Böhse Onkelz

  • Ich hatte mich tatsächlich in erster Linie auf die Madeira Geschichte bezogen, und zwar nicht nut auf Kevins Konten, sondern dass die Band da offenbar auch eine nette kleine steuerbefreite Firma betrieben hat.... Die Quelle dazu war der Bayerische Rundfunk, nicht die Bild...

  • Ich fand die Adios erheblich reifer als Memento, sowohl musikalisch als auch textlich. Viva los Tioz war gefühlsmäßig spannend. Dopamin war super, Ein böses Märchen vielleicht mein Lieblingsalbum. Bis auf letzteres sind diese Werke m.E. allesamt musikalisch reifer als Memento. Memento ist für mich tendenziell eher der Versuch, diverse Schaffensphasen der Band auf einem Album zu emulieren.
    Was genau ist denn an Memento so musikalisch reif oder so besonders interessant? (Das ist keine Suggestivfrage, würde mich wirklich mal interessieren was du da in der Hinsicht siehst?)


    Die Art der Kompositionen... Es sind eben keine Songs, die nur auf Akkorden basieren, wie es bei den Onkelz häufig der Fall war (gibt da einige Songs, die exakt gleich klingen). Es wird viel mit Halbtönen gearbeitet, was die Songs schwer zu antizipieren macht. Man verzichtet meist auf eingängige Mitsing-Refrains, weswegen viele Fans von der Scheibe enttäuscht waren. Der Klischee-Onkelz-Fan grölt auch gerne mit 4 Promille den Refrain zu "Wir ham noch lange nicht genug", "Auf gute Freunde" oder "Stunde des Siegers" mit! Fäustchen gen Himmel reckend und sich stark fühlend. Sowas ist auf "Memento" Mangelware... Genannte Alben von dir - "Viva los Tioz" oder "Dopamin" - wenden diesen Trick/dieses Stilmittel wesentlich häufiger an...
    "Der Junge mit dem Schwefelholz" (auch wenns ein Rip-Off von Danzigs "How the Gods kill" ist) dauert erstmal 3 Minuten, bis überhaupt sowas wie ein Refrain kommt.
    "Nach allen Regeln der Sucht" ist als Symbiose von Text und Musik kaum zu übertreffen. Geknickt, introvertiert - kaputt, traurig und gleichzeitig wunderschön. Nur eben auch halt hier wieder ohne den Trick, mit einem hymnischen Refrain noch alles rauszureissen. Der Song marschiert, läuft und steigert sich so. Top, nicht besser zu machen - ähnlich auch "Gott hat ein Problem".
    "Es ist sinnlos mit sich selbst zu spassen" ist sowohl textlich als auch musikalisch sensationell!


    Im Endeffekt ist es jedoch müssig über Geschmäcker zu diskutieren - dem Album jedoch musikalische Relevanz abzusprechen ist dann schon etwas gesucht oder entsteht aus purer Ablehnung.


    "Markt und Moral" - sprach die Steuerhinterziehungsband, ziemlich platt das Ganze. Aber die Band hat ja auch bei ihrer Reunion 2014 schon einen Ticketpreis von 70€ damit erklärt, dass sie sich ja der Working Class so verbunden fühlen...


