Die Ärzte

  • E.V.J.M.F. 5/10

    Als Intro völlig ok. Der Witz nutzt sich nur ein wenig schnell ab.


    Plan B 3/10

    Irgendwie zündet der gar nicht.


    Achtung: Bielefeld 8/10

    Text und Musik gefallen mir, thematisch auch (zufällig?) beim Zeitgeist.


    Warum Spricht Niemand Über Gitarristen? 4/10

    Bis zum Refrain musikalisch und textlich ziemlich gut, nur zwei Tracks wieder über Gitarristen zu singen ist ein wenig einfallslos.


    Morgens Pauken 7/10

    Bin gespalten. Einerseits musikalisch gut auf die Fresse, textlich manchmal eher so lala. Muss ich live sehen.


    Das Letzte Lied Des Sommers 8/10

    Kommt mir doch irgendwie bekannt vor die Melodie...


    Clown Aus Dem Hospiz 8/10

    Bela in bester Form.


    Ich, Am Strand 9/10

    Wird definitiv die nächste Single, der Text zaubert ziemlich deutliche Bilder.


    True Romance 6/10

    Diese Reime...


    Einmal Ein Bier 7/10

    Ein weiterer bekloppter Saufsong für die Welt.


    Wer Verliert, Hat Schon Verloren 5/10

    Durchhalteparole, naja.


    Polyester 8/10

    Musikalisch der schönste Track.


    Fexxo Cigol 5/10

    Textlich zu brav. Hier hätte man viel mehr machen können.


    Liebe Gegen Rechts 6/10

    Naja, immerhin lustig


    Alle Auf Brille 7/10

    Jaja, der durch die Scheibeboxxxer auf Brille.


    Thor 7,5/10

    Einer meiner liebsten Tracks. Kurz, bündig und unterhaltsam.


    Leben Vor Dem Tod 6/10

    Ernste Songs von den Ärzten, hui. Immer schwierig.


    Woodburger 7/10

    Keine Meisterleistung, aber auch kein Totalausfall.



    Macht ne 6,5/10. Bestes Ärzte Album der letzten 20 Jahre

  • Unterm Strich auf jeden Fall solide und erheblich besser, als ich erwartet hätte. Ich hab aber ursprünglich auch nicht viel erwartet. Irgendwann um die Ärztivals 2013 rum habe ich meinen Frieden mit DÄ gemacht und erwarte nicht mehr all zu viel, außer gut unterhalten zu werden. Das klappt hier auch ganz gut und wie ich ernsthaft mal "Fan" von einer Band wie dieser sein konnte, weiß ich eh nicht mehr so genau.


    Zum Sound des Albums: Gefällt mir nicht so ganz. Insbesondere dieses totkomprimierte Schuhkarton Schlagzeug, bei dem man Becken und Hi Hat im Hintergrund erahnen darf geht gar nicht...


    Intro: Mal abgesehen davon, dass ich deswegen nachlesen musste, was zum Teufel "Trap" ist, sind Intros meistens unnötig, weil sie beim wiederholten Hören nur noch nerven. Das hier nervt immerhin schon beim ersten Mal.


    Plan B: Fing nach zwei, drei Durchläufen an, Spaß zu machen. Solide Spaßnummer, wenn auch nicht überragend.


    Achtung, Bielefeld: Da kommt das ewige Dilemma mit Belas Songs. Irgendwie möchte er wohl scheinbar ein geschickter Gesellschaftsbeobachter sein, aber es fehlt immer so ein wenig der letzte Kick - vor allem musikalisch. Der Song ist okay, wird aber schnell zum Skipkandidaten. Und die Aleppo Zeile finde ich auch schwierig. Ich verstehe zwar auch Menschen nicht, die sich permanent wie beschrieben "beschäftigen" müssen, aber das Aleppo Ding ist in etwa auf der Qualität von "Du weißt schon, dass Kinder in der dritten Welt hungern?" Ja, weiß ich - trotzdem kriege ich von Rosenkohl Würgreiz...


