"Mediaspree" & "MS (Mediaspree) versenken"

da ja jetzt schon ganz fleißig über politik diskutiert wird hab ich hier gleich noch ein thema, was mich momentan am meisten bewegt....

das Spreeufer in Berlin soll neu bebaut werden und das "Projekt" nennt sich "Mediaspree"...
es ist geplant, dass hochhäuser und neue büros gebaut werden, außerdem soll das spreeufer bis auf 10 m ans wasser bebaut werden... um das realisieren zu können, müssen viele, sehr beliebte kulturelle einrichtungen abgerissen werden...
(da bewegt es mich besonders, dass es 2 clubs betrifft, die ich ganz gern mal besuche...(yaam und cassiopeia)) und wie gesagt, die natur soll dabei sehr eingeschränkt werden, es ist zwar geplant, dass "poket parks" erhalten bleiben, aber es is ja nicht das selbe wie vorher...

und da es einige leute gibt, die das nich toll finden, hat sich die bürgerinistative "ms versenken" gebildet... die hat den bis jetzt erfolgreichste bürgerbegehren in berlin durchgeführt... es wurden 16.000 unterschriften gegen das unternehmen "mediaspree" gesammelt...

unter http://www.ms-versenken.org kann man sich angucken, was die genau machen...

und an die berliner (oder nur kreuzberger/friedrichshainer) wer am 13.07 die möglichkeit hat bei der entgültigen abstimmung dabei zu sein sollte das nutzen...

vorallem ist es ja so, wie du schon gesagt hast, dass es quasi jeden berliner (und auch die besucher, viele leute ich die kenne, kommen auch nach berlin um in diese clubs zu gehen) betrifft
ich find es absolut scheiße, dass dadurch vorallem den jugendlichen/jungen erwachsenen ihr kultureller freiraum genommen wird...

außerdem betrifft es auch das "köpi" was ja nun vor einiger zeit (glaub anfang mai) auch verkauft wurde...

naja wirklich leer ist dieser raum ja nicht... es sind ja schon kulturelle einrichtungen da, die auch arbeit bringen/gebracht haben...

und ob es wirklich "interessant" is, sich anzusehen, wie die spree immer mehr zu gebaut wird, so dass man nur noch zehn meter hat, bezweifel ich schon...

sicherlich is das ne ganz schöne ecke für investoren, aber die sind manchmal schneller wieder weg als man "mediaspree" sagen kann und dann stehn die gebäude vielleicht leer, weil es zu teuer is die zu kaufen oder zu mieten...

so am sonntag ist es soweit, es kommt zur volksabstimmung...

ich hoffe ja, aber hab meine zweifel dran, dass genug leute dagegen stimmen...

und die gegend wird sich ja sowieso (wie andy schon meinte) verändern, aber mit gaaanz viel glück nicht zu stark...

aber ich glaub, da konnte jeder unterschreiben der in berlin wohnt und am sonntag dürfen soweit ich weiß nur die kreuzberger abstimmen...

Zitat

Mediaspree: Erfolg für die Gegeninitiative

Grau gegen grün - so könnte man es überspitzt auf den Punkt bringen, wenn man die 3D-Modelle für das Projekt Mediaspree betrachtet: moderne Neubauten gegen wilde Freiflächen. In der Realität ist das natürlich etwas komplizierter: Das Investorenprojekt Mediaspree plant eine visionäre Bebauung des Berliner Spreeufers zwischen Jannowitz- und Elsenbrücke - die Bürgerinitiative "Mediaspree versenken!" wehrt sich standhaft gegen die Pläne.

Am Sonntag hat dieser Widerstand seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. Unter dem Motto "Spreeufer für alle!" waren mehr als 180.000 Bewohner von Friedrichshain-Kreuzberg zu einem Bürgerentscheid aufgerufen und sollten ein Zeichen gegen das Projekt Mediaspree setzen. Und sie haben es getan.

Spannender Abstimmungsverlauf
Bei dem Bürgerentscheid wurde die notwendige Mindestbeteiligung erreicht. Noch gegen Mittag hatte das anders ausgesehen. Das Ganze lief zunächst schleppend an. Bis 12.00 Uhr hatten lediglich 2,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Skeptisch schauten Beobachter in Richtung der notwendigen 15-Prozent-Marke.

Doch am Nachmittag wendete sich das Blatt. Zwar blieb die Beteiligung weiter gering (9,4 Prozent bis 16.00 Uhr), aber immer mehr Menschen fanden sich doch noch in den Wahllokalen ein. Damit der Bürgerentscheid erfolgreich ist, mussten mindestens 27.389 Wähler abstimmen - und diese Marke wurde geknackt. Abstimmungsleiter Heinrich Baasen teilte gegen 20.00 Uhr mit, dass sich fast 35.000 Friedrichshainer und Kreuzberger beteiligt hätten. Die erforderliche Mindestzahl an Stimmen wurde damit erreicht.