    Naja, die Sache mit der Steuerhinterziehung - hast du dafür nun Beweise einer Verurteilung oder ist es nur eine Verurteilung von dir?
    Davon ab; ich finde den Text eigentlich relativ direkt und insofern passend. Warum alles immer mit pseudeointellektueller Kunstkacke formulieren? Wem will man damit was beweisen? Beispiel: John Lennon gilt als guter Texter... Er schrieb 1969 "I want you" - als die Platte "Abbey Road" raus kam, waren Kritiker von dem Text enttäuscht und sprachen Lennon darauf an.. Er sagte: "Wenn du am Ertrinken bist, dann schreist du "HILFE" - und nicht "...könnte sich mal bitte jemand die Zeit nehmen zu berücksichtigen, dass ich untergehe und ich doch bitte Hilfe benötige?".."! Einfach rausschreien. Und unrecht haben die Onkelz mit dem Text sicher nicht. Wer die 4 Mitglieder der Band zu einer Elite zählen will, hat noch nicht erkannt, was da sonst noch so läuft, rumläuft und abläuft. Man muss nicht auf der Strasse leben um sich über Missstände echauffieren zu dürfen... Sonst dürfte hier das halbe Forum zum Thema Punk kein Wort mehr sagen. Viele Studenten oder Akademiker, die gut in die Gesellschaft eingebunden sind oder das Ziel verfolgen gut eingebunden zu sein in der Zukunft. Keiner will Unterschicht sein - es geht ja soweit hier, dass sich das halbe Forum überheblich und arrogant über die "Asi-Onkelz-Fans" lustig macht, weil sie eben häufig nicht zur Mittel-/Oberschicht gehören...! Viele Punks oder was auch immer sie sind, sind Studenten - sind als junge Menschen idealistisch, jedoch mit der aufkeimenden Karriere bleibt dann im Prinzip wenig von Punk übrig. Da wird es schnell bürgerlich, man hat keine Geldsorgen etc pp! Völlig legitim!!! Darf man dann nichts mehr sagen und nur noch die Klappe halten, weil man keine (Street-) Credibility mehr hat? Nur; wenn man es selber nicht besser macht oder anders macht, sollte man es auch nicht kritisieren.


    "Irgendwas für nichts" kann man ganz gut mit "Überstimuliert" vergleichen.... Da ist m.E. klar zweiteres besser, aber damals hat Gonzo auch noch keine Bademeister Goldkettchen getragen, wie er es jetzt so gerne tut.


    Pure Geschmacksache! Und wenn man nun immer noch rumlaufen muss als wäre man immer am Existenzminimum nur um authentisch zu sein - naja, finde ich albern. Wir alle wissen, dass die 4 Onkelz oder die 5 Hosen keine armen Menschen sind und es wäre peinlich, wenn sie so tun würden als ob. Finde es dennoch ok, dass sich die Band Themen annimmt, die ihre Fans beschäftigen und ihnen vielleicht ein gutes Gefühl geben, auch wenn die Onkelz diesbezüglich nicht dieselben Sorgen haben.


    "Auf die Freundschaft" ist für mich von den ganzen bierseligen Pathossongs der bislang schlimmste.


    Das ist für mich wiederum das mega anbiedernd-billige "Danke" von deinem Lieblingsalbum ;). Widerlicher Song. "Auf die Freundschaft" finde ich allerdings auch nicht gut - neben "Wo auch immer.." wohl der 2. grosse Ausfall.


    "Jeder kriegt was er verdient" - gibt es eigentlich überhaupt noch irgendeine Plattform, die sich da angesprochen fühlen muss? Seit der Reunion ist selbst die Bildzeitung Hofberichterstatter. Das hat was von Don Quijote...."


    Ich kenne die Bild-Kritiken nicht, da ich dieses Blatt nicht lese... Aber es ist doch immer noch so, dass die Medien die Onkelz erstmal ablehnen und nicht sonderlich lieben. Und selbst wenn man ihnen mittlerweile wenigstens eine kleine Chance einräumt, war das jahrzehntelang anders. Und guck doch hier - wieviele User kommen noch 2018 mit "das sind Nazis" etc pp!
    Ich gehe mit dir konform: "...wisst ihr wie breit der Arsch ist, an dem ihr uns vorbei geht" ist natürlich etwas peinlich... Wenn es an ihnen vorbei gehen würde, wäre der Song nicht notwendig.


    Gepose und Lässiggetue, Geprolle und Breitbeinigkeit etc gehört zu den Onkelz. Sie wollen die starken Männer markieren - da unterscheiden sie sich von den Hosen. Und du weisst ja selber wie das ist - wenn du für dich was machst, wirst du es anders machen, als wenn du es mit deinen Kumpels machst. In der Clique agiert man oft "verhaltensauffälliger" als allein (soviel zu Weidner).


