Mittelfristig auf jeden Fall. Was nicht abgesetzt wird, wird auch in der Produktion zurückgefahren. Ist natürlich ein verzögerter Effekt, aber kein gewinnorientiertes Unternehmen kann es sich leisten, dauerhaft am Markt vorbeizuproduzieren.
Das Argument des (ir-)relevanten Einflusses ist ein sehr gefährliches, da es schnell Passivität rechtfertigen kann. JEDE bewusste, klima-positive Konsumentscheidung hat einen positiven Einfluss. Nur weil man theoretisch mehr machen könnte, wird etwas Positives ja nicht automatisch schlecht. Auch wird man kaum einen Menschen finden, der in dieser Geschichte zu 100% konsequent handelt, aber es ist doch besser, zumindest einen Teil "richtig" zu machen, als schlichtweg "alles falsch", oder?
Ich habe das nicht dazu gesagt, weil das den positiven Grundtenor meiner Äußerung untergraben hätte. Leider ist es so, dass die Fleischkonzerne in Deutschland (zumindest bis vor Kurzem) weiter Rekordumsätze erzielt haben, weil einfach munter weiter produziert und die sinkende Nachfrage auf dem deutschen Markt mit Auslandsexporten kompensiert wurde. Insofern natürlich noch schlimmer, als die Scheiße einfach vor Ort zu verkaufen, aber immer noch besser, als sie vor Ort UND um Ausland zu verkaufen. Das sind dann allerdings auch die Punkte, wo der Einzelne nichts bewirken kann. Da ist ein starker Staat gefordert, seinen Daumen aus dem Arsch der Industrie zu ziehen. Sorry für die drastische Wortwahl, aber so sieht es teilweise doch aus. Immerhin hat der Rügenwalder-Chef vor einigen Monaten mal geäußert, dass das gesamte Rügenwalder-Sortiment langfristig komplett vegan werden soll. Das kann natürlich nur eine bewusst gestreute Falschmeldung sein, um die eigene Position auf der Beliebtheitsskala zu stärken oder es findet tatsächlich selbst auf diesen Ebenen ein (teilweises) Umdenken statt.