weltmeister auf bravo hits

  • Tun sie ja auch schon lange nicht mehr. Und dass das Buhlen um Aufmerksamkeit in teilweise absurden TV-Formaten in den 80ern auch der Steigerung des Bekanntheitsgrades dienen sollte, ist ja klar.


    Es ist eben schon ein Unterschied, ob man eine Band als Hobby betreibt (gilt ja für die allermeisten, auf deren Fahnen "Punk" steht) oder ob man anstrebt, von der Musik leben zu können. Dass aber natürlich auch in letzterem Fall nicht jeder faule Kompromiss gemacht werden sollte, mit dem man noch ne Mark verdienen könnte, sollte aber natürlich auch klar sein.
    Seine persönlichen Standards, was geht und was nicht geht, legt da ja jeder für sich selbst fest... müssen Auftritte bei "Wetten dass...?" sein ist da zum Beispiel so ein Punkt, der durchaus diskutabel wäre. Andererseits gibt es bei den Hosen immerhin nicht, wie zuletzt bei den Stones, einen exklusiven VVK über die Bild, weil die als Toursponsor eben am meisten Kohle abdrücken etc. Auch hätten die Ticketpreise bei der Hallentour vermutlich ein gutes Stück höher sein können, ohne dass Plätze leer geblieben wären. Jeden Scheiß macht man also auch nicht mit, nur weil Geld winkt. ;)

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • die hosen selber als band und ihre konzerte waren jahrelang punk, das kann man nicht abstreiten. auch ihre einstellung war punk (nicht im no future-sinn). aber die räder im hintergrund waren schon von anfang an auf kommerz getrimmt (formel 1, goethe institut etc). ist für mich ok, nur so hatte ich die möglichkeit von ihnen notiz zu nehmen in jungen jahren und nur deswegen gibt es sie heute noch.


    aber punk ist halt schnell mal etikettenschwindel. man macht eine band um aus dem keller zu kommen und bekannt zu werden - je nach kompromiss ist es dann halt schwierig mit dem label „punk“, der street credibility und authentizität.

  • Deswegen firmierten Die Ärzte nie als Punkband :daumen:


    Diese 80er Jahre TV Sendungen waren dermaßen Absurd, da wurden Bands dann als "Liveact" angekündigt und spielten nur Playback und gewisse Bands taten auch gar nicht so als wäre das Live. Find sowas eigentlich völlig Ok

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Hach ja, die Punkdiskussion....


    1. Als die Bravo Hits anfingen, waren die Hosen schon länger ein erfolgreiches und gut geöltes Unternehmen
    2. In den 90ern musste man noch andere Wege finden Geld zu verdienen, als es durch massive Eintrittspreise hereinzuholen. Da war ein Samplerbeitrag nicht die schlechteste Wahl.
    3. Spotify, Youtube, Facebook etc. gabs nicht. Mit Fanzines konnte man in der Größenordnung schon lange nicht mehr agieren. Wenn man also neue Fans und Zielgruppen erreichen wollte, blieben fast nur die Bravo und ihre Sampler.
    4. Hab ich nie verstanden, was daran so schlimm sein soll, wenn auf so nem Mischsampler dazwischen dann auch mal gute Musik kommt.


    Und


    5. Bad Religion, Sex Pistols und die Ramones waren in einer äußerst kommerziellen Videospielreihe vertreten. Diese Kommerzpunker....

  • ich weiss nicht, in welche richtung du argumentieren möchtest, du unterstreichst alles was ich sagte... dass es auch anders geht, zeigt grad in den 90ern das beispiel - sorry - böhse onkelz deutlich. man muss sich nicht auf samplern „verkaufen“ um stattzufinden - es sei denn, man will es.

  • Ich hab mich nicht gesondert auf dich bezogen. Ich argumentiere, dass es meiner Meinung nach keine schlimme Sache ist, auf einem Bravo Sampler zu erscheinen und dass ich das Prädikat Punk nicht davon ausgehend verleihe, wie jemand seine Musik vermarktet. Die Onkelz sind eine ziemliche Ausnahmerscheinung, aber bei denen ist es auch sehr schwer einzuordnen, wann sie wirklich nicht auf etwas erscheinen wollten, und wann man sie nicht hat erscheinen lassen. Die wollten früher durchaus auch gerne diverse Kanäle nehmen, man hat sie dann nicht gelassen und dann hat man anschließend erklärt, dass man das auch gar nicht will.


