• Die besondere Betonung von "Back To The Glory Of Germany" in Blood of the Kings fanden die Nazis in den örtlichen Metalkneipen zumindest vor 20 Jahren voll dufte, um die rechte Achsel zu belüften.

    Stimmt, die Zeile gab es da ja auch noch, ich erinnere mich... "Hail & Kill" eignet sich für das Klientel und den Zweck natürlich auch sehr gut, aber gerade diese "Glory"-Stelle ist schon schwierig unverfänglich auszulegen...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Naja, das Pack nimmt sich ja alles, was es irgendwie für sich zweckentfremden kann... Motörhead, Slayer, Rammstein, Bathory, Sepultura, Celtic Frost, Type O Negative, Tiamat, Paradise Lost - und halt auch Manowar!


    Leider gab es in den frühen 90ern dann durch die 3. Welle des Black Metal, die sich übertrieben auf ihre Wurzeln berief - weg vom auferlegten Christentum - viele Bands, die dann wirklich nationalsozialistische Inhalte transportierten. Allen voran der Oberdepp Varg Vikernes mit Burzum - das zog diese Verlierer an und so wurde die Metal-Szene definitiv vom brauen Pack unterwandert, die davor schon anfällig war... Mitunter ein Grund, warum ich mich um 1993 aus der Szene verabschiedete!


    Manowar hatten in Deutschland eine grosse Fan-Gemeinde, da Deutschland in den 80ern sehr Metal-affin war... Mnn dankte es ihnen mit der deutschen Version von "Heart of steel" (ich meine, da hat sogar einer vom Metal Hammer oder Rock Hard, sicher keine rechtslastige Blätter, beim Übersetzen mitgeholfen).

  • Naja, das Pack nimmt sich ja alles, was es irgendwie für sich zweckentfremden kann...

    Das stimmt natürlich, aber "Back to the glory of Germany" erfordert da schon sehr wenig Transferleistung als beispielsweise "Angel of death" von Slayer. Bei letzterem muss der gemeine NSler schon etwas mehr ausblenden, wenn er seine Ideologie bestätigt sehen will...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Das stimmt natürlich, aber "Back to the glory of Germany" erfordert da schon sehr wenig Transferleistung als beispielsweise "Angel of death" von Slayer. Bei letzterem muss der gemeine NSler schon etwas mehr ausblenden, wenn er seine Ideologie bestätigt sehen will...


    naja, da muss man schon den ganzen text hinzuziehen - er besingt ja diverse länder, auch die neutrale schweiz. das jetzt auf die nazizeit zu beziehen erschliesst sich mir nicht, grad auch mit der verbindung zum text von „kings of metal“ und dem cover mit diversen flaggen.
    glory ist ruhm - nun empfinde ich aber das was die nazis gemacht haben und wie es endete nicht gerade als ruhmreich! das pure gegenteil ist der fall; krieg „verloren“, volk betrogen, land in schutt und asche. was soll daran glorreich sein? deswegen verstehe ich auch nicht, warum patriotische deutsche, die ihr land so lieben, oft an ideologien der nazis festhalten, die das land mit ihren geschichtsträchtigen bauten etc komplett zerstört haben. ergibt null sinn.
    deutschland gab es vor den kriegen und auch danach.. warum nehmen viele deutsche automatisch an, dass wenn man ihr land besingt man die zeit 1933-45 meint? wie wäre es mit dichter und denker? oder dem wirtschaftswunder der 50er, wo sich ein zerbombtes land wieder hochgearbeitet hat? DAS ist glory - nicht die naziverlierer!


    manowar sagen auch „hail to england“ - england war teil der alliierten, die deutschland von den nazis befreiten! warum nicht so den zusammenhang erstellen? man kann immer alles negativ auslegen..! manowar besingen ihe fans, königreiche und mythen etc! sie haben meines wissens nie die nazizeit besungen! sie haben dank der fantreue ein liebevolles verhältnis zu deutschland, weil ihre fans da besonders passioniert sind. deswgen taucht deutschland immer wieder besonders auf.


    „angel of death“ hingegen handelt konkret von den machenschaften der nazis in auschwitz - „blood of the kings“ nicht.

  • glory ist ruhm - nun empfinde ich aber das was die nazis gemacht haben und wie es endete nicht gerade als ruhmreich!

