Metallica

also ich lese solches zeugs gar nicht, weil ich mir meine meinung selber bilden kann. das vorweg.

ich finde es auch immer etwas verdächtig, wenn man ein album nach 1, 2 durchläufen richtet. kann man nicht. zumindest nicht bei musik mit etwas mehr niveau als bei den amigos.
gut gemachte musik wurde sicher nicht in 2 stunden komponiert und verfeinert - insofern ist es arrogant eine rezension zu schreiben nach einem durchlauf der platte. man kann bei 90min musik unmöglich alles aufnehmen was da passiert. man kann sich nicht im detail verlieren und sich fallen lassen. musik lebt davon, dass sie gefühle im hörer weckt - so kann musik lebenssoundtrack werden... das geht aber nicht, wenn man als hörer nicht bereit ist. man muss ready sein und ein album hören WOLLEN. ich kann nicht jetzt metallica hören und beurteilen und in 2 stunden das neue werk von gunther gabriel. das wird dann höchst oberflächlich.

bowies "blackstar" - für mich das album des jahres 2016 - konnte man sicherlich nicht nach einem durchgang erfassen. unmöglich. aber innert sekunden nach release gab es reviews zu der komplexen platte.. ein joke.

deswegen schrieb ich hier gestern zu metallica, dass man mich in 3 wochen nochmal um meine meinung zum album fragen soll. dasselbe schrieb ich zum neuen album der new model army und bei den onkelz habe ich auch erwähnt, dass das album ein grower ist. musik braucht zeit und liebe seitens des hörers - und das hat sie auch verdient, wenn der künstler herzblut investiert.

diese wettbewerb-rezensionen nehme ich 0,00 ernst.

Meine Faves bislang:

Spit out the bone (Hammertrack)
Moth into flame
Helo on fire
ManUNkind
Confusion
Hardwired

Stinker:

Am i savage
Dream no more

Muss sagen, dass James auf der Scheibe sehr cool singt... besser als in den letzten 17 Jahren - grad in "Spit out the bone"!

also bisher gefällt sie mir eigentlich ganz gut. Nur viele der Gitarrensoili von Kirk gefallen mir nicht. Und ich kann noich nicht sagen, warum...uninspiriert, langweilig???ich weiß noch nicht

Sie sind seit Jahren repetitiv... Immer dieses Wah-Wah, immer derselbe Ansatz... Ich sehe das Problem darin, dass die Soli auf den ersten Platten sowieso Dave Mustaine geschrieben hat ("Kill em all" ziemlich komplett und ein Teil der "Ride the lightning") und sich Kirk damals diesem Speed Metal (nur die Soli) Stil angepasst hat - er hat ja davor bei Exodus gespielt, war also schon in dieser Tempoecke drin. Das zog er noch bis und mit "..and justice for all" durch... Mit der deutlichen Temporeduktion vom "Black album" entledigte er sich dieses Stils.

Nun ist es aber so, dass er keine 20 mehr ist und seine Vorliebe für Jimi Hendrix immer mehr zum Vorschein kommt - diese auf der Blues-Tonleiter basierenden Soli. Er spielt selten bis nie Arpeggios oder sowas - er hält sich relativ strikt an Hendrix und ich finde, das passt nicht so wirklich in das Brett-Muster - oder Thrash Metal - das sie nun wieder fahren. Das ging auf "Load" und "Re-Load" top, da passte es. Auf "St. Anger" gab es so gut wie keine Soli und nun bei "Death magnetic" und "Hardwired.." kommt eben dieses Problem zum tragen. Das macht seine Soli langweilig...
Gut wird es immer dann, wenn James sich in die Soli einmischt und sie diese Twin-Guitar leads zaubern (taten sie zB schon in "Master of puppets").. Die sind UFO, Michael Schenker Group oder Thin Lizzy geschuldet - auch Iron Maiden brachten diese Art Soli in den 80ern ein.

geil sind die twin-guitar soli vor allen bei Helloween auf den Keeperplatten

Natürlich - wenn auch schon sehr bei eben zB Maiden abgekupfert, die das schon ab Album 1 taten (und eben davor Thin Lizzy, UFO oder Michael Schenker). Ich liebe Helloween bis und mit "Pink bubbles.." (finde das Album auch geil), doch eigentlich waren sie schon ein ziemlicher Iron Maiden klon.. Kiskes Stimme ist etwas cleaner wie die von Bruce Dickinson, doch ich denke mal, sie haben ihn deswegen geholt, dass sie Maiden etwas näher kommen konnten... Hansen klang ja nun ganz anders. Auch wurde die Musik von Helloween nach "Walls of Jericho" deutlich melodiöser und eingängiger, weniger Speed Metal-affin, hingehend zum Heavy Metal/Power Metal wie ihn Iron Maiden zocken (IM sind klassierscher HM oder NWOBHM, kein Power Metal).

Das soll die "Keeper.." Alben oder vorallem die alten Helloween keineswegs schmälern!!! Nur waren diese Twinguitars halt schon ein Jahrzehnt vorher da.

streite ich gar nicht ab, ich finde diese Soli von Helloween im Speziellen einfach nur geil

ist zwar jetzt sehr offtopic...aber ich finde, die geilsten Soli macht echt Kuddel.Hat zwar gar nichts mit Metal zu tun, aber ich liebes es einfach, wie er mit ein paar Tönen so geile Dinger hinkriegt...Ich höre gerade Im Meer, das ist so ein geiles Beispiel

Zitat von VerschwendeDeineZeit

maik, die hendrix ähnlichkeit ist schon da, finde ich auch, aber ich würde eher sagen dass es halt einfach die traditionellen pentatonik/blues skalen sind die man da hört. und darauf aufbauend hört es sich so an als wäre jedes der soli mal so 2-3 ideen und fertig. gibt es irgendwas zu dieser hendrix-connection bei krik?

Man weiss halt, dass Kirks grösstes Vorbild Jimi Hendrix ist.. Ich finde, das hört man sehr gut. Diese doppelt gespielten, etwas tieferen Noten, sind für Hedrix typisch (zB in "Little wing"). Und Kirk bringt sie - im Vergleich zu anderen Heavy Metal Gitarristen - sehr häufig (immer) auch so... Man vergleiche mal zB Metallica mit Megadeth (der Vergleich ist gerechtfertigt): Die Soli der Bands, deren Musik sich TEILWEISE ähnelt, sind komplett different.

Man kann sich an Hendrix orientieren, der nunmal die Blues-Skala ausgereizt und dank Spielreien und Verzerrungen auf einen neuen Höhepunkt brachte, oder eben an dem was nach Hendrix kam - zum Beispiel Blackmore. Hammett klammert sich weitgehendst an Hendrix, während es im Heavy Metal, besonders Thrash Metal, eigentlich untypisch ist, so zu solieren. Man verleiche mal mit Kerry King von Slayer und seinen Psychosoli - oder Alex Skolnick von Testament. Die speilen komplett anders, weniger "altbacken" und wesentlich variabler. Die sture "Anbiederei" bei Hendrix in der Spielweise des HM macht Kirks Soli langweilig.