• Vielleicht hat mal früher jemand von euch in seiner Jugend den Film "Die Heartbreakers" gesehen. Spielt Mitte der 60er im Ruhrpott. 'ne Nachwuchsband die an 'nem Bandwettbewerb teilnimmt. Der Sänger is' Stonesfan und der Bassist spielt auf 'nem Höfner-Bass, also das Model das auch Paul McCartney spielt. Und so steht er auch auif der Bühne, stocksteif. Der Sänger frägt ihn dann, ob er schon mal einen in die Eier bekommen hat und was er dann spüre. Und genau so soll er dann den Bass spielen.
    Das ist der Unterschied zwischen Stones und Beatles!


    Es heißt dennoch, dass die Beatles die Working Class-Band von den beiden gewesen sind.

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

  • "woman", "(just like) starting over" und "watching the wheels" sowie spätere einzelne mccartney-songs hätte ich auch gerne als beatles gehört, erschien mit in meiner liste vorhin aber dann doch zuuu weit von der trennung der band entfernt... ;)


    Es müsste immer Musik da sein.
    Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.
    Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.

  • War ja nur ein Spielfilm, und diese Szene erscheint eben vor meinem geistigen Auge. Wollte hier keine größeren Diskussionen anzetteln.


    Wir sind außer uns
    Und Rand und Band
    Und wir haben keine Zeit für Schlaf

  • maik, tolle geschichte, nett geschrieben.
    aber die beatles?
    also, ich bin da vieleicht in der minderheit, aber mir gehen die sowas von auf den sack. was für eine langweilermusik, kuschelpädagogengeschrummel, dröge, 1000x wiederholt. mich nerven sie einfach. kaum sieht man eine liste der 100 besten alben von oder für was auch immer, die top 10 sind alle von den beatles. wenn ne band overrated ist, dann wohl die beatles. nö, ich kann keine phase meines lebens finden wo ich die beatles toll gefunden hätte. vielleicht wäre es anders gewesen wenn meine eltern beatles platten gehabt hätten und ich die für mich entdecken hätte können bevor ich neue deutsche welle gehört hab oder sowas. aber sie kamen immer über diese pädagogen, in der schule, die neunmalklugen radio- und fernsehtypen.


    klar waren die beatles kreativ. sie machten viele dinge das erste mal. aber what the fuck, nur weil sie zufällig vorne dran standen ist nicht jedes ding was sie taten ein geniestreich. die gunst der frühen geburt gepaart mit neugierde und kreativität. ok. aber es gibt so viele kreative musiker nach den beatles die auch ohne diese vier typen eine wahnsinnsentwicklung hingelegt hätten.


    interessanter finde ich: john lennon solo und mit yoko ono. da hab ich sogar ein album.


    bin mal gespannt, ob ich der einzige bin der nicht zum beatles-konsens gehört...

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

  • wenn ne band overrated ist, dann wohl die beatles. nö, ich kann keine phase meines lebens finden wo ich die beatles toll gefunden hätte. vielleicht wäre es anders gewesen wenn meine eltern beatles platten gehabt hätten und ich die für mich entdecken hätte können bevor ich neue deutsche welle gehört hab oder sowas. aber sie kamen immer über diese pädagogen, in der schule, die neunmalklugen radio- und fernsehtypen.


    klar waren die beatles kreativ. sie machten viele dinge das erste mal. aber what the fuck, nur weil sie zufällig vorne dran standen ist nicht jedes ding was sie taten ein geniestreich. die gunst der frühen geburt gepaart mit neugierde und kreativität



    Dass dir die Musik nicht gefällt ist vollkommen ok, da pure Geschmacksache. Allerdings frage ich mich immer, wie eine Band, die auf fast jedem Album anders klang und auf den Alben selbst nochmal unterschiedlich durch die 4 Komponisten, so gar nicht gemocht werden kann - aber kann schon sein, will ich nicht in Frage stellen.


    Sie als "overrated" abzutun ist dann aber doch ein bisschen blasphemisch aus musikhistorischer Sicht.
    Du nimmst mir einiges vorweg - sie waren bei VIELEM die ersten. Klar gab es davor und danach kreative Köpfe - du musst das aber im Gesamten sehen. Da waren (in erster Linie, vorallem am Anfang bis Mitte der 60er) 2 Musiker, die die populäre Musik neu erfunden und geformt haben.


