Innerhalb von Europa fliegen? - Der Klimawandel und ich

  • nur mal ein profaner einwurf: was mich echt völlig ankotzt ist dass ich kein konzert in münchen, frankfurt, berlin oder leipzig besuchen kann und danach mit der bahn nach hause fahren, weil die scheiß-verbindungen so zwischen 22 und 23 uhr zuletzt bedient werden. also hab ich die wahl: auto oder übernachten, geht mir beides oft tierisch auf den sack, also lass ich das bleiben.
    auch in der richtung ist unsere bahninfrastruktur 20 jahre lang kaputtgespart worden. für einen börsengang der der feuchte traum von einigen politikern und wirtschaftsführern war. von anfang an zum scheitern verurteilt (und dem haupt-verantwortlichen hat man mit BER gleich die nächste chance gegeben mal richtig in die scheiße zu langen - mit der folge dass nicht nur berlin sondern auch alle anderen bundesländer haufenweise steuergelder in die bauruine schaufeln)
    da ist es doch kein wunder dass die wahl aus einer gesamtsicht viel zu oft auf fliegen fällt weil es einfacher und billiger ist. der vorwurf ist nicht den fliegenden zu machen sondern unseren politischen vertretern die sich von den entsprechenden lobbyisten den arsch pudern lassen.

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • Den Vorwurf kann man immer den Politikern machen, meiner Meinung nach auch völlig zu Recht. Aber dennoch liegt die Verantwortung für mein individuelles Verhalten bei mir selbst.


    Katastrophenkommando:
    Ob man Pendler ist oder nicht: wenn ich ein- zweimal im Jahr mit der DB fahre und sie dann mehrere Stunden Verspätung hat, ich mir damit meine Übernachtung, das Konzert, das dafür bezahlte Geld und die genommenen Urlaubstage schenken kann fällt das für mich ebenso in's Gewicht.
    Daher ist für mich persönlich die Bahn erstmal raus.

  • Wenn man ins Auto steigt, geht man ja auch nicht automatisch von Stau oder ner Panne aus. So gesehen finde ich das "Argument", nicht (mehr) Bahn zu fahren, weil sie zu unzuverlässig ist oder Verspätungen hat, auch eher vorgeschoben.


    Naja, bei bestimmten Strecken muss man zu bestimmten Zeiten durchaus grundsätzlich mit einem Stau rechnen und das entsprechend einplanen.


    Und in Anbetracht der sehr hohen Verspätungsrate der Deutschen Bahn ist das Risiko einer Verspätung schon recht hoch (2018 sind im Fernverkehr 22,5% der Züge nicht pünktlich gewesen). So viel besser sieht das europaweit bei Flügen zwar auch nicht aus (die pünktlichsten Airlines kommen zwar fast auf 90% Pünktlichkeit, aber die meisten liegen drunter), allerdings kommt bei der Bahn die Umsteigethematik dazu. Bei Flügen wird in den meisten Fällen nicht umgestiegen (wenn wir bei Zielen innerhalb Europas bleiben), im Fernverkehr mit der Bahn meist schon. Wenn ich also für eine Strecke ein Flugzeug nehme, habe ich ein -sagen wir- 15%iges Risiko einer Verspätung. Wenn ich mit der Bahn fahre, zwei mal umsteige, also 3 Züge nehme, habe ich damit schon fast eine 50%ige Verspätungswahrscheinlichkeit. Ist also ein reales Problem bei der DB und nicht nur Pseudo-Argumentation...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Den Vorwurf kann man immer den Politikern machen, meiner Meinung nach auch völlig zu Recht. Aber dennoch liegt die Verantwortung für mein individuelles Verhalten bei mir selbst.


    das ist schon klar. ich glaube kaum dass jemand der über mehr als 3 gehirnzellen verfügt sich in den letzten monaten keine gedanken darüber gemacht hat wie er sein verhalten ein wenig umweltverträglicher zu gestalten. solange das thema in den medien ist ist das gut. aber das ist immer nur ein kleiner schritt, ändern kann sich dann nur was wenn auch der größere schritt erfolgt.

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  • Ich finde es auch ziemlich falsch eine Diskussion als "großen Unsinn" zu bezeichnen, nur weil sie komplex ist.
    Natürlich driftet man schnell in die Moralapostel-Schiene, aber hier nimmt sich auch bis jetzt keiner raus, der grüne Daumen zu sein. Das soll aber niemanden daran hindern, sich zu hinterfragen, wie von Sascha vorgeschlagen. Ist ja auch nicht so, als würde hier jemand auf der Anklagebank stehen...


