New Model Army

  • Habe das Album jetzt mehrfach gehört, auf das erste Mal nimmt es mich nicht so mit wie 'Winter', welches mich schon beim ersten Durchgang absolut mitgerissen hat. Das Album als Ganzes funktioniert eigentlich super gut, aber die Songs sind nicht so ausbalanciert, so perfekt wie bei der letzten Scheibe. Soll jetzt nicht heißen das es schlecht wäre, aber irgendwie fehlen mir die Songs. Kann ich nur schlecht beschreiben. Ist auf jeden Fall ein Album, welches man am Stück hören sollte, mal eben so reinhören geht nicht. Werde mir noch Zeit nehmen müssen um ein abschließendes Urteil zu fällen.Das sind meine 2-3 Gedanken dazu, und zwar zum jetzigen Zeitpunkt.


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
    Und wir haben keine Zeit für Schlaf

  • Geht mir ähnlich, ging mir aber auch schon bei "Winter" so - auch da brauchte ich eine Zeit um reinzukommen, während "Between dog and wolf" ziemlich schnell zündete.


    NMA sind auch sehr stimmungsabhängig, finde ich - wenn draussen 30 Grad bei purer Sonne vorherrschen, fällt mir ihre doch schwere und eher dunkle, nicht sonderlich sonnige Musik schwer so zu hören, so dass ich mich darin verlieren könnte. Ich denke, wenn der Herbst anbricht, es kälter wird, Nebel am Morgen auf den Strassen liegt und man sich gut eingepackt aus dem Haus schleppt, werden sich die Songs in ihrer wahren Pracht zeigen.

  • Ist auf jeden Fall ein Album, welches man am Stück hören sollte, mal eben so reinhören geht nicht.


    Das ist auch tatsächlich so gewollt, ich habe am Wochenende ein Interview mit Justin Sullivan im aktuellen Ox gelesen, indem er sinngemäß sagt, dass die Band bewusst auf "Hitsingles" verzichtet und das Album als Album funktionieren soll und sich damit der Tendenz des "Streamingzeitalters", immer nur einzelne Songs anzuspielen, verweigert.


    Gehört habe ich die Platte indes leider noch nicht.

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

  • (...)


    Der Titeltrack „From Here“ ist fantastisch. Was für ein genialer Text, was für Wortspiele. Und endlich Drums ohne Ende.


    Beim ersten Hören musste ich weinen; definitiv mein Lieblingssong, jetzt schon. :love:

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Das ist auch tatsächlich so gewollt


    Habe auch schon einige Interviews zur neuen Platte gelesen, sie sind ja eigentlich immer schon 'ne Albumband. Und wie gesagt, das Album funktioniert auch, aber eben für mich noch nicht so stark wie die letzten beiden. Wobei das Ganze, jammern auf hohem Niveau ist. Waren wohl meine Erwartungen etwas zu hoch geschraubt. Wie Mike schon sagt: Der Herbst kommt. :) Außerdem gibt es auf dem Album sehr viel zu entdecken und sehr viele tolle Momente. Wird mich schon noch abholen.


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  • Nachdem aktuell eher mässige Bands in den führenden Threads rumdümpeln, spüle ich gerne mal wieder eine wirklich geile, relevante Combo nach oben - NEW MODEL ARMY!


    Hatte heute früh zum Aufstehen ihre 1993er Scheibe "The love of hopeless causes" auf dem Plattenteller und es war einfach nur wunderbar zu Songs wie "White light", "Fate, "Bad old world", "Here comes the war", "Believe it" oder "Living in the rose" in den Tag zu starten.
    Meiner bescheidenen Meinung nach gehört das Album zum Besten der Band, zum Besten des 90er Indie/Alternative/Punkrocks. Da stimmt jeder Ton, das feeling ist unerreicht - eine Band auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität, auch wenn ihre Alben bis heute Top sind.
    "These words" mit seiner unglaublichen Stille und Spannung - was für ein grandioses Werk, das der Platte eine weitere Facette schenkt... "The love of hopeless causes" ist Emotion pur: Wut, Verzweiflung, Hoffnung, Angst, Zorn. Mir läuft es immer wieder kalt den Rücken runter, wenn ich mir diese Scheibe bewusst (!) anhöre.