    Die weisse Musik vor den Beatles bestand zu 90% aus Covers. Selten kam eine Band an den Start, die Eigenkompositionen brachte - schon damals gab es Songschreiber.
    Das wollte George Martin (Produzent) zuerst auch mit den Beatles machen; eine tighte Band die spielen konnte, deswegen Nummer sicher und covern. Wollten sie nicht. Da kommt schon die erste Minirevolution; "Love me do" und "Please please me" als Singles. Dann ihre Art und Weise Songs zu komponieren: Klar gab es davor Songs mit Strukturen - aber die Beatles reformierten diese Songstrukturen. Sie waren nicht einfach nur kreativ in Hinsicht von Avantgardismus - das kann man schnell mal - sondern arrangierten diese Dinge immer mit viel Liebe zum Detail und zugunsten der Melodie.


    - 1964 auf "I feel fine" das erste Feedback einer Gitarre auf Scheibe - live passierte das ungewollt, die Beatles wollten es gewollt.
    - 1965 in "Norwegian wood" die erste Sitar in einer westlichen Produktion - danach 1000x kopiert.
    - 1966 in "Tomorrow never knows" die ersten Loops. Heute macht man das locker am Computer, damals standen im Studio 10 Typen mit Bandschleifen, die versucht haben die einzelnen Töne/Geräusche auf Band in einem Song, der auf nur EINEM Akkord basiert - wie in der indischen Musik - unterzukriegen.
    - 1966 auf "Rain" der erste Rückwärtsgesang; Lennon kam stoned nach Hause und wollte sich die Aufnahme anhören, legte das Band verkehrt rum ein und so wurde der Song rückwärts abgespielt - er fand es genial und verwendete es am Schluss von "Rain". Andere hätten gesagt "Nä, was soll der Mist?".
    - 1966 in "I'm only sleeping" rückwärts aufgenommene Gitarrenspuren.
    - 1966/67 in "Strawberry fields", das ansich schon schräg ist und seiner Zeit voraus", rückwärts aufgenommene Drums.
    - 1967 in Harrisons "Within you, without you" ein Song auf einer westlichen Scheibe ("Sgt. Peppers.."), der KOMPLETT mit indischen Instrumenten eingespielt wurde, aber dann mit englischem Gesang...


    Soll ich weiter machen?


    DAS alles dann zu nehmen und weiter zu entwickeln ist einfach. Sich dann in den Experimenten zu verlieren ebenfalls und das passierte den Meisten der kreativen Köpfe - die Beatles schafften es stets, die songdienliche Melodie, die packende Hookline in all ihren Experimenten unterzubringen, so dass es noch als "Song" durchging - dass es auch anders geht zeigt "Revolution 9" auf dem "White Album" von 1968, auf dem Lennon eine komplette Soundcollage zusammenstellte.. Das war Advantgarde. Auf einem Popalbum. Millionenseller.. Und McCartney wartete mit purem HEAVY METAL auf in "Helter Skelter" - vor Zeppelin oder Sabbath, vor Purple... Das ist so dermassen aggressiv und nicht wie andere Bands einfach nur "Dreck" (was als Punkursprung gewertet werden darf), sondern Metal. Der Gesang.. übel.. GEIL!!


    Harrison Solo brachte noch während der aktiven Beatles-Zeit 1969 das Soloalbum "Electronic sound" raus, das aus puren expermintellen MOOG-Klängen bestand. Ein Moog war ein früher Synthiesizer, Ende 1968 erst entwickelt, der a) schweineteuer und b) kaum zu bedienen war... Auf dem hauseignen "Apple" Label - das schon damals "Worldmusic", wie es heute genannt wird - vertrieb (oder mit "Zapple" noch abstrakteres Zeugs - alles Ideen der Beatles) er die Scheibe.


    Wer ALL das geschaffen hat in einer Zeitspanne von nur 4, 5 Jahren, der kann und darf nicht überschätzt sein. Man kann es scheisse finden - aber nicht überschätzt. Klar hatten auch die Beatles Einflüsse, so zB 1966 das brillante Beach Boys Album "Pet sounds", doch das war harmlos gegen das was die Beatles schon DAVOR machten.
    Auch die ganze "Sgt. Pepper"-Idee - eine fiktive Band, ein Konzeptalbum, das Album als Konzert - so war das geplant von McCartney, nachdem die Band entschlossen hatte 1966, nicht mehr live aufzutreten und reine Studioalben zu produzieren, die live gar nicht reproduzierbar wären.. Gab es das zuvor? Nein.


