Queens of the Stone Age

  • Vierfachpost! Eigentlich traurig, dass niemand in der Zwischenzeit geschrieben hat... (Und sorry andy für den Vierfachpost!)


    Hier ein Interview mit Josh Homme, vom letztem Jahr, über seine Operation, seine Gedanken dabei, über Kyuss und zum Schluss über das neue Album. Das Interview war, no na, auf englisch, für ein Projekt hab ich's das Ganze letzten Monat auf deutsch übersetzt. Ich war so frei, es euch zur Verfügung zu stellen:


    Du hattest ein paar gesundheitliche Probleme gehabt. Was ist mit den Knien los?
    Nun, ich nehme mal an, dass es Vererbung ist. Mein Großvater hatte schon dieselben Knieprobleme. Und weil ich keine Hobbies hatte, ich hab ich mir gedacht, lass dich doch dabei operieren.


    Wie kam es, dass es so lebensgefährlich wurde?
    Ich hatte auf einmal Atemprobleme und bin dann praktisch gestorben. Mein Herz blieb einfach stehen. Und mit einen Schlauch in meinen Hals war’s noch abartiger. Sie könnten mich nicht aufwecken, weil ich mich sonst zu Tode gehustet hätte. Aber die Ärzte könnten die Komplikationen lösen und ich wachte wieder auf.


    Und danach warst du für drei Monate im Krankenhaus. Das muss ein gewaltiger Schaden gewesen sein, wenn man solang dort ist.
    Ich war im Krankenhaus für zwei Wochen, danach war ich für die nächsten Monate zuhause im Bett – was schrecklich war. Und letztens hatte ich an eine Operation am Handgelenk. Irgendwie liegen Operationen bei mir im Trend. Jedenfalls begann es vor eine Weile zu schmerzen und ich kam daran nicht vorbei – eine Sehne musste wieder fixiert werden.


    Wenn man im Krankenhaus ist, im Bett liegt und nur wartet, beginnt man, Fragen zu stellen. Man blickt zurück und fragt sich, wohin es weiter geht. War es für dich auch eine solche bedeutungsvolle Zeit für dich in irgendeiner Weise?
    Ja, wie du sagst, man beginnt im Krankenhaus zu hinterfragen und man sagt: Was hab ich getan, wie bin ich hierer gekommen? Wenn du vorher noch nie verletzt warst, wenn es dein erstes Mal ist, denkst du dann so Sachen wie: Wie kann ich es verhindern, wieder herzukommen? Die ganze Sache gewinnt an Pirorität, schließlich fragte ich mich auch, warum ich Musik mache und was ich tue. Warum ich es immer noch tue. Warum ich ein neues Album mache und wieder auf Tour gehe. Was, wenn ich das nie ein Ende nimmt? So hatte ich auch für eine Sekunde die Musik vergessen.


    Diese Gedanken waren vorher nie da?
    Jeder hatte in seinen Leben seine Höhen und Tiefen und ein jeder nimmt es anders wahr, wie sie damit umgehen. Aber auf einmal ist es überwältigend. Es war, als ich irgendwas brauchte oder ich den Sinn hinter der Musik finden muss. Oder dass ich Probleme kriegen würde, wenn ich es nicht mehr mache. Am Ende haben wir diese Verpflichtungen, weil ich das erste Album wiederveröffentlicht hatte. Die Verpflichtungen, nach Australien zu fliegen und andere Sachen machen. Und wir versuchten, die ersten Songs wieder zu spielen – mit Erfolg. Und ehrlich gesagt, hat es mich wieder inspiriert – es brachte mich für einen Moment der Erinnerungen zurück, als ich mit der Musik begann. Ich bin irgendwie ein Fatalist, ich sah es als ein Zeichen. Ich war inspiriert und war aufgeregt, ich wollte wieder Musik machen und es war für mich eine Wiederkehr. Auch, weil das erste Album ein Versuch ist, ein Roboter zu sein (Anmerkung: Homme nannte den Stil des ersten Albums "robot rock" und meinte es auch wörtlich so)