    Das sehen Nazis ja nun aber naturgemäß anders und wenn jemand vom "Ruhm" der deutschen Nation spricht, gehen da in Deutschland schon Alarmglocken an. Da ist man dann schnell bei Geschichtsrevisionismus.


    Auch die Aufzählung diverser Länder entschärft den Umstand da nur bedingt, da alle anderen Länder normal genannt werden und nur bei Deutschland der Ruhm ins Spiel kommt. Dass da ein klarer NS-Bezug vorliegt, behaupte ich nicht, aber es ist zumindest unglücklich und bietet natürgemäß Anschluss für das rechte Lager. Dass da entsprechenden Personen der Arm hochgeht, ist dann zumindest erwartbar, wenn auch nicht gezielt hervorgerufen.


    "Hail to England", jo stimmt, kann man aber auch (wenn man es ernst nimmt) als übersteigerten Nationalismus auslegen, und die Post-45er-Nazis sind mit europäischem Nationalismus generell einverstanden, insofern ergibt das für den NSler keinen zwingenden Widerspruch.


    Wie gesagt, ich werfe Manowar keine NS-Verherrlichung (nicht einmal die Thematisierung dessen an sich) vor, diverses spricht aber auch nicht für ein wahnsinnig reflektiertes und (Achtung!) politisches korrektes Auftreten. Da finden dann auch Wirrköpfe Anschluss.
    Das mag alles anders gemeint sein (gehe ich sogar fest von aus, hat bei denen ja alles eher so einen Mythen-Charakter), mir ging es aber vor allem darum, wie es beim Empfänger ankommt. Gerade weil du von "Vereinnahmung" sprichst, die sehe ich da nur bedingt, wenn ich Formulierungen bediene, die auch davor schon sehr beliebt in dem Lager waren.


    Und das von mir angeführte Beispiel von Slayer: richtig, das widmet sich explizit den NS-Verbrechen. Aber der Anfang mit "Auschwitz, the meaning of pain, the way that I want you to die" ist für Extremisten erst einmal anschlussfähig. Der selbe Texte befasst sich dann im weiteren aber negativ mit den Verbrechen. Das passiert bei "Kings of Metal" nicht, da kann sich ein Nazi einfach die Zeile rauspicken, über die er sich freut, ohne dass das dann direkt in Frage gestellt wird.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • ...soll es auch bei „sascha“ geben UND auch bei „angel of death“! und 1000000 anderen songs, die eigentlich nix mit dem thema zu tun haben



    manowar sind typische amis (insofern verstehe ich ansatz von dennis zu „hail to england“ nicht so ganz) und sicher nicht gerade geschichtsprofessoren...! die bedienen einfach dinge durch effekterhaschung. wenn das nazipack für sich missbrauchen will - nun denn... wie gesagt... pinkelt auf ein judengrab..!

  • Dass Amerikaner sich gerne an "vergangene deutsche Größe" erinnern ist übrigens nicht ungewöhnlich. Das Dritte Reich ist damit aber eigentlich sehr selten gemeint. Deutsche Kulturhistorie hingegen schon häufiger. Auch Preussen und das Deutsche Kaiserreich, sogar der Kampf der Germanen gegen die Römer sind sehr "beliebt".
    Ganz so eindeutig zweideutig ist diese Textzeile also nicht - mal unabhängig davon ob sie nicht trotzdem Schwachsinn ist...
    Da aber wie von Maik aufgezählt da halb Europa drin vorkommt, sehe ich da auch eher eine Zweckentfremdung, wenn Rechte das für sich beanspruchen.

  • Dass Amerikaner sich gerne an "vergangene deutsche Größe" erinnern ist übrigens nicht ungewöhnlich. Das Dritte Reich ist damit aber eigentlich sehr selten gemeint. Deutsche Kulturhistorie hingegen schon häufiger. Auch Preussen und das Deutsche Kaiserreich, sogar der Kampf der Germanen gegen die Römer sind sehr "beliebt".


    Danke! Genau das meinte ich mit "Warum gehen die Deutschen immer davon aus, dass man das dritte Reich meint, wenn man ihr Land besingt - Deutschland gab es vor den Kriegen und auch danach"! Und gerade Manowar, deren Inhalte Schlachten, Mythen, Königreiche, Blutlinien etc sind, haben da wohl ihre Freude..!


    In einem Punkt sind wir uns wohl alle einig: Manowars Texte sind weder hochstehend, noch sind sie irgendwie grossartig tiefschürfend. Eigentlich ziemlich Banane bis peinlich! Dennoch bis 1996 gute Mucke!


