Unsterblich

  • Bin grad die Titelliste nochmal durchgegangen. Nichts großartiges die Scheibe, dennoch würde ich sie auch nicht so schlecht machen, wie das hier gerne getan wird.


    Entschuldigung, es tut uns Leid - ein Super-Intro für die Scheibe
    Lesbische, Schwarze, Behinderte - für mich ein ganz großer Song
    Warum werde ich nicht satt, Wofür man lebt, Helden und Diebe (einer der Besten überhaupt), König der Blinend und - JA - auch der Song über diesen Fußballverein aus dem Süden. Stimmte euch zu, dass der nicht mehr unbedingt live gespielt werden muss (wobei dann gut und gerne diverse andere noch vorher rausfliegen können), aber an sich war das damals einfach ne Granate :)


    Unser Haus hat auch was wie ich finde!

    Kein Zeitungsknabe wird uns jemals befehlen,
    was grad alt oder brandneu ist.
    Damit würd' er höchstens soviel erzielen,
    wie ein Hund, der gegen Bäume pisst.

  • Zitat

    JA - auch der Song über diesen Fußballverein aus dem Süden. Stimmte euch
    zu, dass der nicht mehr unbedingt live gespielt werden muss (wobei dann
    gut und gerne diverse andere noch vorher rausfliegen können), aber an
    sich war das damals einfach ne Granate :)

    Da stimm ich dir völlig zu, live muß ich ihn nich mehr unbedingt hören, auch so nich so unbedingt,hat man echt zu oft gehört aber damals fand ichs schon sehr geil. Überhaupt so ein Lied rauszubringen spricht definitiv für die Hosen.

    Allright everybody in the irgendwie, jetzt muß mal langsam die Message rüberkommen..

  • Ich find das album bis auf wenige Ausnahmen auch klasse


    Eine ist Lesbische Schwarze Behinderte, und Bayern. Letzterer ist beim 1. Hören lustig, beim 2 Hören nervig, den kann man echt nur Hören wenn Bayern gerade mal wieder nen wichtiges Spiel verkackt hat...


    Highlights hat das album eine menge, Warum werde ich nicht Satt, Helden und Diebe, Unser Haus, Regen, Wofür man lebt, könig der blinden etc... es ist halt sehr Experimentel geworden und man merkt auch den Umbruch innerhalb der Band, aber genau darum find ich es gut

    Es kommt die Zeit
    in der das Wasser wieder steigt...
    Es kommt die Zeit
    in der der Airport wieder brennt...

  • Der genialste, aggressivste, voll-auf-die-Fresse-Song ist mit Abstand WARUM WERDE ICH NICHT SATT.
    Das Lied passt eigentlich gar nicht zu dem sonst eher öden Album und ist ein großer All-Time-Favorit bei mir und auf Bläser stehe ich ja eh.


    Lesbische, schwarze Behinderte ist bei mir auf Dauer hängen geblieben.
    Helden und Diebe fand ich damals grandios. Das derzeige Aufwärmen auf Konzerten finde ich eher mäßig; da gäbe es ander Kaliber, die man bringen könnte. Naja...
    Sonntags im Zoo geht musikalisch schön ab, ist ein Tempo-Song. Inhaltlich eher blabla, aber da wir auch häufig gefangene Tiere im Zoo angaffen gehen, passt es doch irgendwie ohne zu viel metaphorischen Müll reininterpretieren zu müssen, wenn man den Song alle Jubeljahre mal hört.
    Unser Haus ist erdrückend schön und begann die Reihe der Lieder über Campinos Kindheit, aber für mich kein Hosen-Song für mich.

    NEIN :!:

  • ...
    Sonntags im Zoo geht musikalisch schön ab, ist ein Tempo-Song. Inhaltlich eher blabla, aber da wir auch häufig gefangene Tiere im Zoo angaffen gehen, passt es doch irgendwie ohne zu viel metaphorischen Müll reininterpretieren zu müssen, wenn man den Song alle Jubeljahre mal hört.
    ...


    Ist ja auch "nur" eine Coverversion von und mit Frank Z..

  • Habe gerade die Tage mal wieder die Unsterblich aus dem Regal genommen und in die Anlage gepackt. Muss sagen, ist eigentlich ein sehr gutes Album. Mag nur irgendwie nicht so recht zu den anderen Hosen-Alben passen. Für sich betrachtet finde ich es eine tolle Scheibe.

