Böhse Onkelz

  • Erstens geht es mir gar nicht darum, gegen die Onkelz zu hetzen. Ich betrachte die Band aber nun mal tatsächlich differenziert und ich kenne die Geschichte der Band auch ganz gut wie auch ziemlich alle Aufnahmen der Band bis ca. 1998. Ich weiß, wovon ich rede.
    So bin ich der Meinung, dass Kevin Russel eine Stimme hat, wie es eine zweite nicht gibt und dass die Onkelz auch immer wieder für ein paar Knaller gut und musikalisch superfitt waren. Ich habe an anderer Stelle in diesem Forum mal geschrieben, dass ich die Onkelz neben den Hosen für die bedeutendste deutsche Rockband der jüngsten Zeit halte.
    Auch bin ich nicht der Meinung, dass die Onkelz seit den späten 1980-ern noch als Rechtsrockband bezeichnet werden können. Ganz im Gegenteil haben sie zumindest in den 1990-ern, als ich die Band verfolgt habe, oft dieselben Themen aus der selben Perspektive besungen wie linke Punkbands auch, z.B. den eskalierenden Nationalismus im Jugoslawienkrieg, wo jede Provinz ihren eigenen Nationalismus entdeckte ("Hört her Völker und Völkchen / Schlagt auf Euch ein / Hasst Euren Nachbarn / Ihr wollt doch unabhängig sein / Tötet Euern Bruder / Vergewaltigt Eure Frauen / Ihr sprecht die gleiche Sprache /Aber Ihr könnt Euch nicht vertrauen" aus "Schöne Neue Welt") oder auch die Deutsche Einheit ("Guten Tag, ich bin die Freiheit / So, jetzt kennt Ihr meinen Preis / Leider könnt Ihr ihn nicht zahlen / Auch wenn Ihr Bundesbürger heißt / Jetzt tragen wir die gleichen Farben / Jetzt sind wir alle gleich / Wollt Ihr die Mauer wiederhaben / Oder heim in Helmuts Reich? / Wir spielen diese Lied / Für Euch dort drüben / Ihr habt Euch selbst besiegt / Dieses Land ist kein Vergnügen" aus "Worte der Freiheit").
    Damit aber übernehme ich noch lange nicht die Geschichtsschreibung der Onkelz, in der sie u.a. ihre eigene Rolle in ihrer Phase als Rechtsrockband völlig unterbewerten und sich so zurechtrücken, dass er zu ihrem erfundenen Mythos der immer Angefeindeten und einzig Aufrechten passt, der sich ja auch ganz gut verkaufen ließ. Diesen übernehmen schon genug, auch hier. Da werden die - teilweise - eigenwilligen Interpretationen der Onkelz 1:1 und unhinterfragt übernommen und hält das dann auch noch für besonders reflektiert. Weil hetzen tut ja immer nur die andere Seite, und die besteht ganz offenbar aus jedem, der irgendwie irgendwo etwas anders sieht, als die Onkelz es in Interviews oder in "Danke für Nichts" darstellen.
    Ich finde dieses Herdenverhalten vieler Onkelz-Fans peinlich und dieses plumpe Nachgeplappere erinnert mich an irgendwelche islamistischen Sektenprediger, die sich einer Sache verschreiben, der sie blind folgen, die ebenfalls eine andere Perspektive als die der heiligen Schrift nicht einmal zulassen, ein Verhalten von ganz armen Würstchen.
    Eine solche, andere Perspektive wäre z.B. die der Punks aus den 1980-ern, die am laufenden Band handfesten Ärger mit den Onkelz und ihren Anhängern hatten. Die Auseinandersetzungen reichten von Provokationen bei Punkkonzerten durch "Deutschland"- und "Sieg heil"-Sprechchöre bis hin zu heftigen und feigen Angriffen und Überfällen, bei denen Messer und andere tödliche Waffen nicht unüblich waren. Gerade in den Städten mit großen Skinheadszenen wie Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin oder ein paar im Ruhrgebiet war es kaum noch möglich, stressfrei Punkkonzerte zu veranstalten (genau vor diesem Hintergrund ist übrigens die autonome Antifa entstanden. Ihr Feind war jedenfalls verdammt konkret und nicht herbeihalluziniert und es waren Leute mit Hand und Hirn und Herz, die sich einem dermaßen gewaltbereiten Gegner entgegenstellten und es auch schafften, zahlreiche Innenstädte nazifrei zu prügeln. Die Gewalt "der" Antifa war immer zielgerichtet gegen Nazis und alleine das unterscheidet sie grundlegend von der Nazi-Gewalt). Wer sich für die Alltäglichkeit solcher Skinhead-Angriffe interessiert, kann ja mal in alte Punkfanzines reinschauen. Da findet man inzwischen einige im Netz. Man kann, was das angeht, auch viel über derartige Vorfälle bei Hosen-Konzerten finden. Die Hosen schreiben das in ihrer Biografie auch, dass sie Mitte der 1980-er dazu übergegangen sind, überhaupt keine Skinheads mehr in ihre Konzerte zu lassen, nicht nur die, die sich offen faschistisch bekannten. Die Mainzer Oi!