    Warum spricht niemand über Gitarristen: Vielleicht der typischste Ärztesong auf dem Album? Immer wieder bemerkenswert, wie sich Farin solche Trivialitäten aus dem Ärmel schüttet. Gefällt mir jedenfalls ganz gut, Bonuspunkte gibts für die Aussprache der mir so verhassten Beyoncé.


    Morgens Pauken: Kommt in Albumlänge etwas besser, aber mehr als Mittelmaß ist es nicht.


    Das letzte Lied des Sommers: Passt ja so dermaßen in den November.... Ich weiß nicht, wie oft Farin diese Art von Lied schon serviert hat, gefühlt schon ein paar hundert Mal, aber er darf es gerne weitere hundert Mal machen. Mit diesem Ärzte Pop konnte ich mich seit jeher gut anfreunden, die "Eines Tages" Bridge ist schwer wieder aus der Birne zu bekommen.


    Clown aus dem Hospiz: Hoppla, da hat Bela einfach mal so seinen mit Abstand besten Song seit Jahrzehnten rausgehauen.... Hier passt nicht nur endlich mal die Musik, er hat es auch endlich geschafft, das ganze textlich richtig gut umzusetzen. Das beschriebene Dilemma ist sehr real: Eine Vielzahl der von uns geliebten Künstler sind in ihrer Gesamtheit eher tragische Wesen, manchmal unbemerkt, manchmal ignoriert. Ganz, ganz großer Sport!


    Ich, am Strand: Da haut Farin gleich mal eines seiner besten seit langem hinterher. Schon beim ersten Mal hören merkt man, wenn man Farin kennt, dass das Lied früher oder später irgendeine gemeine Wendung nehmen wird. Ohrwurmcharakter, groovy und dann noch der Text dazu. Bemerkenswert vor allem, wie organisch die beschriebenen Bilder sind... Da wird gefühlt wirklich ein Mensch greifbar, was ja Anspruch der Sache war. Mega.


    True Romance: Hab ich mir als Single keine Minute gegeben, im Albumkontext passt es aber eigentlich ganz gut, zumal diese Vernetzung des eigenen Hauses scheinbar wirklich bei einigen solche Schäden hervorruft... Ich kannte mal eine Bartenderin namens Alexis, und die wurde zunehmend von Leuten, die sie schon seit Jahren bedient, Alexa genannt....


    Einmal ein Bier: Nö. Der Song, der dem Totalausfall am nächsten ist... Außer Farins Zeile ist das Ding die Zeit, die es dauert nicht wert...


    Wer verliert, hat schon verloren: Weiß nicht, warum der hier so schlecht wegkommt. Für mich würde der gut als Kritik an der Szene bzw. der Linken passen, aber ich weiß ja, dass er sehr bewusst offen gehalten ist. Dennoch: Musikalisch rockt das und textlich höre ich da erheblich mehr, als eine Durchhalteparole. Alleine schon die Doppeldeutigkeit von "Verlieren war keine Option" im Sinne von man darf nicht verlieren hin zu man hat überhaupt nicht daran gedacht, dass man ja verlieren könnte... Auch das "manchmal waren wir gemein..." spielt gut darauf an, wie das so mit dem gewinnen ist. Finde ich durchaus clever.


    Polyester: Hmmm.... Diese Art von Song schreibt Rod musikalisch auch gern häufiger und meistens geht das irgendwie auch ins Ohr. Am Text haperts häufig - diesmal aber nur ein bisschen. Die Grundidee über Plastik ist eigentlich ziemlich cool. Insofern besser, als vieles, was Rod zuletzt gemacht hatte.


    Fexxo Cigol: Da musste ich mich selbst erstmal kurz erden und daran erinnern, dass es zwar durchaus ein Problem ist, dass eine große Anzahl von Menschen bereit sind, jeden Mist hinzunehmen und zu glauben, alles andere aber sofort als Verschwörungstheorie abzutun, aber eben auch die im Text beschriebene Aluhutfraktion, die bei jedem Sack Reis irgendwas wittert. Bei den Geigen aus dem Alubommel musste ich dann sogar mal richtig lachen... Geil.


    Liebe gegen Rechts: Lange keine Ärzte Banjo Nummer gehabt.... Ist okay, mehr nicht. Was einige Medien in diesen Song allerdings für einen Quatsch reindichten, ist schon interessant...