    Liebe Freunde und Nichtfreunde, ich wünsche euch einen wunderbaren, hoffentlich stress- und ärgerfreien Tag!

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • Nachdem aktuell eher mässige Bands in den führenden Threads rumdümpeln


    Da muss ich widersprechen, wenigstens teilweise. Du weißt wen ich meine :daumen: , aber egal, die NMA Scheibe ist ein Monster von einem Album, und kann nicht oft genug nach oben geholt werden.


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  • maik: danke, ich werde mir das Album auch mal wieder komplett geben müssen.


    Eine gute Sache ist es übrigens auch das Solo-Album „Navigating By The Stars“ komplett zu hören. Es hat so viele wunderschöne Lieder, traurige Lieder. Im Moment liebe ich besonders „Sentry“. :love:


    BzbE: was meinst du, wenn du schreibst, dass dir Songs fehlen?


    Für mich funktionierte das Album übrigens auch im Sommer. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem ich mit Kopfhörern auf der Sonnenliege am Pool lag und ein tiefes Verständnis für die Menschen spürte. Ich spürte die Bereitschaft, die Welt zu lieben. Allerdings machte ich abends den Fehler, den Computer hochzufahren… :wall:

    "When everyone’s so sensitive it’s easy to be tougher than the rest" - NMA

  • Sagte ja schon, dass ich das schlecht beschreiben kann. Vielleicht wirklich so wie DTH_HB_86 im OX gelesen hat, dass Justin meinte sie haben bewusst auf die "Hitsingles" verzichtet. Für mich hört sich manches "halbfertig" an, nicht komplett durchkomponiert, zB. bei "Passing through", hat geile Passagen, tolle Melodien und dann plötzlich der Break. Irgendwie fehlt da der Flow. Natürlich sind tolle Songs auf der Platte: Never arriving, Great disguise, Conversation, Where I am, Setting sun (gefällt mir mit dem ungewohnten Gesang sogar ausgesprochen gut) und From here (herrlich hypnotisch). Aber irgendwie hab' ich mir noch mehr erhofft. Egal, am 26. Oktober geht's nach Stuttgart. Und da lass ich mich dann umhauen. :daumen:
    Edit: Wobei das jammern auf höchstem Niveau ist, mir gefällt die Platte als Ganzes, mir fehlen nur die Ausreisser nach oben.


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    Einmal editiert, zuletzt von BZBE89 ()

  • Mein etwas verspäteter Konzert-Rückblick, aber ich bin mit einer fetten Erkältung nach Hause gekommen.


    Also, 3 Konzerte in Folge: Dortmund, Hamburg und Berlin. Meine Arbeitskollegen können das nicht verstehen und fragen immer wieder das Gleiche und ich antworte immer wieder das Gleiche. Und es war auch diesmal so! Dortmund war ein super Konzert. Ich war auch wirklich überfällig für eine Army-Show. Und hätte ich nicht gewusst, dass es danach weiter geht, wäre ich in ein tiefes Loch gefallen. 2-3 Shows brauche ich mindestens um mich vom Alltag zu regenerieren. Und am besten geht es, wenn ich es alleine mache. Ich brauche Zeit, um mich (allein) mental darauf vorzubereiten und um mich allein in dieser Welt zu bewegen.


    Ich hatte mir selbstverständlich wieder vorher die Setlist angeschaut und war nicht so überzeugt davon, dass „One of the chosen“ ein guter Opener sein würde. Aber ich hätte Justin Sullivan vertrauen soll. Er weiß, was er tut! Der Song war fantastisch als Einstieg. Ich liebe es so sehr, wenn er mit dieser Inbrunst in Mikro schreit. Dann kam mit „Never arriving“ ein neuer Song und ich hatte durchgehend das Gefühl, dass die neuen Lieder noch nicht so gut abgefeiert wurden, wie die alten Stücke. Mir selbst hat „Never Arriving“ sehr gut gefallen. Es kam sehr kraftvoll und ich war definitiv angekommen in dieser anderen Welt. Da waren nur noch ich und die Band. Mein absolutes Highlight an diesem Abend war „From here“. Und natürlich „States Radio“. Oh Gott, ich liebe diesen Song!