    Oder das "Let it be" Projekt Ende 1968/anfangs 1969; die Idee war sich bei den Proben filmen zu lassen, damit der Zuschauer sehen kann, wie ein Album entsteht - Plan war es, am Schluss die Stücke live aufzuführen - taten sie im Januar 1969 auf dem Dach des Apple Gebäudes auf. Der Film zeigt jedoch auch das Auseinanderbrechen der genialsten Band, die es je gegeben hat.


    Und morgen wäre John Lennon 75 geworden, hätte ihn das OBERARSCHLOCH Mark Chapman 1980 nicht erschossen.


    Dass irgendwelche Waldschrats nun Beatles hören und meinen klugscheissen zu müssen, häufig in pädagogischer Hinsicht, ist nicht die Schuld dieser Band.

    Einmal editiert, zuletzt von pillermaik ()

  • Yeah! Yeah! Yeah!


    Es müsste immer Musik da sein.
    Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.
    Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.

  • Seh ich ganz genauso! :daumen:


    Leider werden sie, vor allem von Rockfans, oftmals rein auf ihre poppigen Hits reduziert (die ich aber auch allesamt geil finde!). Darüberhinaus haben sie aber noch so viel mehr zu bieten... fantastische Band!

    Shut up, you talk too loud
    You don't fit in with the crowd

  • War ja nur ein Spielfilm, und diese Szene erscheint eben vor meinem geistigen Auge. Wollte hier keine größeren Diskussionen anzetteln.


    Eine große Diskussion wollte ich deshalb auch nicht vom Zaun brechen. Finde ich aber interessant, dass die Band für die harten Radaubrüder - Stones - eher einen Mittelschicht-,und die softe Popband für kleine Mädels, die sich in die Hosen pissen - Beatles - , eher einen Arbeiterhintergrund hatte.
    Ansonsten finde ich die richtige Antwort auf die Frage "Wen findest Du besser: Rolling Stones oder Beatles?" ist "The Who".

    "Work is the curse of the drinking classes." (Oscar Wilde)

  • vielleicht wäre es anders gewesen wenn meine eltern beatles platten gehabt hätten und ich die für mich entdecken hätte können bevor ich neue deutsche welle gehört hab oder sowas.


    Hm, man kan doch gute (zeitlose) Musik auch rückwirkend für sich entdecken, da muss doch nicht der Plattenschrank der Eltern her halten. ?(
    Btw.: im Laufe meiner Mitschnittesammlerei, fielen mir auch ein paar Beatles-Mitschnitte in die Hände. Anfangs habe ich die noch an meine Eltern weitergeleitet, damit die auch was davon haben. Also den umgekehrten Weg. Allerdings fanden die CDs relativ wenig, sprich gar keine, Beachtung. :rolleyes:

    Wer keine Angst vorm Teufel hat, braucht auch keinen Gott!


    Nr. 5 lebt - wir sehen uns wo die eisernen Kreuze stehen...

  • Mich haben die Beatles auch nie vom Hocker gerissen. Ich kenne viele Songs, Doku aus dem Fernsehen etc. Auch war in meiner Schulzeit John Lennon mit Imagine total angesagt. Aber für mich wurden die Songs tot gedudelt :kotz:


    von meinem dad habe ich die liebe zu Elvis the pelvis geerbt :daumen::D


    love me tender


    köln

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

  • Eine große Diskussion wollte ich deshalb auch nicht vom Zaun brechen. Finde ich aber interessant, dass die Band für die harten Radaubrüder - Stones - eher einen Mittelschicht-,und die softe Popband für kleine Mädels, die sich in die Hosen pissen - Beatles - , eher einen Arbeiterhintergrund hatte.
    Ansonsten finde ich die richtige Antwort auf die Frage "Wen findest Du besser: Rolling Stones oder Beatles?" ist "The Who".


    Alle 3 großartig! Meine persönliche Reihenfolge:


    1. Beatles
    2. The Who
    3. Stones


    Liegen aber eng zusammen...

