Allgemein: Die Texte der Hosen

  • Während ich gestern Abend über eine aktuell schwierige berufliche Situation sinnierte - warum auch immer - sprengten sich die Hosen in meine Gedanken. Unbewusst habe ich schon das ganze Jahr über sehr viele Hosen-Stücke gehört, die eher existenzielle Themen anpacken ("Nichts bleibt für die Ewigkeit", "Leben ist tödlich", "Ertrinken" - oder auch "Lebt wohl und danke sehr"). Beim Grübeln fasste sich dann für mich zusammen, was mir an den Hosen-Texten extrem gut gefällt: Dass sie den Hörer nicht als einen hilflosen Lemming degradieren, sondern dass sie ihn als mündigen Sparringspartner provozieren ("Du merkst, während du an deinen Plänen sitzt / Wie das Leben an dir vorüber zieht") und in die Selbstverantwortung drängen: "Es wird keiner kommen, um dich einmal zu holen / Geh alleine los". Für mich DIE Zeilen überhaupt. Oder auch: "Und wenn Ihr an etwas glauben wollt / glaubt an Euch selbst und nicht an uns". Ich mag es sehr, dass Campino/die Hosen sich hier nicht als die Lösung der Probleme (nach dem Motto "Wir gegen den Rest der Welt") anbiedern, sondern dem Hörer in den Arsch treten!

  • Geht mir auch oft so. Wie oft hab ich nach einem Lied gedacht: "verdammt, der Typ hat recht!" Es ist oft ein in-den-Arsch-treten oder auch manche Dinge von einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen. Oder Sätze: "Das ist das Land in dem man nicht versteht, das fremd kein Wort für feindlich ist!"
    Da schluckt man erst, weil es voll ins Schwarze trifft.

  • Das ist doch auch bei dem Lied, Steh auf, wenn du am Boden bist, der Fall

    20.12.2009 Weihnachtskonzert im ISS Dome
    23.11.2012 Krach der Republik im ISS Dome
    30.05.2013 Krach der Republik im Ruhrstadion
    01.06.2013 Krach der Republik im Ruhrstadion
    12.10.2013 Tourfinale K.d.R. Esprite Arena
    26.12.2017 Laune der Natour Westfallenhalle
    25.05.2018 Laune der Natour Stadion-Essen
    12.10.2018 Saisonfinale L.d.N. Esprite Arena

    25.06.2022 40 Jahre - Alles aus Liebe Merkur-Spielbank Arena Düsseldorf

  • "Gib mir was zu trinken, ich habe Durst!": ganz große rheinländische Poesie :rolleyes:

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Ich finde fast immer Textzeilen, die meine Stimmung oder Lebensabschnitte treffen.


    Als ich im Sommer 2018 in Stuttgart die Zeile "3 Kreuze das wir immer noch hier sind" gehört habe, wurde mir mal wieder bewusst wie viel Glück ich hatte das ich aus einer dummen Aktion vor ein paar Jahren völlig unverletzt raus gekommen bin.


    Genauso ging es mir auch schon mit "Wir werden siegen - irgendwann einmal" im Bezug auf der Suche nach einem neuen Job. Absage erhalten und dann das Lied gehört und gewusst, irgendwann wirst du der Sieger sein. Nicht aufgeben.


    Die Hosen schaffen es viele Botschaften sehr gut zu verpacken, was auch der Grund ist warum die Lieder mit tiefgründigen Texten nur selten im Radio gespielt werden.

    Narren sind bunt und nicht braun!

  • Dass sie den Hörer nicht als einen hilflosen Lemming degradieren, sondern dass sie ihn als mündigen Sparringspartner provozieren ("Du merkst, während du an deinen Plänen sitzt / Wie das Leben an dir vorüber zieht") und in die Selbstverantwortung drängen: "Es wird keiner kommen, um dich einmal zu holen / Geh alleine los". Für mich DIE Zeilen überhaupt. Oder auch: "Und wenn Ihr an etwas glauben wollt / glaubt an Euch selbst und nicht an uns". Ich mag es sehr, dass Campino/die Hosen sich hier nicht als die Lösung der Probleme (nach dem Motto "Wir gegen den Rest der Welt") anbiedern, sondern dem Hörer in den Arsch treten!


    Wobei es aber auch schon Texte gibt, die keine Lösung anbieten und eher Hoffnungslosigkeit beschreiben. Spontan fällt mir eines meiner Lieblingslieder ein: "Warten auf Dich". Hier wird eine dauerhafte Opferrolle dargestellt, ohne jede Möglichkeit auf Besserung der Situation.
    Tatsächlich sind die "hoffnungslosen" Texte aber wohl deutlich in der Unterzahl.

  • Wobei es aber auch schon Texte gibt, die keine Lösung anbieten und eher Hoffnungslosigkeit beschreiben. Spontan fällt mir eines meiner Lieblingslieder ein: "Warten auf Dich". Hier wird eine dauerhafte Opferrolle dargestellt, ohne jede Möglichkeit auf Besserung der Situation.
    Tatsächlich sind die "hoffnungslosen" Texte aber wohl deutlich in der Unterzahl.

    "Das Recht selbst zu entscheiden, wann der Zeitpunkt kommt zu gehen" aus Sein oder Nichtsein.

    Narren sind bunt und nicht braun!

  • "Es wird keiner kommen, um dich einmal zu holen / Geh alleine los". Für mich DIE Zeilen überhaupt. Oder auch: "Und wenn Ihr an etwas glauben wollt / glaubt an Euch selbst und nicht an uns".


    Für die beiden Zitate ein großes :daumen: Muss ich mir echt mal wieder geben!

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • von Willkommen in Deutschland fällt mir eine Auswahl einer Zeile schwer.
    Der ganze Text wühlt mich auf und beschreibt ganz gut meine Gefühle, wenn ich nicht nur in der Nacht an Deutschland und inzwischen auch wenn ich an Europa denke.



  • Ich finde es genial, dass dieses Lied live gespielt wir und besonders die Zeilen:


    Weil täglich immer mehr passiert
    Weil der Hass auf Fremde eskaliert
    Und keiner weiß, wie und wann man diesen Schwachsinn stoppen wird


    leider nie ihre Bedeutung verlieren werden.


    Es ist traurig, dass immer andere Schuld sind.

    Narren sind bunt und nicht braun!

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