    Das muss am Ende aber eh jede Band entscheiden. Mir ist das meistens wurscht, mich interessiert in erster Linie die Musik...

  • ob sie wollten oder nicht spielt eigentlich keine rolle - es zeigt nur, dass es keine sampler etc braucht.


    zumindest keine bravo-sampler.. es gibt ja im sektor durchaus gute sampler. die „metal massacre“-reihe von metal blade in den frühen 80ern war super. „schlachtrufe brd“ auch - selbst der „ZAP“-sampler, auf dem die hosen ca. 1991 waren, machte sinn. die onkelz waren ja ca. 1980 auch auf nem punk-sampler. nur eben; muss es sowas wie bravo sein, neben blümchen und pur? ja, wenn man eben den erfolg UNBEDINGT will. klar waren die hosen schon ab 1990 die 1 - aber um nicht wieder in die 2. liga abzusteigen, machten sie diese kompromisse. machten andere bands nicht.


    wie schon jahrejahre davor - bereits bommerlunder und hiphop waren 1983 bei formel 1.
    ich will auch nicht wissen, was genau da seitens der hosen lief, um im theater spielen zu können 1988. sie tun da ja immer cool - doch die wollten das sicher zu 100% um eben aufzufallen.

  • Dass es den Hosen ums Auffallen und vermarkten ging, sehe ich auch so.
    Ich finde es halt im Endeffekt ggf. besser, wenn ein 90er Kind von 8 Jahren auf dem Sampler auch die Hosen zu Hören kriegte, anstatt das Feld alleine Mr President und Blümchen zu überlassen. Es wird ja nicht jeder von Geburt mit Punk und Metal sozialisiert.


    Das kann man auch anders sehen, aber es wird wenig bringen das zu diskutieren.

  • Ich bin grad jetzt erst auf den Artikel in der RP aufmerksam geworden, weil die Onkelz ihn auf Fb verlinkt haben.

    Zitat

    Frage: Wie haben Sie die Bravo Hits damals erfunden?
    Antwort: [...] Alle haben riesige Hitcompilations [...] Warum macht man eigentlich nicht die Bravo zum Hören?


    Unter dem Aspekt gesehen, ergibt die Reihe schon einen Sinn. Aber mögen kann man sie trotzdem nicht.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Wenig überraschende Antwort, mit Herzblut macht ja niemand eine Charts-Compilation. Das sind halt Compilations mit allem, was zum VÖ-Zeitpunkt gerade so angesagt ist. Also kurz gefasst für Menschen, die (noch) keinen eigenen Musikgeschmack haben.
    "Sinn" ergibt das für die Macher vor allem aus kommerziellen Gesichtspunkten, für den Käufer hilft das vielleicht gegen die Angst, einen Trend zu verpassen.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • Also kurz gefasst für Menschen, die (noch) keinen eigenen Musikgeschmack haben.


    Naja, auch wenn man durchweg Radiomusik hört oder nicht auf einzelne Genre oder Bands festgelegt ist, ist das ein "Geschmack" - wenn auch (aus unsrer Sicht) ein schlechter.

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Mir ging es nicht um "gut" oder "schlecht", das ist grundsätzlich schwierig, da subjektiv.


    Aber jemand, der einfach grundsätzlich das hört, was gerade "aktuell", "beliebt" oder eben "in den Charts" ist, hat tendenziell keinen Musikgeschmack. Ein bestimmter Geschmack würde ja bedingen, dass man bestimmte Sachen mag und andere eben nicht. Wenn das aber je nach Trend wechselt, hat das mit eigenem Geschmack schlicht nichts zu tun, dann ist man in der Hinsicht einfach "Fähnchen im Wind".

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • „radiomusik“ suggeriert ja, dass man das konsumiert, was grad im radio gespielt ist. das sind aktuelle songs, immer wieder, und somit purer zufall. sowas kann nicht als „geschmack“ betitelt werden. gehe da mit dth_hb_86 konform.

  • absolut.


    "welche musikrichtung hörst du am liebsten?"
    "ich hör gern so charts"


    Es müsste immer Musik da sein.
    Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.
    Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!

  • Registrierte Mitglieder haben die folgenden Vorteile:
  • ✔ kostenlose Mitgliedschaft
  • ✔ direkter Austausch mit anderen DTH-Fans
  • ✔ keine Werbung im Forum
  • ✔ neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • ✔ kostenlose Nutzung unseres Marktbereiches
  • ✔ eigene Konzertübersicht
  • ✔ und vieles mehr ...