-Band Springtoifel hat das auch mal in einem Interview im "Skin Up" bestätigt, und dass sie deshalb die Hosen nicht leiden können, weil früher habe man regelmäßig mit ihnen gesoffen und dann lassen sie einen nicht mehr in ihr Konzert, obwohl sie selbst alle in der IG Metall gewesen seien und das Konzert von der Gewerkschaftsjugend organisiert wurde. Ich habe Respekt vor den Hosen, dass sie damals diesen Schritt gegangen sind, auch wenn es im Einzelfall die Falschen getroffen hat. Aber das war wenigstens konsequent und ein Umgang damit. Und genau diese Konsequenz gab es bei den nichtrechten Skins nun mal nicht, ganz im Gegenteil. Springtoifel selbst waren zwar keine Faschos, haben aber gemeinsam Konzerte mit Fascho-Bands gespielt und das Westerwaldlied im Programm (bedeutendstes Marschlied der Wehrmacht, das heute bei der Bundeswehr gesungen wird). Für die Achtziger gilt nun mal, dass auch die Skins, die politisch nicht sonderlich interessiert waren, und auch die, die sich einer politischen Vereinnahmung durch FAP und Konsorten verweigerten, dennoch zur selben Szene gehörten. Man kannte sich und soff gemeinsam auf den gleichen Konzerten, wenn man dem Skinhead-Kult anhing. Springtoifel hatten jedoch meines Wissens übrigens anders als die Onkelz niemals nationalistische und ausländerfeindliche Texte. Ich finde es auf Grund der Erfahrungen der Hosen mit den Skins und rechten Hools aus de Achtzigern auch nachvollzieh- und vertretbar, dass sie so lange an ihrer Anti-Onkelz-Haltung festgehalten haben.
    Auch wird nicht die Perspektive zugelassen der Leute, die sich dagegen verwehrt haben, eine ehemalige Fascho-Band auf einem Festival für die Opfer rechter Gewalt auftreten zu lassen, wobei Teile der Fanszene dieser Band sich nachwievor an den ausländerfeindlichen Krawallen beteiligten, deren Opfer man gedenken wollte.
    Auch wird nicht die Perspektive der Leute aus irgendwelchen Dörfern zugelassen, die auch heute noch Ärger mit Dorfnazis haben, die, warum auch immer, auch heute noch Onkelz-Fans sind und sich regelrecht mit dieser Band identifizieren.
    Auch wird nicht die Perspektive von Leuten wie mir zugelassen, die weder die Onkelz noch die große Mehrheit ihrer Fans für Nazis oder auch weniger Schlimmes halten, die sich aber daran erinnern, dass irgendwelche Nachwuchsnazis noch Anfang der 2000-er Jahre das Jugendhaus in der Kleinstadt, aus der ich komme, wo viele Punkkonzerte stattfanden und auch die Antifa beheimatet gewesen war, mit Hakenkreuzen, irgendwelchen germanischen Runen, "NPD" und Onkelz-Zitaten beschmiert wurde.
    Ignoriert wird auch die Wahrheit, dass in rechten Versänden, Bootlegs der Onkelz nachwievor reißenden Absatz finden.
    Ignoriert wird die Wahrheit, dass es immer Kontakte gab von Teilen der organisierten Onkelz-Fanszene in die Rechtsrockszene, dass einige Onkelz-Coverbands sich im Rahmen der Rechtsrockszene bewegen.
    Es sind also nicht nur die Gegner der Onkelz, die zu dem rechten Ruf der Band beitragen. Und es ist schon eine beeindruckend-kreative intellektuelle Leistung, so viel Realität aus der eigenen Wahrnehmung auszuklammern, um in das Opfermythosgejaule der von allen verfolgten und verleumdeten Onkelz und ihren Fans miteinzustimmen.
    Ich will mit meinen Beiträgen auch gar nicht Position gegen die Onkelz beziehen oder die große Mehrheit ihrer Fans. Ich interessiere mich einfach für die Geschichte des deutschen Punk. Die deutschen Nazi-Skins sind nun leider auch ein Abkömmling dessen, was Ende der 1970-er losging. Was mich an den Onkelz stört, ist ihre Geschichtsschreibung. Sie stellen die Entwicklung zwar schon so dar. Aber sie relativieren ihre eigene Rolle und stellen sich gar als Leute dar, die diese ganze Entwicklung abgelehnt und sich dann davon distanziert hätten. Wahr ist hingegen, dass sie den ganzen Nazi-Scheiß mit losgetreten haben und einen gehörigen Teil Verantwortung tragen.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