    Zwischen Kyuss, QOTSA und all den anderen Projekten waren Sie stets kreativ. War es, das erste Mal, dass die Kreativität nachgelasen hatte, dass Sie in einer Art Sackgasse waren?
    Yeah, das war das erste Mal. Normalerweise hab ich so um die 20 Songs im Gepäck, egal bei welchem Projekt. Es gab schon immer einen Überfluss an Songs, Musk, Inspiration und Richtungen. Und dann auf einmal liegst du im Krankenhaus im Bett, hilflos und ich denke mir: What the fuck? Es war seltsam und frustierend und ich glaube, ich tat mir selbst ein wenig leid. Was ich normalerweise nie tue. Ich glaube, du machst deine eigenen Zeiten, du arbeitest hart und hälst verdammt nochmal die Klappe. Ich glaube, du senkst deinen Kopf, wenn die Dinge schwieriger werden und arbeitest dann mehr. Schmeiß den Müll raus, wenn du dir selbst leid tust. Wäsch das Geschirr, die Wäsche. Ich glaube nicht, dass du es notwendig hast, im Moment kreative Arbeit zu machen. Du musst die Sache durchziehen.


    Und im Krankenhaus ist es anders.
    Weil du da ein Sklave bist, du hast keine Kontrolle. Wenn du aufwachst und es gibt Probleme und du liegst nur da, bist du am Arsch. Du bist wie ein Gefangener und ein Sklave. Ich mag es, gute Momente zu erleben, aber ich war noch nie ein Sklave von irgendwelchen Drogen. Einfach nur auf einen Schmerzen-Trip sein ist schrecklich.


    Du sagtest, als du das erste Album wieder gespielt hast, kamen die Dinge wieder zurück. Es ist auch eine Weile her, seit QOTSA was Neues veröffentlicht hatten. Waren da welche Aspekte, dass diese Gruppe von Kerlen wieder zusammenkommen und wieder bei Null anfangen?
    Nein. Ein Teil von dem, was mir passiert ist, brachte mich auf die Gedanken, in keiner Eile zu sein, einfach die Momente genießen und nicht immer auf irgendwas hinterher rennen. Und gerade jetzt, die Idee, wieder aufzuspringen und ein neues Album machen ist, ist es nicht das Wahre – wir machen ein Album, aber die Prozedur möchte ich genießen. Mein Kopf arbeitet seit 16, 17 Jahren und ich will duch die Drängelei dazu kommen, ausgebrannt zu sein – bei Sachen die ich liebe.


    Und du hast nun auch ein zweites Kind. Glückwunsch übrigens.
    Ich weiß. Ich weiß auch nur, was andere wissen. Es war meine Frau, die es jeden erzählt hat und jeder hat dann mir erzählt, dass sie es denen erzählt hat. Ein seltsamer Teufelskreis.


    Aber das sind wirklich tolle Nachrichten, im Bezug auf die Krankenhaussituation und dann ins Studio zurückzugehen und alles neu erleben.
    Yeah, ich bin wirklich aufgeregt. Ehrlich, Vater zu sein ist derzeit meine Lieblingsbeschäftigung, zwei kleine Menschen im Haus zu haben ist fantastisch. Ich versuche auch, mit dem Rauchen und sonstigen Scheiß aufzuhören und ich versuche, Boxen zu lernen und dazwischen meine Tochter zur Schule zu bringen, da bleibt nicht viel Zeit über.


    Es kling tatsächlich danach, als ob alles verändert hat.
    Ich hatte schon immer das Gefühl gehabt, auf heißer Kohle zu rennen und es ich war, als ob ich immer im Kreis rannte. Und wie ich schon sagte, wenn du im Krankenhaus liegst und dich fragst, was zum Teufel du machst: Es sind Fragen, wo du dir die Zeit nehmen kannst, mit diesen zu beschäftigen. Und ob es richtig ist, zu fragen oder nicht, du musst auch antworten können. Und du brauchst die Antworten, du hast die Zeit zum Nachdenken. Und ich weiß nicht, ob ich jemals zuviel gearbeitet oder ob mich einfach nur Angst dazu getrieben hatte.


    Wenn eine Frage in deinen Kopf erscheint, wirst du sie nicht mehr los.
    Ja, bis du wirklich diese Frage beantworten kannst. Aber es kam nie, es war davor nie notwendig. Was machst du nun? Was zum Teufel mache ich und soll ich es überhaupt machen? Und ehrlich, ich sitze da, denke nach, soll ich die Interviews und den ganzen Scheiß machen? Wen interessiert es schon, was ich zu sagen habe? Du fängst mit solchen Fragen einfach an.


    Aber es wäre interessant, sich mit diesen Sachen näher zu beschäftigen.
    Du weißt, idealerweise ist es immer so: Nein, ich habe irgendwas interessantes zu sagen, das es zu diskutieren gilt. Aber wenn du in der Lebensmitte bist, wenn du diese Lebensfragen und dabei keine Antworten hast, dabei im Bett liegst, ist es leicht, unter extremen Druck zu sein, diese Fragen zu antworten. Ich ließe gerne die Dinge laufen, ich wartete ab, was passieren würde. Mein Doktor meinte, das ist nicht wirklich die Diagnose für die Schmerzen.