    Als in den 90ern in Skandinavien die 3. (und lächerliche) Black Metal-Welle startete und sich die Musiker von Bands wie Burzum, Mayhem oder Darkthrone auf die nordische Geschichte, Götter etc bezogen, waren Manowar bei ihnen verhasst, weil sie als Amis diese Geschichte nicht erlebt haben und Odin, Valhalla etc einfach nur als Mittel zum Zweck nutzten, während die Norweger durch's Christenum geknechtet und entwurzelt wurden... Da kam dann auch die übersteigerte Liebe zu Wurzeln und Vaterland, man brannte Kirchen ab (Fantoft, 1992 - bis heute unvergessen) und steigerte den Nationalstolz. Ab da wurde die Szene mehr und mehr braun.


    Manowar hörten alle Metalheads - sie waren "Trve" oder True oder treu oder was weiss ich und da sich viele Metaller in den 80ern als eingeschworene Gemeinschaft wahrnahmen, hielt man zusammen.
    War bei mir nicht anders - am ersten Tag der Berufsschule war da ein langhaariger Typ mit Slayer-Shirt - ich kam mit einem Megadeth-Shirt und wir beide wussten, dass wir Kumpels werden würden und so war es dann auch.
    Es war damals halt noch so, dass man als Metaller und Punk (ich war eine Mischung) schräg angeguckt wurde. Wenn ich am Samstag um 1989/90 mit 14 nach Zürich ging in den Plattenladen, wurde ich von der Polizei auf offener Strasse gefilzt (die offene Drogenszene von Zürich am Platzspitz war ein Steinwurf von meinem Plattenladen entfernt) - auf dem Hinweg und auf dem Rückweg wieder. Lästig! Oder Lehrer sahen mich als Bedrohung und wollten mich - trotz sehr guten Noten - downgraden. Viele - nicht alle - Eltern von Kumpels waren nicht entzückt, wenn sie mich mit nach Hause nahmen. Und Papis von schönen Mädchen wollten nicht, dass ihre Töchter was mit einem wie mir zu tun haben... So ging es mir, so ging es x anderen damals - deswegen hielt man zusammen und freundete sich an, wenn man aufeinenader stiess. Heute undenkbar, aber vor bis zu 25 Jahren war das echt noch so.


    Um 1991 gab es durch den schlechten Doors-Film mit Val Kilmer ein regelrechtes Hippie-Revival und lange Haare wurden modern, "Hair" lebte wieder auf... Wenige Jahre später passierte ähnliches mit dem Punk mit Green Day und Offspring, Ärzte & Hosen - ab da wurde das alles entschärft und salonfähig!

  • Dass das Zweckentfremdung ist, steht ja außer Frage. Ich meinte nur, dass der Sprung hier nicht so weit ist, wie eben bei "Angel of death" oder auch "Sascha". Dass es sogar bei letzterem den Missbrauchsfall gibt, ist mir durchaus bekannt, aber da ist die geistige Verrenkung schon eine ganz besondere.


    mike: was das "Hail to England" angeht: ich habe ja nur gesagt, man KÖNNTE es so auslegen; ein "Heil" vor einer Nation ist für mich grundsätzlich erst einmal befremdlich.


    Wie gesagt, ich werfe Manowar weder Nationalismus noch irgendwie anders geartete rechte Tendenzen vor; es ging mir nur darum, dass es für gewisse Kreise recht einfach ist, da Anschluss zu finden, weil sich Texte und Artworks ohne nennenswerte Verdrehungen so lesen lassen.
    Es liegt eben nicht immer nur an den Nazis, die alles für sich ummünzen (was sie ja oft genug tun, siehe NS-Hip Hop oder rechte Bands, die Ton Steine Scherben oder Slime covern), sondern manchmal passt es eben auch einfach aufgrund einer sehr großen Schnittmenge zusammen, auch wenn da manches vielleicht oder wahrscheinlich anders gemeint ist.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Genau das meinte ich mit "Warum gehen die Deutschen immer davon aus, dass man das dritte Reich meint, wenn man ihr Land besingt - Deutschland gab es vor den Kriegen und auch danach"!