    Wie ernst man das nimmt, ist einem selber überlassen. Ich sah die Onkelz nie als Religionsersatz oder sowas - ich nahm stets das was ich gut fand mit und vergass das was ich schlecht fand. Und "Memento" finde ich alles andere als schlecht.

    3 Mal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • Was bei den Hosen geht, geht auch bei den Onkelz.
    Studioalben von gut bis weniger gut!


    1. Es ist soweit
    2. Viva los Tioz
    3. Weiss
    4. Memento
    5. Böse Menschen, böse Lieder


    (1 - 5; Topalben mit nur minimalen Ausfällen)


    6. Schwarz
    7. Onkelz wie wir
    8. Heilige Lieder
    9. Dopamin
    10. Wir ham noch lange nicht genug
    11. Hier sind die Onkelz
    12. Kneipenterroristen
    13. Mexico


    (6 - 13; gute Alben, doch etwas mehr Füllmaterial)


    14. EINS
    15. Ein böses Märchen...
    16. Adios
    17. Der nette Mann


    (14 - 16; grösstenteils langweilig!)
    (17 ganz zuletzt, weil es für rechte Vollspacken nach wie vor ein Kultalbum ist. Musikalisch und textlich ist es auch nicht das Wahre)

  • neue Termine:
    29. 8 Berlin Waldbühne
    07.09 Wels Open-Air


    Der Vorverkauf startet am 1. März um 10 Uhr


    Quelle: http://www.onkelz.de/

    12.12.2008 Wien,13.05.2009 Passau,12.08.2009 Chiemsee,28.11.2009 Obertauern,25.12.2009 Düsseldorf,21.08.2010 Frequency,09.10.2010 Krakau,28.05.2012 Innsbruck,03-27.09.2012 Argentinien 22.12.2012 Wien 20.05.2013 Passau 24.05.2013 Regensburg 11.10.2013 Düsseldorf 12.10.2013 Düsseldorf,12.05.2015 Dresden, 14.08.2017 Wiesen, 01.12.2018 Schladming, 11.06.2019 Linz, 04.07.2020 Wien, 29.08.2020 Graz, 02.07.2022 Wien, 17.06.2023 Linz, 09.08.2023 Wien,

  • Krass das man 2 Meisterweke wie EINS und Ein Bösses Märchen als eines der schlechtesten Alben sieht, speziell die Eins hat für mich keine Ausfälle.


    Aber geschmäcker sind ja verschieden. Ich kann dafür 0 mit Böse Menschen Böse Lieder" anfangen.


    Ich würde meine top 5 so ordnen


    1 Hier Sind Die Onkelz
    2 Eins
    3 Ein Böses Märchen
    4 Heiilige Lieder
    5 Viva Loz Tioz.


    Die Schlechtesten 3 Alben (Für mich auch die einzigen Schlechten Alben Im Gesamten)


    1 Der Nette Mann
    2 Böse Menschen Böse Lieder
    3 Mexico

  • ich raffs immer noch nicht wie man eine Band nach wie vor gut finden kann deren Sänger Menschen fasst tot gefahren hat , und der nun als der geläuterte Messias dargestellt wird, Millionen scheffelt und nach wie vor einfach nur ein Hohlbrot ist.....

    Und was genau hat sein Handeln mit der Band zu tun?


    Keine frage, was passiert ist is asozial und nicht zu entschuldigen. Dennoch hat es nicht das geringste mit der Band zu tun, in der zeit gab es die Onkelz auch nichtmehr. Übrigens haben sich damals auch die anderen 3 von Kevin Distanziert.

  • Ich kann keine Band gut finden , deren Sänger so ein Arschloch ist...Für mich ist der Sänger eine ausschlagebende Figur in einer Band, vor allem in einer die deutsch singt.Und wenn ich diese Hackfresse schon sehe kommt mir das grosse kotzen......ich könnte mir nie im leben vorstellen zu einem Konzert zu gehen und diesem Arschloch zuzujubeln....


    Wenn ich an Hockenheim denke , als der Weidner diese Lobesrede auf Kevin gehalten hat und 100.00 Fans diesem Typ zujubeln....nein verstehen muss ich das nicht.

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