ZitatAlles anzeigenDie Musikindustrie ist in der Krise und das CD-Zeitalter am Ende. Statt Alben in CD-Spielern einer Stereoanlage hört die Internetgeneration digitale Downloads von Festplatte oder tragbaren Geräten wie dem iPod. Und auch das Internetradio ist längst nicht mehr auf Online-Ableger etablierter Stationen beschränkt. Last.fm beispielsweise ermöglicht Nutzern über eine speziell entwickelte Netzwerktechnik, ein auf die eigenen musikalischen Vorlieben zugeschnittenes kostenloses Programm zu empfangen.
Die Idee hat innerhalb der vergangenen fünf Jahre weltweit Millionen von Musikliebhabern erreicht. Der in Nutzungsdaten messbare Erfolg der Idee des Österreichers Martin Stiksel, des Deutschen Felix Miller und des Briten Richard Jones bewog 2007 die US-Fernseh- und Radiogruppe CBS dazu, 240 Millionen Dollar für Last.fm zu bezahlen. Die drei Gründer sind jetzt Angestellte in Führungspositionen.
"Es gibt über 20 Millionen User weltweit und mehr als 3,5 Millionen Musikstücke in unserem Katalog - Tendenz steigend", sagt Martin Stiksel: "Ich glaube auf jeden Fall, dass bezahlte Downloads in Kombination mit Online-Radio ziemlich gut funktionieren, weil es einfach die direkteste und schnellste Art und Weise ist, heute Musik zu beziehen."
Hört ein Last.fm-Mitglied ein Lied auf seinem Computer, werden Angaben von Titel, Album und Interpret bei entsprechenden Freigaben zum Server übertragen ("gescrobbelt"). Der revanchiert sich mit dem Album-Cover und - falls von der Last.fm-Gemeinde erstellt - einem Künstlerporträt sowie Angaben darüber, wie oft Musik des jeweiligen Künstlers schon von den anderen Usern in aller Welt gehört wurde. Spitzenreiter sind anscheinend die Beatles: Mehr als 76 Millionen Mal wurden Songs der Fab Four "gescrobbelt".
Die Rolling Stones müssen sich mit deutlich weniger begnügen: 17 Millionen. Led Zeppelin bringen es auf knapp 27 Millionen, Jimi Hendrix auf 11,34 Millionen. Eric Clapton wird von der Last.fm-Gemeinde mehr gehört - sieben Millionen - als die Supergroup Cream, mit der er den Aufstieg zum "Gitarrengott" schaffte (2,8 Millionen). The Police hingegen werden häufiger dem Last.fm-Server gemeldet (6,7 Millionen) als Sting (4,8 Millionen).
Offensichtlich hört die Online-Gemeinde mehr Rock als Pop. U2-Songs wurden mehr als 24 Millionen Mal, Coldplay über 41 Millionen, Keane 11,5 Millionen Mal gescrobbelt. Viele vergleichsweise junge Rockbands stoßen in zweistellige Millionen- Bereiche vor: Snow Patrol bringen es auf fast 20, die Killers über 31, Franz Ferdinand 19,5, The Strokes 22,7, Arctic Monkeys 31,2, Kaiser Chiefs 10,3, Bloc Party 25,5 Millionen Titel.
Die Favoriten das Formatradios folgen abgeschlagen: Robbie Williams acht Millionen, Take That 1,6 Millionen. Britney Spears hat mit mehr als elf Millionen mal gehörten Liedern aus ihrem Repertoire mehr vorzuweisen als Christina Aguilera (8,3) Kylie Minogue (5,4), Beyoncé (5,2) und die Sugababes (3,4).
In Deutschland führen die die Ärzte mit 10,2, Millionen vor den Toten Hosen (4,6 Millionen) und den Beatsteaks (4,3). Erstaunlich dagegen der Absturz mancher deutscher CD-Superstars. Herbert Grönemeyer wird 908 897 gescroobelt, Xavier Naidoo 763 649, Rosenstolz 754 908, Pur 194 461 mal.
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