    Das ist für Außenstehende womöglich wirklich schwer zu verstehen. Aber das dritte Reicht hat eben gezeigt, wohin allzu viel Besinnung auf das Deutschsein führen kann.
    Natürlich gab es Deutschland auch vor und nach den Weltkriegen und natürlich ist nicht immer alles negativ in der Geschichte. Aber man begibt sich mit dieser Argumentation schnell in gefährliche Gefilde, weil das die Argumente der "Das wird man doch noch sagen dürfen"-Fraktion sind, die sich gerne wieder auf ihre "großartige deutsche Geschichte" berufen wollen, die ja nur von einem (Zitat) "Fliegenschiss" unterbrochen wurde.


    Dass du nicht in diese Richtung denkst und argumentieren willst, ist mir natürlich bewusst, aber da sind viele Menschen hierzulande einfach sehr sensibel und ich denke durchaus zu Recht. Stichwort "Wehret den Anfängen".

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Wie gesagt, ich werfe Manowar weder Nationalismus noch irgendwie anders geartete rechte Tendenzen vor; es ging mir nur darum, dass es für gewisse Kreise recht einfach ist, da Anschluss zu finden, weil sich Texte und Artworks ohne nennenswerte Verdrehungen so lesen lassen.


    Deswegen sagte ich, dass das auch bei Slayer ("Slatanic Wehrmacht") oder Motörhead (Lemmy auf Bildern mit Wehrmachthut mit Hakenkreuz) und vielen anderen Bands der Fall ist - wer sich was für sich rauspicken will, kann das fast überall tun! Und man kann andererseits auch immer und überall den Teufel an die Wand malen. Beides zu extrem und manchmal echt nervig.


    Das ist für Außenstehende womöglich wirklich schwer zu verstehen. Aber das dritte Reicht hat eben gezeigt, wohin allzu viel Besinnung auf das Deutschsein führen kann.


    Das ist korrekt! Und als Aussenstehender ist es manchmal schwierig mit Deutschan über - wie jetzt hier - gewisse Themen zu reden. Den Hitler-Komplex habt ihr, das ist auch alles nachvollziehbar. Und auf einer Seite sogar gut und wichtig! Wir sehen ja was im Moment passiert, wenn man kein schlechtes Gewissen mehr hat gegenüber der Geschichte Deutschlands, in der die Jahre 1933 - 1945 halt einfach extrem präsent sind. Man darf NIE vergessen, was da passiert ist. Wohin das hätte führen können und auch wohin es geführt hat, und dass seither ein gewisser Grundsatz in den Köpfen der Deutschen drin ist. Faschismus, Fremdenhass, Rassismus, Vorgehen gegen Andersdenkende gibt es überall - aber die Deutschen haben dank ihrer Geschichte halt anders daran zu knabbern, weil sofort Vergleiche gezogen werden können. Deswegen ist es verstänflich, dass man höchst sensibel ist und eigentlich gerne nirgends solche Tendenzen sehen möchte... Aber man kann nicht die ganze Welt und Bands mit Texten für dieses Problem mitverantwortlich machen, nur weil Querköpfe Dinge immer und vor allem überall zweckentfremden und missinterpretieren. Haben die Nazis ja auch gemacht - das Hakenkreuz gab es eine halbe Ewigkeit davor schon mit einer ganz anderen Bedeutung (Swastika = Glücksbringer). Da wurde aus was Friedlichem was Böses gemacht. Und "dank" dem Nationalsozialismus wird heute von vielen Deutschen aus was Harmlosem was Böses gemacht - und selbst politisch korrekte Menschen wie du sehen überall den Teufel und malen ihn häufig an eine Wand, die gar nicht da ist!




    Dass du nicht in diese Richtung denkst und argumentieren willst, ist mir natürlich bewusst, aber da sind viele Menschen hierzulande einfach sehr sensibel und ich denke durchaus zu Recht. Stichwort "Wehret den Anfängen".


    Absolut zurecht! ALLE sollten sensibel sein - aber man sollte den Spagat versuchen hinzukriegen zwischen sensibel-paranoid und eben nur sensibel, ansonsten wird man wegen einer negativen Begegnung gegenüber Songs oder Bands oder Gedichten oder was weiss ich vielem nicht gerecht. Rechte Tendenzen kann man nicht kontrollieren oder gar verhindern. Die sind da - nicht nur in Deutschland. Man sollte aber lernen damit umzugehen (soll nicht heissen, dass Gleichgültigkeit einziehen soll bei dem Thema). Dass man "Unschuldige" nicht mitreinzieht und verantwortlich macht, nur weil man selber sich beweisen möchte nicht dem rechte Lager anzugehören. Damit tut man vielen Dingen und Menschen einfach unrecht.