    In der Hamburger Markthalle war ich seit 20 Jahren oder länger nicht und JS erzählt oft, dass dies eine seiner Lieblingshallen sei. Ich glaube, ich war zum letzten Mal dort bei Pete Droge und da war die Halle nur zu einem Viertel gefüllt. Ich stand vorne rechts und es ging los. Und von Anfang an herrschte eine gigantische Stimmung im Publikum. Ich glaube, es waren sehr viele Engländer anwesend. Die Frau vor mir war gut drauf und performte ihren eigenen Tanz und ich machte mir Sorgen um meine Zähne weil sie ständig so weit mit ihren Armen ausholte, so dass ich mich auf die Stufe neben mir stellte, was letztendlich eine gute Idee war. Super Blick auf die Bühne und auf den Mosh Pit. Was für eine Stimmung! Dieses Konzert war eines der allerbesten, die ich je besucht habe. Extrem freundliches Publikum und eine Band, der man die Spielfreude ansehen konnte. Die neuen Songs wurden meiner Meinung nach zwar immer noch sehr verhalten aufgenommen, aber es gab auch jede Menge alter Stücke. „The Charge“, „51st State“, „Here comes the war“ und für mich aus dem „Eight“-Album „Wipe out“. Meine Highlights an dem Abend waren “States Radio” (ich finde die „Arlington“ Stelle so extrem berührend. Ich war mal auf diesem Friedhof und es war so ein trauriges, beklemmendes Gefühl. Diese Stelle in dem Lied bringt alle meine Gefühle auf dem Punkt.), eigentlich war dieses 3er Set in Folge von „Winter“, „Here comes the war“ und „States radio“ fantastisch gut. Dann kamen die Zugaben und ich mache mich für den Rückzug bereit, aber dieses sympathische Publikum blieb einfach stehen und forderte lautstark die Band zurück auf die Bühne. Und dann kamen sie tatsächlich wieder zurück und JS sagte, wir müssten jetzt gehen und deshalb würden sie etwas sehr langweiliges spielen. Und es kam… „I love the world“!!! Und ich empfand auch sehr viel Liebe… für diese Band! Dann gingen sie wieder und ich drehte mich auch um, weil ich gehen wollte, aber keiner rührte sich. Alle blieben stehen und brüllten die Band zurück und sie kamen tatsächlich zurück und dann gab es noch „Ballad of Bodmin Pill“. Als ich die 5 Minuten zurück zu meinem Hotel lief, hatte ich nur einen Wunsch. Ich wollte, dass die Welt still steht. Dass ich für immer in der Markthalle bei dieser Band sein darf. Und „From here“ ist mein neues „Born feral“. Also, auf der letzten Tour haben mich die Drums bei „Born feral“ jedesmal dazu bewogen, die Augen zu zumachen und dann sah ich einen Dschungel. Fragt nicht wieso, er war auf einmal da und ich mittendrin. Im Hamburg habe ich bei „From here“ die Augen geschlossen. Ich weiß nicht mehr, ob ich irgendwo war, aber ich hatte das große Bedürfnis mich auf den Boden zu legen.
    Und dann kam Berlin. Ich war inzwischen weit weg von jeglicher Realität und der Gedanke, dass ich gefangen in irgendeinem Büro seltsame Gutachten erstelle, erschien mir völlig abstrakt. Ich wartete immer noch auf die gute Fee mit dem Zauberstab, die sagte, „Musst du nicht machen. Dein neuer Auftrag lautet vor dieser Bühne zu stehen. Und diese Band wird für immer spielen!“.


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    Das Berliner Publikum war sehr steif verglichen mit dem in Hamburg und Dortmund. Vielleicht war das gut um mich auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. An der Band lag es nicht. Die haben sich auch in Berlin den Arsch abgespielt. Und ich liebe sie so sehr. „Winter“ ist immer noch ein unbeschreiblich guter Song. Mein Lieblingssong vom neuen Album „Where I am“ ist live wunderschön. Und Justin Sullivan ist ein Zauberer!! Und ich hatte noch tagelang "Over the wire" im Kopf...

    "When everyone’s so sensitive it’s easy to be tougher than the rest" - NMA

    Einmal editiert, zuletzt von Agent1873 ()

  • Schöner BEricht, aus dem viel Begeisterung zu erkennen ist, aber aus ....