    Hat es in irgendeiner Weise deinen Stil verändert, was neues Material angeht? Ist der Prozess des Songwriting ein neuer für dich geworden?
    Ich liebe dieses Zitat von Man Ray: "Es gab immer und gibt immer zwei Beweggründe für alles, was ich tue: Die Freiheit und die Freude." Ich hatte schon immer das Gefühl, dass es in dieser Weise erstrebenswert war. Und mit jeden Album versuche ich, mich selbst aufgeklärter über die Welt zu sein, auch wenn wenn ich viele dunkle Bilder dabei male. Ich bin wie ein Fisch, der auf einen wunderschönen Köder fixiert ist. Das ist alles was ich sehen möchte, diese schönen Dinge.


    Und ich nehme an, diesen „Köder“ kannst du nach langer Zeit wieder sehen.
    Yeah, und ich weiß warum es ein Köder ist. Ich möchte nicht mehr auf irgendwas fokussieren, das ich nicht mag. Ich will dabei keine Zeit an solcher Scheiße verschwenden. Ich habe eine Menge Songs geschrieben, die grundsätzlich Liebeslieder sind, aber sind als Sehnsüchte, Obsessionen oder Ärger maskiert. Ich mag es, auf bestimme Art und Weise stimmliche Ausdrücke zu finden. Das schwierigste, was du jemals sagen kann ist: Ich liebe dich. Und deshalb mag ich es, Sachen kompliziert zum Ausdruck zu bringen, wobei ich es ja mit einen dunklen, makaberen Schleier tue.


    Und richtig heavy.
    Nunja, „heavy“ ist eher zufällig.

    Wie meinst du das?
    Ich sehe keine Notwendigkeit, Musik zu schreiben, die „heavy“ ist. Ich sehe „heavy“ vielmehr als Übergabe. Die Art, wie du irgendwas überbringst, statt zu verzerren. Ich nehme an, es stellt sich heraus, dass es irgendwie verzerrt und heavy ist. Ich habe nie versucht, rüberzubringen, die Dampfwalze zu sein. Es ist einfach. In Australien gab es ein Festival, wo alles gab: von High On Fire bis Slayer, von Sum 41 über Social Distortion bis zu den Melvins. Sehr viele Bands, die „heavy“ spielen. Und als wir dort uns einübten, merkten wir, dass wir auf eine andere Weise „heavy“ sind, als diese Band. Ich mag die Melvins, ich liebe Slayer aber ich mag auch Björk. Ich fühle mich aber anders als die Szene, die „heavy“ Musik macht.

    Das war auch der Unterschied zwischen QOTSA und Kyuss. Jetzt, wo Kyuss wieder zurückkehren, lag da auch nicht ein Angebot auf dem Tisch, dass du zur Band zurückkehren kannst? Aber du hast dich nicht dafür entschieden, oder?
    Ich liebe wie es war und es ist jetzt nicht so wie’s war. Ich habe großen Respekt, aber ich möchte nicht zurück, ich möchte einfach nach vorne schauen. Ich finde es fantastisch, dass sie’s wieder machen und war begeistert, dass ihre Shows ausverkauft waren.


    Hast du deren neue Show gesehen?
    Das werde ich nicht, weil ich möchte nicht, dass irgendwer mich dabei sieht und dann auffordert, auf die Bühne zu gehen. Es würde mich dazu veranlaßen, Fuck You zu sagen, aber das möchte ich nicht. Aber es freut mich, dass sie es durchziehen. (Anmerkung: Er hat seine Meinung später geändert und hat eine Show gesehen, wurde dabei glücklicherweise nicht aufgefordert)