Bewohner "versenken" Mediaspree
Die Mehrheit der Teilnehmer sprach sich nach Auskunft des Wahlleiters für eine Eindämmung der geplanten Bebauung aus. Fast 90 Prozent der Teilnehmer votierten für die Ziele der Initiative "Mediaspree versenken". Da der Entscheid auf die Änderung der Bebauungspläne zielt, hat er allerdings nur empfehlenden Charakter. Das letzte Wort bei einem solchen Verfahren hat der Senat.

Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) sagte, es habe ein eindeutiges Bürgervotum für die Ziele des Bürgerentscheids gegeben. Er forderte den Senat auf, das Ergebnis des Bürgerentscheids zu akzeptieren. Mit den Investoren müsse jetzt darüber geredet werden, inwieweit sie bereit seien, die Forderungen zu übernehmen.

Bunte Zwischenkultur
Konkret geht es um ein rund 180 Hektar großes Areal, das sich auf 3,7 Kilometer an der Spree verteilt. In den vergangenen Jahren hat sich auf dem Gelände eine lebendige Zwischenkultur entwickelt: Strandbars, Trödelmärkte und Clubs locken im Sommer viele Besucher her. Besonders die Betreiber dieser Einrichtungen fragen sich, wo sie bleiben sollen, wenn das Projekt Mediaspree verwirklicht wird.

Die Bürgerinitiative zeichnet für diesen Fall eine schwarze Zukunft: "Die Mediaspree-Planung sieht vor, dass sich an den Spreeufern der Kommerz mit Hochhäusern und Büroblocks austoben kann", heißt es in einem Flugblatt. "Für die Öffentlichkeit bleiben nur ein ‚Uferwanderweg’ und ‚Pocketparks’. Mediaspree macht die Kieze platt!". Von Mieterhöhungsterror und Verkehrschaos ist die Rede.

Tatsache ist aber auch, dass man auf viele dieser Flächen schon heute nur nach Eintrittzahlung kommt. Es gibt teilweise Taschenkontrollen, ob man ein eigenes Getränk dabei hat. Und so halten die Mediaspree-Planer dann auch dagegen und werben für ihr Projekt mit dem Slogan "Ankerplatz Zukunft". Ein durchgängiger öffentlicher Uferweg solle auf beiden Spreeseiten entstehen, außerdem neue Parkanlagen und Erholungsflächen für Anwohner und Besucher. Kostenfrei und ohne "Verzehrzwang".

Couragierte Forderungen
Seit Jahren ist es das berühmte "David gegen Goliath". Und beide Seiten haben ihre Argumente. Die Initiatoren stellten beim Bürgerentscheid einen Gegenvorschlag zur Abstimmung, der das Gewerbegebiet in der geplanten Form verhindern soll: Am Ufer soll stattdessen ein 50 Meter breiter Streifen von einer Neubebauung frei bleiben, die Höhe angrenzender neuer Gebäude auf 22 Meter begrenzt werden.

Ein couragierter Vorschlag - der bei den Mediaspree-Planern wenig Zustimmung findet. Auch die Argumente ihrer Gegner, dass bei einer Neubebauung die Uferpromenade für die Allgemeinheit nicht mehr zugänglich wäre, können sie nicht nachvollziehen. Im Gegenteil, sie bringen Bürgernähe und Allgemeinnutzen ins Spiel.

"Die Uferbereiche der Spree, bis vor wenigen Jahren noch Brache, verlassene Industrielandschaft oder Niemandsland, werden schrittweise für alle geöffnet und zugänglich gemacht", ist in einer Mediaspree-Stellungnahme zu lesen.

Fläche nur für Dienstleistungseliten?
Die Gegner der Neubebauung allerdings sind der Meinung, das Projekt verspiele "die historische Chance, ein Spreeufer mit hohen Freiflächenanteilen zu entwickeln". Man wolle letztlich das Areal für die "neue kreative Klasse, die neuen Dienstleistungseliten", die bei den namhaften Medienkonzernen um die Ecke arbeiten, als Wohnort und zur Freizeitgestaltung attraktiv machen.

Das Ergebnis des Bürgerentscheids zeigt, dass die Bewohner von Friedrichshain-Kreuzberg ihr Recht wahrnehmen und mitreden wollen. Aber wieder einmal ist dieser Bürgerentscheid nur eine "Empfehlung" für das weitere Verfahren. Jetzt muss sich zeigen, inwieweit auf die eigentlichen Akteure des Entscheids gehört wird: die Bürger.

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Quelle

es hat also gereicht, aber es waren nur knapp 8000 mehr leute da als gefordert...
35.000 von 180.000 und das war verdammt knapp, am anfang sah es auch so aus, dass es nicht genug leute sind...
jetzt muss der senat entscheiden wie´s weiter geht... ich hoffe sie entscheiden für den willen der bürger und nicht von irgendwelchen investoren....