    Ich glaube hier sitzt keiner, der so aus Spass an der Freude jede Kurzdistanz mit dem Flugzeugt macht (und darum geht es ja)... Hier sitzt keiner, der die Umwelt absichtlich und durch egoistische Motive zerstören will. Der Kern des hier täglich agierenden dth-live- Zirkels denkt relativ vernünftig bei dem Thema - eine eigentliche Diskussion mit total pro und contra findet also nicht statt.
    Es gibt zuviele individuelle als auch auferlegte Dinge die es zu brücksichtigen gibt, wenn man eben fliegt, nicht fliegt, das Auto nimmt oder Zug fährt. Immer nur fliegen ist scheisse, immer nur Auto ist auch nix, wenn's jeder macht um Verspätungen mit der Bahn (Ausfälle, verpasste Anschlüsse, ordentliche Verspätung..) zu vermeiden und immer nur Zug fahren kann man aus genannten Gründen auch nicht... Keiner hier ist ein wahrscheinlich (!!) ein Umweltverpester und wenn, würde er es wegen massivem Gegenwind hier sicher nicht posten. Jeder postet hier nur wie er es macht, wahrscheinlich noch beschönigt, und dass er manchmal aus Gründen doch eben fliegen muss etc..


    Also: Wofür soll die Diskussion hier gut sein??

  • Zitat von »Katastrophenkommando«
    Wenn man ins Auto steigt, geht man ja auch nicht automatisch von Stau oder ner Panne aus. So gesehen finde ich das "Argument", nicht (mehr) Bahn zu fahren, weil sie zu unzuverlässig ist oder Verspätungen hat, auch eher vorgeschoben.
    DTH_HB_86:
    Naja, bei bestimmten Strecken muss man zu bestimmten Zeiten durchaus grundsätzlich mit einem Stau rechnen und das entsprechend einplanen.


    Jo, das ist schon klar. Bei diesen Strecken weiß man aber auch, dass Stau sein wird. Während man beim Zug - sofern auf der entsprechenden Strecke keine Baustelle ausgwiesen ist - nicht automatisch weiß, dass Verspätung eintreffen wird. Auch wenns bei der Bahn relativ wahrscheinlich ist. Wobei ich ehrlich gesagt mit den bisher erlebten Verspätungen durchaus leben konnte.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Ich glaube hier sitzt keiner, der so aus Spass an der Freude jede Kurzdistanz mit dem Flugzeugt macht (und darum geht es ja)... Hier sitzt keiner, der die Umwelt absichtlich und durch egoistische Motive zerstören will. Der Kern des hier täglich agierenden dth-live- Zirkels denkt relativ vernünftig bei dem Thema - eine eigentliche Diskussion mit total pro und contra findet also nicht statt.
    Es gibt zuviele individuelle als auch auferlegte Dinge die es zu brücksichtigen gibt, wenn man eben fliegt, nicht fliegt, das Auto nimmt oder Zug fährt. Immer nur fliegen ist scheisse, immer nur Auto ist auch nix, wenn's jeder macht um Verspätungen mit der Bahn (Ausfälle, verpasste Anschlüsse, ordentliche Verspätung..) zu vermeiden und immer nur Zug fahren kann man aus genannten Gründen auch nicht... Keiner hier ist ein wahrscheinlich (!!) ein Umweltverpester und wenn, würde er es wegen massivem Gegenwind hier sicher nicht posten. Jeder postet hier nur wie er es macht, wahrscheinlich noch beschönigt, und dass er manchmal aus Gründen doch eben fliegen muss etc..


    Also: Wofür soll die Diskussion hier gut sein??

    Weil die Diskussion immer noch interessant sein kann. Wenn du alles zu dem Thema weißt- cool. Ich kenne nicht alle Argumente von beiden Seiten. Mich interessiert das schon, warum wer wann fliegt oder nicht, oder welche Alternative es gibt und wie sinnvoll die sind. Das kann noch so individuell sein, das macht es nicht diskussion-unwürdig.

  • Fliegen ist günstiger, praktischer und schneller.


    Warum sollte man sich 13 Stunden in eine Bahn pferchen (mit 5x Umsteigen) anstatt 2 Stunden zu Fliegen...

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Was hier wieder mal durchkommt, ist das typisch deutsche Bahn-Bashing und das nervt.


    Ja, die Bahn hat Probleme. Was mit unter daran liegt, dass in D 60 EUR pro Person an Subventionen in den Schienenverkehr fließen, in der Schweiz ungefähr 6x so viel.


    ABER: Wer von euch ist bei einer Fahrt über 2h zu der anfangs errechneten Zeit angekommen? Ich kann mich zumindest nicht dran erinnern. Neulich bin ich mit Freunden von Stuttgart nach Hamburg in 10h (mit Pausen) gefahren. Das hätte selbst die langsamste Verbindung der Bahn mit Ausfällen geschafft. Ausschlaggebend war hier der Preis, da wir zu viert im Auto saßen.


    Auch bei Flügen ist die Quote nicht besser als bei der Bahn, zumindest bei denen, die Nachmittags, bzw. Abends gehen. Und ich meine die Abflugszeit. Bei der angegebenen Flugzeit ist immer schon ein Puffer eingeplant. Man stelle sich das mal bei der Bahn vor. Stuttgart München dauert dann regulär 3h. Dann wäre die Bahn auch (fast) immer pünktlich, aber den Aufschrei möchte ich nicht erleben.


