Roky Erickson ist gestorben.
https://www.tagesspiegel.de/ku…n-gestorben/24415306.html
Ganz schöner Nachruf von Alex Pascow:
ZitatAlles anzeigenAm Freitag ist Roky Erickson im Alter von 71 Jahren gestorben. Der Sänger und Gitarrist war ein fantastischer Songwriter und sicher eine der tragischsten Personen der Rock-Geschichte.
Im Song „Je ne sais pas wo‘s lang geht“ habe ich gesungen: „Für Roky Erickson den Himmel“ und auch wenn es auf den ersten Blick kaum eine Verbindung zwischen dem Psych-Rock von Roky Erickson und unseren Songs zu geben scheint, so hat uns sein Songwriting und Sound über die Jahre immer begleitet und beeinflusst. Bestes Beispiel hierfür ist wohl der Basslauf aus seinem Song „Its‘s a cold night for alligators“ dessen Basslauf uns am Ende zu unserem Song „Diene der Party“ geführt hat.
Roky Erickson wurde bekannt durch seine Band 13th Floor Elevators, mir haben seine Solowerke weit mehr bedeutet. Das Album „The Evil Ones“ ist für mich das vielleicht stärkste Rockalbum überhaupt. Und während Bands wie die Rolling Stones, Blue Öyster Cult oder Creedence Clearwater Revival Stadien füllten und einen festen Platz im Rockolymp zugeschrieben bekamen, hatte Roky Erickson zeitlebens den Status eines Geheimtipps und ist bis heute fast gespenstisch unterbewertet. Sicherlich spielte hier seine Biografie, die durch Drogen, psychische Erkrankungen, mehrjährige Psychiatrie Aufenthalte inklusive Elektoschocktherapie und anderen zweifelhaften Therapieversuchen, geprägt war, eine wesentliche Rolle. Dazu passend Songtexte von Aliens, Gremlins, zweiköpfigen Hunden und blutenden Hämmern. Im Unterschied zu anderen Bands die ebenfalls solche Themen in Songs aufgriffen, hatte man bei Roky jedoch nie das Gefühl dass er von B-Movies, Gespenstergeschichten oder Horrortrash sang, vielmehr schien es, dass er hier zuallererst über seine eigenen Dämonen sang.
Mehr über die Lebensgeschichte, den langen Aufenthalt in der Psychiatrie und darüber, wie sein Bruder im half diese schließlich zu verlassen, erfahrt ihr in der bewegenden Dokumentation „You‘re gonna miss me“.
Ich könnte jetzt noch weiter über die Musik von Roky Erickson, die Alben und sein kleines Comeback vor ein paar Jahren schreiben, stattdessen habe ich eine Playlist mit einigen seiner Songs zusammengestellt und hier unten verlinkt.
Sein Bruder sagte oft, dass es Roky zeitlebens immer um Musik ging und am Ende ist es genau das, was bleibt.
Mach‘s gut Mister Roky Erickson, keine Dämonen mehr. Danke für alles!
Alex