  • Es gibt ja durchaus auch coole Coversongs, die textlich auch mehr zu bieten haben.


    Wobei das bei dem Song wahrscheinlich genau das Stilmittel sein soll....


    der text ist glaub ich kein abfeiern von zoobesuchen.


    "hier sind wir frei an einem sonntag im zoo", während man die gefangenen tiere angafft, hat (so meine ich) eine ironische ebene. die besucher sind auch nicht viel freier als die tiere in den käfigen, wobei deren gitter eben nicht in greifbarer form existieren. die schöne bunte welt, "eine welt voller schönheit, eine welt voller glanz" trifft doch auf keinen zoo zu und ich glaube auch nicht, dass frank z zoos so sieht und auch die hosen nicht.


    "tier" könnte die ernsthaftere fortsetzung und ein aufgreifen dieser idee sein. der zoo als metapher für den alltag der meisten menschen. und dann besteht die freiheit darin, gefangene lebewesen zu betrachten... sonntags im zoo greift diesen realen zynismus auf.

  • Inwiefern ist das denn OT, Sascha? :baeee:
    Geht doch um einen Song auf dem Album? :D Man könnte von dem Lied eigentlich auch ganz gut auf den neu(er)en "Volkssport" schließen, das Extreme-Couching mit RTL (2) und Konsorten... Andere Individuen beobachten, die noch ärmer dran sind, sich mal schön überlegen fühlen, etc.
    Zu Tier habe ich meine Eindrücke ja bereits im gleichnamigen Thread bei Songs & Interpretationen niedergeschrieben.


    Ich mag beide Lieder, wobei ich finde, dass mit Tier textlich der größere Wurf gelungen ist, weil eindeutiger.


    Um die Unsterblich noch mal als ganzes zu bewerten:


    Das Album ist so ein bisschen wie das St. Anger der Hosen :] Von vielen Fans ungeliebt, weil Band-untypisch, aber aus künstlerischer Sicht doch sehr wertvoll. Für mich ist hier mit "Der Mond, der Kühlschrank und ich" auch vielleicht DER unterschätzteste Hosensong überhaupt drauf.
    Mit "Regen", "Die Unendlichkeit" und "Entschuldigung, es tut uns Leid" sind auch noch weitere unterschätzte Nummern drauf, die mMn manchmal einfach zu schlecht wegkommen. Vor allem letztgenanntes ist mit seinem ironischen Witz ein unfassbar geiler Einstieg in ein Album, in einer Zeit, als die Hosen das zwar sangen, aber nicht lebten. Vor dem Hintergrund ihrer heutigen Attitüde würde so ein Song natürlich anders bewertet werden, aber so für sich stehend hätte er zumindest textlich auf jedem Album außer der Opel-Gang landen können.
    Musikalisch sicher nicht das härteste aber trotzdem, super Song!

    Wir sind übrig.

  • Das Album ist so ein bisschen wie das St. Anger der Hosen :] Von vielen Fans ungeliebt, weil Band-untypisch, aber aus künstlerischer Sicht doch sehr wertvoll.


    Ok, dann will ich jetzt wissen: Inwiefern ist "St. Anger" aus künstlerischer Sicht doch sehr wertvoll?


    Mich stört da nicht der Sound oder die Snare... Das sind einfach Scheisslieder mit einfältigen Riffs, dazu endos gestreckt um sie unnötig aufzuplustern - repetitiv ohne Ende. Hetfield singt schief und substanzlos. Texte werden aus alten Songs aufgegriffen (zB in "St. Anger" mit "... fuck it all and no regrets - i hit the lights on these dark sets.." vs. "Damage inc." von 1986; "...fuck it all and fucking no regrets - never happy ending on these dark sets..").


    "St. Anger" wäre ok gewesen als Freedownload - doch eine solche Kacke als offizielle Scheibe nach fast 6 Jahren rauszubringen war eine Frechheit. Die Platte hatte einen stolzen Preis und es war klar, dass Millionen sie blind kaufen werden... Das Ding ist schrecklich und Metallica haben sich davon meines Erachtens nie richtig erholt. Sie geben sich Mühe... "Load" fand ich weltklasse, "Reload" ok. Ich bauche also kein "Master of puppets" Part II. ;)


    Darum: Was ist an "St. Anger" künstlerisch sehr wertvoll?
    Mir ist der Hintergrund der Scheibe bekannt und die Problematik dazu bewusst ("Some kind of monster" - der Film). Mir ist bewusst, dass die Scheibe hat kommen müssen als Therapie und Selbstfindung. Doch das ist ein psychologischer Hintergrund, kein küstlerisch wertvoller.


