der Hosen (1988 - 1992) sind die Hosen heute schon eher "Flop" - aber halt nur, weil man nach 36 Jahren und gefühlten 2000 Platten nicht immer nur höchste Qualität abliefern kann.
    Bis zum "Kreuzzug" funktionierten die Hosen homogener, mehr als Einheit - alle bunt und leicht aufsässig. Man sah schon optisch, dass sie zusammen gehörten - keiner sonst lief in solchen teils sehr schrägen Klamotten rum. Auch die Musik war gleichförmiger (erster Ausreisser war wohl 1988 "180°") und mehrheitlich einfach auf Akkorden basierte, meist schnelle Stücke mit guten, griffigen Melodien, häufig leicht Moll-lastig... Das änderte sich mit "Opium" und mit "Unsterblich" kam dann der "Kunstanspruch" dazu, der sich bis und mit "In aller Stille" hielt. Sowohl "Ballast" als auch "Natur" haben diese Art Musik nicht wirklich inne. Oder zumindest weniger.. Ein Stück wie "Eine Handvoll Erde" hätten die Hosen jedoch Ende der 80er auf keinen Fall aufgenommen oder gespielt.


    Für mich ist es deswegen etwas plakativ oder provokant zu sagen, "die Hosen sind heute Flop"!
    Dafür was sie sind, welchen Status sie haben, wer alles was von ihnen will, anhand der Platten- und Ticketverkäufe machen sie es verdammt gut! Klar, in der "Ballast"-Ära schwächelten sie sehr was Auftreten, Präsenz, Mut, Attitüde und Andersein angeht - doch das haben sie Gott sei Dank nun wieder im Griff und machen es wesentlich besser.

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • Ein Stück wie "Eine Handvoll Erde" hätten die Hosen jedoch Ende der 80er auf keinen Fall aufgenommen oder gespielt.
    .


    Da dies der einzige Song auf der LdN ist den ich wirklich 100% mag.


    Die hätten um die Zeit solche Songs (auch z.b. Nur zu Besuch oder Alles ist eins) eh nie geschrieben. Weil sie es nicht konnten. Wirklich "Leise" nummern gabs tatsächlich erst spät in den 90ern (Alles ist eins eben) um solche Songs zu schreiben muss man a.) sowas erlebt haben und b.) sowas auch können. Das war bis 1997 eher nicht der Fall


    Die Ärzte hätten auch 1983 kein Schrei nach Liebe schreiben können. Das ging erst durch äussere Umstände (Rostock, King Kong, Depp Jones)


    Bei Bands die es schon gefühlt seit 75 Millionen Jahren gibt hat man natürlich immer Flops und Tops. Bei vielen ist die Luft aber schon beim Dritten Album raus

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Bei Bands die es schon gefühlt seit 75 Millionen Jahren gibt hat man natürlich immer Flops und Tops. Bei vielen ist die Luft aber schon beim Dritten Album raus


    Da bin ich absolut bei Dir. Bands, die seit über 35 Jahren aktiv sind und immer noch Platten mit der Qualität rausbringen gibt es nicht viele.


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
    Und wir haben keine Zeit für Schlaf

  • Für mich ist es deswegen etwas plakativ oder provokant zu sagen, "die Hosen sind heute Flop"!


    Genau das (provokativ) sollte es ja auch sein.



    Ich hätte mir in dieser Zeit (wo es wieder gesellschaftsfähig ist, Rassismus und Nationalismus offen und durch alle Schichten zur Schau zu tragen) gewünscht, dass DTH ein klares Statement in Form eines überwiegend politischen Albums gibt. Wo ein "Gegenwind der Zeit" nicht auf eine B-Seite verschwindet und solche Aktionen wie der "Magical Mystery" Auftritt auf der Pegida-Gegendemo mehr in Erinnerung bleiben, als das 134. Stadionkonzert.
    Ich möchte die Unterstützungen für ProAsyl, oxfam, #wirsindmehr etc .gar nicht in Abrede stellen ,das ist gut und dafür liebe ich sie noch immer.
    Aber wozu braucht es schlechte Wortspiele ala Wannsee... ;)

    "Was sind schon Argumente? Nichts weiter als überbewertete Fakten."
    (Olaf Schubert)

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