    Shut up, you talk too loud
    You don't fit in with the crowd

  • die stones find ich ja auch top, allerdings nur bis höchstens mitte der 80er. ihre beste phase hatten sie meiner meinung nach ende 60er/anfang 70er.


    mit the who ist es so eine sache.... immer und immer wieder probiere ich es, sie haben ganz großartige songs und ich hör mir auch gerne mal ein ganzes album an.... aber so RICHTIG haben sie mich nie gekickt. irgendwas stört mich an denen aber ich weiß nicht, was es ist.


    so in etwa wie bei den kinks.... die haben auch unfassbare songs, aber so richtig fan konnte ich nie werden.


    Es müsste immer Musik da sein.
    Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.
    Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.

  • Übrigens zeigt Eins Festival heute um 21:05 den Film "Nowhere Boy" über John Lennons Kindheit. Ich hab den Film bisher noch nicht gesehen, er klingt aber interessant und ich werde ihn mir heute Abend mal anschauen.

  • hey melly, der film ist sehenswert, ich finde er zeichnet ein tolles bild der 50er, diese ganze rock'n'roll sache. unbedingt gucken, wer kann!


    pillermaik, klasse beitrag den du da gestern noch rausgehauen hast. sicherlich hast du da auch echt recht mit, vieles haben sie gemacht und kreiert. überhaupt nix dran zu rütteln. dein detailwissen alle achtung, da kannte ich die wenigsten stories davon. doch trotzdem habe ich den eindruck, die beatles werden von so vielen seiten auf den olymp gehoben, gottgleich quasi, das ist einfach zu arg. ich habe jetzt nicht den eindruck, dass du das in der form tust - von dir habe ich schon viele tolle einschätzungen und wertungen von bands gelesen, da scheinen mir die beatles nicht die große ausnahme zu sein. aber wenn du doch mal so z.b. in diese albenlisten schaust. rolling stones 500 greatest albums: 10x beatles, davon 4 in den top ten und #1 sowieso. andere listen, ähnliche ergebnisse.


    mein eindruck ist, dass die beatles zur richtigen zeit am richtigen ort waren. die musikindustrie war genauso wie die jugend heiß auf etwas neues. die technischen möglichkeiten zur pressung von langspielplatten z.b. waren weiter als noch in den 50ern, wo die singles noch vorherrschten. es war vieles einfach noch nicht passiert, noch nicht ausprobiert, grenzen waren da die nie übertreten wurden. und so wie du selbst auch schreibst, missgeschicke wurden kreativ umgesetzt, dinge wurden erstmals kombiniert. da war neben der kreativität und dem willen sich nicht dem diktat der manager zu beugen auch zufall und glück ein wegbereiter. andere sind früh verstorben, die noch vieleicht ähnlich kreativ hätten wirken können, z.b. chuck berry, einige jahre vorher. ich habe das gefühl, die beatles überstrahlen viel und wirken dadurch noch heller.


    hier bin ich nicht deiner meinung, du schreibst : DAS alles dann zu nehmen und weiter zu entwickeln ist einfach. Sich dann in den Experimenten zu verlieren ebenfalls
    hinterher ist es vielleicht sogar schwerer neues zu schaffen wenn die naheliegenden optionen schon abgegrast sind und das sich entwickeln in einer richtung schon viel schneller einengend sein kann.


    das ist alles gesagt ab davon dass mir die songs zum hals raushängen. vielleicht gibt es tatsächlich noch ecken die ich mal probieren sollte, aber ich hab mir so die discographie durchgeguckt, es sind sogar viel mehr songs als mir aufs erste bewusst waren, die ich gleich im ohr hatte, aber bis auf 2-3 fand ich das meiste nervig.


    karl sagte so schön, the who - da muss ich ganz platt sagen, da find ich schon den namen kreativer. the who wären auch bei mir von den drei die erste wahl.

    A fallen wall becomes a bridge to connect us rather than divide. (Zeb Love)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!

  • Registrierte Mitglieder haben die folgenden Vorteile:
  • ✔ kostenlose Mitgliedschaft
  • ✔ direkter Austausch mit anderen DTH-Fans
  • ✔ keine Werbung im Forum
  • ✔ neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • ✔ kostenlose Nutzung unseres Marktbereiches
  • ✔ eigene Konzertübersicht
  • ✔ und vieles mehr ...