    Andererseits sehen wir anhand der Jugend heute, dass das Thema länger her ist als zu der Zeit, wo wir noch jugendlich waren (in meinem Fall vor 30 Jahren). Es wird viel vergessen oder relativiert und verharmlost. Geschehnisse werden missbraucht um krass zu sein oder man macht sich darüber lustig (siehe Kollegah oder die Bezeichnung "Jude" auf Schulhöfen als Schimpfwort und Beleidigung). Das darf nicht passieren - da ist es an den Eltern und Lehrern, die Kinder diesbezüglich zu informieren und bilden. Nicht verharmlosen und vergessen, nicht so tun, als wäre das schon so lange her, dass es nicht mehr zu dieser Welt gehört und es eine andere Zeit war. Man sollte Zusammenhänge von damals zur Gegenwart verdeutlichen und aufzeigen, wohin diese Tendenzen führen können. Kinder/Jugendliche/Jungerwachsene sollten sich ihrer Gefühle bewusst sein und die Gefühle sollten keineswegs abgestumpft oder gleichgültig sein. Sonst passiert das wieder! Keine Frage.


    Aber eben - eine Band, die 1988 die Zeile "..back to the glory of Germany" gesungen hat nun zu duchleuchten und fast schon paranoid zu behandeln, nur weil - wie Racker schrieb - nicht mal richtig Rechte diesen Satz missinterpretieren und missbrauchen, halte ich für übertrieben. Da wird es dann eben penetrant an einer Ecke, die kein Flächenbrand ist und auch nie einer wird. Da sollte man sich auf das konzentrieren was wirklich übel ist!


    Und nochmals: Wer "Angel of death" überfliegt und den Nachnamen des Sängers als Pseudonym nehmen will (Araya - obwohl der Begriff Arier irgendwo aus dem Iran oder so kommt..) und noch die Slytanic Wehrmacht hinzuzieht, kann auch bei Slayer auf einen solchen Schluss kommen... Das kann man echt fast überall. Darum bei Manowar echt allerhöchstens nur peripher zu erwähnen.

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • Das ist für Außenstehende womöglich wirklich schwer zu verstehen. Aber das dritte Reicht hat eben gezeigt, wohin allzu viel Besinnung auf das Deutschsein führen kann.
    Natürlich gab es Deutschland auch vor und nach den Weltkriegen und natürlich ist nicht immer alles negativ in der Geschichte. Aber man begibt sich mit dieser Argumentation schnell in gefährliche Gefilde, weil das die Argumente der "Das wird man doch noch sagen dürfen"-Fraktion sind, die sich gerne wieder auf ihre "großartige deutsche Geschichte" berufen wollen, die ja nur von einem (Zitat) "Fliegenschiss" unterbrochen wurde.


    Dass du nicht in diese Richtung denkst und argumentieren willst, ist mir natürlich bewusst, aber da sind viele Menschen hierzulande einfach sehr sensibel und ich denke durchaus zu Recht. Stichwort "Wehret den Anfängen".


    Das ist in der Tat ein Dilemma. Der Deutsche Umgang mit der eigenen Geschichte ist relativ einzigartig und hat so seine Vor- und Nachteile. Ich würde mal sagen die Vorteile überwiegen relativ deutlich. Schwierig ist es aber eben dann auch, wenn ausländische Bands überhaupt in so einen Ruf geraten, lediglich weil man sich in Deutschland da andere Standards auferlegt. Das betrifft jetzt nicht dich persönlich, sondern ist eher allgemein zu verstehen. Da kann dann sogar eine Respektsgeste gerne Mal völlig missverstanden werden, und am Ende wird der beleidigt, der eigentlich nur höflich sein wollte. Das ist jetzt ein bisschen zuviel Ehre für Manowar, aber sowas passiert häufiger mal. Schwamm drüber, Maik hat es eh schon besser formuliert. Ich hab die Deutsche Staatsbürgerschaft, lebe aber schon seit ein paar Jahren im Ausland - ist relativ spannend mal zu sehen, wie anders Deutschland da wahrgenommen wird. Auch im Geschichtsunterricht.


    Ein harmloseres Beispiel, das mir einfällt, war diese Take That Reunion vor ein paar Jahren. Da haben die auch in jedem Land die jeweilige Nationalhymne gesungen. Das ging in England und Frankreich super und ging in Deutschland krachend baden, sehr zur Verwunderung der Band. (Gut, ich weiß nicht, wie die das Problem in Spanien gelöst haben). Das war auch lediglich nett gemeint, kam in Deutschland allerdings völlig falsch an...