    Und hätte ich nicht gewusst, dass es danach weiter geht, wäre ich in ein tiefes Loch gefallen. 2-3 Shows brauche ich mindestens um mich vom Alltag zu regenerieren. Und am besten geht es, wenn ich es alleine mache. Ich brauche Zeit, um mich (allein) mental darauf vorzubereiten und um mich allein in dieser Welt zu bewegen.

    ...liest man schon fast etwas "krankhaftes". :D

    NEIN :!:

  • Ich war gestern beim Konzert in Dresden. Wenn ich hier den Bericht von Agent1873 lese, dann scheinen sie bei der Setlist ordentlich zu rotieren, da war nämlich einiges anders. "Winter" finde ich zum Besipiel auch richtig klasse, das kam leider gestern nicht. Opener war "No Rest", das ging direkt auf die 12 und die Halle war am Kochen. Ich finde ja auch, NMA hat immer so ein wunderbares Publikum, total enstpannt, super gemischt von jung bis alt, alle feiern zusammen eine riesen Party. So gerne ich die Hosen mag und so schöne Momente, wie ich auch schon mit den Hosen erlebt habe - diese Stimmung ist immer noch etwas familärer, etwas magischer. Ich hatte eigentlich die ganze Zeit auch ein Dauergrinsen im Gesicht. Vor der Bühne im Pit ging es auch ordentlich ab, es war unglaublich heiß und stickig, ich hatte nach dem konzert nichts am Leib, was nicht nass geschwitzt war. Und es waren auch wieder viele Fans aus England da, die die Band noch auf ihre ganz eigene Art abfeiern. Persönliches Highlight für mich war dann "Here comes the war", das ich noch nie live gehört hatte. Unglaublich intensiv, unglaublich bewegend - ich bekomme jetzt noch Gänsehaut. In Summe ein Abend, der wirklich richtig viel positive Energie mitgibt, der mich jetzt hier, während ich völlig übermüdet im Büro sitze, wieder grinsen lässt, während ich diese Zeilen schreibe. Hoffentlich gibt es diese Band noch lange und ich kann noch viele Konzerte sehen.

  • Waren sie wieder zu fünft auf der Bühne? Ich war nämlich am Samstag in Stuttgart, dort sagte Justin, dass Marshall Gill (der Gitarrist) wegen einem 'Family thing' nicht dabei wäre. Dean White, der Keyboarder, hat dann die Gitarre übernommen und nebenher noch ein bisschen an den Keyboards "rumgespielt". Möglicherweise deshalb die Rotation? Kam mir von den Songs her auch etwas rauer, härter vor. Egal. 'No rest', der Opener, brennt sich mal so richtig in die Ohren. Justin, mit seiner Bühnenpräsenz, seiner Stimme, dem zornigen Grollen, Brüllen und dann doch wieder kraftvollen, melodischen Gesang. Wahnsinn.
    Umgehauen hat mich dann 'From here' mit den explodierenden, donnernden Drums, was ein geiler Livesong. Überhaupt, ich glaub' ich weiß was ich bisher beim Hören der neuen Scheibe falsch gemacht habe, ich hab' den den Lautstärkeregler nicht weit genug aufgedreht :D . 'Here comes the war' natürlich überragend, 'Ballad of Bodmin Pill' einfach wow, und dann vor der Zugabe 'Get me out' und alles explodiert noch einmal.
    Später dann 2mal das Saallicht an, scheißegal, die Band wieder auf die Bühne gebrüllt, wir haben uns nur angeschaut, angegrinst und weiter gefeiert. Eine wahnsinnig positive und aufbauende Energie lag in der Luft. Wenn das die negativen Arschl...... auf dieser Welt erleben dürften, wäre die Welt eine bessere. So genug Pathos, geil war's.


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
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  • Die waren gestern tatsächlich auch wieder nur zu viert auf der Bühne.
    Und ja, für ein NMA-Konzert fand ich es auch ganz schön rau und hart - wir hatten uns dann gestern durch hartnäckiges Rufen auch noch die zweite Zugabe verdient, die hat dann auch noch mal so richtig gekracht.

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