    2 Mal editiert, zuletzt von Karl Arsch ()

  • Wie soll man so eine Band ( falls die tatsächlich wieder zusammen auftreten ) als *normale Rockband * sehen mit einem Frontmann der im Drogenrausch fast 2 Menschen getötet hat und sich nie dafür öffemtlich entschuldigt hat sondern lieber gequirlte Kacke in seinen tollen Videoblogs labert.


    Wenn Campino so ne scheiße verzapft hätte , wäre das dieses Jahr auch mein letztes Hosen Konzert gewesen , aber zum Glück hat der einen höheren IQ als die ganzen 3 Ex-Onkelz ( außer Weidner ) zusammen

    Einmal editiert, zuletzt von highlandermusic ()

  • Oh Mann, Glühwein, hier führen ein paar Leute ne anständige Diskussion und du bist wie das quengelnde kleine Kind, dass gerne bei den Erwachsenen mitreden würde, aber sich mit seinen Äußerungen nur lächerlich macht. Lass es bitte einfach sein.


    @ Karl Arsch:
    Bezüglich der Geschichtsschreibung gebe ich dir Recht. Da haben die Onkelz, vor allem auch in ihrer Biografie, sicherlich vieles verharmlost dargestellt. Im Grunde kann ich dir in den anderen Punkten auch nicht widersprechen, aber mich würden für einige deiner Aussagen die Gründe interessieren. Wieso hört so ein großer Teil der radikalen Rechten noch immer die Onkelz, warum sind deren Bootlegs in Fascho-Kreisen beliebt?
    Ist es nicht naheliegend, dass durch die gesamte Medienhetze und die gestreuten Falschinformationen gerade die Rechten, die ja sowieso schon etwas weniger im Kopf haben als der aufgeklärte Bürger, besonders beeinflusst waren, alles zu glauben? Wenn einer sich mit einer rechtsextremen Ideologie identifiziert, hat derjenige an den Distanzierungsversuchen "seiner" Band unter Umständen gar kein so großes Interesse. Sondern hört mit Vorliebe die alten Lieder der Skinheadzeit, geht mit den Kameraden aufs Konzert, wenn sie mal in der Stadt sind um einmal ganz laut "Antifa, ihr könnt mich mal" und "Scheiß Tote Hosen" zu singen.
    Es gibt sicherlich Dinge, die man den Onkelz zur Last legen kann, aber nicht, dass bis ins 21. Jahrhundert hinein immer noch rechte Idioten deren Lieder hören. Gerade wenn man sich solche Berichte wie den auf MTV ansieht, kann man nicht davon ab, dass den Onkelz in mancherlei Hinsicht böse mitgespielt wurde. Ich möchte diese generelle Opferrolle und das Märtyrertum damit gar nicht in Schutz nehmen, es ist nur so, dass vieles, worüber sich die Onkelz beschweren, gar nicht so unberechtigt ist.
    In der Gegend, aus der ich komme, gibt es viele Onkelzfans. Von denen sind manche politisch absolut in Ordnung, andere mitnichten. Weil mich das Thema interessiert, habe ich diesbezüglich auch mit Leuten gesprochen, die einige schlichtweg falsche Aussagen über die Band für wahr halten.
    Zum Beispiel durfte ich mir anhören, dass Alben wie "Hausmannskost" oder "Müllamilch", die im Grunde nichts anderes waren als irgendwelche zusammengeschusterten Rammsch-Bootlegs, offizielle Onkelz-Alben wären, die diese einfach nie rausgebracht hätten. Demnach sollte sich im Song-Repertoire der Onkelz auch ein Lied namens "Nigger" befinden, das einfach nicht von den Onkelz ist.
    Was ich damit sagen will: In der rechten (oder annähernd rechten) Szene halten sich solche Gedanken hartnäckig, da wird sogar dagegen argumentiert, wenn jemand was anderes behauptet. Was können die Onkelz für derartige Zustände? Hier hätte ein wenig Recherche der Presse, die die Band als Möglichkeit hätte nutzen können, um aufzuklären und zu zeigen, dass der Ausstieg möglich ist, sicher mehr gebracht, als eine Band zum Sündenbock zu machen.
    Sicher, ganz unschuldig waren die Böhsen Onkelz auch nicht. Sie haben diese Lieder geschrieben und damit einen Nährboden für rechtes Gedankengut mitgeprägt. Auch wenn sie einiges beschönigen, was hier nicht entschuldigt werden soll, gibt es aber Entwicklungen, für die sie mittlerweile nichts mehr können.
    Es hat schon vor den Onkelz Nazis gegeben und es gibt sie auch nach (oder vor? ;) ) den Onkelz.
    Ich verstehe ja, was du zu sagen versuchst und muss zugeben, viele der Dinge, die du beschrieben hast, sind schockierend, zum Beispiel das mit dem Jugendhaus. Aber man muss irgendwo auch unterscheiden zwischen Leuten, die mal eine Idee hatten, diese aber nicht mehr vertreten und den Leuten, die diese Idee aufgeschnappt haben und nicht mehr vom Gegenteil zu überzeugen sind.