    Alle auf Brille: Solche oi-Parodien sind immer schwierig, weil sie natürlich mit Absicht schlecht klingen müssen. Noch finde ich das sehr witzig, könnte aber sein, dass ich die Strophen irgendwann nicht mehr ertrage. Auf jeden Fall witzig.


    Thor: Naja. Meins ist es nicht, aber immerhin auch von Farin nochmal eine "Rocknummer", das Album ist ja schon sehr poplastig.


    Leben vor dem Tod: Hier zeigt sich mal wieder, wie schön Farin (im Studio) singen kann. Ich liebe die sanften Nummern von ihm und das hier ist keine Ausnahme. Wäre der perfekte Albenabschluss gewesen.


    Woodburger: Hmmm.... Da muss man schon fast die ganze Aufregung um den Song und den Song selbst gesondert betrachten. Der Song selbst ist einfach zunächst mal ziemlich flach. Es wurde hier ja schon geschrieben, dass Homophobie eigentlich nicht die größte Baustelle bei der AfD ist. Gut, genug merkwürdige Männer laufen trotzdem drin rum und dieser "Schwul" Refrain ist schon irgendwo ganz lustig. Einerseits finde ich den Gag trotzdem etwas flach, andererseits bin ich froh, dass die Ärzte den ganz großen moralischen Zeigefinger diesmal haben stecken lassen. Was die Aufregung drüber angeht sehen wir das Phänomen, was man dieser Tage oft sieht. Einzelpersonen sehen sich als ganzes. Irgendwer findet es nicht witzig, also diskriminiert es gegen Schwule. Andere Schwule finden es lustig? Egal. Dabei ist es doch eigentlich ein gutes Zeichen, dass auch bei solch einem Thema inzwischen eine ganze Spannbreite an Geschmäckern existiert und das Thema somit kein "wir-gegen-die" oder "gut-gegen-böse" ist.


    Unterm Strich bleibt also ein nettes Popalbum, dass mir durchaus Spaß macht. 2-3 Songs weniger wären vielleicht ganz gut gewesen, trotzdem bin ich froh, dass die Ärzte sich noch mal zu einem Popalbum aufgerafft haben. Es ist weder krampfhaft verkopft, noch zwangslustig, noch sonstwas. Und das ist doch schon mal was.

  • ichgehe von einem alten Song aus, der entweder neu eingespielt oder mit einer alten Aufnahme verwendet wurde.

    Frühjahrsputz wurde aber wohl geschrieben um die Melodie irgendwie ins Songbook zu bringen.


    Geschwisterliebe ist ja schon 1983 live gespielt worden und da gibts wohl auch keine "Ursprungsfassung"


    Zudem würde eine Neuaufnahme im Albumkontext ziemlich kacke klingen

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Ich find des musikalisch einfach unfassbar stark. Dazu vermittelt der Song mir ein Gefühl, wie das damals gewesen sein muss, was viele andere Hommagen an bestimmte Zeiten oder Bands in der Form nicht schaffen. Rational erklären kann ich das nicht, muss ich vielleicht auch nicht. Aber bei mir hat er sich mit der Zeit mehr und mehr festgesetzt, auch weil er einen unfassbar guten Drive hat. Der Song würde auch an einem Abend funktionieren, an dem nur Zeug aus den 70ern läuft, ich finde, das hat was. :/

    Kann aber auch verstehen, wenn er das bei dir nicht auslöst, ist schon sehr subjektiv.

    Wir sind übrig.

  • Scheinbar hats Sony geschaft bei der "Die Ärzte" Neuauflage die 2 "Remixe" von der "DAs Beste von kurz nach früher..." unterzubringen... ach du je...

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Generell ein merkwürdiges Vorgehen, Alben neu auf LP zu veröffentlichen, die es regulär schon auf Vinyl gab. Würde Wiederveröffentlichungen von Scheiben interessanter finden, die es nicht auf Vinyl gab oder die extrem selten waren wie bei die Ärzte bspw. "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer" oder "Geräusch".