    Aber ich gebe dir recht - "Unsterblich" ist das "St. Anger" der Hosen.. Beide Alben sind bis auf 2, maximal 3 Songs misslungen.


    "Unsterblich" hat für mich 3 geile Songs:


    - Regen
    - Warum werde ich nicht satt
    - Der Mond, der Kühlschrank und ich

  • Meines Erachtens - und verzeih, wenn wir da nicht einer Meinung sind - geht künstlerisch wertvoll nicht unbedingt mit ästhetisch ansprechend einher. Es schließt sich natürlich nicht aus, aber gerade bei St. Anger finde ich es interessant, wieso ein solches Album vor dem Hintergrund seines Entstehungsprozesses letztendlich aussieht wie es aussieht.
    Ob man es dennoch zum vollen Preis hätte rausbringen müssen - darüber darf man sicherlich diskutieren. Aber ich finde Werke, bei denen der Künstler nicht unbedingt wusste, wohin es geht, wo ein Findungsprozess mit drinsteckt einfach interessant. Die bewertet man dann ganz anders. Was künstlerisch wertvoll ist, macht auch nicht immer Spaß.
    Die Gedichte von Paul Celan sind auch nicht gerade leicht zugänglich, wenn sie es denn überhaupt sein sollten, aber sobald man seine Vergangenheit kennt, nimmt man diese auf einer ganz anderen Ebene wahr.
    Das macht für mich auch mit den "Wert" eines Kunstwerks aus.


    Das musst du nicht so sehen. Das Album darf man scheiße finden. Ich sehe es anders.

    Wir sind übrig.

  • Künstlerisch wertvoll und eingängig schließen sich ja manchmal sogar ein Stück weit aus... zur "St. Anger"-Debatte kann ich nicht wirklich viel beitragen, da ich nie Metallica-Fan war und das Album auch seit Jahren nicht gehört habe, allerdings fand ich es damals ganz gelungen. Liegt sicherlich daran, dass ich zu der Zeit relativ viel Hardcore gehört habe und zumindest die gebolzten Parts auf der St.Anger in eine ähnliche Richtung gingen. Ich mochte auch den Snare-Sound... allerdings waren mir einige der Songs auch zu lang; das repetetive Element, das Maik anspricht, ist definitiv da.


    Unsterblich hat mich seinerzeit ziemlich enttäuscht... das ging schon los mit der unglaublich beschissenen Vorab-Single "Schön sein", die allerdings mit ihren B-Seiten (v.a. "You're dead" und "Im Westen nichts neues") punkten konnte.
    Dann kam das Album... "Entschuldigung, es tut uns leid" ist nicht wirklich schlecht, aber da fehlt einfach etwas der Wumms, den vermisse ich bis heute. Insgesamt war mir das Album seinerzeit zu ruhig, das sehe ich heute deutlich versöhnlicher. Allerdings werden mich das schnulzig-öde "Unsterblich" und der Lückenfüller "Alles wie immer" wohl nie erreichen.
    Das Bayern-Lied fand ich anfangs klasse, das hat sich auch über ein paar Jahre gehalten, aber inzwischen stellen sich mir eigentlich nur noch die Nackenhaare auf dabei... wäre höchstens als Stadionbeschallung, wenn der FC Bayern zu Gast ist, noch ne coole Nummer.


    Es bleiben aber trotzdem unter dem Strich gute Stücke wie das hier schon mehrfach genannte "Regen" und natürlich "Helden und Diebe" oder "Call of the wild".


    Gut, dass das bescheuerte "Neandertaler" nicht auch noch auf dem Album gelandet ist, schade allerdings, dass es "Gesicht 2000" nicht geschafft hat, wobei das durch seine Härte und Schnelligkeit auch nicht so sehr gepasst hätte...

    Es hat sich vieles getan, auf Dosenbier gibt es jetzt Pfand,
    aber die meisten von uns leben noch, das war nicht immer so geplant.
    (Koyaanisqatsi)

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