    Ich hoffe, ich hab mich nicht zu umständlich ausgedrückt, es ist spät bzw. früh. :|

    Wir sind übrig.


  • Wenn Campino so ne scheiße verzapft hätte , wäre das dieses Jahr auch mein letztes Hosen Konzert gewesen , aber zum Glück hat der einen höheren IQ als die ganzen 3 Ex-Onkelz ( außer Weidner ) zusammen


    Ich dachte der Weidner ist eine ach so hohle Nuss?
    Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt... Lass es doch einfach bleiben ;)

  • Karl Arsch; was willst du uns eigentlich mit deinen ellenlangen Beiträgen (Inhalt meist irgendwas überliefertes, nicht persönlich erlebtes und häufig beispielhaftes) sagen?

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    :baeee:

  • Der Weidner dürfte zumindest nen höheren IQ haben als die anderen 3 zusammen.Wenn man Gonzo in Interviews hört..naja....
    Aber ich klinke mich hier dann doch aus....solen die Neffen und Nichten ihre abgefuckten Onkelz wieder feiern falls es echt ne Neuaufllage geben sollte.

  • @ Wehende Bayernfahnen:
    Es ist halt die Sache mit den Geistern, die sie riefen. Ich gebe Dir recht, dass da eine ganze Menge Dynamiken im Gang sind, auf welche die Band überhaupt keinen Einfluss mehr hat. Manche Leute haben aus dem Grund gefordert, die Onkelz sollen ihren Namen ändern, genau aus dem Grund, dass sie meinten, egal, was die Onkelz tun, sie werden das nicht mehr los. Ich will diese Namensdiskussion aber gar nicht aufmachen.
    Was ich den Onkelz tatsächlich krumm nehme, sind die zwei Songs "Ohne mich" und "Ihr sollt den Tag nicht vor dem Abend loben". Da sind mir auch alle ihre Erklärungen dazu egal. Ich halte die Onkelz insbesondere bei ihrem Hintergrund für alt und weise genug, dass sie hätten wissen müssen, von welcher Seite sie dafür Applaus bekommen.
    Ich halte also nicht nur die Medien für die Resistenz des rechten Rufes der Onkelz schuld. Sie haben da schon auch ihren Teil dazu beigetragen. Zu ihrer Vergangenheitsbewältigung, die auch dazu beiträgt, habe ich ja genug gesagt.
    Damit ist das Thema für mich auch durch.
    Nur das noch: Was die evtl. Reunion angeht. Ich habe immer damit gerechnet, dass es zumindest ein paar Konzerte wieder geben wird, sollte Kevin dazu in der Lage sein. Bei dem Geld, was sich mit nur wenigen Konzerten verdienen ließe, wären sie dumm, das nicht tun, und dafür lassen sich auch persönliche Differenzen beilegen. Damit würde der Ruf der Aufrechten und Standfesten zwar ein weiteres Mal untergraben. Aber das ist ja sowieso Marketing und die Onkelz wären auch nicht die erste deutschsprachige Ex-Punkband in Deutschland, die dem Kommerzinfarkt völlig erlegen sind. Und für Fans wäre es doch klasse, nochmal ein Onkelz-Konzert zu sehen.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