    2 Beispiele von extrem seltenen Auflagen, die heutzutage bei u. a. ebay Mondpreise erzielen. Nicht zu vergessen die 1999 erschienene 8 x 10" Vinylbox von "Wir wollen nur deine Seele - live"...

    George Junius Stinney Junior
    !!!SCHREIT - SEINEN - NAMEN!!!


  • Die gehören aber nicht Sony, und bei DÄ klingt das eher nicht so als würde da interesse bestehen...


    Warum auch, an dem wert der erstauflagen ändert das nichts

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Große Plattenfirmen legen momentan irgendwie eh alles auf Vinyl neu auf was sie finden können.


    Verkauft sich halt doch recht gut dafür das man keine Arbeit hat

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • also nach mehrmaligen Hören des Albums muss ich leider meine Meinung komplett ändern..bis auf ein paar Lieder einfach nur nerviges gedudel

    Tja, zum Glück ist alles Geschmackssache.


    Meinen Erstkontakt mit Die Ärzte hatte ich 1985, seitdem begleitet mich diese Musik -mal mehr, mal weniger. Kurz danach kamen die Hosen. Jedes Release wurde gekauft in all den Jahren, die „Comeback-Tour“ 2012 hatte ich 7 Mal gesehen, weil es geniale Setlisten gab. Witzigerweise wurde ich mit „Jazz ist anders“ als komplettes Album nie ganz warm. Es gab sehr gute Momente, aber als Album war es nie hoch im Kurs bei mir. Gleiches bei „auch“. Neben ein paar guten Songs habe ich damals sofort in der Art des Albums die dann auch bestätigten Differenzen der Drei gehört.


    Nachdem nun klar war, dass ein neues Album 2020 kommen soll, war bei mir nach 8 Jahren seit „auch“ und den anscheinend beseitigten Problemen zwischen den drei Protagonisten doch wieder ein kleines Feuer entfacht. Ich habe insgeheim gehofft, dass 8 Jahre Abstand, eine wieder aufgeflammte Freude am gemeinsamen Musizieren und die Besinnung auf die Freundschaft, neue Energie entfachen könnte. Und was soll ich sagen. Die Ärzte haben mich 2020 sowas von abgeholt. Wenn man dieses Album ohne Fanbrille hört, ist es brillante Musik mit einer gewaltigen Vielfalt an Melodien. Mit Liebe zum Detail in jedem Song, eine musikalische Bandbreite, die die Klasse von Bela, Farin und Rod zeigen.


    Ich gebe Farin vollkommen Recht, wenn er davon spricht, wie stolz sie auf die Musik sind. Nachdem ich das Album die letzten Tage in Dauerschleife im Auto gehört habe (was schon ewig bei einer neuen Platte -egal von wem- nicht mehr vor kam, alleine aus Zeitgründen und geschäftlichen Telefonaten über die Freisprechanlage), kann ich mit voller Überzeugung sagen: 2020 ist wie 1985, als ich zum ersten Mal „Zu spät“ und „Paul“ bei meinem Bruder hörte! Diese eine Liebe, wird nie zu Ende gehen!


    Ich kann für mich voller Überzeugung sagen: „Hell“ ist in meinem Ranking unter den Top 3 der Ärzte-Alben. Ein in sich geschlossenes Werk, das voller Lebensfreude und Spaß an der Freundschaft einfach nur positiv auf mich wirkt. Ich hätte nicht gedacht, dass dies bei einem Album der besten Band der Welt nochmals so sein könnte! Und nur am Rande: auf Platte waren die Ärzte noch nie die 3 Akkorde-Punk-Schrammel-Band. Das sollte man sich bei manchen Aussagen auch mal vor Augen halten.

    viele grüsse aus südbaden


    mike

    2 Mal editiert, zuletzt von jmrsmr ()

  • Ich bleibe auch dabei, bis auf ein paar "Highlights" ist das Album erschreckend schwach. Bis auf


    Ich, am Strand

    Polyester

    das letzte Lied des Sommers

    Leben vor dem Tot


    ist da nicht viel bei


    Und der schlimmste Song ist der letzte auf der Scheibe

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

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