  • Aber man kann nicht die ganze Welt und Bands mit Texten für dieses Problem mitverantwortlich machen, nur weil Querköpfe Dinge immer und vor allem überall zweckentfremden und missinterpretieren.


    Dass man "Unschuldige" nicht mitreinzieht und verantwortlich macht, nur weil man selber sich beweisen möchte nicht dem rechte Lager anzugehören. Damit tut man vielen Dingen und Menschen einfach unrecht.


    Wer es nur peripher erwähnt oder wer das aufbauscht, sieht man hier - glaube ich - recht gut.
    Niemand hat (hier) die Welt oder Bands mitverantwortlich gemacht oder Unschuldige irgendwo rein gezogen.


    Ich habe meine Erlebnisse vor vielen, vielen Jahren mit Manowar hörenden Spacken geschildert. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Spacken aßen vermutlich auch alle Brot, aber dies hier ist ein Forum, in dem es nicht um Ernährung, sondern um Musik geht. Ein Forum zu einer klar links positionierten Band und da finde ich es erwähnenswert, wenn eine solchee Mega-Band wie Manowar in meiner gefühlten Wirklichkeit und Umgebung rechts Volk mit diesen einzelnen Textpassagen an sich binden konnte.
    In die gleiche Sparte fallen die Storys über Rebell o.ä. von den Ärzten.


    Dewegeen werden ja weder die Ärzte noch Manowar oder alle ihre Hörer an die Wand gestellt udn über einen Kamm geschoren.

    NEIN :!:

  • Wer es nur peripher erwähnt oder wer das aufbauscht, sieht man hier - glaube ich - recht gut.


    Ja, du und Dennis - ich REAGIERE lediglich darauf! Hätte ich nicht thematisiert, weil es für mich kein Thema ist. Aus genannten Gründen. Nur begründe ich dann auch was ich meine und sag nicht einfach "NEIN!!" ;)


    Niemand hat (hier) die Welt oder Bands mitverantwortlich gemacht oder Unschuldige irgendwo rein gezogen.


    Doch, du und Dennis. Indem ihr Manowar überhaupt mit diesem Thema belastet.


    aber dies hier ist ein Forum, in dem es nicht um Ernährung, sondern um Musik geht. Ein Forum zu einer klar links positionierten Band und da finde ich es erwähnenswert, wenn eine solchee Mega-Band wie Manowar in meiner gefühlten Wirklichkeit und Umgebung rechts Volk mit diesen einzelnen Textpassagen an sich binden konnte.


    Ok, dann weg mit den Ramones (Johnny Ramone: Republikaner, Waffenbefürworter), Motörhead (Lemmy mit Nazisymbolik auf vielen Bildern, Bomber und so) etc pp! Genau das meine ich: Man muss schon sehen warum und wieso Rechte gewisse Bands hören! Ich glaube nicht, dass jemand The Ramones als rechts ansieht, obwohl die einen Oberspacken in der Band hatten. "The KKK took my baby away" spricht eine relativ deutliche Sprache! Darum finde ich die Erwähnung jetzt bei Manowar völlig übertrieben und ich habe versucht darzustellen, mit Fakten, warum... Kann man natürlich auch alles überlesen, wenn man will.


    Im Gegensatz zu Conse hast du den Inhalt meines Postings komplett missverstanden (oder willst einfach mal wieder, wie so oft, dagegen halten...). Ich finde es super, dass Conse als Deutscher Deutschland aus einer anderen Perspektive wahrnehmen kann und nicht nur eindimensional. Ich habe eine deutsche Partnerin mit viel Familie, lebte 5 Jahre in DE und sie nun seit 5 Jahren in der Schweiz - so kann man einfach zusätzlich reflektieren.


    Und es ist dann eher bedenklich, dass wenn man was "gegen" das Mitreinziehen sagt, du darauf SO reagierst.


    Was deine rechten Spacken angeht: Die hören sicher auch anderes, von mir aus New Kids on the Block und Depeche Mode oder Muse oder was weiss ich... Nur weil da eine Textzeile ist, die genau nichts aussagt, bedarf es bei Manowar keine Warnung. Dass du es erwähnst - legitim... Frage ist eher WARUM du es erwähnst..

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