  • Um mal zwischendurch wieder auf den Countdown zu kommen.
    Klingt spannend:



    Quelle: Onkelz Board


    Ich selbst halte mich mittlerweile mit Theorien raus, einfach den Freitag abwarten.


    So, nun verfolge ich eure Diskussion wieder still weiter :)

  • Da ich momentan krank "feiere" hatte ich mal Zeit, mich in diesen Thread - zumindest in die jüngste Diskussion um ein mögliches Comeback(-Konzert) - einzulesen.
    Ohne die User, die den Onkelz auch heute noch nahe stehen, in eine Schublade stecken oder jemanden angreifen zu wollen: Ich finde es äußerst befremdlich, wie umfassend in großen Teilen wohlwollend hier über BÖ diskutiert wird. Für mich passt das so gar nicht zusammen.


    Ich selbst habe einige wenige Jahre lang sehr intensiv, und sehr gerne die Onkelz gehört. Ich fand die Musik gut, mit den Texten habe ich mich nicht sonderlich identifiziert. Ich habe mich damals lange dagegen geträubt (ich war regelrecht schockiert, als ein guter Freund damit anfing, hatte ich doch einiges über ihre Vergangenheit gelesen), mir eine CD zu kaufen, aber irgendwann habe ich mich geschlagen gegeben, da sie in meinem Umfeld eine echte Pflichtveranstaltung waren. Die hat jeder gehört. Meine Liebe zu den Hosen damals zu verteidigen war gar nicht so einfach. Den Onkelz bin ich in der Zeit, in der ich sie gehört habe, aber immer skeptisch gegenüber geblieben - vor allem, wenn ich gesehen habe, wer sich mit dieser Band und den Inhalten wirklich identifiziert hat. Das sind - und ich beziehe das, auf die Menschen, die ich kenne, und nicht die, die hier im Forum sind, das kann ich nicht beurteilen - ziemliche Holzköpfe gewesen, viele von ihnen sind heute ziemlich hängen geblieben, was sie alle aber eint ist eine unglaubliche Kleingeistigkeit und ein sehr niedriger Tellerrand. Dieses Klientel hat die Band angezogen und wenn ich sehe, wer heute noch mit Onkelz-Shirt rumläuft oder auf der Autobahn mit Aufkleber: Es sind größtenteils die selben Typen. Menschen, deren Weltbild an der Ortsgrenze des Heimatortes aufhört. Ich will nicht verallgemeinern, aber da, wo ich herkomme, haben viele Leute die Onkelz gehört und meine Beobachtung trifft auf 90% zu. Alle auch dem rechten Umfeld zumindest nicht abgeneigt. Ich wage sogar die Behauptung, dass diese Typen heute genauso kleingestig sind, wie damals und deshalb komplett ausrasten, wenn sie noch mal live dabei sein dürfen. Dass die Band allerdings die Dicken-Eier-Parolen heute noch glaubwürdig intonieren können wage ich zumindest mal anzuzweifeln.


    Mein engeres Umfeld und ich haben die Onkelz dann irgendwann auf dem Weg liegenlassen, da uns die Band inhaltich wie musikalisch irgendwann nichts neues mehr bieten konnte und die dicken Eier und das Ich-gegen-den-Rest-der-Welt nichts mit unserer Realität oder Mentalität und schon gar nicht der Haltung zu tun hatte.


    Dass unter dem Blickwinkel hier teilweise Parallelen bzw. Vergleiche zu den Hosen angestellt werden finde ich gleichermaßen bestürzend wie traurig. Die Hosen haben eine ganz andere Haltung, schon immer gehabt. Wenn ich auf ein Konzert gehe, dann habe ich das Gefühl, von netten, weltoffenenen Menschen umgeben zu sein - und ich bin immer wieder stolz, wenn "Nazis raus" angestimmt wird.