    Soviel zum Thema von mir. Und ja, auch ich fliege demnächst von Berlin nach Stuttgart, weil es einfach günstiger und schneller ist. Aber von Stuttgart nach Berlin nehme ich den Flixtrain für 20 EUR.


    Gesendet von meinem LDN-L21 mit Tapatalk

  • Ich liebe mein Auto und mein Auto liebt mich :rolleyes::love:
    Wenn man/frau über 30 Jahre fast ausschließlich die Öffis nutzt, bei Sturm, Schnee, Hitze, Streiks, mit Kinderhorden, Kirchentagsbesuchern, auf die Schiene hüpfenden Suizidisten, vollgekotzten und bekifften Fußball- und DTH-Fans, für den/die ist Auto fahren der Himmel auf Erden ;)


    Versteht mich nicht falsch, ich fahre gerne Zug, ICE ganz besonders, aber der sollte dann pünktlich sein, mein reservierter Platz sollte auch frei sein und generell sollte der Zug auch nicht komplett einfach so kurz vorher ausfallen (Vandalismus oder so). Wenn ich einen Termin einhalten muss/soll/will, habe ich keine Lust drei Stunden vorher am Zielort zu sein, nur weil der frühe Zug erfahrungsgemäss weniger voll und auch zuverlässiger ist.


    Wäre ich Kanzlerin von Deutschland würde ich:


    alle Busse in Hybrid oder E-Busse umwandeln
    eine Pupssteuer/Methansteuer erheben (für Mensch und Tier gleichermassen)
    alternative Antriebstechnologien für Autos vorantreiben/neue, erreichbare E-Ladestationen
    Bonzenkarren und Flugzeuge für Politiker abschaffen (OB Geisel kriegt nen Trettroller, ohne Motor)
    jeder Bundesbürger bekommt zur Geburt einen Gutschein für ein Fahrrad geschenkt
    Alternative zum Flugbenzin entwickeln lassen, hatte da an Rapsöl gedacht oder Gänseblümchen...


    Mein Klimabeitrag: Ich gehe sehr gerne zu Fuss, so wie früher, in der Steinzeit, nur mit dem Pupsen, da muss ich noch dran arbeiten :rolleyes:

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • In Grunde sollten wir alle einen persönlichen tragbaren Biogas-Speicher für unsere warme Abluft haben, dann hätten wir massenhaft Energie für Bio-Gas-Roller oder könnten die Flugzeuge mit Mischgas betanken bevor wir einsteigen.

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  • Ich hab schon von Düsseldorf nach Köln manchmal 20 Minuten verspätung...


    Selbst Bahnmitarbeiter ächzen schon über Zugverspätungen. Der Konzern gehört GRUNDSANIERT! In die Führung gehören Eisenbahner, keiner der schon mit 17 Bestochen war und einen Zug höchstens von Benjamnin Blümchen Hörspielen kennt. Ich nehm, wenn es geht aus Sicherheitsgründen

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    in der das Wasser wieder steigt...
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    Einmal editiert, zuletzt von Gabumon ()

  • die müssen einfach auch mal mehr Zeit bei den Stopps einplanen, dann wären die Verspätungen auch nicht so wild.
    Wir sind letzte Woche zu unserer jählichen Werder- Auswärtsfahrt nach Heidelberg gefahren (Spiel in Hoffenheim, aber wer will da schon 3 Tage Zeit verbringen). Sämtliche Verspätung die wir so wohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg hatten, lag einzig und alleine daran, daß die Zeit bei den Stopps zu kurz war um alle Leute mit Koffer raus aus dem Zug und alle neuen Fahrgäste mit Koffer einsteigen zu lassen. Es summierte sich bei jedem Halt um 2-3 Minuten auf.
    Ab Ruhrgebiet bis Heidelberg (bzw Rückweg umgekehrt) war es dann auf Grund der Streckenführung (kurvig) nicht möglich die Zeit einzuholen. Lediglich bis/ ab Münster konnte der Zug volle Geschwindigkeit fahren, so daß sich auf dem Rückweg die noch in Dortmund bestehende Verspätung von 20 Minuten in Bremen auf 4 Minuten reduziert hatten.

  • Es gibt schon viel Bahn-bashing in letzter Zeit, das stimmt schon. Aber es ist schon auch gerechtfertigt. Wenn ich mit der Bahn in den Urlaub fahre und zwei Stunden später am Ziel ankomme, dann ist das in den seltensten Fällen ein großes Problem. Bei Geschäftsreisen ist die Zuverlässigkeit schon auch ein wichtiger Faktor. Wenn ich eine Bahnfahrt mit 20-minütiger Umsteigezeit buche, dann komme ich schon ins Schwitzen und das kann eigentlich nicht sein.

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