    m Bezug auf Klinik und „heavy“: Es gab einmal eine Show in einer Entzugsklinik, die abgebrochen werden müsste...
    Das war 2007, wir gaben ein Konzert in einer Entzugklinik für Drogenabhängige. Allerdings fand dieses Konzert ein abruptes Ende, da wir uns als Opener „Feel Good Hit Of The Summer“ ausgesucht hatten. Als ich den Song mit der Textzeile „Nicotine, Valium, Vicodin, Marijuana, Ecstasy and Alcohol“ begann, entstand eine grosse Unruhe, die das Klinikpersonal dazu veranlasste, die Band von der Bühne zu holen. Zu „Coccccccccccaine“ kam ich gar nicht mehr. Ich wurde oft darauf angesprochen, ob es sich hierbei um einen Geniestreich oder einen bösen Scherz handle. Dieser Song war der ultimative Sozialisierungstest. Wir fanden es sehr lustig und auch passend. Aber wir wollten uns damit über niemanden lustig machen, zumal ein Freund von uns momentan da ist. Ganz im Gegenteil. In Amerika wird dieser Song von der Polizei dazu benutzt, um Leute vor Alkohol am Steuer zu warnen. Wir dachten, vielleicht könne dieser Song auf irgendeine Art und Weise helfen. Aber leider kam es zu einem Missverständnis und das Konzert wurde abgebrochen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Leute etwas mehr Humor gehabt hätten und bereit gewesen wären, über sich selbst zu lachen. Selbstironie ist doch auch eine Form der Heilung und wenn Du dich selbst zu ernst nimmst, hasst Dich am Ende jeder.


    Und im gleichen Jahr gab’s auch ein Konzert, 700 Meter unter der Erde, eine Kontroverse zur Wüste.
    Ja, in der Wüste hast Du die Endlosigkeit, du verlierst schnell den Überblick und die Energie, die sich in der Weite reflektiert, ist umwerfend . Es ist einfach großartig. Als Universal uns vorschlug, 700 Meter unter der Erde zu spielen, hatte ich keine Vorstellung davon, wie das klingen würde. Aber Troy war sofort von dieser Idee begeistert und wollte das unbedingt machen. Nun, da wir es gespielt haben, kann ich nur sagen, es war großartig, das werde ich nie vergessen. Es war eine unglaubliche Erfahrung, die auch auf unseren Sound Auswirkungen hatte.


    Soviel zur Vergangenheit. Blicken wir auf die Zukunft: Können wir auf ein neues Album von QOTSA erfreuen? Ward ihr schon im Studio? Und ist das Song-Writing schon im vollen Gange?
    Yeah, wir haben schon angefangen. Es wird auf eine Art bluesig sein, tranceartig und ein bisschen rauchig, trüb. Es ist schwer zu beschreiben. Wir nehmen uns die Zeit, wir haben keine Eile. Auch den anderen geht’s so, was aber lustig ist. Ein paar von uns gehen ähnliche Wege ich wie ich es jetzt tue. Das erste Album zu spielen war großartig, weil jeder von uns dabei sich neu orientieren könnte. Jeder hatte davor verschiedene Vorstellungen im Kopf gehabt und nun könnte jeder die Queens für sich wiedergewinnen. Diese intensive Auseinandersetzung mit dem ersten Album war einfach nur gut.


    Das ist selten, nehme ich an. Wenn du Erfolg hast, ist es normal, dass Leute von ihren Vorstellungen abweichen und neue Sachen versuchen. Aber die Möglichkeit, wieder zurückzukehren, wie’s bei euch der Fall war, passiert nicht oft.
    Nun, es gibt auch eine Erleichterung dabei, dass wir wieder zurück sind. Weil es ist für jeden von uns ein Prüfstein und wie du schon sagtest, es ist eine Erleichterung, dass wir wieder die gleiche Richtung nehmen. Wir sind Freunde, was auch immer. Ziehen wir uns künstlerisch an einem Strang für eine lange Zeit, verlieren wir uns und jeder geht in verschiedene Richtungen. Und das ist auch in Ordnung. Viele Leute werden böse und und sagen: Ich kann mit dir nicht mehr spielen! Aber man muss anerkennen, dass die Ziele nicht immer die Gleichen sind. Ich werde immer dankbarer für die Zeit, die schon war. Ich finde es toll, dass wir alle jetzt immer noch in die gleiche Richtung unterwegs sind.


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    Das neue Album wird im Frühjahr erwartet, oder Sommer. Während der letzten Weihnachtszeit veröffentlichten sie einen Song von Bob Dylan - dieser ist auf "Chimes Of Freedom: The Song Of Bob Dylan" zu hören. Es ist eine "Benefiz"-CD für Amnesty International, mit Coverversionen von u.a. Tom Morello, My Morning Jacket, Adele, Joe Perry etc.... Hier der Song auf YouTube:


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Sometimes I throw my telescope in the air, singing

    AYYYYYYOOO, I'M GALILEO

  • mal sehen was das neue album hermacht. veröffentlicht soll es kurzfristig werden, gefunden: 25. august. tickets in münchen um die 55 tacken. bin gespannt!

    quelle

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

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