    Von daher wird das mein einziger Post in diesem Thread hier sein, den ich ab jetzt ignorieren werde. Der gehört für mich einfach nicht hierher.

  • Teaser 2


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    Ist für mich die Bestätigung dass die Onkelz wieder anfangen / weiter machen ...

  • Dieses Klientel hat die Band angezogen und wenn ich sehe, wer heute noch mit Onkelz-Shirt rumläuft oder auf der Autobahn mit Aufkleber: Es sind größtenteils die selben Typen.

    Ich picke mir mal dieses kurze Stück Text von dir hier heraus, da du ja von Weltoffen und Toleranz spricht. Aber im Gegenzug die
    Menschen scheinbar nach ihrem Aussehen beurteilst. Oder woher kennst du "all diese Leute" die dir auf der Autobahn mit einem Onkelz- Heckscheibenaufkleber begegnen?


    Ich und ich denke auch der größte Teil der Onkelz- Befürworter hier im Forum, sind sich sicher im klaren darüber, dass sich im Onkelzpublikum auch eine menge Hirnies (ich nenne "sie" mal so) befinden. Es könnte vielleicht sogar sein das der Anteil dort über dem Durchschnitt anderer Konzerte, oder Anhängerschaft liegt. Aber das ist verdammt noch mal nur ein geringer Teil.
    Ein so gemischtes Publikum wie bei den Onkelz habe ich seit Damals noch nirgends wieder gesehen. Skins, Punks, Hools, Rocker, der typische Bankkaufmann -Typ und auch der Mitfünfziger Mathematiklehrer. Alles gesehen! Und zudem alles friedlich!
    ...der Mathematiklehrer war besonders wirtzig, den ich nach einem Konzert getroffen habe. Seine Frau hatte sich nämlich bei uns drüber lustig gemacht, dass er ein 10Euro Onklezposter in einem extra angefertigten Bilderrahmen, der mehr als das 10fache kostete über dem Sofa im Wohnzimmer hängen hat. Und der Typ war nicht nur Mathematiklehrer, nein der hat auch so ausgesehen und sich so benommen wie man sich den Klischeeprototyp eines solchen vorstellt.
    Aber mal wieder zurück zum eigentlichen Thema...


    Klar ist das jetzt mein subjektives Empfinden. Aber hier (bzw. auch anders wo) wird ja immer so getan, als würde da eine Horde zurückgebliebener Nazis auf einen eigens organisierten Parteitag feiern. Und das ist nun mal ein völlig falsches Bild, welsches da propagiert wird!


    Was die vier Musiker der Band angeht, halte ich Weidner für einen sehr weltoffenen und wissbegierigen Menschen.
    Pe ist eher der Ruhige, daher auch teils schlecht einzuschätzen. Aber im Grunde sehe ich ihn ähnlich wie Weidner, nur etwas introvertierter.
    Von Gonzo weiß ich ehrlich gesagt nicht richtig was ich von ihm halten soll. Der kommt mit teils wirklich nicht wie der aller Hellste vor. Zumindest hat er weniger Talent sich mit Worten auszudrücken.
    Kevin ist wohl das Sorgenkind der Band. Wohl schon immer für alles zu begeistern, was den Ärger anzieht. Zudem kommt er mir selbst jetzt im scheinbar halbwegs klaren Zustand sehr verwirrt vor. Da hat wohl die jahrzehntelange Drogenkarriere ihre Spuren hinterlassen. Ich glaube "Kevin war zwar die Stimme, aber sicher nie das Hirn der Band" trifft es ganz gut.

    Der Hund an der Leine
    der hat keine Beine,
    darum ist der Hund
    auch untenrum wund!

  • Auf bild.de (keine Angst, les ich nicht, bin nur über das Onkelz Forum darüber gestolpert) gibt es derzeit ein Onkelz Quiz, worin folgende Frage vorkommt:


    Welche Band hat ihre PR-Agentur an Stephan Weidner empfohlen, der seither von dieser ebenfalls betreut wird?


    Die Ärzte
    Die Toten Hosen
    Die Höhner


    Anscheinend soll "Die Toten Hosen" richtig sein, weiß hier jemand mehr davon? Dass Campino und der W mittlerweile recht gut miteinander können weiß man ja bereits, aber davon les ich zum ersten Mal!? ?(

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    Suchst du jemanden zum Reden, der gar nicht bei dir ist?

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